Warum gibt es heute so viele Mutationen?

Diskutiere Warum gibt es heute so viele Mutationen? im Forum Cardueliden im Bereich Wildvögel - Hallo liebe Züchter Ich habe mit großem Staunen die vielen schönen Fotos von so vielen Mutationen auf der DM gesehen, besonders vom...
W

Werner_Krieger

Stammmitglied
Beiträge
286
Hallo liebe Züchter

Ich habe mit großem Staunen die vielen schönen Fotos von so vielen Mutationen auf der DM gesehen, besonders vom Erlenzeisig.

Nun frage ich mich, warum es heute so viele Mutationen gerade von dieser Vogelart gibt. Sicherlich ist ein Grund, dass diese Vogelart am meisten gezüchtet wird und deshalb auch mehr Möglichkeiten einer Mutationen auftreten als bei anderen Vögeln. Aber warum hörte man früher nichts von Mutationen?
Spielen hier Einkreuzungen eine Rolle?
Ich denke hier besonders an viele Experimente früherer Jahre mit Einkreuzungen anderer Zeisige, u.A. mit dem Kapuzenzeisig. Kommen Gen-Änderungen möglicherweise von diesen Versuchen?

Was mich außerdem überrascht: Es gibt im Prinzip die gleichen Mutationen wie beim Kanarienvogel. Spielen hier auch Einkreuzungen eine Rolle? Aber die Mischlinge sind doch nicht fruchtbar! Oder vielleicht doch gelegentlich?
Weiss hier jemand eine Antwort?

Schöne Grüße
Werner
 
hallo,ich bin jetzt nicht dergrößte Experte aber der Rote Kanarien ist durch Einkreuzung des Kapuzenzeisigs entstanden.Um so näher der Verwandschaftsgrad desto eher die Wahrscheinlichkeit eines Fruchtbaren Nachkommen einer solchen Mischlings-Paarung.
Die Zeisig-Mutationen sind eine Laune der Natur.
Mal ganz grob beschrieben.

Gruß Cizek
 
Hallo Werner

wie man unschwer erkennen kann betrifft es mit zunehmenden Maße jene Vogelarten die auch regelmäßig nachgezüchtet werden, woraus man schließen kann, daß die "Mutationsfreudigkeit" zunimmt.
Der Auslöser ist zweifelsfrei unter den Begriff "Selektionsdruck" zu finden, dessen Wegfall nicht nur Domestikationsschritte ermöglicht sondern das vermehrte Auftreten von Mutationen begründet.
Veränderungen der Erbanlagen im Sinne solcher Mutationen haben mit Kreuzungen nichts zu tun. Ebensowenig haben Kanarien etwas mit den Mutationen beim Erlenzeisig zu tun. Dies deshalb, da einmal die Mischlinge i.d.R. nicht fruchtbar sind und zum anderen die Mutation "Pastell"(bzw. licht) beim Kanarienvogel nicht existierte(wenn es auch unter gleichem Namen eine solche Mutation beim Kanarienvogel gibt - sind aber zwei verschiedene Dinge).
Nicht auszuschließen ist natürlich die Übertragung von Mutationen unter nahe verwandten Arten(z.B. Zeisige).

Gruß
Oli
 
Dank Oli. Das mit dem Selektionsdruck bzw. dem Nachlassen bei Domestikation, das macht Sinn.

Auf die Idee, dass es vielleicht doch Einkreuzungen irgendwann einmal gegeben haben könnte, kam aus folgender Überlegung:
Wenn der Kapuzenzeisig bei Mischlingen mit Kanarien fruchtbare Nachkommen hat, könnte es dann nicht sein, dass eine, dem Kapuzenzeisig sehr nahestehende Art (nämlich der Erlenzeisig) auch gelegentlich mal einen fruchtbaren Mischling hervorbringt?
Ich habe früher viele Mischlinge mit Erlenzeisig gezüchtet, aber nicht alle auf Fruchtbarkeit getestet. Ich erinnere mich jedoch daran, in der Gefiederten Welt vor vielen Jahren (wahrscheinlich vor 30 Jahren oder so) von gelegentlichen fruchtbaren Mischlingen gelesen zu haben.

Meine weitere Vermutung (bitte, dies sind nur Gedankenspiele!) geht nun dahin, dass jemand so einen fruchtbaren Mischling hatte und ihn an Zeisige rückkreuzte. Die Zeisig-Nachkommenschaft würde dann dem Zeisig so ähnlich sehen, dass man ihn kaum von einem Zeisig unterscheiden würde. Insbesodnere, wenn man dann noch immer weiter mit Zeisigen züchtet. Das Genmaterial wäre aber immer noch vorhanden. Es wird zwar immer weiter verdrängt, aber durch einen Zufall könnte doch durch Kreuzung von zwei solcher "Kanarienträger" wieder eine Kanarieneigenschaft zum Durchbruch kommen. Wenn es ein rezessiver Erbgang wäre, dann ist so etwas möglich. Und wer kreuzt nicht mal auch verwandte Vögel aus einer Zucht zusammen? Das kommt doch relativ oft vor. Also ist diese angsprochene Wahrscheinlich durchaus gegeben.
Zusätzlich wäre es noch denkbar, dass jemand einen solchen "Kanarienträger" kauft und mit einem anderen Vogel zusammen verpaart, der ebenfalls zufällig ein "Kanarienträger" ist, ohne dass der Züchter etwas davon weiss. Die einzige Voraussetzung für diese Möglichkeiten wäre ein gelegentlich fruchtbarer Mischling.

Vielleicht kamen auch solche fruchtbaren Mischlinge über den Umweg der Kapuzenmischlinge??? Ware eine weitere Möglichkeit. Es könnte ja jemand einen solchen Mischling auf ein Erlenzeisigweibchen gepaart haben. Und dann, weil ja mehr Zeisiganteile (vom Kapuzenzeisig) da waren, könnte es einen fruchtbaren Kapuzen/Kanarien x Zeisig- Mischling gegeben haben.

Wie gesagt, alles Gedankenspiele und vielleicht weit hergeholt. Aber was gibt es nicht alles für Zufälle? - Oder auch bewußte Experimente.

Hat hier noch niemand von Berichten über fruchtbare Mischlinge gehört???
Oder ist heute die Mischlingszucht nicht mehr so interessant und häufig?
In meiner Jugend gab es unendlich viele Mischlingszüchter. Meistens aus den Gründen der Kostenersparnis. Damals kostete ein Zeisig DM 2, ein Kanarienhahn aber immerhin mindestens DM 10. Auch konnte man noch Zeisige selbst fangen. Ich erinnere mich an einen riesigen Zeisigschwarm im Winter in Regensburg. Ja, in der Großstadt! Allerdings war es am Stadtrand und es gab dort viele samentragende Zierbäume und Koniferen. Ein Zeisig war wirklich kaum was wert!

Auch ich konnte mir als Jugendlicher nur ein Kanarienweibchen und einen Zeisighahn leisten. Das waren meine ersten Vögel. Ich war damals ungefähr 14. Das war Anfang der 50er Jahre. Mein monatliches Taschengeld waren 40 Pfennig. Zum Glück gab's ein bisschen zu Weihnachten dazu, sonst hätte ich jahrelang sparen müssen!
Ja, das kann man sich heute alles gar nicht mehr vorstellen.
Meine Mischlinge konnte ich dann immerhin für ein paar Mark verkaufen und so kam ich dann endlich doch noch zu einem Kanarienhahn. Und das war der Anfang meiner Kanarienzucht. Damals allerdings nur Gesangskanarien, denn die Farbenvögel kamen erst Ende der 50er auf.
Zeisige hatte ich allerdings immer wieder, denn ich mochte sie einfach. Schade, dass wir hier keine Zeisige in Neuseeland haben. Wir haben zwar Stieglitzte (reichlich) und auch Birkenhänflinge und Grünlinge und Goldammern und Buchfinken, aber keine Zeisige. Sehr schade, ich hätte gerne einen als Erinnerung an meine ersten Vögel!
Was kostet eigentlich heute ein Zeisig bei euch?

Liebe Grüße
Werner
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
hätte ich gewußt das du ein Profi bist dann hätte ich mir diesen Kommentar obenwirklich sparen können.In den 70gern u.80gern gab es ganz wenig oder so gut wie keine Zeisige,damals hatten wir uns Girltze "besorgt".Dann in den 90gern gab es auf einmal wieder Schwärme voller Zeisige Wahrscheinlich weil sie nicht mehr gefangen werden durften.Was mich Intressiert,sehn die Cardueliden so aus wie hier oder sind es Unterarten.Aber Wahrscheinlich sind die von den Europäern eingeführt worden(Engländer).

Gruß Cizek

P.S.Ich denke auch das die Mutationen über Rückkreuzung entstanden sind.
Ein Zeisig kostet 20-35Euro
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Daran glaube ich ehrlich gesagt nicht. Wieso sollten denn so viele verschiedene Mutationen beim Erlenzeisig alle ausgerechnet vom Kapuzenzeisig kommen? Beim Kanarienvogel gab es ja auch schon viele Mutationen vor dessen Einkreuzung.
 
Werner_Krieger schrieb:
Damals kostete ein Zeisig DM 2,

Hallo Werner!

Vielen Danke für Deinen sehr interessante Bericht! :zustimm:

Ja, mein Vater hat mich auch erzählt, daß Zeisig, Stieglitz und Hänfling 2,-Mark pro Vogel kostete, Gimpel 4,- Mark!

Wildwarbiger Zeisig kostet 20,-€/Stück, in verschiedene Mutationen 20-40,-€. In Holland kostet ein Zeisigmutation zwischen 250-300,-€!

Ja, ich weiß, daß Stieglitze, Buchfinken, Grünfinken und Birkenzeisige auf Neuseeland aus britische Insel eingebürgert sind.
 
Wieder eine Diskusion über Mutationen.
Lasst uns doch die Vögel und Arte sauber halten. In einige Jahre gibt es Mehr Mischlinge und Mutationen als Reinartige. Wenn es die überhaupt noch gibt. Der Mensch will immer etwas bisonderes, einmaliges. Er vergisst das die ganze Vogel- und Tier- und Pflanzenwelt schon einmalig ist. Er zerstört mit absicht diese Einmaligkeit um eine neue Einmaligkeit zu schöpfen?? Hat der liebe Gott seine arbeit nicht richtig gemacht und wollen wir jetzt seine Arbeit übernehmen weil wir es bestimmt noch besser und noch schöner machen können/müssen????
Oder wollen wir nur viel Geld verdienen und uns beschmucken mit Federn die uns nicht gehören?

Nein Ich greife niemanden persönlich an. Fühle es also auch nicht so.
Jeder soll tun was er nicht lassen kann. Ich kann und werde es lassen.

So und jetzt sage ich niemals mehr was in Sache Mutatione und Mischlinge.

Bernie.
 
Würde ich auch für besser halten. Wir wissen mittlerweile alle, dass es Gegner und Befürworter gibt, und dabei sollte man es belassen. Es kann ja nicht angehen, dass jeder Thread in dem es um Mutationen und/oder Mischlinge geht gleich eine solche Diskussion entsteht. Möchte nur zu bedenken geben, dass auch die Natur mithilfe von Mutationen arbeitet, und dass die bestehenden Arten einem ständigen Wandel unterliegen.
 
Hallo Werner

Deine Theorie in Ehren, aber Du beziehst Dich ausschließlich auf den Erlenzeisig. Schau doch mal bei den Dompfaffen, Buchfinken, Stieglitzen usw. usw. dies kannst Du schwerlich mit Einkreuzung/Rückkreuzung erklären.
Zudem - nochmals - die Mutation Pastell des Erlenzeisig, Magellanzeisig, Kapuzenzeisig etc. vererbt frei intermediär, eine solche Mutation gab und gibt es nicht beim Kanarienvogel.
Das bei den oben genannten nahe verwandten Arten(Zeiisge) untereinander eine Übertragung stattfindet/stattfand wäre im Bereich des Möglichen (@Jörg ;) ).

@Bernie: Brauche ich für die ABSICHT irgend eine mentale Kraft, muß ich vielleicht ein Medium sein ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Angenommen, Mutationen fallen in der Natur genau so, wie in unseren Zuchten, haben wir als Züchter einerseits die Möglichkeit, zu versuchen unter bestimmten Verpaarungen diese Mutation zu festigen. Natürlich könnte man die Mutation auch "ignorieren" und das Ziel diese Laune der Natur zu verfestigen, nicht weiter verfolgen. Ich denke, es liegt in der Natur des Menschen -> Neugier - ersteres zu versuchen. In der Natur wird ein auffällig gefärbter Vogel z.B. ein Haussperling, von dem es bekannterweise oftmals Mutationen gibt, mit hoher Wahrscheinlichkeit Opfer eines Greifvogels. Wir haben die Möglichkeit, den Vogel
geschützt zu halten.
Die treibende Kraft, Mutationen zu verfestigen kann Neugier sein, das unterstelle ich den meisten, einigen Züchtern würde ich auch Geldgier unterstellen. Die aber kann man mit der Haltung und Zucht von anderen teuren Vogelarten/Fischen/Reptilien auch befriedigen (wenn andere mit darauf eingehen)
Es ist Geschmackssache, ob man Mutationen schön findet, oder nicht. Darüber läßt sich schlecht streiten...
Ich finde einige Mutationen sehr schön. Nur habe ich ein Problem damit, dass bei einigen Vogelarten kaum noch echte Wildtypen existieren (z.B. Goulds). Auch bei Grünfinken finden sich wenige wirklich "reine" Tiere. Artenrein sind wohl die meisten, aber viele entstammen Mutationszuchten... Man sollte niemandem "verbieten" Mutationen zu züchten, aber ich denke, dass bei Mutationszuchten auch eine besondere Verantwortung liegt,
Gruß
Jörg
 
Hallo alle

Danke euch allen für euere Antworten.
Ja, ich glaube auch, dass meine Vermutung nicht richtig ist. Denn ich habe mich inzwischen etwas mehr umgesehen bei euren schönen Fotos von Schauen und gesehen, dass es viele andere Mutationen gibt. Die können nicht vom Kanarienvogel kommen. War ja auch nur eine Gedankenspielerei!

Wenn ich eure Fotos ansehe, dann kann ich kaum glauben, was da alles geschehen ist in der Zeit, seitdem ich von D weg bin (1989). Damals gab es das alles noch nicht! Da war es noch sehr schwierig, überhaupt einen Zeisig oder gar einen Stieglitz zu züchten. Ist das heute alles so einfach geworden?


Die in Neuseeland lebenden Cardueliden sind alle von Europa (England) eingeführt worden. Vor ca. 150 Jahren gab es einen Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Vögel aus Europa "zur Verschönerung der Landschaft" einzuführen. Aber seit langer Zeit sind solche Einfuhren strikt verboten. Was sich von damals gehalten hat, das ist noch da. Und viele dieser Vogelarten sind sehr zahlreich. Allerdings sind die genannten Arten keine Plage und haben sich tatsächlich eine Nische erobert. Denn Neuseeland war ursprünglich ein reines Waldland und die hier vorkommenden Vögel (240 Arten!) sind fast alle an Waldbiotope gebunden. Nur wenige Vögel haben es bisher fertiggebracht, die vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft zu besiedeln. Da haben also die europäischen Arten diese Landschaften gefüllt.
Es gibt auch in dieser Frage viele Gegner und auch viele Befürworter. Wenn eine Art sich zu sehr ausbreitet und andere Arten gefährdet, dann ist das natürlich nicht richtig. Aber wenn es so ist, wie das bei Stieglitz, Birkenhänfling, Goldammer, Grünling oder Buchfink der Fall ist, dann sehe ich hier eigentlich keine Probleme. Diese Vogelarten sind inzwischen auch in den Vogelbüchern so wie einheimische Vögel behandelt und nicht als Fremdlinge. Was ja auch richtig ist. Ich denke, sie haben sich hier ihr Heimatrecht erobert!

Mutationen von freilebenden europäischen Vögeln habe ich bei uns noch nie gesehen. Stieglitzte gibt es sehr viele, aber ich hab noch keinen gesehen, der anders ausgesehen hätte.
Die europäischen Vögel möchte ich hier eigentlich nicht missen. Die Amseln und Singdrosseln erfreuen mich besonders mit ihrem schönen Gesang.
Die Singdrosseln sind hier übrigens sehr zahm. Sie kommen bis auf 2 m an uns heran, wenn wir auf der Terrasse sitzen.

Liebe Grüße
Werner
 
Ich möchte da auch nochmal kurz weiterfragen:

Warum werden denn aber bewußt so viele Mutationen gezüchtet? Kann es nicht auch sein, daß das mit der Melde- und Kennzeichnungspflicht einheimischer Arten zusammenhängt?
Aber davon mal abgesehen:
Ich dachte Waldvogelzüchter versuchen möglichst "unterartenrein" zu züchten, um die In Menschenobhut lebenden Zuchtstämme zu erhalten (man kann ja den Genpool nicht mehr durch Wildfänge auffrischen). Ich persönlich bevorzuge naturfarbene Zeisige. Schon allein, weil ich es nicht einsehe für eine Mutation das dreifache wie für eine Wildform zu bezahlen. Normalerweise haben Mutationen doch auch genetische Vor- bzw. Nachteile (das ist ja in der Natur der Sinn davon). Weiß darüber jemand mehr? Sind unter den
Mutationen auch welche, die natürlich vorkommen? Ich denke nicht, oder?
 
Hallo Köbes!
Köbes schrieb:
Warum werden denn aber bewußt so viele Mutationen gezüchtet? Kann es nicht auch sein, daß das mit der Melde- und Kennzeichnungspflicht einheimischer Arten zusammenhängt?
Warum gefällt dem einen ein Schäferhund, dem Anderen ein Yorkshireterrier? Ich denke es ist Geschmacksache! Mit der Meldepflicht hat es jedenfalls nichts zu tun!
Mutationen von meldepflichtigen Arten sind genauso meldepflichtig wie ihre wildfarbenen Artgenossen! Anders wäre es auch unsinnig, ergibt doch z.B. die Verpaarung Erlenzeisig braun x Erlenzeisig achat auch wildfarbene Nachkommen, die nur spalterbig in die entsprechende Mutationsfarbe sind!
Köbes schrieb:
Aber davon mal abgesehen:
Ich dachte Waldvogelzüchter versuchen möglichst "unterartenrein" zu züchten, um die In Menschenobhut lebenden Zuchtstämme zu erhalten (man kann ja den Genpool nicht mehr durch Wildfänge auffrischen).
Für mich sind Mutationen und die unterartenreine Erhaltung der Wildformen zwei völlig verschiedene Dinge und ich denke das dort das Hauptproblem begraben liegt, bzw. das durch diese "Verwechslung" einige Leute Probleme mit Mutationen haben!
Mal ein Beispiel:
Die Kreuzung eines heimischen mit einem nordischen Gimpels führt zwangsläufig zu einer Artenvermischung, die zwar nach mehreren Generationen durch Einkreuzung in die jeweils eine oder andere Richtung zu optisch "reinen" Tieren führt, genetisch bedingt sind es aber auch dann noch Mischprodukte!
Bei Mutationen hingegen handelt es sich immer noch um "reine" Tiere die lediglich eine andere Färbung zeigen, was sich aber durch Einkreuzung von wildfarbenen Tieren oder Tieren einer anderen Mutaionsfarbe (siehe Beispiel oben) korrigieren und herausselektieren läßt! So bleibt ein brauner nordischer Gimpel ein waschechter nordischer Gimpel und trägt genauso zur Arterhaltung und Erhaltung der Genpools bei wie jeder Wildfarbene!
 
Tommi schrieb:
Mal ein Beispiel:
Die Kreuzung eines heimischen mit einem nordischen Gimpels führt zwangsläufig zu einer Artenvermischung, die zwar nach mehreren Generationen durch Einkreuzung in die jeweils eine oder andere Richtung zu optisch "reinen" Tieren führt, genetisch bedingt sind es aber auch dann noch Mischprodukte!
Bei Mutationen hingegen handelt es sich immer noch um "reine" Tiere die lediglich eine andere Färbung zeigen, was sich aber durch Einkreuzung von wildfarbenen Tieren oder Tieren einer anderen Mutaionsfarbe (siehe Beispiel oben) korrigieren und herausselektieren läßt! So bleibt ein brauner nordischer Gimpel ein waschechter nordischer Gimpel und trägt genauso zur Arterhaltung und Erhaltung der Genpools bei wie jeder Wildfarbene!

Hallo Tommi,

nicht ganz korrekt, denn aus Verpaarungen Pyrrhula pyrrhula ssp. (Pyrrhula p. pyrrhula, Pyrrhula p.coccinea und Pyrrhula p. europaea) wirst Du immer
artenreine Nachzuchten nämlich Pyrrhula pyrrhula erhalten. Das sind im landläufigen Sinne keine Kreuzungen. Kreuzungen, und damit nicht mehr artenrein, wären Verpaarungen mit andern Gimpelarten (Maskengimpel, Nepalgimpel etc. also auch Pyrrhula-Arten)
"Vermischungen" zwischen Unterarten sind für einige Leute ein Riesenproblem, andere sehen das ganz gelassen, denn solche Vermischungen => Übergangsformen existieren auch in der Natur (selbst Kreuzungen zwischen zwei Arten treten auf -> Fichtenzeisig x Guatemalazeisig, Bergfink x Buchfink...).

Noch ein Nachtrag zum Thema:
In Frankreich z.B. werden Mutationen NICHT als einheimische Wildvögel betrachtet. Die Haltung dieser Tiere dort ist im Gegensatz zu wildfarbenen Vögeln nicht an Auflagen gekoppelt.

Gruß
Jörg
 
Joerg schrieb:
Hallo Tommi,

nicht ganz korrekt, denn aus Verpaarungen Pyrrhula pyrrhula ssp. (Pyrrhula p. pyrrhula, Pyrrhula p.coccinea und Pyrrhula p. europaea) wirst Du immer
artenreine Nachzuchten nämlich Pyrrhula pyrrhula erhalten. Das sind im landläufigen Sinne keine Kreuzungen. Kreuzungen, und damit nicht mehr artenrein, wären Verpaarungen mit andern Gimpelarten (Maskengimpel, Nepalgimpel etc. also auch Pyrrhula-Arten)
"Vermischungen" zwischen Unterarten sind für einige Leute ein Riesenproblem, andere sehen das ganz gelassen, denn solche Vermischungen => Übergangsformen existieren auch in der Natur (selbst Kreuzungen zwischen zwei Arten treten auf -> Fichtenzeisig x Guatemalazeisig, Bergfink x Buchfink...).

Noch ein Nachtrag zum Thema:
In Frankreich z.B. werden Mutationen NICHT als einheimische Wildvögel betrachtet. Die Haltung dieser Tiere dort ist im Gegensatz zu wildfarbenen Vögeln nicht an Auflagen gekoppelt.

Gruß
Jörg

du nimmst mir die worte aus dem mund. wollte gerade das selbe beispiel anhand von mexicozeisgen aufführen.
da mischformen in großem umfang vorkommen gerade zw. dem grünrückenmexicozeisig und der nominatform des mexicozeisig.
die vögel aber immernoch artenrein sind.


zum zweiten thema :
ich glaube, wenn ich mich nicht ganz täusche sind selbst in deutschland mutationen nicht überall meldepflichtig. wie zb. in niedersachsen in der oldenburger gegend. kann vielleicht aber von R.präsidium zu R.präsidium verschieden sein.
vielleicht weiß das aber jemand genauer.....

allgemein wollt ich noch bemerken das es freilebende mutationen gibt.
vielleicht erinnert sich jemand an der bericht in den AZ-nachrichten über isabell staare in freier Natur?
ich selbst sah schon einen geperlten Stieglitz aus freier wildbahn als sänger auf einem balkon in ausland. (Sang dann zwei tage später bei mir):D
ebenso sah ich eine pastell dompfaff henne und eine weiß gescheckte.
desweiteren stammen die blauen erlenzeisige auch aus vögeln ab die gefangen wurden.
sowie die ersten satinet stieglitze die wohl aus tunesien über frankreich importiert wurden. bzw. es war nur ein vogel.


mfg alex
 
Hallo Jörg!
Joerg schrieb:
Hallo Tommi,

nicht ganz korrekt, denn aus Verpaarungen Pyrrhula pyrrhula ssp. (Pyrrhula p. pyrrhula, Pyrrhula p.coccinea und Pyrrhula p. europaea) wirst Du immer
artenreine Nachzuchten nämlich Pyrrhula pyrrhula erhalten. Das sind im landläufigen Sinne keine Kreuzungen. Kreuzungen, und damit nicht mehr artenrein, wären Verpaarungen mit andern Gimpelarten (Maskengimpel, Nepalgimpel etc. also auch Pyrrhula-Arten)
"Vermischungen" zwischen Unterarten sind für einige Leute ein Riesenproblem, andere sehen das ganz gelassen, denn solche Vermischungen => Übergangsformen existieren auch in der Natur (selbst Kreuzungen zwischen zwei Arten treten auf -> Fichtenzeisig x Guatemalazeisig, Bergfink x Buchfink...).
Ziel sollte es doch aber sein keine Übergangsformen zu erhalten, sondern die Unterarten rein zu erhalten! Das dies nicht immer möglich ist, weil die Unterschiede sehr fein sind und kaum sichtbar, wie z.B. bei einigen Magelanzeisigunterarten dürfte klar sein. Vielleicht hab ich auch das Beispiel schlecht gewählt!
Joerg schrieb:
Noch ein Nachtrag zum Thema:
In Frankreich z.B. werden Mutationen NICHT als einheimische Wildvögel betrachtet. Die Haltung dieser Tiere dort ist im Gegensatz zu wildfarbenen Vögeln nicht an Auflagen gekoppelt.

Gruß
Jörg
Was passiert dort dann mit den wildfarbenen Vögeln die aus "Mutationskombinationen" fallen?
 
Joerg schrieb:
Noch ein Nachtrag zum Thema:
In Frankreich z.B. werden Mutationen NICHT als einheimische Wildvögel betrachtet. Die Haltung dieser Tiere dort ist im Gegensatz zu wildfarbenen Vögeln nicht an Auflagen gekoppelt.

Hi Jörg

ich gehe einmal davon aus, daß es ähnlich gehabt wird(werden soll - siehe unten) wie bei manchen Bundesländern mit ihren Ausnahmeregelungen und zwar insofern diese Mutationen klar erkennbar sind.
Desweiteren erinnere ich mich bezüglich der Weltschauen(speziell Amiens) an extreme Probleme mit den französischen Behörden, unabhängig davon ob Mutationen oder gar Mischlinge mit Kanarien. Von einer Befreiung war dort vor Ort keine Rede.

Gruß
Oli
 
Thema: Warum gibt es heute so viele Mutationen?
Zurück
Oben