Experiment in der Not

Diskutiere Experiment in der Not im Forum Asiatische Prachtfinken im Bereich Prachtfinken - Hallo Vogelfreunde, es ist Mitte Oktober, Dauerregen, Temperaturen nur noch unter zehn Grad. Ein Tigerfinkenpaar hatte noch ein Nest mit Jungen...
Hätte man nicht die Unterlagenpflanze samt Nest großzügig abschneiden können?
Ich hätte es trotzdem probiert -selbst mit einem artgrechten Kunstnest.
Notfalls phasenweise eine Nestheizung angeboten und evtl zugefüttert.
kräftige arteigene Bettellaute sind für brutpflegende Vögel jedenfalls ein nicht zu unterschätzendes starkes Signal und sehr viele reagieren dann wie geünscht. Meine Graupapageiendame zB ist schon zweimal in der Brutphase umgezogen -und zwar über Kilometer und in Baulärm hinein, ohne dass sie das in irgendeiner Form von der Brutpflege abgehalten hätte. Auch habe ich einmal ein Buchfinkennest erfolgreich von einem zu fällenden Baum in den Nachbarbaum umgesiedelt. Während der Fällarbeitenhabeich das Nest ins Haus genommen und zweimal gefüttert. nach dem Wiederanbringen im Nebenbauml musste ich die Jungen noch zweimal füttern, dann liessen sich die Eltern durch die Bettelrufe anlocken. Und das, obwohl die Umgebung druch den fehlenden Baum stark verändert war und es auch mehrere Stunden laut her ging (Leider fiel dieses Nest Tage später dann noch Elstern zum Opfer, evtl, da ich es zu sichtbar angebracht hatte).
Starker Stress wäre wohl das größte Risiko, das eine Übernahme verhindern könnte. Aber den sehe ich hier nicht.
Wie gesagt, probiert hätte ich es so einen Tag lang. Eine Erfolgsgarantie hätte es aber natürlich auch hier nicht gegeben.



Da freue ich mich auch mit Dir, dass das alles so gut ausging.

Falls es sich einmal ergeben sollte, werde ich das so ausprobieren.

Bisher hatte ich im Bewusstsein, dass die Fürsorge bei Nesthockern stark an einen bestimmten Ort (Neststandort) gebunden ist, bis der Nachwuchs flügge wird. Danke für die Beispiele.

Grüße, Al
 
Wir mussten vor ein paar Jahren Reichenows Bergastr. und Schoenbuerzel mit Jungen im Nest umsiedeln.

Wie Indo beschrieben Vegetation samt Nest rausgeschnitten in kleinen Kistenkaefig (80x40x40) gepackt ... die Voegel darin transportiert (Stuttgart nach Ulm) .... Kaefig in neue Voliere gestellt Voegel blieben aber so lange eingesperrt bis sie wieder regelmaessig gefuettert haben... dann vorsatzgitter enfernt und Zugang zur neuen Voliere erlaubt (die war allerings viel kleiner(2x2x2) als die Alte 16 x 5 x 5m )...

good luck

Gerhard

(Uebrigens.... ich halte Zf nicht fuer besonder anpassungsfaehig, aber wie bei vielen Arten die in ariden/semiariden Lebensraeumen vorkommen ist es fuer uns einfacher diese Bediengungen zu bieten... sie haben, obwohl jede Menge dieser Voegel entwischen fast nirgends neue Populationen etabliert- Im Gegensatz zu Muskatfinken- Wellenastrlden-Reisfinken)
Damit spreche ich ihnen keinesfalls kognitive FAehigkeiten oder personalities ab, ..
 
Kleiner Zwischenstand:

Eines der Jungen hat es nicht geschafft. Es war entwicklungsmäßig zurück geblieben und lag mit leerem Kropf unten. Die anderen Beiden machen inzwischen Ausflüge. Weil sie aber noch nicht fliegen können, setze ich sie abends zurück ins Nest. Das Gefieder ist fast geschlossen. Der Stiefvater und die Mutter füttern. Der Vater hat es vergessen, glaube ich. Es scheint, als werden sie durchkommen.

Grüße, Al

p.S. Falls es noch einmal vorkommen sollte, dass ich eine Brut ins Schutzhaus retten muss, dann mache ich es so, wie Ingo und Gerhard sagen: Ich nehme das ganze Nest, egal was dran hängt, mit. Danke nochmal für den Tipp.
 
Ich würde das nicht als planmäßigen Ausweg deklarieren, wenn man bedenkt das schon bei Veränderungen am Nest die Brut verlassen wird...., was geschieht wenn das komplette Nest in eine andere Umgebung gebracht wird?
Es kann sich dabei nur um die letzte Möglichkeit handeln.
Deine Vorgehensweise beinhaltete in diesem Fall das geringste Risiko.
Ivan
 
Leider bewahrt es nicht vor dem Krankwerden. Ausgerechnet das Kräftigere der letzten beiden Jungen ist gestorben. Darmverschluss. Da waren's nur noch eins. Es gibt nix mehr, was es im Nest hält. Es kommt immer wieder raus. Aber fliegen geht noch nicht.
 
Kleiner Zwischenbericht:

Das letzte verbliebene Tüpfelastrildchen lebt und wird weiterhin von Herrn Zebra und Frau Tüpfel gefüttert. Es entwickelt sich sehr langsam und kann noch nicht richtig fliegen. Aber es entwickelt sich und bettelt energisch. Ich war zwei Wochend abwesend und die Futtervertretung hat kein Grün zugefüttert. Ansonsten gibt es alles, was man als Vogel so braucht.
 
Abschließende Meldung dazu: Das letzte Junge ist ebenfalls verstorben. Es wuchs nicht mehr und konnte nicht fliegen. Experiment ist missglückt. Das ganze Nest hereinzunehmen ist wohl das Einzige, was sinnvoll ist.
 
Das ist vielleicht durch den ZF passiert. Viel Körnerfutter, andere Fermentierung, mögliche Übertragung von Krankheiten, an die der ZF selbst nicht mehr erkrankt. Da gibt es eine Reihe von Möglichkeiten.
Du weißt ja wie das ist, beim nächsten Mal nimmst du das Nest ab und sie füttern nicht....alles auch ein bischen Glück.
Ivan
 
hallo, ich habe den Beitrag gelesen und frage mich immer warum Du die Schöns in Haus gesteckt hast? 10 Grad und regen kann doch nicht so ein Problem sein. Ich habe meine Schöns und Schmuck immer ich draußen. Das war Natur Ammenzucht ist nicht der Weg auch nicht als Versuch! Die eignen Eltern hätten das besser geschafft. Schade um die Kleinen
 
hallo, ich habe den Beitrag gelesen und frage mich immer warum Du die Schöns in Haus gesteckt hast? 10 Grad und regen kann doch nicht so ein Problem sein. Ich habe meine Schöns und Schmuck immer ich draußen. Das war Natur Ammenzucht ist nicht der Weg auch nicht als Versuch! Die eignen Eltern hätten das besser geschafft. Schade um die Kleinen

Hallo Jens,

Die Schönis können sicherlich gut draußen aushalten, die Prachtfinken jedoch nicht. Da muss ich nun Kompromisse schließen, weil ich beides zusammen halte. Ich war auch der Annahme, die Jungen wären gar nicht mehr da. Als ich nun nachsah, waren sie doch da. Spätestens beim Ausfliegen wären sie gestorben, ganz sicher. Ich habe versucht sie zu retten, was misslang. Ein anderes Experiment mit der Hereinnahme des Nests, wie ich bereits erfahren habe, hätte ebenfalls schiefgehen können. Schade, ja das stimmt.

Grüße, Al
 
Thema: Experiment in der Not

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