Futter mit Pilzen belastet

Diskutiere Futter mit Pilzen belastet im Forum Cardueliden im Bereich Wildvögel - Hallo alle! ich hatte seit Ende Oktober mehrere Ausfälle bei Zitronengirlitz (serinus citrinella) und Poalarbirkenzeisig (C. h. exilipes)...
Hi, erst mal Danke für die vielen Antworten.
Ich habe mich entschlossen zumindest das Futter für Zitronengirlitze und Polarbirkenzeisige mit Probionsäure (Monoprop) zu behandeln.

Diese beiden Arten scheinen doch recht anfällig für die Infektion mit Pilzen zu sein.
 
Tschuldigung wenn ich das Thema nochmals aufgreife.

Loxia und Konni hatten wenn ich das ruichtig gelesen habe Probleme mit den Pilzsporen. Zum Thema Futtervorbereitung hab ich alles gelesen, soweit auch klar.
Aber die Vögel, die den Pilz bereits im Darm haben, wurden die auch medikamentös behandelt ? Wenn ja würde mich interessieren welches Medikament sich zur Behandlung eignet bzw. verschrieben wurde.


Alexandros
 
Aber die Vögel, die den Pilz bereits im Darm haben, wurden die auch medikamentös behandelt ? Wenn ja würde mich interessieren welches Medikament sich zur Behandlung eignet bzw. verschrieben wurde.

Hi Alexandros !!

Nach meinem Wissensstand lassen sich Pilzerkrankungen nur behandeln aber nicht gänzlich heilen. Der Vogel wird, je nachdem wie die Behandlung anschlägt, bessere & schlechtere Phasen haben. In den besseren Phasen könnte man meinen der Vögel wäre geheilt, aber dem ist wohl nicht so. Die Sympthome kommen immer wieder zum vorschein.

Deshalb wird hier auch über die Vermeidung von Pilzerkrankungen gesprochen & nicht deren Behandlungs- & Heilungsmethoden.
 
Hallo,

es ist bei Finkenvögel äußert schwer diese erfolgreich gegen Pilze zu behandeln.
Ich habe es mit mäßigem Erfolg mit dem Mykotikum Amhomoronal (Wirkstoff Amphothericin B) versucht. Allerdings dauert diese Behandlung 4 Wochen und die wenigsten Vögel schaffen es über diese Zeit- falls doch, sind es so gut wie nur Altvögel, weil dort der Krankheitsverlauf länger dauert bzw. ein stabileres Immunsystem vorhanden ist. Jungvögel sind Augenscheinlich fit und meist zwei,drei Tage später tot. Leider !!!
 
Also es ist leider so wie Loxia schreibt - allerdings sind die Heilungschancen bei reiner Hefepilzinfektionen im Anfangsstadium nicht schlecht. Infektionen mit Megabakterien hingegen sind so gut wie unheilbar!

Ich habe mit Nystatin ein Gimpelweibchen wieder völlig gesund bekommen.
Die Anwendung ist schwierig und langwierig, weil das Medikament nicht im Trinkwasser gereicht werden kann, da es sich dort bald wieder absetzt und somit nicht die notwendige therapeutische Menge damit aufgenommen wird.

Man muß es deshalb min. einmal täglich direkt in den Schnabel geben, keine Kropfsonde verwenden, da der Pilz u.U. schon im Rachenbereich sitzen kann!
Und das über gut 4 Wochen... bei meinen Zitronengirlitzen hatte ich leider weniger Erfolg - vermutlich weil ich zu spät mit der Therapie bekonnen hatte.

Vielleicht auch noch wichtig - man sollte während der Behandlung eine Leberschutztherapie einleiten. Phytorenal wurde mir da von meinem TA gegeben.
 
Hallo Konni,
du schriebst, dass deine Zitronengirlitze u.a. Hefepilze im Darm aufzeigten. Welche Hefepilze meintest du genau? Candida albicans oder Macrorhabdus ornithogaster (vormals Megabakterie genannt )? Beide gehoeren zur Gruppe der Hefepilze. Von deiner letzten Aussage nahm ich an, deine Voegel hatten eine Candida-Infektion, richtig? Und im Vogelfutter waren Pilze der Schimmelpilzgruppe, verschiedene Aspergillusarten, aber noch kein Vogel war an Aspergillose erkrankt,ja?
Pilze sind ueberall um uns herum, viele sind Opportunisten und ich denke immer, dass besonders durch irgendwelchen Stress ,andere bestehenden Krankheiten oder sonst irgendwie immungeschwaechte Voegel besonders leicht eine Pilzinfektion besonders aber eine Candidahefepilz-Infektion bekommen koennen. Hast du mal in die Richtung geguckt, ob bei deinen erkrankten Zitronengirlitzen u.a. primaer vielleicht etwas pathologisches vorging in nur einem und dann sekundaer die Candidahefepilze ueberhand nahmen und sich andere dann Voegel ansteckten?
Bezueglich der Behandlung von Candida-Infektionen kann ich dir zustimmen, dass die Heilungschancen sehr gut sind. Einen Stieglitzneuzugang musste ich mal wegen Candida-Infektion mit Diflucan behandeln (direkt, oral) , was ohne irgendwelche Nachwirkungen erfolgreich ueberstanden wurde. Das Nystatin ist allerdings das unschaedlichere Medi, da es wegen seiner grossen Molekuelgroesse nicht vom Vogelkoerper absorbiert wird im Gegensatz zu Diflucan. Leider vertritt mein TA die Meinung, dass Nystatin nur in sehr leichten Candida Faellen wirklich effektiv sein kann.
Prinzipiell lasse ich Kot von Neuzugaengen immer sofort untersuchen. Dabei musste ich auch die Bekanntschaft mit dem anderen, neueren Hefepilz, dem Macrorhabus ornithogaster/Avian yeast, machen. :-( Leider kann man solche Voegel fuer die Zucht in Zukunft vergessen, selbst nach erfolgreicher Behandlung, wie du auch sagst, da Elternvoegel nach Behandlung den Macrorhabus gut im Griff haben aber es an die Jungvoegel weitergeben werden!! Ich habe meine behandelten Kandidaten (4 Stieglitze) behalten und sie sind soweit ok! Einer schon seit 5 Jahren. Alljaehrlich einmalige Kotprobe war immer negativ bisher. Behandelt wurde mit Amphotericin-B (=Amphomoranol) wie bei Loxia auch, direkt oral fuer 4 Wochen.Stressig fuer die Voegel, aber sie ueberleben es. Mein TA sagte mir vor kurzem, dass auch neuerdings Kombibehandlungen mit Amphotericin-B und Nystatin zusammen gute Erfolge bei einer Macrorhabus-Infektion zeigen wuerden. Mit allen anderen Pilzmitteln waere nix. Nach meinen persoenlichen Erfahrungen wuerde ich sagen, dass Voegel mit einer Macrorhabus Infektion, die assymptomatisch sind, gute Genesungsschancen haben mit Behandlung! Die 2 Finken (Neuzugaenge), die bei mir schon symptomatisch waren (nur leichte Gewichtsabnahme!), schafften es nicht trotz Behandlung. (Ist moeglich, dass primaer schon etwas vorlag und der Pilz nur sekundaer war??)
Ansich sind alle Pilzmittel mit Vorsicht einzusetzen, aber bei gezieltem Einsatz und der richtigen Dosis hat von meinen Finken noch keiner einen Leberschaden oder Nierenschaden gezeigt bis jetzt. Du hast das Phytorenal auch nur prophylaktisch gegeben, oder?

MfG
Gerda
 
Liebe Gerda,

lang hatte ich bei meinen Zitris Kokzidien als Krankheitsursache in Verdacht –
die erkrankten Vögel saßen zunächst etwas lustlos und geplustert herum.

Nahm man sie in die Hand und bläst das Gefieder in der Afterregion zur Seite,
konnte man die dicken Darmschlingen, die auch leicht gerötet waren, sehen.
Untersuchungen von Kot und zwei verstorbener Vögel ergab, dass es eine Infektion mit Candida albicans war. Bei einem der beiden war durch wohl längere Entzündungen eine stark veränderte Darmstruktur erkennbar. Die TÄ hat mir auch erklärt, dass eine Infektion mit Pilzen eine Faktorenkrankheit sei – Streß – Futterumstellung -eine starke Mauser usw. dafür verantwortlich sein können.

Mir sind immerhin 5 Stück sowie 2 Polarbirkenzeisige an der Krankheit verstorben. Die Vögel setzen Kot in völlig normaler Konsistenz ab – erst sehr spät kommt es zu Durchfall und zu rapidem abmagern.

Zunächst waren es nur Weibchen, die kurz nach der Zucht und während der Mauser erkrankt waren. Später zwei Hähne. Mir ist nie aufgefallen, das die erwähnten Tiere vorher kränkelten.

Ich habe die Ursache im Umfeld der Tiere gesucht – bin vor einem Jahr in eine Zuchtanlage gezogen – die Vögel leben in Aussenvolieren die völlig überdacht sind 1/3 Wellblech 2/3 PVC Lichtplatten. Die Volieren sind nach vorne offen – leider ist die Luftfeuchtigkeit recht hoch - sie liegt an regnerischen Tagen häufig bei 70 – 80 % . Luftzirkulation ist aber ausreichend vorhanden.

Einstreu ist geprüfter Spielsand – Futterstellen werden täglich gereinigt – in Futteranalysen wurden 4 diverse Pilzsporenarten gefunden u. a. Aspergillus flavus :+schimpf. Die Probe hatte ich driekt nach der Futterlieferung entnommen und zur Analyse gegeben. Man sagte mir aber auch, das es kaum Futter ohne
Sporenkontaminierung gibt – ich behandle das Futter nun mit Monoprop (Propionsäure) - wobei meine TÄ meint ich muss das Futter anschließend gut lüften lassen, da die Propionsäure auf Dauer auch Darmreizungen hervorrufen könnte ?! :traurig:
 
Phytorenal habe ich prophylaktisch - zum Leberschutz wegen Nystatin - verabreicht.

Tipp von meiner TÄ - Futtervorrat nur bis max 4 Wochen kaufen und trocken, staubfrei und kühl lagern
 
Hallo Konni,
danke, dass du hier so ausfuehrlich berichtest hast! Hat mich halt interessiert, was genau vorlag.
Ja, Weibchen haben generell mehr Stress durchs Brutgeschehen und damit zusammenhaengenden Hormonschwankungen, so dass die grossen Opportunisten wie Candida albicans sich schnell ausbreiten koennen. Und hat man mal einen Vogel , der Kot mit Candida absetzt im Bestand einer Voliere ,koennen sich andere Voegel in der Tat schnell auch infizieren. Vielleicht sind Girlitze auch prinzipiell sehr sensitiv bzgl. Candida albicans infektionen????? Oder sie vertragen jeglichen Stress sehr schlecht????
Ich behandele zwar noch nicht mein Vogelfutter gegen etwaige Pilzsporen, aber ich mache immer den voellig unzureichenden Geruchstest . :-) Wie du auch sagst, bedeutet eine Behandlung mehr Arbeit und ist auch nicht so ganz risikofrei.
Hoffentlich laeuft alles ok dieses Jahr mit deinen Girlitzen!

MfG
Gerda
 
Thema: Futter mit Pilzen belastet

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