Rotköpfige Pa´s und Dreifarben Pa´s

Diskutiere Rotköpfige Pa´s und Dreifarben Pa´s im Forum Australische und ozeanische Prachtfinken im Bereich Prachtfinken - Hallo, da ich schon seit längerem Rotköpfige Papageiamadinen und Dreifarben Papageiamadinen züchte hat mich neulich jemand gefragt ob ich auch...
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vogelfreund111

Guest
Hallo,
da ich schon seit längerem Rotköpfige Papageiamadinen und Dreifarben Papageiamadinen züchte hat mich neulich jemand gefragt ob ich auch Mischlinge hätte da diese schöner aussehen. Da ich aber gehört habe das diese Mischlinge "nicht ganz klar im Kopf" sind wollte ich mal eure Meinung darüber hören ob man diese Arten kreuzen kann und ob es sinnvoll ist.
 
Die Anfrage ist groß da viele meinen sie seien "schöner" als die anderen Pa´s. Außerdem will ich sie gar nicht züchten, wollte nur wissen was ihr von den Mischlingen haltet!
 
Hallo!
Ich finde Mischlingszucht generell schlecht. Meiner Meinung nach sollte man seine Ressourcen lieber für den Erhalt von z B afrikanischen Prachtfinken in Gefangenschaft durch Zucht einsetzen, anstatt jede Mode mitzumachen und immer schrillere Farben zu ziehen, die letztendlich nicht mit den schönen Wildvögeln konkurrieren können.
Allein die Tatsache, dass die nachzuchten steril sind zeigt, das hier gegen die Natur gehandelt wird.
Kai
 
Die Anfrage ist groß da viele meinen sie seien "schöner" als die anderen Pa´s. Außerdem will ich sie gar nicht züchten, wollte nur wissen was ihr von den Mischlingen haltet!

Hallo Vogelfreund,

Du kannst Dir einen solchen Mischling RPA x DPA selbst hier im Forum anschauen unter:
http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=117064

Rein objektiv gesehen mag man sagen, dass dieser Vogel nicht mehr oder weniger "schön" als die natürlich vorkommenden Papageiamadinenarten ist, zumal er noch eine entfernte Ähnlichkeit mit der Buntkopfpapageiamadine hat.

Prinzipiell bin ich aber total gegen eine solche Mischlingszucht, weil auf diese Art und Weise immer die Gefahr besteht, dass die bei uns vorhandenen Stämme auf Dauer "verhunzt" werden. Es ist aufgrund der begrenzten Zahl der Tiere, der fehlenden Blutauffrischung durch Wildfänge und der gleichzeitig erhöhten Inzuchtrate in Menschenhand ohnehin schwierig genug, die Papageiamadinenarten "so natürlich wie möglich" zu erhalten. Wenn dann noch andere Arten eingekreuzt werden, verstärkt sich dieses Problem noch.

Damit kommt man ganz schnell wieder in Grundsatzdiskussionen über den Sinn und Zweck von Vogelhaltung- und zucht in Menschenhand......

Am liebsten wäre mir persönlich, wenn diese Mischlinge tatsächlich alle unfruchtbar wären. Immelmann/Steinbacher/Wolters (Prachtfinken Bd. II, 1977) schreiben aber, dass über die Fruchtbarkeit der Mischlinge RPA x DPA unterschiedliche Angaben vorliegen.

Viele Grüße,

svenc
 
bloß nicht

Hallo ,

eine Mischlingszucht ist abzulehnen.

Sicherlich kann das schon mal passieren, wenn man die rotk. PA und dreif. PA zusammen in einer Volliere hält, aber man muss sie halt trennen.

Die Mischlinge sind fehlgeprägt und ob sie fruchtbar sind, ich glaube nicht.

Es weiß von einer Bekannten, der das aus versehen passiert ist, dass es im Ausland einen Markt für solche Mischlinge geben soll, aber aus Liebe zu den Tieren sollte man doch nun wirklich jede Art für sich züchten. Der arme Mischling weiß ja nicht ob er nun Fisch oder Fleisch ist.
 
Die Mischlinge sind fehlgeprägt und ob sie fruchtbar sind, ich glaube nicht.

Es weiß von einer Bekannten, der das aus versehen passiert ist, dass es im Ausland einen Markt für solche Mischlinge geben soll, aber aus Liebe zu den Tieren sollte man doch nun wirklich jede Art für sich züchten. Der arme Mischling weiß ja nicht ob er nun Fisch oder Fleisch ist.

Hallo Birgit,

noch ein kleiner Kommentar zu Deinem Beitrag: Du bist ja auch gegen diese Art von Mischlingszucht, allerdings mit der Begründung, dass die Mischlinge selbst sich unwohl fühlen. Das kann ich mir eigentlich nicht so recht vorstellen, denn eine "Fehlprägung" der Vögel ist nur für uns Menschen ein Problem, aber nicht für den Vogel. Er ist einfach nur "geprägt", auf welche Eltern auch immer. Ein Mischling RPA x DPA wird sich möglicherweise sowohl RPA wie auch DPA später als Partner suchen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der Vogel dadurch unwohl fühlt. Ähnliches wird auch für Vögel gelten, die z.B. auf Mövchen geprägt sind. Die fühlen sich damit m.E. nicht schlechter als die "richtig geprägten" Artgenossen.

Ich finde, dass das Problem der Mischlingszucht eine ganz zentrale Frage der Vogelhaltung berührt: Was ist unserer Meinung nach der Sinn einer Haltung und Zucht von Vögeln in unserer Hand?
Ein mir einleuchtender Sinn ist, mehr über das natürliche Verhalten dieser Vögel zu erfahren, weil solche Erkenntnisse in der Natur nur sehr schwer zu erlangen sind. In einem solchen Zusammenhang scheint mir die Mischlingszucht wertlos zu sein. Den einzig interessanten Aspekt finde ich, dass Mischlinge zum Erkennen verwandtschaftlicher Beziehungen zwischen den Arten in der Vergangenheit gewisse Aussagen machen konnten.

Dieses Thema ist ein Fass ohne Boden......

Beste Grüße,

svenc
 
Hallo Sven,

svenc schrieb:
Ich finde, dass das Problem der Mischlingszucht eine ganz zentrale Frage der Vogelhaltung berührt: Was ist unserer Meinung nach der Sinn einer Haltung und Zucht von Vögeln in unserer Hand?

Für viele Vogelzüchter besteht der Sinn darin, sich mit der Vogelzucht selbst zu verwirklichen und seinem Ehrgeiz freien Lauf zu lassen - das ist meine ganz persönliche Meinung. Das Wohl der Vögel und die ethische Verantwortung werden dabei außer acht gelassen.
Für mich stellt die Verpaarung nah verwandter Vogelarten zum Zweck der "Hybridengewinnung" einen ähnlichen Affront wider die Natur dar, als wenn man z.B. Mensch und Menschenaffe kreuzen würde (was technisch sicher gehen würde...). Die grundsätzliche Frage dabei ist: muss das sein... :hmmm: ?


Hallo vogelfreund111,

falls Du nur ein wenig ethische Bedenken hast, wirst Du sicher selbst zu einer vernünftigen Entscheidung kommen und nicht dem Drängen eines "Vogelliebhabers" (absichtlich in Anführungszeichen!) nachgeben, der nur auf Äußerlichkeiten bedacht ist. "Schön" ist ein sehr dehnbarer Begriff...

MfG,
Steffi
 
HAllo Svenc,

bei den Mischlingen aus rotk. PA und dreif. PA mag die Fehlprägung vielleicht nicht so eklatant sein. Ich habe aber mal bei einem befreundeten Züchter einen Sittichmischling gesehen, der weder mit der Art seiner Mutter noch mit der Art seines Vaters klar kam (Mobbing ohne Ende) und deshalb nun sein Leben lang allein gehalten werden muss (Aussage des Züchters, der das Tier aber nicht gezüchtet hat). Sowas ist doch schlimm.

Also im Namen der Tiere, Mischlingszucht nur zum mal was ausprobieren, bitte nicht.
 
bei den Mischlingen aus rotk. PA und dreif. PA mag die Fehlprägung vielleicht nicht so eklatant sein. Ich habe aber mal bei einem befreundeten Züchter einen Sittichmischling gesehen, der weder mit der Art seiner Mutter noch mit der Art seines Vaters klar kam (Mobbing ohne Ende) und deshalb nun sein Leben lang allein gehalten werden muss (Aussage des Züchters, der das Tier aber nicht gezüchtet hat). Sowas ist doch schlimm.

Also im Namen der Tiere, Mischlingszucht nur zum mal was ausprobieren, bitte nicht.

Hallo Birgit,

stimmt, man könnte sich tatsächlich vorstellen, dass es bei Mischlingen, deren Eltern nur noch entfernte Artverwandtschaft haben, wirklich auch zu organischen Problemen kommen kann (die sich dann u.U. auch in Verhaltensauffälligkeiten äußern könnten). Ich könnte mir denken, dass man da in der Literatur bestimmt etwas findet, wäre mal interessant zu schauen....
Weißt Du, welche Eltern dieser Sittichmischling hatte?

Viele Grüße,
Sven
 
Hallo Sven
Was meinen Sie was passiert mit denn Codirung der genen.
Punkt 1 UNFRUCHTBAR,und das viele was wir noch nicht sehn.
Mach mahl einne voliere tu dah in ein 5 paare Wildform vogel ebenso 5 paare Mutatione von deselbde rasse las die 10 jarhe zusammen,was meinen Sie was uber ist von die mutationen ?????
:zustimm: Ger
 
Kommt darauf an, wie die Mutation vererbt, Ger.
Rezessiv, okay, aber nicht bei dominant und geschlechtsgebunden.
Dann hast du nur Mutationen in der Voliere.
 
Hallo Sven
Was meinen Sie was passiert mit denn Codirung der genen.
Punkt 1 UNFRUCHTBAR,und das viele was wir noch nicht sehn.Ger

Hallo Ger,

wenn sich eine ursprüngliche Art in längeren Zeiträumen und möglicherweise durch geographische Trennung in zwei Arten auseinanderentwickelt hat, dann ist das ja die Folge genetischer Veränderungen. Bei den beiden neuen Arten laufen dadurch bestimmte Stoffwechselwege und Entwicklungsvorgänge unterschiedlich ab. In einem Mischling der beiden Arten mischen sich dann diese unterschiedlichen genetischen Ausstattungen der Elterntiere, und man kann sich vorstellen, dass dann die Stoffwechselwege und Entwicklungsvorgänge, die sich bei beiden Arten unterscheiden, durcheinander laufen. Manche Organsysteme werden dann nicht mehr so richtig funktionieren, z.B. die Geschlechtsorgane.
Je unterschiedlicher zwei sich mischende Arten sind, umso größer sind vermutlich die auftretenden Probleme. Bei sehr nahe verwandten Arten hat es hingegen oft noch gar keine störenden Auswirkungen (s. z.B. Braunbrustnonne und Gilbnonne).



Mach mahl einne voliere tu dah in ein 5 paare Wildform vogel ebenso 5 paare Mutatione von deselbde rasse las die 10 jarhe zusammen,was meinen Sie was uber ist von die mutationen ?????
:zustimm: Ger


Schwer zu sagen, was da raus kommt. Man darf nicht vergessen, dass die Vögel in der Voliere keinem Selektionsdruck unterliegen. Farblich auffallende Mutationen, die in der Natur durch Raubtiere bevorzugt gejagt werden, haben in der Voliere in der Regel keinen Nachteil. In der Natur ist die Erhaltung einer „Wildform“ mit relativ geringerer äußerer Variabilität halt das Produkt einer ständig wirkenden harten Selektion.
Ich tippe mal, dass Du nach 10 Jahren eine bunte Mischung aus allen Vögeln hast. Und noch ein paar neue Mutationen dazu :D

Beste Grüße,
Sven
 
Zitat:
Zitat von Ger
Mach mahl einne voliere tu dah in ein 5 paare Wildform vogel ebenso 5 paare Mutatione von deselbde rasse las die 10 jarhe zusammen,was meinen Sie was uber ist von die mutationen ?????
Ger



Schwer zu sagen, was da raus kommt. Man darf nicht vergessen, dass die Vögel in der Voliere keinem Selektionsdruck unterliegen. Farblich auffallende Mutationen, die in der Natur durch Raubtiere bevorzugt gejagt werden, haben in der Voliere in der Regel keinen Nachteil. In der Natur ist die Erhaltung einer „Wildform“ mit relativ geringerer äußerer Variabilität halt das Produkt einer ständig wirkenden harten Selektion.
Ich tippe mal, dass Du nach 10 Jahren eine bunte Mischung aus allen Vögeln hast. Und noch ein paar neue Mutationen dazu

und wahrscheinlich einige krüppel infolge von inzucht.
 
und wahrscheinlich einige krüppel infolge von inzucht.

Hallo Jacky82,

Inzucht habe ich mal außen vorgelassen. Das ist sicher ein Problem, es gibt aber einige Beispiele in der Natur davon, dass Arten durch ein "Bottleneck" gegangen sind und auf wenigen Individuen basierend wieder größere Populationen gebildet haben. Diese Populationen sind genetisch sehr homogen, was sie weniger flexibel in der Reaktion auf sich ändernde Umweltbedingungen/Krankheiten macht. Mit den "Krüppeln" scheint es sich aber doch in Grenzen zu halten.
Ein eindrucksvolles Beispiel in diesem Zusammenhang ist das "Clatham Islands Black Robin", von dem es 1980 noch 5 Exemplare gab. Jetzt hat die Population wieder wenigstens 250 Tiere, Tendenz steigend. Alle jetzigen Vögel gehen auf einziges Paar zurück. Siehe: http://www.kcc.org.nz/birds/blackrobin.asp

Viele Grüße,
Sven
 
Hallo Sven,

leider habe ich das vergessen. Der Vogel sah aus wie eine Mischung aus Stanley und Rosella.
 
Hallo Sven,

leider habe ich das vergessen. Der Vogel sah aus wie eine Mischung aus Stanley und Rosella.


Stanleysittich und Prachtrosella gehören zur selben Gattung (Platycercus), ebenso wie Rotköpfige und Dreifarbige Papageiamadinen (Amblynura). Interessant, dass Du und auch Vogelfreund111 unabhängig voneinander sagt, dass die Mischlinge "verhaltensauffällig" sind. Vielleicht kann Vogelfreund111 nochmal etwas genauer sagen - wenn bekannt - was mit "nicht ganz klar im Kopf" gemeint ist.

Gruß, Sven
 
Das wollte ich eigentlich von euch wissen! Wie sich diese verhaltensauffälligen Vögel verhalten, ob sie sich vielleicht nicht mit den Elternn vertragen oder so was!
 
Mit den Eltern vertragen? Das tun sie meist sowieso nicht wenn sie selbstständig geworden sind und in Geschlechtsreife kommen.
Es wird einem kaum auffallen, das es etwas auffälliges gibt, wenn wir nicht wissen, das es Mischlinge sind.
Ergo, ist die Bezeichnung; "nicht richtig im Kopf" wohl kaum in Verhaltensmuster umzusetzen, vor allen Dingen nicht, wenn es sich um artverwandte Arten handelt.
Die Gründe, die gegen Mischlingszucht angeführt worden sind, sollten dann wohl nicht mit solchen Begründungen gemischt werden.
 
Das wollte ich eigentlich von euch wissen! Wie sich diese verhaltensauffälligen Vögel verhalten, ob sie sich vielleicht nicht mit den Elternn vertragen oder so was!

Hallo Vogelfreund111,
Aus den Aussagen der Leute, die sich hier zu diesem Thema geäußert haben, würde ich schliessen, dass keiner Erfahrungen mit dem Verhalten von Mischlingen RPA x DPA hat. Wir überlegen gerade, warum und in welcher Form solche Mischlinge naher Verwandter Arten verhaltensauffällig sein könnten und tragen dazu Beobachtungen zusammen. Birgit hat in etwa beschrieben, wie der Mischling StanleyxRosella auffällig war. Eine vernünftige Beschreibung von Deiner Seite wäre auch hilfreich, z.B. indem Du die Leute fragst, von denen Du weißt, dass die Vögel "nicht richtig im Kopf sind". Genau beobachten und genau beschreiben!

Gruß, Sven
 
Thema: Rotköpfige Pa´s und Dreifarben Pa´s
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