Zaunkönig am Meisenkasten

Diskutiere Zaunkönig am Meisenkasten im Forum Beobachtungen im Bereich Wildvögel - Liebe Vogelfreunde, Ich habe seit freitag in meinem Garten an dem Meisenkasten in dem gerade die Kohlmeisen junge aufziehen(ca.seit 8 Tagen)eine...
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paul cramer

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Liebe Vogelfreunde,
Ich habe seit freitag in meinem Garten an dem Meisenkasten in dem gerade
die Kohlmeisen junge aufziehen(ca.seit 8 Tagen)eine seltsame Beobachtung gemacht.Zur Situation muß ich noch erklären,daß mein Garten meines Einfamilienhauses ringsum zugewachsen ist und auf dem Nachbargrundstück
(völlig verwiltert)seit vielen Jahren schon Zaunkönige brüten.
Am Freitag gegen abend habe ich festgestellt,daß am Einflugloch des Meisenkastens ein Zaunkönig sitzt und sich für die Brut interessiert.Er näherte sich bis zum Einflugloch.schaute hinein und kroch dann auch in den Kasten.
Das ging von ca.15°° bis 18°°.Am heutigen Morgen war der Zaunkönig wieder regelmäßig da.Er hatte auch Insekten im Schnabel und schien die Meisen zu füttern.Dabei entstand die Situation,daß der Zaunkönig unmittelbar vor dem Einflugloch saß,und kurz wegflog als die Meise aus dem Kasten kam.Aber sofort wieder kam und in den Kasten zum füttern schlüpfte.
Merkwürdig war auch,daß die Meisen sich nicht an ihm störten.Sie schienen ihn gar nicht wahrzunehmen.Auch keinerlei Angriffshaltung.Bei Annäherung eines Eichhörnchens haben sie starke Drohgebärten gezeigt.
Sollte jemand ähnliches beobachtet haben,dann bitte ich um Meldung

vielen Dank
Paul :)
 
[Seit gestern ist der zaunkönig nicht mehr zu sehen

Gruß
paul
 
Auf dieser Site wurde was Ähnliches beobachtet, dort fütterte eine Blaumeise
junge Stare. Es gibt auch Erläuterungen dazu, allerdings weiß ich nicht ob da
was dran ist! Ab da, wo der Hintergrund gelb ist, lesen :)
 
Es gibt auch Erläuterungen dazu, allerdings weiß ich nicht ob da
was dran ist!

Was man da so auf den Bildern sehen kann, scheint das zu bestätigen. Auf zwei Bildern sieht man die Meise vor dem sperrenden Star. Auf einem weiteren trägt sie sogar scheinbar den Kot weg...

Interessant ist vor allem auch dieser Satz:
"Vögel, die in der Brutsaison nicht zum Zuge kommen oder keinen Partner abkriegten, füttern zuweilen auch bei anderen Vogelarten."
 
Das meine ich ja! Das kann ich weder bestätigen, noch widerlegen. Deshalb
habe ich es erstmal so in den Raum gestellt.
 
Hallo!

Das gab es doch mal den Fall einer Löwin in Kenia, die wiederholt Antilopenkitze adoptierte... Eines verhungerte, weil sie es nicht säugen konnte, eines wurde vom Löwenmann gefressen, und eines holte sich die Antilopenmuttter zurück... Die Ranger rätselten lange über dieses etwas komische Verhalten, äußerten dann aber die Meinung, das läge am nicht abreagierten Blutpflegetrieb, das also die Löwin ihre Jungen kurz vorher verlor und nun was zum Bemuttern brauchte, und wir wissen ja alle, Triebe/ Instinkthandlungen müssen irgendwann abreagiert werden...

Ebenso denke ich das bei den Vögeln.
Kurz vorher der Verlust der Brut, so daß in seltenen Fällen der Brutpflegetrieb auf andere Arten überspringt, eine Zeitlang intensiv ausgeführt wird, dann aber ziemlich plötzlich erlischt.

Wie auch die besagte Löwin nach dem dritten Antilopenkitz keines mehr an Kindes Statt annehmen wollte...

Klingt für mich weit logischer als die Erklärung "nicht zum Zuge kam oder keinen Partner gefunden" =).

Grüße, Andreas
 
Folgendes habe ich mal gelesen (Teil einer Versuchsreihe Mitte des 20. Jhds.):

Setzt man einem Volierenbussard (Hauptnahrung Eintagsküken) anstatt der frisch geschlüpften Bussarde junge Eintagsküken in den Horst, wird er sie füttern und bemuttern - so lange sie sich bewegen und piepsen.

Verlassen sie jedoch das Nest (Nestflüchter!) werden sie sofort als Beute geschlagen und gefressen.

Fazit: Es wird nach einem (arteigenen) Schema reagiert: Piepsende Federknäuel im Nest = Nachwuchs = Füttern. Sich bewegende Objekte außerhalb des Horstes = Futter.

Weitere Versuche zeigten, daß nicht etwa arteigenes Aussehen relevant ist, sondern allein das Verhalten ins Schema passen muß. Auch die Art des Piepsens ist egal.

In Bulgarien wurde mal in freier Wildbahn von Sakerfalken ein Steinadler aufgezogen. Entweder sie haben das Nest den Adlern abgekämpft oder sonstwie kurz nach Legen des Adlereies besetzt. Der Jungadler flog jedenfalls aus!

So dürfte es auch mit dem Zaunkönig sein: Jungvögel in der Nähe der eigenen (verlorenen) Brut = Jungvögel = Füttern.

VG
Pere ;)
 
In dem interessanten Zusammenhang fällt mir gerade ein Folge von Lassie (s/w- Verfilmung) ein, die ich als Kind mal sah. Da tauschte der Timmy oder Jimmy (wie der Junge halt hieß) ein während des Sturmes aus dem Nest gefallenes Adlerei gegen ein Gänseei, das der Adler (Steinadler) auch annahm und ausbrütete. Und Tatsache war zu sehen, wie der Adler versuchte, das geschlüpfte Gössel mit Fleisch zu atzen... (Vielleicht wurde das Ei auch geklaut und wurde fallengelassen, zerbrach also, und der Junge hat es ausgetauscht, weiß ich nicht mehr so genau ^^).
Eine völlig krasse Sache, und ich könnte mir denken, wo Pere es grad erwähnt, und da die schwarzweißen Lassie- Folgen ja ca. aus den frühen 50ern stammen, daß diese Aufnahmen Teil dieses Experimentes waren, zumal die Aufnahmen offenbar in einer Voliere gefilmt wurden...
Schon sehr interessant!

Grüße, Andreas
 
Selbst gesehen hab ich, wie ein Volierenadler eine Elster, sowie auch einen Star aufgezogen hat. Klar der Adler war auf den Menschen fehlgeprägt und hat seine Besitzerin als sein Weibschen betrachtet. ( und alles untergeschobene Junge natürlich als gemeinsame Küken ).Dennoch wars ein seltsames Bild , diese Aufzucht.
 
... und wenn nicht einige Vogeleltern (wie zum Beispiel kleine Rohrsänger) ein besonders großes Ei bebrüteten und ein "besonders kräftiig geratenes" Junges fütterten (oder eher vollstopften) , das wahrlich etwas anders aussieht ..... wäre der Kuckuck schon ausgestorben ....

lg Sanne
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Liebe Vogelfreunde,
Heute am 30.6. sind meine Meisen ausgeflogen und zwar genau nach 21 Tagen.
 
Thema: Zaunkönig am Meisenkasten

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