Der Gelbbrustgirlitz

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Klages

Guest
Der Gelbbrustgirlitz (O.citrinipectus)
Der Gelbbrustgirlitz hat eine Größe von 11 cm. Dem wirklich lehrreichen und mit viel Fachwissen erstellten Buch von Frau Ranate von den Elzen (Girlitze - Biologie, Haltung und Pflege), wurde so mancher Tip entnommen der sich auch in der Zeisighaltung und Zucht bewährte. Das Weibchen kann mit dem Angolagirlitz verwechselt werden. Aber beim Gelbbrustgirlitz sind die Flankenfarben graurot. Das Männchen hat eine schöne, gelbe Brust und einen gelben Bürzel. Dieser, ist beiden Geschlechtern eigen. Er bewohnt, wie auch anderen Girlitze, mäßig feuchte Grassavanen, Trocken- und Dornbuschsavannen, in der Nähe von Flußläufen. In der Natur liest er kleine Sämereien und Insekten vom Boden auf. Es handelt sich bei diesen Vögeln um Hirsegirlitze. Dieser Girlitz kommt teilweise in den gleichen Gebieten vor, wie der Mozambikgirlitz. Er wurde 1960 erstmals beschrieben und kam sehr spät, nämlich 1990, in unsere deutschen Zuchtstuben. Bei mir bekamen die Girlitze meine selbst zusammengestellte Zeisigmischung (wenig Negersaat und viel Girlitzgras, dazu Salatsamen, weiß und schwarz.) Hirse, reichte ich in einem extra Napf. Der Gesang des Gelbrustgirlitz wird nicht so häufig vorgetragen, wie etwa beim Mozabikgirlitz, den ich in meiner Jugend in einem Käfig in der Küche pflegte.

Erfahrungen mit anderen Girlitzen wurden gemacht

Anfang September bekam ich von einem Händler ein Paar Gelbbrustgirlitze. Normalerweise züchte und halte ich Neuweltzeisige. Erfahrungen hatte ich bisher mit Damara-Alarios (Serinus alario leucolaema) und Rotstirngirlitzen (Serinus pusillus) gesammelt. Die Damara-Alarios, waren damals sehr selten zu bekommen. So griff ich zu als ich über die Niederlande Vögel dieser Art angeboten wurden. Sie wurden durch falsches und zu reichliches Futter dick und fett, sie passten einfach nicht zu meinen Zeisigen (Yarrell- und Grünrückenzeisige.) Ich gab die Vögel an andere Züchter weiter. Leider, stellte sich später heraus, daß es sich bei den Alarios um Wildmischlinge handelte. Sie kommen wohl in einem Überschneidungsgebiet beider Arten vor. Für eine reine Zucht sind diese Vögel wertlos. Von den Rotstirngirlitzen, hatte ich nach kurzer Eingewöhnung Junge. Leider gingen die vier Jungvögel während der Mauserzeit, an für mich unerklärlichen Gründen, ein. Das Zuchtpaar gab ich an einen Züchter im süddeutschen Raum weiter. Nun sah ich bei diesem Händler die Gelbauchgirlitze und war einfach von den beiden Vögeln begeistert. Beide Vögel waren AZ bzw. DKB beringt. Jahrgang 1999. Der Preis war in Ordnung, also nahm ich die beiden Vögel mit nach Hause.

Die Vögel vertrugen sich nicht

Nachdem ich die Vögel einige Zeit beobachtet hatte, stellte ich fest, daß sich die beiden nicht vertrugen. Ich kaufte bei einem Händler in Köln ein weiteres Paar (Importvögel!) dieses schönen Girlitz. Beide Vögel waren in einem guten Zustand, sie waren beim Händler schon einige Wochen in einer kleineren Voliere untergebracht. Sie machten auf mich einen zutraulichen Eindruck. Die Vöge,l wurden in einer Zuchtbox 100 x 40 x 40 cm untergebracht. Nach einer Kokzidienkur von zirka einer Woche (Tierarzt), gab ich den Vögeln NektonS ins Trinkwasser. Es wurde etwas Grünfutter gereicht und auch angenommen. Desweiteren reichte ich den Vögeln Samenstände mit noch halbreifer Hühnerhirse. Sie wächst bei uns in den Runkelfeldern und lässt sich leicht ernten. Die Samen kann man nach etwa einer Woche gut abschütteln und nach weiteren zwei bis drei Wochen unter das Futtergemisch streuen. Ich verwende diese Samen seit zwei Jahren in meiner Zeisigzucht. Der Samen wird von den meisten Zeisigen gut angenommen und die Samenstände werden regelrecht zerpflückt.

Die Zucht konnte beginnen

Aber zurück zu den Girlitzen: Nach einer Eingewöhnungszeit von vier Wochen, sah ich das Weibchen in einer Ecke der Zuchtbox mit etwas Scharpi in den Zweigen herumhüpfen. Sie versuchte ein Nest zu bauen. Ich hing also ein Plastik-nest in diese Ecke. In das Nest, kam eine gute handvoll Scharpi. Nach drei Tagen, entdeckte ich ein gut gebautes Nest. Nach weiteren drei Tagen, lag das erste Ei im selben. Es wurden vier Eier gelegt und auch bebrütet. Nach dreizehn Tagen schlüpften die Jungen. Ich störte das Weibchen nicht und machte auch keine Nestkontrolle. Ich hielt nur mein Ohr an das Gitter vor dem Nest. Ganz leise konnte man die Jungvögel piepsen hören. Es wurde ab dem ersten Tag Keimfutter und Löwenzahnblätter gereicht. Nach einigen Tagen stellte ich die Keimfuttergabe wieder ein, es wurde nicht angenommen. Drei Tage nach dem Schlupf bekam ich mit, daß das Weibchen nachmittags von Nest flog und kotete. Anschließend flog es an den Futternapf um Nahrung aufzunehmen. Ich schaute nun in das Nest und stellte drei Jungvögel fest. Sie waren größer als die Zeisige in diesem Alter. Die Jungen waren mit einem feinen Flaum bedeckt. Außerdem sind die Jungvögel bräunlich gefärbt. Der Schnabel ist bei den jungen Girlitzen, gelb umrandet. Da in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, Ende Oktober, wieder reichlich Vogelmiere wuchs, gab ich diese nun drei bis viermal täglich. Als erstes wurden die Samen der Vogelmiere , von dem Männchen herausgepickt und an das Weibchen weitergegeben. Dieses tütterte dann die Jungvögel. Bis auf wenige Stängel, wurde die Vogelmiere verwertet. Ab dem vierten Tag, fütterte das Männchen die Jungen mit.

Insektennahrung und Eifutter wurde nicht gereicht

Insektennahrung wurde den Girlitzen nicht gereicht. Es wäre mir zwar möglich, Insekten zu verfüttern, aber mein, zu dieser Zeit Nebenhobby; Taggeckos, zeigt mir hier Grenzen auf, die ich in meiner Wohnung nicht überschreiten mochte. Auch habe ich kein Eifutter gereicht. Ich züchte alle meine Vögel ohne Eifutter. Es ist bei meinen Zeisigen auch noch nie angenommen worde. Wie es die Gelbbrustgirlitz-Zucht zeigt, geht es auch hier ohne.
Nach achtzehn Tagen, flogen die Jungen aus, in den ersten Stunden kamen sie noch ins Nest zurück. Übernachtet, wurde nun auf einen Ast, in der Nähe des Nestes. Die Jungen waren voll entwickelt und glichen, einschließlich gelben Bürzel, schon den Eltern. Leider mußte ich nach einer Woche die Jungvögel von ihren Eltern trennen, sie wurden doch sehr gerupft. Es ist natürlich etwas früh aber es ging alles gut. Die Jungen suchten ihre Samen auf dem Boden, es wurde nun auch Keimfutter angenommen. Der Hunger trieb es rein. Handelsübliche Kolbenhirse wurde mehr zerpflückt als gefressen. Nach vierzehn Tagen begannen die Jungmännchen mit dem Gesangsstudium. Während der Zucht, lag die Temperatur bei einundzwanzig Grad C . Das Licht, brannte während der Zucht von 6 Uhr in der Früh, bis 21.30 Uhr abends.

August Klages
(Dieser Artikel ist in ähnlicher Form schon einmal an anderer Stelle erschienen)
Keine Mischlingszucht:zustimm:
 
Hallo August!

Ich habe Gelbbrustgirlitz in Deinem Titelname geändert, als Du "Gelbbruchgirlitz" geschrieben hast. :D

Vielen Danke für Deinen sehr interessante und ausführliche Zuchtberichte über Deine Vögel! Bitte bericht weiter! :zustimm:

Darf ich fragen? Welche Neuweltzeisige hast Du?
 
Antwort

Hallo August!

Ich habe Gelbbrustgirlitz in Deinem Titelname geändert, als Du "Gelbbruchgirlitz" geschrieben hast. :D

Vielen Danke für Deinen sehr interessante und ausführliche Zuchtberichte über Deine Vögel! Bitte bericht weiter! :zustimm:

Darf ich fragen? Welche Neuweltzeisige hast Du?



Zurzeit habe ich Kapuzen-, Gelbbauch-, Yarrell- und Magellanzeisige. Zucht 2006!!! Kap.: 7 Junge von einem Paar, Gelbbauch: 7 Junge von einem Paar, Magellan: 6 Junge von einam Paar. Yarrellzeisige: 1 Jungvogel, 1,0. Leider nur noch alte Männchen im Besitz, keine Weibchen zu kriegen.
Habe in den vergangenen Jahren bis auf eine Art alle Mexikozeisige erfolgreich gezogen. Schwarzbrust-, Schwarz-, Trauer-, Andenzeisig. Alle Zuchtberichte von mir sind in der Gefiederten Welt, der Voliere und in der AZ erschienen. Außerdem habe ich einige Artikel im ICC geschrieben.
Viele Grüße August Klages
PS: Werde den einen oder anderen Artikel noch senden. Aber langsam, sonst wird der Jörg noch traurig. :D 8)
 

PS: Werde den einen oder anderen Artikel noch senden. Aber langsam, sonst wird der Jörg noch traurig. :D 8)

Das muß ich jetzt nicht verstehen?
Ich bin eigentlich immer ganz froh, wenn weitere kompentente Leute hier ihre Erfahrungen zum Besten geben.
Hier stimmt das Verhalten der Forenteilnehmer ... ganz im Gegensatz zu einigen Beiträgen bei der AZ,

Gruß
Jörg
 
Antwort

Das muß ich jetzt nicht verstehen?
Ich bin eigentlich immer ganz froh, wenn weitere kompentente Leute hier ihre Erfahrungen zum Besten geben.
Hier stimmt das Verhalten der Forenteilnehmer ... ganz im Gegensatz zu einigen Beiträgen bei der AZ,

Gruß
Jörg

Lieber Jörg, Es war nicht böse gemeint. Ich wollte dich nur locken. In der Hoffnung auf eine gute Korrespondenz verbleibe ich mit besten Züchtergrüßen August Klages 8)
 
Du hast eine PN bekommen...
Oben rechts - Private Nachrichten

Nein, ich habe das auch bestimmt nicht böse aufgefasst!
Gruß
Jörg
 
Das liest sich doch alles recht interessant und gut durchdacht.
Schön weitermachen mit den Zuchtberichten und Erfahrungsaustausch, wir können alle davon profitieren.
Danke
Siggi
 
Hallo,

Hier sind einige bilder von meine Zücht dieser Scöne Vogelart; [video=youtube_share;HEwURmD31Yc]http://youtu.be/HEwURmD31Yc[/video]
Schöne Grüßen, J. Santegoeds
 
Klasse! :zustimm: Vielen Dank für die Arbeit die Du Dir gemacht hast, solche Videos sieht man gern.
Danke auch für den kleinen Zucht- und Erfahrungsbericht!
 
Hallo
Wirklich tolles Video. Aber sie mag ihn nicht so sehr in der Nähe des Nestes oder?
MFG Detlef Fiedler
 
Hallo,

Danke für die complimenten!
Hier ist ein artikel das Publiziert ist in die Gefiederte Welt.

Serinus citrinipectus (Ochrospiza citrinipectus)

Diese Serinusart, von 12 Zentimeter Größe, wurde erst seit 1960 beschrieben.
Vor dieser Zeit nahm man an, das diese Vögel das Produkt einer Hybridzucht zwischen dem Mozambikgirlitz (Serinus mozambicus) und dem Reichenowsgirlitz (Serinus reichenowi) sei.

Männchen und Weibchen sind deutlich zu unterscheiden in ihrer Befiederung.
Die Männchen haben eine hellere zitronengelbe Brust und Kinn, wogegen die Weibchen dort eine hellbraune Farbe haben.
Beide Geschlechter haben einen hell gelben Bürzel.
An der oberen Schnabelwurzel haben die Männchen oben einen helleren Fleck, der oft hell gelb ist, beim Weibchen ist dieser Fleck jedoch grau weiß bis hellbraun.
Auf der Wange sitzt beim Männchen ein hell gelber Fleck, der beim Weibchen wiederum schmutzig weiß bis hellbraun erscheint.
Der Unterbauch ist bei beiden Geschlechtern weiß.
Die Kopfbefiederung ist grau, schwarz gestreift, Flanken- und Rückengefieder sind hell braun und schwarz gestreift.
Das Schwanzgefieder ist dunkel grau bis schwarz mit einem auffallenden weißen Rand am Ende.

Junge Vögel gleichen der Henne, aber mit einem helleren Bürzel. Brust und Flanken sind übersät mit einer feinen Strichelung, diese verliert sich aber nach der ersten Mauser.
Nach dieser lassen die jungen Männchen schon schnell ihre schöne gelbe Brustbefiederung sehen.
Bevor sie jedoch ihre vollen Farben zeigen, müssen wir aber noch ein kleines Jahr warten.
Meine eigene Erfahrung ist, das alle jungen Männchen eine feine gelbe "Glut" sehen lassen, bevor sie gemausert sind.
Es sind keine Unterarten bekannt, obgleich ich im Besitz von einem Importpaar war, welches etwas größer und bemerkenswert heller gezeichnet erschien, als meine anderen Exemplare.
Leider habe ich von diesem Paar keinen Nachwuchs bekommen können.
Obgleich ich keine Kenntnis davon habe, wo dieses Paar gefangen wurde, so ist meine Vermutung das diese unterschiedliche Färbung einer sogenannten geografischen Verschiedenheit zuzuschreiben ist.
Der Gelbbrustgirlitz hat seinen Ursprung im südlichen Afrika und sein
Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Süden Malawis, dem Südosten Zimbawnes, dem Süden Mozambiks bis zum nördlichen Teil von Südafrika ( auch bekannt unter Zululand und Nordnathal).
Sein bevorzugter Lebendsraum ist vornehmemlich in Savannen, Parks und Gärten.

Ich habe Kontakt zu Hugh Chittenden gesucht, einem "enthusiastischen Vogelfreund" aus Südafrika, der verschiedene Artikel über den "Lemon-breasted Canary" geschrieben hat.
Weiterhin ist Hugh auch ein Initiator von "Birdinfo", eine Seite, die sicher einen Besuch wert ist.
http://www.birdinfo.co.za/
Hier steht auch der komplette Bericht der Untersuchungen über die Brutgewohnheiten vom Gelbbrustgirlitz

In ihrem ursprünglichen Lebensgebiet hat diese Art eine ausgesprochene Vorliebe die Nester in der Lalapalme zu bauen. (Hyphaene natalensis)
Wo sie ihre Nester in den Palmblattspitzen mit den dortigen Palmfasern und mit Pflanzenresten und Spinngewebe, konstruieren.
Als Futterpflanze wird diese Palmsorte jedoch nicht gebraucht.
Der Gelbbrustgirlitz ist so stark mit der Anwesenheit dieser Palmensorte verbunden, das sein Verbreitungsgebiet auch dort zu finden ist, wo diese Palme wächst.

Ein großer Teil der Lalapalmsavanne, die sich in Südafrika und im Süden von Mozambik befindet, wird mehr und mehr kommerziell genutzt, da sich die Palme gut für die Palmweinherstellung eignet.
Dazu kommt noch das die Palmblätter zur Herstellung von Körbchen und Hütchen in die Touristikindustrie gebraucht werden.
Hier durch werden oft die Nester zerstört, was dazu beiträgt, das diese Art Schwierigkeiten hat eine Bestandsdichte zu erhalten.
Bei einer abgehaltenen Untersuchung in Kwazulu-Nathal im Jahre 2007 wurde festgestellt, das von 22 gefundenen Nestern nur 8 Spuren zeigten, das diese auch von Jungvögeln besetzt gewesen waren.
Hier durch ist die Zukunft dieser Art in ihrer natürlichen Umgebung äußerst unsicher.

Der Gelbbrustgirlitz in unseren Volieren.

Nicht allein das diese Art erst spät beschrieben wurde, die ersten Importvögel kamen auch erst spät nach Europa und wurden auch nicht in großer Anzahl eingeführt.
Jährlich werden etwa 2.000 Vögel weltweit exportiert aus Mozambik, bei einem totalem Bestand von circa 50.000 Vögel.
Seit dem Importstop müssen wir nun mit den noch hier anwesenden Vögeln arbeiten.
Wie viele das sind, wage ich nicht zu raten!

Kontakte mit anderen Züchtern/Liebhabern lehren uns, daß man nicht immer zuversichtlich war, mit diesen Vögeln auch zu züchten, obgleich in der Literatur oft erwähnt wird, das diese Art nicht schwer zu züchten ist.
Na gut, in ihrem ursprünglichen Lebensraum brüten diese Vögel von Dezember bis März.
Sicher hielten sich die eben erst eingeführten Exemplare an diese Jahreszeit, was sicher dazu beigetragen hat, das wenig Nachzuchten in Europa waren.
Obwohl dies vielen afrikanischen Arten passierte, da die gerade angeschafften Vögel in einer Außenvoliere verschwanden und mit ein bischen Glück werden auch Brutbemühungen durch die Vögel vorgenommen.
Aber durch das schlechte Wetter in der Winterperiode kommen sie doch nicht damit zurecht.
Ausnahmen bestätigen zwar die Regel, aber meistens hatten die, die mit diesen Vögeln drinnen züchteten, mehr Glück.
Aber um nun zu sagen, das alles von alleine geht, ist wohl ein bißchen übertrieben.
Da die Vögel heute schon alltäglich nachgezüchtet worden sind, und schon eine oder mehrere Generationen Nachzuchten in den Käfigen sitzen, können doch auch noch hier und da einige Importvögel vorhanden sein.
Dies trägt dazu bei, das diese Brutperiode inzwischen durch solche Veränderungen etwas anders zu behandeln ist.

In der Voliere sind dies ruhige Vögel, die nicht so auf ihrem "Recht bestehen", wie verschiedene andere Serinusarten, die recht "hitzig" sein können.
Sie verfügen auch über ein schönes Lied, welches regelmäßig vorgetragen wird.
Das Menue welches wir ihnen zur Verfügung stellen ist auch nicht allzu umfangreich.
Ein gutes Wildsamengemisch mit verschiedenen Hirsesorten und dazu etwas Unkrautsamen sollte gelegentlich angeboten werden.
Weiterhin natürlich frisches Wasser und Vogelgrit.
Wenn du dann ab und zu Chicoree und ein Stück Apfel gibst, so wird davon nicht allzu viel aufgenommen, aber Vogelmiere bringt es da schon eher und auch abgeblühte Löwenzahnköpfe, Samenstände vom Hahnenfuß, Beifuß und Nachtkerze können darüber hinaus gegeben werden.

Wenn dann Junge da sind, füttere ich ein simples, selbst gemachtes Eifutter im Verhältins ein Ei auf drei Zwiebacke, angereichert mit (gut erhitzte, gemahlene) Eierschalen, ein bißchen Honig und ein gutes Eiweiß.
Vitamine und Mineralien werden nach der Beschreibung in der angegebenen Menge untergemischt.
Dies friere ich dann in kleinen Portionen für den täglichen Gebrauch ein.
Die Portionen Eifutter werden dann mit zuvor aufgetauten Pinkies und etwas Negersaat gemischt und den Vögeln angeboten.

Wenn die Vögel in Brutstimmung kommen, so ist dies leicht festzustellen, da das Männchen viel singt und so versucht seinem Weibchen mit diesem prächtigen Liedchen zu imponieren.
Die Vögel folgen einander dann auch, wobei das Weibchen voraus fliegt, gefolgt vom Männchen.
Oft, aber nicht immer, beginnt das Weibchen sich am Bauch zu rupfen, was nach einigen Tagen gut zu sehen ist.
Ich stecke dann immer ein Büschel Watte zwischen die Gitterstäbe, das treibt die Anstrengungen dann noch etwas mehr an.
Wenn das Paar sich nun für einen Nestplatz entschieden hat, in meinem Fall ist dies ein Kaisernest, so läßt der Nestbau nicht lange auf sich warten.
Zuerst wird ein Kokosnestchen im Kaisernest gut befestigt, so das der Boden des Kokosnestes fest auf dem Boden des Kaisernestes aufliegt.
Dann besorge ich reichlich Scharpie, Heu und weiße Watte, wobei auffällt, das helle (weiße) Materialien bevorzugt werden.
Manche Männchen bauen reichlich mit am Nest, aber Männchen sollten sich eigentlich immer mehr oder weniger am Nestbau beteiligen.
Ab jetzt wird der Nestplatz auch intensiv vom Männchen verteidigt.

Die Gelbbrustgirlitze legen meist drei, manchmal auch vier weiße Eier, die Ich mit Kunsteiern der Kanarien Verwechsele.
Manche Hennen brüten so fest, das man sie mit den Fingern vom Nest schieben muß, um eine Nestkontrolle vorzunehmen.
Nach fünf/sechs Tagen kontrolliere ich, ob die Eier befruchtet sind.

Meistens lasse ich das Männchen bei dem Weibchen in der Zuchtbox, denn es ist sehr besorgt um seine Gemahlin und der bevorstehende Vater wird die Henne auf dem Nest und seine späteren Jungen gut füttern.

Meine Zuchtboxen sind 80 x 60 x 60cm groß.

Nach 13 Tagen Bebrütung kommen die Jungen aus.
Die Eischale wird aus dem Nest getragen und auf dem Boden der Box, oder in der Futterschale deponiert.
Nach 5-6 Tagen werden die Jungvögel mit 2,5mm Ringe beringt.
Zuerst habe ich 2,3mm genommen, aber dann mußte ich noch eher beringen, darum habe ich wieder Abstand davon genommen.

In etwa 18/20 Tagen fliegen die Jungen aus und kehren die ersten Tage noch tagsüber ins Nest zurück.
Nachts schlafen sie aber noch fast eine Woche im Nest.
10 bis 12 Tage nach dem Ausfliegen fange ich die Jungen raus und setze sie in eine Babybox, die an der Vorderfront des Zuchtkäfigs angebracht wird.
Hier werden sie noch längere Zeit vom Vater gefüttert.
Die Henne beginnt dann meist wieder schnell mit einer Folgebrut.
Ich bin sehr vorsichtig mit der Wegnahme der Jungvögel vom Zuchtpaar, oft laß ich die Jungen noch ein bis drei Wochen in der Babybox sitzen, bis ich ganz sicher bin, das sie auch selbständig fressen.
Sie werden nämlich noch lange durchgefüttert und ich habe schon Junge verloren von denen ich annahm, das sie schon selbständig sind.
Ein gut harmonierendes Paar, zusammen mit einer guten Versorgung, ist der Schlüssel zum Erfolg!
Wie gesagt, von dieser Sorte wurden nicht viele eingeführt und auch erst sehr spät gezüchtet.
Doch sind da auch verschiedene Züchter in Europa, die ziemlich erfolgreich mit dieser Art züchten, auch in Deutschland.
Die Hoffnung ist dann auch, das dann durch die wechselseitigen Kontakte sich diese Art eines bleibenden Platzes in der europäischen Avikultur bemächtigen kann.
Zusammen mit rund 650 anderen Züchtern haben sich verschiedene Züchter dieser Art mittlerweile sich registrieren lassen bei der E.S.S.B. http://www.Serinus-Society.eu

Durch diese Initiative können mühelos Kontakte mit anderen Züchtern gepflegt werden, um Vögel und Erfahrungen auszutauschen.

Gerne möchtte ich ein sicheres mitglied von Vogelforen.de bedanken fur Seine Ubersetzung von dieser artikel, von Holländisch in Deutsch.
Ohne diesem bestimmten mitglied wurdde Serinus-Society nicht so "Deutsch" sein wie es jetst ist, Ich Danke Mir bei Ihm!

John Santegoeds, **********


Fachliteratur:

* Zeisige, Girlitzen, Gimpel und Kernbeißer, Horst Bielefeld.
* Finches & Sparrows, Peter Clement, Alan Harris and John Davis.
* Handbuch der Cardueliden, Hans Claßen
* Southern African Handbook (Roberts Birds of southern Africa)
* Internet, Sightings at Phinda by Daryl Dell.
* Internet, Lemon-breasted Canary - an unsuccessful breeding species by Hugh
Chittenden and Guy Upfold.
* Avian Demography Unit, university of Cape Town, Nesting behaviour in the
Lemon-breasted Canary by Hugh
Chittenden.
 
hallo John, danke für diesen super Bericht. Macht mir Hoffnung, dass die Vögel in unseren Zuchtstuben erhalten bleiben.:beifall:
 
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