Als ich den Spiegel Artikel lass war ich schockiert, denn der Spiegel hat ihn so falsch zitiert, Argumente auseinander gerissen, oder unvollständig wiedergegeben, dass der Sinn völlig verfälscht wurde. Soviel zum Thema objektive Berichterstattung. Man kann ja sicherlich geteilter Meinung sein über dieses Thema, aber wenn eine renommierte Zeitschrift die Öffentlichkeit durch Fehlberichterstattung derart zu maniplieren versucht, kann man das einfach nicht gutheissen.
Wie ich bereits sagte, habe ich mit Herrn Grauer gesprochen und weiss, was er gesagt hat. Und dies war nicht, was der Spiegel geschrieben hat.
Es wundert mich schon sehr, daß die pauschale Bezeichnung der Recherchen des "Spiegel" als "Fehlberichterstattung" nicht 'mal zu Nachfragen seitens der Moderation führt. Auch mir liegt eine Mailantwort von Herrn Grauer zu diesem Projekt vor, und ich kann nicht erkennen, wo im Spiegel "Argumente auseinander gerissen" wurden. Da Du bereits im Folgekommentar nicht mehr von e-mail, sondern "gesprochen" schreibst, hast Du sicher genau die beiden Sachverhalte, zu denen Herr Grauer in dem Spiegelartikel überhaupt persönlich
zitiert wird, zufällig gerade nicht schriftlich, Ann ?
Ich finde sogar, in dem Artikel stehen unhaltbare Behauptungen mit manipulativer Wirkung zugunsten des Projektes, z. B.
- "...
aber schmerzloser können Sie ein Tier nicht töten."
Perfide. Selbstverständlich ist die Situation, die einem Schrotschuss vorausgeht, mit erheblich weniger Todesangst für die Tiere verbunden.
- "
Wir hatten hier eine derartige Überpopulation, dass man die mit der Schusswaffe gar nicht mehr einregulieren konnte."
Keine Erwähnung der viel höheren Regulierung durch die Abschüsse.
- "
...analog der Tierschutz-Schlachtverordnung..."
... die hier gar keine Anwendung finden dürfte:
Verordnung zum Schutz von Tieren im Zusammenhang mit der Schlachtung oder Tötung (TierSchlV)
§ 1 Anwendungsbereich
(1)Diese Verordnung gilt für
1.das Betreuen von Tieren in einer Schlachtstätte,
2.das Aufbewahren von Speisefischen und Krustentieren,
3.das Ruhigstellen und Betäuben vor dem Schlachten oder Töten von Tieren, die zur Gewinnung von Fleisch, Häuten, Pelzen oder sonstigen Erzeugnissen bestimmt sind,
4.das Schlachten oder Töten der in Nummer 3 genannten Tiere,
5.das Ruhigstell, Betäuben und Töten von Tieren bei einer behördlich veranlassten Tötung.
(2)Die Vorschriften dieser Verordnung sind nicht anzuwenden bei
1.einem Tierversuch, ...
2.weidgerechter Ausübung der Jagd
3.zulässigen Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen
4.einem Massenfang von Fischen, ...
- "
Eine Regulierung der Beutegreifer sei dauerhaft erforderlich, um seltene bodenbrütende Vogelarten vor dem Aussterben zu bewahren." (Ehlen)
Das ist so auf diese Studie nicht anwendbar, in der u.a. jagdbares und in Niedersachsen auch geschossenes Wild als Beutetierart genannt wird.
- Die jährliche bundesweite Abschusszahl von Rabenkrähen ist teilweise erheblich höher als die im Spiegel genannte.
- Und auch die Fragestellung des Projektes "
v.a. herausfinden, ob sich Rabenkrähen und Elstern mit der Falle großflächig dezimieren lassen. Ob und warum das sinnvoll ist, ist für die Tiho-Forscher skurrilerweise nur ein sekundärer Untersuchungsaspekt" kann man so sehen.
Das, und nichts anderes, ist die Frage: "
...ob der Fallenfang ein effizientes und praktikables Mittel sein kann, die Bestandsdichten der beiden Rabenvogelarten zu verringern. Parallel dazu soll betrachtet werden, welchen Einfluß diese Methode auf die Bestände von potentiellen Beutetierarten der Rabenvögel wie z. B. Feldhase, Rebhuhn und Kiebitz hat. (Quelle: Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage).
"Sekundär", anstelle von "parallel", meinst Du das mit manipulativ, Ann ?
Ich erwarte keine Antwort mehr, aber ich lasse "Fehlberichterstattung" so nicht stehen. Zumal ähnliche Inhalte schon länger in der Presse zu lesen waren, von Grauer bislang völlig undementiert. Sollten Dir Gegendarstellungen vorliegen, bitte ich um Name und Ausgabe der Zeitung mit dem Abdruck.
Woher nehmt ihr bloß die Zeit für sowas? Das ist echt ekelhaft was hier abgeht und es nimmt scheinbar kein Ende.
Speed Reading und Head Writing. Kenne die deutschen Bezeichnungen nicht. Es ist eine Lesetechnik und die Vorformulierung von schriftlichen Texten im Kopf während einer anderen Tätigkeit.
...denk ich mal das ihr Euch darüber garnicht wundern dürft...
Nach meinem letzten Versuch Euch Fakten näherzubringen, der wieder in einer mit-dem-Knüppel.auf-jeden-draufhau-der-eine-andere-Meinung-hat-Extravaganza endete...
Wer ist denn eigentlich dauernd "Ihr" und "Euch" ? Ich verbitte es mir, mit anderen in einen Topf geworfen zu werden. Ich habe niemanden aufgefordert, die Petition zu unterschreiben. Das ist auch gar nicht das Thema.