Binsenamadinen Fütterung?

Diskutiere Binsenamadinen Fütterung? im Forum Australische und ozeanische Prachtfinken im Bereich Prachtfinken - Hallole, seit einigen Jahren besitze ich Binsenamadinen, die normalerweise sehr zurückhaltend gefüttert werden: als Grundfutter eine...
Munia maja

Munia maja

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Hallole,

seit einigen Jahren besitze ich Binsenamadinen, die normalerweise sehr zurückhaltend gefüttert werden: als Grundfutter eine kleinkörnige Hirse-Glanz-Mischung und täglich abwechselndes Grünfutter (Gurke, verschiedene Blattsalate, Spinat, Chicoree). Einmal wöchentlich bekommen sie zur ordentlichen Eiweißversorgung ein gutes Eifutter, gemischt mit geriebenen Karotten, Kräutern, bestreut mit zermahlenen Eierschalen. Zur weiteren Mineralstoffversorgung gibt´s noch zerriebenen Lehmstein und Muschelkalkgrit.
Im Zuge der Anfütterung meiner Nonnen zur Zucht (hoffentlich klappt´s überhaupt), habe ich nun auch das Binsenpärchen mit Keimfutter und halbreifer Hirse "geflusht", was nun tatsächlich mal zum Nestbau geführt hat (das alte Paar hatte immer nur ein sehr schlampiges Nest gebaut und die Henne wurde zur Dauerlegerin, die nie zum Brüten übergegangen ist...). Ob Eier gelegt wurden, kann ich nicht genau sagen, weil das Paar das Nest für mich fast unerreichbar in eine Ecke gebaut hat. Aber die Henne zeigt eigentlich die klassische Bürzelschwellung, die in den letzten Tagen dann immer wieder verschwunden ist. Außerdem sitzen die beiden vermehrt in ihrem Nest. Ich bin also "guter Hoffnung" (nicht ich selbst... ;) :D )

Nun zu meiner Frage: ziehen Binsenamadinen ihre Jungen auch mit o.g. Fütterung auf (das Eifutter und die halbreife Hirse gäb´s dann täglich) oder müssen sie auch Lebendfutter bekommen? Wenn ja, dann würde es höchste Zeit, dass ich damit anfange. Ich hab aber in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen damit gemacht und würde es gerne vermeiden...

MfG,
Steffi
 
Liebe Steffi,

vorallem kommt es auf das Paar an.
Dir wird nichts übrig bleiben,als auszuprobieren.
Im Grunde ist deine Fütterung ausreichend,vielleicht schon zu "gut"!
Meine Binsen kamen alle prima ohne Lebendfutter aus.
 
Hallo Markus,

vielen Dank für Deine Antwort - ich war schon drauf und dran, die Frage ins Lonchuraforum zu stellen. Wäre halt ein wenig artfremd gewesen, wobei ich mir sicher bin, dass viele der Mitglieder schon mal Binsenamadinen gehalten bzw. gezogen haben...
Inwieweit meinst Du, dass die Fütterung schon zu gut ist? Mein erstes Paar bekam anfänglich wirklich nur "Brot und Wasser", also die Fütterung, die bei mir die Zebrafinken bekommen, damit sie nicht zu triebig werden: ein Hirse-Glanz-Gemisch und Grünfutter. Dazu Kalkgrit und hin und wieder trockene Kolbenhirse. V.a. die Henne zeigte aber dann nach einigen Monaten ein sehr schlechtes Gefieder und wirkte schon fast lustlos und kränklich. Im Steinbacher/Nicolai wird erwähnt, dass die Binsen von allen Amadinen die Vögel sind, die schon zum eigenen Erhalt das meiste tierische Eiweiß benötigen. Deshalb habe ich diesen Eifuttertag eingeführt - mit Erfolg, das Pärchen blühte auf und die Henne bekam wieder ein schönes, glattes Gefieder.

Ich warte jetzt erst mal die nächsten zwei Wochen ab, dann sehe ich ja, ob die Nistbemühungen überhaupt Erfolg hatten - wenn ich das erste Jungtiergewisper höre, kann ich ja die Versorgung mit tierischem Eiweiß erhöhen, indem ich das Eifutter auch pur anbiete.

Herzliche Grüße,
Steffi
 
Hallo Steffi,

meine Vögel bekommen, wenn sie brüten sollen, von allem alles. Sie nehmen dann das, was sie benötigen. Wenn sie eine Kur brauchen wie meine Muskats, bekommen sie ebenfalls viel von Grünfutter, Eifutter etc. eben das, was Proteine liefert. Vitamine bekommen sie ebenfalls. Nur in der absoluten Ruhezeit bekommen sie nur "Wasser und Brot" mit wenig Vitaminen. Wenn dann die hochwertige Fütterung beginnt, kommen sie auch wieder in Hochstimmung. Es ist anscheinend für viele Prachtfinken wichtig, eine Ruhezeit von mehreren Wochen einzulegen. Ich denke auch, dass 18 Wochen das Mindeste ist. Das ist ja eigentlich einfach einzurichten.

Die Binsenamadinen werden sehr gut brutlaunig, wenn es regnet. Ich hatte sie eine Zeit lang in der AV. Sie haben sehr schöne Nester gebaut, die allerdings nicht dicht genug sind. Weil die Binsens nach 10 Tagen nicht mehr hudern, hat die Aufzucht in der AV nicht geklappt.

Grüße, Al
 
Hallo Alex,

das mit den schlecht gebauten Nestern kann ich bestätigen. Bisher hatten alle drei Pärchen Nester gebaut und alle bauten sehr schlecht: meist nur eine Art Napfunterlage, die dann immer dicker wurde. Das jetzige Paar ist leider nicht viel anders, zumindest hat das Nest jetzt mal Seitenwände, die aber oben nicht richtig schließen wollen. Der Hahn zerstreut das Baumaterial im ganzen Käfig - wenn es auf dem Boden liegt, interessiert es ihn schon nicht mehr. Alle Pärchen bauten nur freistehend, für die Nistkästen hat sich bisher noch keines interessiert, auch wenn ich Nistmaterial hineingelegt habe.

"Wasser und Brot"-Zeit gibt´s bei meinen Vögeln schon auch, allerdings nur zweimal jährlich 4 Wochen lang. Vielleicht sollte ich tatsächlich mal die Vögel richtig "runterfahren", auch lichttechnisch...

MfG,
Steffi
 
Hi Steffi,

naja, also schlecht sind die Nester nicht gebaut - zumindest war es bei meinen nicht schlecht. Allerdings muss man an ihre Herkunft denken: Sie stammen aus dem immer heißen tropischen Nordaustralien. Da braucht man nicht so dichte Nester und auch nicht so lange Huderzeiten. Aber Regen ist dagegen etwas ganz Feines. Denn dann gibt es bald genügend Wasser, die leckersten halbreifen Saaten und viele Insektis. :freude: Und den Rest des Jahres? Da ist Dürre, also bestimmt ein halbes Jahr lang.

Ja, auch wenn es dem Menschengefühlt widerspricht, aber Mangelzeiten sind für die Piepmätze in ihrem Lebensrhythmus schon bedeutsam. In tropischen Feuchtregionen, wo es eigentlich immer üppig ist, spezialisieren sich die Tiere auf ganz bestimmte Ressourcen, die dummer weise auch nicht immer verfügbar sind. Ich denke da an unsere lieben Nonnen, die dem Reis sehr hold sind und auch von Schilf u.Ä. leben. Deren Samen in halbreif, so wie sie es für ihre Jungen brauchen, ist nur zu einer bestimmten Zeit ausreichend vorhanden. Es gibt zwar bei den Nonnen das ganze Jahr über Bruten, aber nur zur Schilf- und Reisblüte bzw. Halbreife ist die Hauptbrutzeit.

Manchmal ist sogar ein Umgebungswechsel segensreich und entspricht ein wenig dem Wandertrieb der Vögel, wenn sie sich nach der Brutzeit zu Schwärmen zusammenziehen. Wenn das einzurichten wäre, glaube ich, würde es auch dem Fortpflanzungstrieb einen Vorschub geben. Manchmal ist sogar ein Partnerwechsel anregend, obwohl die meisten Prachtfinken sehr gattentreu sind. Warum sollte man sich auch groß vermehren, wenn doch alles supi ist? Haben es die Tiere nicht im Gefühl, dass sie die Verluste nach Mangelzeiten wieder auffüllen müssen? Das sind so meine Thesen. Bei meinen Piepern funktioniert das sicher, nur die Besetzung ist inzwischen zu dicht, da sind sie nicht in der Lage und haben nicht die nötige Ruhe zum Brüten.

Grüße, Alex
 
Thema: Binsenamadinen Fütterung?

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