Mex. Karmingimpel, Hausgimpel, europ. Karmingimpel

Diskutiere Mex. Karmingimpel, Hausgimpel, europ. Karmingimpel im Forum Cardueliden im Bereich Wildvögel - Hallo zusammen, bei der Bestimmung des Karmingimpels gibt es ja nun viele Meinungen. (der Mexikanische ist gelb, der Hausgimpel ist roter als...
Jülü

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Hallo zusammen,

bei der Bestimmung des Karmingimpels gibt es ja nun viele Meinungen. (der Mexikanische ist gelb, der Hausgimpel ist roter als der mex. Karmingimpel etc.)

Nach ein wenig Googlen habe ich nun festgestellt, dass der Hausgimpel deckungsgleich mit dem mex. Karmingimel ist.

So jetzt kommt das grosse ABER:
Wenn ich mir die Abbildungen der o.g. Arten so anschaue, was ich alles so im WWW finde... irgendwie sehen alle Vögel anders aus (Figur und Farbenuancen)
Wer kennt sich wirklich aus, ich würde gern im Ortsverein mal die ganzen Thesen richtig rücken und gleichzeitig auch wissen, ob mein Mexikanischer auch einer ist !:zwinker:

Freue mich auf Rückmeldungen
P.S. Ich versuch mal, von meinem Pärchen ein Photo hochzuladen
 
Hallo,
zu der Färbung kann ich nur sagen das dieses ganze getue von Immaturgefieder sprich Gelb und Adultgefieder sprich Rot für mich ganz klarer Blödsinn ist. Alle Cardueliden bilden ihre Färbe durch Carotine und diese nehmen sie bekannterweise immer über das Futter auf. Da aber der Vogel im ersten Jahr mit Sicherheit das gleiche Nahrungsspektrum vorfindet wie im Jahr darauf erübrigt sich für mich jeglicher Versuch einer Erklärung.
Lediglich wird die Farbe nicht so Intensiv sein wie im 2ten Jahr. Hierzu trägt dann aber auch ein höherer Stoffwechsel bedingt durch eine Abgeschlossene allgemein Entwicklung bei.
 
Hallo,
Loxia, du hast zum Teil Recht, allerdings nur beim Hausgimpel (der oft "Mexikanischer K" oder auch nur "Karmingimpel" genannt wird - nur als Zusatzinfo). Der Hausgimpel hat tatsächlich kein Immatgefieder.
Der (echte) Europäische Karmingimpel dagegen hat im männlichen Geschlecht in der Tat zwei unterschiedliche Kleider. Nach dem Nestlingskleid vermausert er in ein weibchenähnliches Kleid, in dem so gut wie keine Carotine vorhanden sind. Und erst im zweiten Lebensjahr erscheinen die Carotingefärbten Gefiederpartien. Dies ist nicht futterabhängig, sondern anscheinend genetisch fixiert.
Von den wenigen, die ihn tatsächlich mal gezüchtet haben (in den Achtigern) wurde auch erzählt, dass, wenn man nach der ersten Mauser im Kropfbereich ein paar Federn zupfte, diese beim Männchen bereits ockerfarben bzw. rosa nachwuchsen und man damit einen Hinweis auf das Geschlecht bekam.
Beim Hausgimpel ist der Unterschied der jährigen und der zweijährigen Männchen höchstens in der unterschiedlichen Ausdehnung und vielleicht noch in der Intensität des Rottons auszumachen.
@Jülü
Der Hausgimpel gliedert sich in verschiedene Unterarten, die nicht nur farbenm#ßig sondern auch größenmäßig sich etwas unterscheiden. Der Hausgimpel hat aber so gut wie immer zwischen Schwanz- und Körperlänge dias Verhältnis von 1:1, der Europäer hat wesentlich kürzeres Schwanzgefieder und wirkt wesentlich gedrungener. Auch ist im ersten Jahr beim Hausgimpel die kräftige Strichelzeichnung sichtbar, beim Europäer ist die Zeichnung sehr schwach. Ein weiteres Merkmal ist die unterschiedliche Schnabelform und auch die Schnabelfarbe.
Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass so gut wie keine Europäer mehr gezüchtet werden (vielleicht von ganz wenigen Ausnahmen). Die in großen Stückzahlen angebotenen Tiere sind wohl ausschließlich Hausgimpel (=Mexikanische Karmingimpel).
Schöne Grüße
Hans C
 
Hallo Hans,

erstmal vielen Dank für deine Erklärungen. Meine Ausführung bezüglich des Immatgefieders bezogen sich oben nur auf den Mexikaner. Dennoch stellt sich für mich die Frage warum immer noch im DKB an einer überholten Weissheit festgehalten wird. Dort wird verlangt das z.B. Kreuzschnäbelhähne oder Hakengimpelhähne im ersten Jahr nicht rot sein dürfen obwohl es hier genügend Untersuchungen darüber gibt die Eindeutig aussagen, das oben genannte Arten sehr wohl im ersten Jahr Rot zeigen. Alleine wenn ich im www. mir die Bilder der Freilandpopulationen anschaue konnte ich bis jetzt noch keinen Gelben Hahn finden.
Ich stellte vor ein paar Jahren einmal Birkenzeisige - große Art, aus und bekam ein o. B.!!! Weil meine Kollektion am Bürzel und im Brustbereich einige, wenige rote Federn zeigte. Ich wurde also dafür Bestraft das ich meine Vögel Naturnah versorgte. Seit dieser Deutschen stellte ich keine BZ mehr aus. Da du ja auch ein DKBler mit, so denke ich, einigem Einfluss bist wäre es doch mal an der Zeit einem gewissen Herrn klar zu machen das auch er sich nicht mehr länger neuesten Erkenntnisse verschliesen kann und vorallem darf.
 
Hallo Loxia,
du bist in Bezug auf den DKB nicht ganz aktuell informiert (:trost: )
Auch dort werden die Grundlagen neu formuliert und entsprechend korrigiert.
Zur Ehrenrettung eines gewissen Herrn möchte ich anmerken, dass er zum einen mit Sicherheit einer der besten Fachleute ist, die wir in der Vogelliebhaberei haben. Zum anderen waren seinerzeit die Befürchtungen zu groß, dass nun knallig gefärbte Vögel als das Maß aller Dinge hingestellt werden könnten. Aber inzwischen haben unsere Züchter gezeigt, dass sie viel Verantwortungsbewusstsein besitzen.
Die Diskussionen laufen - und vielleicht gibt es zur kommenden DM die Korrekturen, mit denen du wieder zufrieden sein könntest.
Übrigens gibt es bereits zu dem Themenbereich einen Artikel im Vogelfreund (ich kenn den Autor!)
Schöne Grüße
Hans C
 
Hallo Hans,
ich möchte dem Herrn um Gottes Willen keineswegs Inkompetenz vorwerfen. Ich weiss sehr wohl das er ein Spezialist in Sachen Vogel bzw. Carduelidenzucht ist. Schließlich haben auch seine Beiträge in diversen Zeitschriften dazu beigetragen das ich mich den Finken verschrieben habe.
Dennoch finde ich seine Angst berechtigt aber man kann hier doch sehr gut eingreifen und die Preisrichter durch Schulungen den richtigen Weg vorzeigen. Sie sind es doch die knallrote Gimpel nach Vorne stellen und da sollte eingehakt werden.
Wenn diese Züchter ein, zwei mal eins auf die Mütze bekommen werden auch sie sich besinnen und wieder dem Naturvogel nacheifern.
Warum sehen wir denn heute riesige Gimpel und Stieglitze, dazu noch mit übertriebener Farbfütterung die nichts mehr vom natürlichen Typ zeigen? Mit Sicherheit nur weil sie meist gewinnen!!!
Im übrigen kann man dies nicht nur bei Schauen des DKB sondern auch der AZ feststellen!

P.S. den Bericht habe ich gelesen und bin gespannt wie es in ein paar Jahren aussieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Loxia,
die Preisrichter/Zuchtrichter tun doch einiges in dieser Hinsicht. Sicher hast du auf kleineren Schauen auch mal jemanden, der nicht immer alles in diesem Sinne in die Wertung mit einbezieht, aber auf den Landes- und Bundesschauen/Deutschen Meisterschaften kommen doch die Spezialisten zum Zuge. Und die achten sehr genau auf solche Dinge. In diesem Zusammenhang wurde ja auch stark auf eine klar erkennbare Trennung der verschiedenen Unterarten hingearbeitet - wie ich denke, mit erfolg (na ja, Ausnahmen gibt es hier und da, werden aber schnell aussortiert).
Dass in den letzten Jahren mehr die großen Formen zu sehen sind, ist natürlich auch von der Preisentwicklung abhängig gewesen, wie natürlich auch von anderen Dingen. Die großen Unterarten sind im Vergleich doch etwas ruhiger als die kleinen, und das wirkt sich auch wieder vielfach aus.
Schöne Grüße
Hans C
 
Hallo,

ich und vielleicht auch einige andere sind jetzt neugierig geworden:

Wer ist dieser gewisse Herr???


Grüße

Chloris
 
Thema: Mex. Karmingimpel, Hausgimpel, europ. Karmingimpel

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