Kanadagans
Anserophiler
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Hallö!
Vorgestern habe ich mal wieder nach Jahren die Gelegenheit gehabt, mich so richtig im Tegeler Fließ rumzutreiben, einem mehrere Kilometer langen eiszeitlichen Abflußtal mitten durch den Nordwesten von Berlin, daß zum Teil zum Naturpark "Unterer Barnim" gehört...
Und die Natur zeigte sich von ihrer allerbesten Seite!
Ausgehend vom Freibad Lübars kämpfte ich mich nordostwärts bis zum eingelagerten NSG Köppchensee durch (ehemaliger Torfstich unmittelbar östlich des ehemaligen Grenzstreifens), und wurde in Lübars bei einem Schluck Kaffee von einem Habichtterzel überrascht, der in sechs Metern Entfernung zu mir, einen Meter über dem Boden etwa, den Weg entlangflog, über den Bäumen von Krähen, aus den Bäumen von Meisenwarnrufen begleitet, und fast einen Amselhahn erwischt hätte, den er jedoch zu spät sah, um noch richtig zielen zu können.
Etwas weiter das Fließ entlang dann hörte ich zunächst den Kuckuck, und konnte ihn dann schließlich rufend in einer dürren Erle ausmachen. Er befand sich etwa 20 Meter vom Weg entfernt, am Rande der Wiese, und war völlig cool... Auf dem Weg vorbeikommende Radfahrer oder Wanderer störten in gar nicht, er kuckuckte sich da fröhlich einen, und hoffentlich hat er dann bei einer Dame dann auch Gehör gefunden ^^!
Das nächste ( für mich, und Berlin allgemein) ziemlich seltene Highlight war ein krähender Fasanenhahn, der unvermittelt etwa 10 Meter neben mir, in einer Feuchtwiese auf der anderen Seite des Fließes, aus dem Gras auftauchte. Nach dem Krähen sah ich noch eine Weile seine Schwanzfedern beim Scharren und Picken aus dem Gras ragen, und im weiteren Fließ hörte ich dann noch vier weitere Fasanenhähne. Stellt man sich die plus Hennen vor, haben wir da um Lübars wohl eine gute Population =)!
In der selben Wiese, auf der der Fasan krähte, hörte ich dann aus einem Binsen-/ Seggenbereich ein verdächtiges " Krrep Krrep Krrep"... Ich wills noch nicht beschreien, bevor ichs auf der CD angehört habe, aber ich glaube, das war ein Wachtelkönig...
Damit nicht genug, scheuchte ich am sogenannten Springwiesenteich dann in einem flachen Rinnsal unbeabsichtigt eine Schafstelze beim Baden auf, was für mich die zweite Sichtung der Art überhaupt war, und ich gehe quasi nicht erst seit gestern birden...
Ja, dann war ich endlich am Köppchensee (der so eben noch in Berlin liegt...), wo ich eigentlich mal ausmachen wollte, ob es da eventuell Kanadagänse hat, die sich momentan in Berlin damit befassen, neue Gebiete zu erobern!
Es hatte keine, dafür erging ich mich dann in der Beobachtung einer Blässhuhnfamilie mit fünf Eintagsküken! Mama hatte drei, denen sie immer lecker Köcherfliegenlarven servierte, während Papa am gegenüberliegenden Ufer der Küken zwei führte. Die Mutti stieg dann aufs Nest, Papa lieferte seine zwei zusätzlich dort zum Wärmen ab, und ging dann Revier verteidigen.
Und dann sah ich ihn...
Zunächst sicher 25 Meter weit weg, sich putzend, und offenbar dem Müsiggang frönend, später dann kaum mehr acht Meter von mir entfernt ( ich verhielt mich bei seinem Anblick mucksmäuschenstill), ein Rothalstaucher im vollen Prachtkleid!!!
Wow!!!
Ebenfalls erst die zweite Beobachtung meines Lebens für diese Art, und dann noch von so nahem. Es verschlug mir die Sprache, und ich war einfach nur glücklich...
Ein Rothalstaucher ist ja nun wirklich was seltenes, und der dann in Berlin, und so nahe *schnief*, das hatte wirklich was ganz und gar einzigartiges!!!
Und das tollste, der lümmelte und patrouillierte da so umher, wie ich es von gelangweilten Haubentaucher- Papas kenne, deren Weibchen brüten... Will heißen, das könnte da wirklich ein Brutpaar sein!!!
Zur gelungenen Abrundung des Tages fand ich dann noch ein von Krähen aufgebrochenes, ansonsten aber heiles, unbefruchtet gewesenes Blässhuhnei am Ufer, das ich dann für meine Naturaliensammlung mitnahm =)!
Also, ich gehe nicht oft so weit, um etwas zu beobachten, wollte eigentlich auch wirklich nur nach Kanadagänsen kucken, um eventuelle neue Brutgebiete melden zu können, und dann kriege ich da solche wirklichen Geschenke der Natur "um die Ohren gehauen"...
Das sind so die Tage, sage ich mal, die das Leben lebenswert machen, die sich nicht wiederholen lassen, vor allem, weil alles so "zufällig" aufeinander kam...
Gut, Habicht und Fasan habe ich im Fließ schon des öfteren gehört oder gesehen, aber nie so nahe oder so häufig, und die drei anderen Vögel, alle so an einem Tag, der eigentlich " völlig unbeabsichtigt" war ( hatte erst was anderes vor), das ist dann doch wirklich der Stoff, an den man sich noch Jahre erinnert...
Lieben Gruß, Andreas
Vorgestern habe ich mal wieder nach Jahren die Gelegenheit gehabt, mich so richtig im Tegeler Fließ rumzutreiben, einem mehrere Kilometer langen eiszeitlichen Abflußtal mitten durch den Nordwesten von Berlin, daß zum Teil zum Naturpark "Unterer Barnim" gehört...
Und die Natur zeigte sich von ihrer allerbesten Seite!
Ausgehend vom Freibad Lübars kämpfte ich mich nordostwärts bis zum eingelagerten NSG Köppchensee durch (ehemaliger Torfstich unmittelbar östlich des ehemaligen Grenzstreifens), und wurde in Lübars bei einem Schluck Kaffee von einem Habichtterzel überrascht, der in sechs Metern Entfernung zu mir, einen Meter über dem Boden etwa, den Weg entlangflog, über den Bäumen von Krähen, aus den Bäumen von Meisenwarnrufen begleitet, und fast einen Amselhahn erwischt hätte, den er jedoch zu spät sah, um noch richtig zielen zu können.
Etwas weiter das Fließ entlang dann hörte ich zunächst den Kuckuck, und konnte ihn dann schließlich rufend in einer dürren Erle ausmachen. Er befand sich etwa 20 Meter vom Weg entfernt, am Rande der Wiese, und war völlig cool... Auf dem Weg vorbeikommende Radfahrer oder Wanderer störten in gar nicht, er kuckuckte sich da fröhlich einen, und hoffentlich hat er dann bei einer Dame dann auch Gehör gefunden ^^!
Das nächste ( für mich, und Berlin allgemein) ziemlich seltene Highlight war ein krähender Fasanenhahn, der unvermittelt etwa 10 Meter neben mir, in einer Feuchtwiese auf der anderen Seite des Fließes, aus dem Gras auftauchte. Nach dem Krähen sah ich noch eine Weile seine Schwanzfedern beim Scharren und Picken aus dem Gras ragen, und im weiteren Fließ hörte ich dann noch vier weitere Fasanenhähne. Stellt man sich die plus Hennen vor, haben wir da um Lübars wohl eine gute Population =)!
In der selben Wiese, auf der der Fasan krähte, hörte ich dann aus einem Binsen-/ Seggenbereich ein verdächtiges " Krrep Krrep Krrep"... Ich wills noch nicht beschreien, bevor ichs auf der CD angehört habe, aber ich glaube, das war ein Wachtelkönig...
Damit nicht genug, scheuchte ich am sogenannten Springwiesenteich dann in einem flachen Rinnsal unbeabsichtigt eine Schafstelze beim Baden auf, was für mich die zweite Sichtung der Art überhaupt war, und ich gehe quasi nicht erst seit gestern birden...
Ja, dann war ich endlich am Köppchensee (der so eben noch in Berlin liegt...), wo ich eigentlich mal ausmachen wollte, ob es da eventuell Kanadagänse hat, die sich momentan in Berlin damit befassen, neue Gebiete zu erobern!
Es hatte keine, dafür erging ich mich dann in der Beobachtung einer Blässhuhnfamilie mit fünf Eintagsküken! Mama hatte drei, denen sie immer lecker Köcherfliegenlarven servierte, während Papa am gegenüberliegenden Ufer der Küken zwei führte. Die Mutti stieg dann aufs Nest, Papa lieferte seine zwei zusätzlich dort zum Wärmen ab, und ging dann Revier verteidigen.
Und dann sah ich ihn...
Zunächst sicher 25 Meter weit weg, sich putzend, und offenbar dem Müsiggang frönend, später dann kaum mehr acht Meter von mir entfernt ( ich verhielt mich bei seinem Anblick mucksmäuschenstill), ein Rothalstaucher im vollen Prachtkleid!!!
Wow!!!
Ebenfalls erst die zweite Beobachtung meines Lebens für diese Art, und dann noch von so nahem. Es verschlug mir die Sprache, und ich war einfach nur glücklich...
Ein Rothalstaucher ist ja nun wirklich was seltenes, und der dann in Berlin, und so nahe *schnief*, das hatte wirklich was ganz und gar einzigartiges!!!
Und das tollste, der lümmelte und patrouillierte da so umher, wie ich es von gelangweilten Haubentaucher- Papas kenne, deren Weibchen brüten... Will heißen, das könnte da wirklich ein Brutpaar sein!!!
Zur gelungenen Abrundung des Tages fand ich dann noch ein von Krähen aufgebrochenes, ansonsten aber heiles, unbefruchtet gewesenes Blässhuhnei am Ufer, das ich dann für meine Naturaliensammlung mitnahm =)!
Also, ich gehe nicht oft so weit, um etwas zu beobachten, wollte eigentlich auch wirklich nur nach Kanadagänsen kucken, um eventuelle neue Brutgebiete melden zu können, und dann kriege ich da solche wirklichen Geschenke der Natur "um die Ohren gehauen"...
Das sind so die Tage, sage ich mal, die das Leben lebenswert machen, die sich nicht wiederholen lassen, vor allem, weil alles so "zufällig" aufeinander kam...
Gut, Habicht und Fasan habe ich im Fließ schon des öfteren gehört oder gesehen, aber nie so nahe oder so häufig, und die drei anderen Vögel, alle so an einem Tag, der eigentlich " völlig unbeabsichtigt" war ( hatte erst was anderes vor), das ist dann doch wirklich der Stoff, an den man sich noch Jahre erinnert...
Lieben Gruß, Andreas
Zuletzt bearbeitet:
. Ich hoffe, Du zehrst noch lange von diesem schönen Tag!
