K
Klages
Guest
Der Kordillerenzeisig
Der Kordillerenzeisig (Spinus uropygialis) ist ein wunderschöner und sehr selten gehaltener Zeisig in unseren Zuchtstuben. Es kommt nur eine Art vor. Er bewohnt die gleichen Gebirgsregionen wie der Schwarzzeisig (Spinus atratus). Laut „Wolters“ kommt er in den Anden von Süd-Peru und Südwest-Bolivien bis Mittel-Chile (Bio-Bio) und West-Argentinien von Jujuy bis Mendoza vor. Es handelt sich bei diesem Vogel um den empfindlichsten Zeisig, den ich und andere Züchter bisher gehalten haben. Es wurden 1994 einige Vögel in den Niederlanden angeboten. Ich erstand etwa 10 Vögel von zwei Händlern. Der Preis war mit 500,- DM sehr hoch. Die Tiere machten aber einen guten Eindruck – und ich nahm sie mit nach Hause. Als ich die Vögel in Boxen verteilte, 100 x 40 x 40 cm, ging der erste Vogel schon ein. Es war wohl der Streß! Alle Vögel wurden mit Antibiotika (Aureomicyn) versorgt. Zwei Tage, zwei Tage Wasser. Wieder verstarb ein Vogel! Er setzte sich auf den Boden, legte den Kopf auf die Seite und verstarb. Es trat aus dem Schnabel eine wässerige Flüssigkeit aus – er erstickte wohl. Einen anderen Vogel konnte ich noch retten, in dem ich ihm Areomicyn-Augensalbe in den Schnabel gab (dreimal täglich), zu trinken gab es Vitamine. Ferner wurde ESB 3 gereicht. Alle Vögel wurden einzeln untergebracht. Von den
10 Vögeln gab ich nach drei Monaten die letzten drei Paare an einen befreundeten Züchter nach Bayern ab. Er hatte bei den gleichen Händlern auch einige Vögel erworben und sie auf die gleiche Weise verloren. Nach etwa einem Jahr lebte von den importierten Vögeln keiner mehr. Ich konnte bei einem bekannten Züchter aus der Nachbarschaft in einem alten Vogelbuch aus dem 19. Jahrhundert lesen, daß der Vogel nicht alt wird und gerne sterben würde. Diese Vögel kommen in einer Gebirgsregion um die 3000 Meter vor. Da ist die Luft wohl reiner als bei uns. Man hatte früher mit den schwarzen Zeisigen die gleichen Probleme. Hat dieses aber einigermaßen im Griff mit ESB 3 und anderen Kokzidienmitteln. Aber beim Kordillerenzeisig ist es bisher wohl nicht möglich, diesen Vogel über eine länger Zeit zu halten und zu pflegen. Es sind zwar in Deutschland schon Vögel gezüchtet worden, aber die Zucht scheiterte wohl an fehlenden Blutsvögeln. Der Vogel hat einen wunderschönen Gesang. Er wurde bei mir schon um drei Uhr in der Früh wahrgenommen. Auch ist die Ausfäbung der Vögel einzigartig. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt. Nur das Weibchen ist etwas bräunlicher. Auch schimmern beide Vögel auf dem Schwanz silbern, sie wirken gesprenkelt. Zu verwechseln ist der Kordolierenzeisig nur mit dem Gelbauchzeisig, hat aber im Gegensatz zu diesem einen gelben Rücken und Bürzel. Auf der Brust zeigt der Vogel einen schönen runden schwarzen Latz. Die Brust ist leuchtend Gelb. Meiner Meinung nach sollte dieser Vogel nicht mehr importiert werden ! Es ist einfach zu schade, solche Raritäten bei uns sterben zu lassen.
August Klages
Berliner Straße 27
40822 Mettmann:
Der Kordillerenzeisig (Spinus uropygialis) ist ein wunderschöner und sehr selten gehaltener Zeisig in unseren Zuchtstuben. Es kommt nur eine Art vor. Er bewohnt die gleichen Gebirgsregionen wie der Schwarzzeisig (Spinus atratus). Laut „Wolters“ kommt er in den Anden von Süd-Peru und Südwest-Bolivien bis Mittel-Chile (Bio-Bio) und West-Argentinien von Jujuy bis Mendoza vor. Es handelt sich bei diesem Vogel um den empfindlichsten Zeisig, den ich und andere Züchter bisher gehalten haben. Es wurden 1994 einige Vögel in den Niederlanden angeboten. Ich erstand etwa 10 Vögel von zwei Händlern. Der Preis war mit 500,- DM sehr hoch. Die Tiere machten aber einen guten Eindruck – und ich nahm sie mit nach Hause. Als ich die Vögel in Boxen verteilte, 100 x 40 x 40 cm, ging der erste Vogel schon ein. Es war wohl der Streß! Alle Vögel wurden mit Antibiotika (Aureomicyn) versorgt. Zwei Tage, zwei Tage Wasser. Wieder verstarb ein Vogel! Er setzte sich auf den Boden, legte den Kopf auf die Seite und verstarb. Es trat aus dem Schnabel eine wässerige Flüssigkeit aus – er erstickte wohl. Einen anderen Vogel konnte ich noch retten, in dem ich ihm Areomicyn-Augensalbe in den Schnabel gab (dreimal täglich), zu trinken gab es Vitamine. Ferner wurde ESB 3 gereicht. Alle Vögel wurden einzeln untergebracht. Von den
10 Vögeln gab ich nach drei Monaten die letzten drei Paare an einen befreundeten Züchter nach Bayern ab. Er hatte bei den gleichen Händlern auch einige Vögel erworben und sie auf die gleiche Weise verloren. Nach etwa einem Jahr lebte von den importierten Vögeln keiner mehr. Ich konnte bei einem bekannten Züchter aus der Nachbarschaft in einem alten Vogelbuch aus dem 19. Jahrhundert lesen, daß der Vogel nicht alt wird und gerne sterben würde. Diese Vögel kommen in einer Gebirgsregion um die 3000 Meter vor. Da ist die Luft wohl reiner als bei uns. Man hatte früher mit den schwarzen Zeisigen die gleichen Probleme. Hat dieses aber einigermaßen im Griff mit ESB 3 und anderen Kokzidienmitteln. Aber beim Kordillerenzeisig ist es bisher wohl nicht möglich, diesen Vogel über eine länger Zeit zu halten und zu pflegen. Es sind zwar in Deutschland schon Vögel gezüchtet worden, aber die Zucht scheiterte wohl an fehlenden Blutsvögeln. Der Vogel hat einen wunderschönen Gesang. Er wurde bei mir schon um drei Uhr in der Früh wahrgenommen. Auch ist die Ausfäbung der Vögel einzigartig. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt. Nur das Weibchen ist etwas bräunlicher. Auch schimmern beide Vögel auf dem Schwanz silbern, sie wirken gesprenkelt. Zu verwechseln ist der Kordolierenzeisig nur mit dem Gelbauchzeisig, hat aber im Gegensatz zu diesem einen gelben Rücken und Bürzel. Auf der Brust zeigt der Vogel einen schönen runden schwarzen Latz. Die Brust ist leuchtend Gelb. Meiner Meinung nach sollte dieser Vogel nicht mehr importiert werden ! Es ist einfach zu schade, solche Raritäten bei uns sterben zu lassen.
August Klages
Berliner Straße 27
40822 Mettmann:
