... 'nen Steinkauz im Pflaumenbaum *fieps*... Hätte ich auch gerne ^^!
Mir persönlich wurde heute und gestern das beinahe grösste Birderglück zuteil.
Die Beringungssaison beginnt ja soeben, und während des Beringens (mit der örtlichen NaBu- Truppe) sah ich sowohl heute früh als auch gestern Abend beide Partner des am hiesigen Flughafensee ansässigen Paares Zwergdommeln am Schilfrand entlang, oder über das Schilfgebiet fliegen.
Die beiden widerlegten auch sofort alles, was in sämtlicher Literatur steht, denn der Hahn flog bei Erstsichtung kaum 15 m neben dem stark frequentierten Badestrand aus dem Schilf, etwa 10 m weiter fiel er wieder ein, und war auch beim Überflug übers Schilfgebiet nicht ausgesprochen scheu, Graureiher drehen da eher ab.
Was für ein absoluter Wahnsinn ^^...
Kaum 2 km von der (West)Berliner City entfernt, nur 15 Gehminuten von meiner Wohnung, einer der 7 seltensten Vögel Deutschlands... Das war so ein Erlebnis, wo ich unwillkürlich wieder einen Kloß im Hals bekam ^^.
Bemerkenswert war beim Beringen ein Teichrohrsänger mit einer weissen inneren Steuerfeder, und Meisen müssten eigentlich Beissen heissen *lach*, denn die sind wirklich nicht zimperlich, selbst diesjährige Jungvögel. Schon der Griff in den Beutel verriet anhand der Mimik des Mess- Beauftragten den Inhalt, die Meisen hingen gleich am Finger.
Ich selbst, der zum ersten Mal an einer Singvogelberingung teilnahm, konnte endlich mal einen meiner geliebten Drosselrohrsänger in der Hand bewundern. Was für schöne, bezaubernde Vögel, selbst wenn sie nichts sagen *schwärm*. Da ging uns ein kompletter Familienverband in die Netze, drei Jungvögel und ein Paar, dessen Weibchen letztes Jahr vor Ort beringt wurde.
Das aus dem Netz puzzeln konnte ich zunächst an einer Schwebfliege und einer großen Jungfern- Libelle üben, welche ebenfalls in die Maschen gerieten. Beide konnten flugtüchtig ausgelassen werden =), so dass der letzte registrierte Vogel des Tages, eine diesjährige Nachtigall, für mich zwar fummelig war, aber kein großes Problem (Nachtigallen hapsen übrigens auch zu ^^) darstellte.
Ein Todesopfer gab es zu beklagen, und zwar trieb sich morgens beim Aufbau ein Fuchs in der Gegend rum, und das Aas hat sich kurz vor Feier"abend" doch tatsächlich einen tief hängenden Teichrohrsänger aus dem Netz geangelt... Riesenloch im Netz, paar Federn am Boden, und der Fuchs selbst saß noch in der angrenzenden Schilfzunge und wartete wohl auf den nächsten Piepmatz, der tief ins Netz gerät...
Beim Abbau haben wir ihn aufgescheucht, und sahen nur noch die bildschöne rote Lunte mit kräftiger weißer Spitze durch die hohe Vegetation wischen ^^... Selten, im Sommer und in Berlin so einen gesunden und gut "bestockten" Fuchs zu sehen. Das war klar etwas niederschmetternd für mich, andererseits aber: Er wäre ja kein Fuchs, wenn er die Gelegenheit nicht blitzgeschwind erkannt hätte, in der Stunde, die man zwischen den Vogelentnahmen wartet, und kaum 30 m vor unserer Nase, geschützt nur durch eine quadratmetergroße, gesonderte Schilfgruppe...
Grüße, Andreas