Nehmen wir das mal so, Christian:
Vergleicht man verschiedene Hirsesorten, lassen wir mal Japanhirse mal außen vor, so stellen wir fest, das sich die Inhaltsstoffe nur unwesentlich voneinander unterscheiden. Hier fällt zumeist nur der Kohlenhydrathengehalt auf, weniger andere Stoffe wie Calcium und Phoshor.
Der Kohlenhydrathengehalt ist sowieso wesentlich höher bei Hirse, als bei der natürlichen Nahrung, nämlich Grassamen.
Daher rühren auch unsere Probleme bezüglich des Verfettens her, denn bei einem Gramm Hirse nehmen die Vögel einen wesentlich höheren Anteil an Kohlenhydrahten auf, als sie es jemals in der Natur könnten. Wenn wir nun weiterhin den Calsium- und Phosphorgehalt vergleichen, so ist der bei vielen Hirsesorten gleich.
Wieso muß ich nun verschiedene Hirsesorten mischen, wenn sich inhaltlich doch nichts ändert, außer dem Nährwert, der sowieso bei allen Sorten sehr hoch ist, denn das wäre doch eine Möglichkeit um eventuelle Defizite der verschiedenen Hirsesorten auszugleichen?
Also kann ich im Prinzip mit einer Hirsesorte den gleichen Ernährungswert erreichen, wie mit 5 verschiedenen Sorten!
Also rührt doch das Mischen der vielen Sorten Hirse nur von der Angst, das die Vögel einer Mangelernährung unterliegen, was sich aber bei einer Überprüfung der Inhaltsstoffe als trügerisch erweist.
Kommen wir nun zum Glanz, auch
Kanariensaat genannt:
Der Kohlehydrathengehalt ist schon mal um Einiges geringer, je nach Sorte, was die Sache schon mal leichter macht, da sie weniger "Dickmacher" aufnehmen.
Calcium 0,05 • Phosphor 0,55%
gegenüber den Hirsesorten:
Calcium 0,03 • Phosphor 0,32%
Also hat Glanz wesentlich mehr zu bieten als Hirse!!
Daraus könnte man den Schluß ziehen, das reine Glanzfütterung immer noch besser ist als die Fütterung von 5 Hirsesorten.
Mit diesen Fakten sollte man sich auseinander setzen, bevor man die Behauptung aufstellt, das Einzelsaatenfütterung Mangelerscheinungen hervorruft.
Nicht nur zu wissen was es ist, sondern auch zu wissen was drin ist, berechtigt zu solchen Experimenten, die garkeine sind, denn in der Natur ernähren sie sich von ein bis zwei Grassamensorten, die sie 7 Monate im Jahr trocken vom Boden aufklauben, ohne Grünzeug und Mausern bei diesen in unseren Augen magerem Futterangebot auch noch, um dann am Beginn der Regenzeit ohne Mangelscheinungen zur Brut zu schreiten.
Denn dazu wären sie ja sonst nicht in der Lage.
Ivan