Hallo zusammen,
warum Beos bzw. auch andere Vogelarten ueberhaupt gelegentlich zur Aggresivitaet neigen, wird man wohl kaum eindeutig sagen koennen. Man kann ja nicht die Gedankengaenge im Beogehirn sehen. Entsprechend vielfaeltig sind dann natuerlich auch moegliche Ursachen bzw. Vermutungen, die zu einer Attacke fuehren koennen. Hier kann man sich eben zunaechst "nur" auf seine Erfahrungen und entsprechenden Beobachtungen stuetzen.
Moegliche Ursachen koennen sein: unguenstige Paarzusammenstellung, zu wenig Futterplaetze, keine Fluchtmoeglichkeiten, zu kleine Schlafkisten, unguenstige Kaefig-/
Voliereneinrichtung, um nur einge zu nennen. Auf jeden Fall kann man einem Beo nicht im Vorfeld ansehen, ob er sich mit seinesgleichen vertragen wird. Hier bleibt einem nur das Ausprobieren nach der Methode Versuch u. Irrtum. Oft hilft aber auch, einen entsprechend grossen Raum bereitzustellen, in denen sich die Beos aus dem Weg gehen koennen.
Einer unserer Mittelbeos (Claude, mittlerweile verstorben), hatte, wie wir immer gesagt haben, auch gelegentlich "seine 5 Minuten". Dabei war es ihm egal, ob einer der anderen 3 Mittelbeos oder wir selbst in seine Naehe kamen. Wer ihm in solchen Momenten zu nahe kam, bekam erst mal ein paar Schnabelhiebe oder wurde gebissen. Auch Sitzstangen waren seinen Attacken ausgesetzt. Nach den Attacken (teilweise sehr heftig) war er dann wieder friedlich und machte den Anschein, als ob er keiner Fliege etwas zu leide tun koennte. Abgewoehnen konnten wir ihm dieses Verhalten nie. Auch Dinge wie z . B. Maiskolben, Kokosfasern, kleine Zweige, Schale mit Erde u. Moos u. a. haben ihn zwar ausgiebig Beschaeftigung bieten koennen, aber manchmal hatte man das Gefuehl, dass er seinen Frust oder was auch immer das war, am "lebendem" Objekt ablassen musste. Da eine Abgabe fuer uns nicht in Frage kam, blieb nur die Moeglichkeit, ihn unter Aufsicht mit den anderen Beos zusammen zu lassen. Fuer den Rest der Zeit wurde ein Teil der
Voliere mittels Trenngitter abgetrennt und Beo Claude war in "Einzelhaft". Das gefiel ihm zwar nicht besonders, aber war erforderlich, um die hohe Verletzungsgefahr fuer die anderen Beos auszuschliessen. Wir hatten an anderer Stelle schon mal gesagt, dass wir das keinesfalls dramatisieren wollen. Doch wenn unser Beo Claude erst mal richtig in "Rage" war, hat er gelegentlich wirklich kraeftig "zugelangt".
Zu der "Kombination" Grosser u. Mittelbeo, koennen wir sagen, dass sich unsere beiden Grossen Beos nicht besonders "moegen". Genauer gesagt, einer davon sucht immer die Naehe zu unserem Mittelbeo und auch zu dem anderen Grossen Beo. Vom Mittelbeo wird er geduldet, waehrend er vom anderen Grossen Beo attackiert wird (der Mittelbeo uebrigens auch). Im Gegensatz zum Mittelbeo ergreift der Grossbeo seltsamerweise in solchen Situationen nicht die Flucht, obwohl die Moeglichkeit dazu besteht. Im Gegenteil, auch nach einer Attacke begibt er sich in die Naehe des anderen Grossen Beos. Angefangen hatten die Attacken uebrigens erst nach ca. 1 1/2 Jahren. Vorher hatten beide Grossen Beos immer gemeinsam in einer Schlafkiste uebernachtet, gemeinsam Futter aufgenommen, ja sich sogar stellenweise gegenseitig gefuettert. Warum sich der eine Grosse Beo so entwickelt hat, konnten wir noch nicht klaeren und werden es vielleicht auch nie herausfinden. Aber mal sehen, was die Zeit mit entsprechenden Beobachtungen evtl. noch an Erkentnissen bringen wird.
Viele Gruesse aus Bielefeld
mittelbeo-online.de
