Durchfall junger Stieglitze

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Eumo

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Wildvögel
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Hallo,

vielleicht hat jemand noch eine Idee, was die Sterblichkeit meinen Jungen Stieglitze zwischen dem 30. und 60. Tag betrifft. Werde langsam ratlos.

Folgendes Bild: 1. Brut, bei zwei Paaren (von 4) stirbt jeweils ein Jungtier bereits mit ca. 6 Tagen im Nest. Der Rest entwickelt sich sehr gut. Kotballen am Nestrand sehen sehr gut aus. Unmittelbar nach dem Ausfliegen sterben bei einem Paar drei Jungtiere, beim zweiten Paar ein Jungtier. Magern schnell ab und haben extremen Durchfall (nur noch gelbes Wasser).
Maßnahme: Ein noch lebender Vogel, kranker Vogel zur TA ´in. Die schickt ihn zur Untersuchung ein. Bis zum Ergebnis wird sofort mit Baycoxs gegen Kokzidien behandelt. Noch während der Behandlung Ergebnis Kokzidien negativ. Nach weiterer Zeit Ergebnis Bakterien negativ. Von mir aus hatte ich eine Kur gegen Trichonomaden angeregt und nach Erhalt Medikament auch durchgeführt. Im Anschluss zum Darmaufbau Liviferm. Vögel machen zwischenzeitlich einen guten Eindruck. Kein weiteres Sterben, weder in Nestern noch bei ausgeflogen und auch futterfesten Jungtieren. Während der Gabe von Liviferm kam Eergenis der Histologie (Untersuchung der Organe) mit der Aussage einer Nieren- und Darmentzündung. Daraufhin die Vermutung der TA ´in, dass doch ein bakterieller Befall vorliegen könnte. Nachdem die Kur mit Liviferm abgeschlossen war, Rückfall bei 3. ausgeflogenen Jungtieren der 2. Brut, einem Jungtier der ersten Brut und dem Vater der besagten Jungen.
Starker Durchfall ab Freitagnachmittag. Montagvormittag nun Antibiotikum (Baytril) von TA´in, kam aber für drei Vögel zu spät. Dienstag waren sie hin, einen konnte ich retten. Hatte sich anscheinend etwas später die Krankheit eingefangen. Wohlgemerkt: Die Tiere waren beim Ausfliegen in einem Top-Zustand, gelber Bauch, keinerlei sichtbare Darmschlingen oder geschädigte Organe. Nach Baytril nun wieder Liviferm für 5 Tage. Kurz danach wieder ein ca. 30 Tage Jungtier Durchfall. Da ich mir nun keinen Rat mehr wusste, Versuch mit Naturprodukten. Kamillentee mit UZARA (pflanzliches Mittel gegen Durchfall) - Trotzdem nach 4 Tagen (von Feststellung an) Jungtier tod. Saß schlank im Käfig, magerte nur einfach rasant ab. Zurzeit noch reichlich Junge in den Nestern (kleine, mittlere und fast ausgeflogene Jungtiere), die alle gut aussehen. Mir graut jedoch vor den nächsten Wochen.
Was könnte mann noch machen? Anmerkung: Desinfektion von Wasser- und Fressnäpfen, z.T. Voliereninventar, Bodenwechsel wurde reichlich durchgeführt. Ist natürlich bei Außenvolieren nicht 100% möglich. Hatte bei der 1. Brut auch Ausfälle bei den Erlenzeisigen, jedoch nur im Nest. Habe auch noch zwei Paare Gloster z. T. mit den Stieglitzen fliegen, die keine Schwierigkeiten haben. Der Durchfall riecht auch überhaupt nicht, ist einfach nur gelbliches Wasser. Ich gebe kein Grünfutter aus der Natur, sondern arbeite mit Keimfutter, gekochtem Ei und gefrorenen Pinkis (selbst zubereitet). Habe noch ein Paar Grünfinken mit gleichem Problem, wobei jetzt auch wieder gut genährte Junge im Nest sitzen.

Was könnte man noch in Betracht ziehen bzw. hat jemand schon solche Erfahrungen gemacht und kann berichten?
 
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Hallo EUMO

Eine Frage hast du die Zuchtvögel schon länger im Bestand.

Gruß EUMO 535
 
Lediglich zwei Hähne seit Oktober 2008 neu, der Rest Altvögel und NZ 08 aus meinem Bestand.
 
Hallo Eumo,
da die pathologische Untersuchung deiner Stieglitze bakterielle Infektionen in Nieren und Darm aufwies, sollten die dir eigentlich detailiertere Angaben geben und genau sagen koennen, welche spezifischen Bakterien da zugange waren! Haben die eine Kultur der Bakterien wachsen lassen und Sensitivitaet der Bakterien gegenueber bestimmer Bakterien getestet? Solche Tests wuerden dir wirklich eher wieterhelfen! Frag da nochmal genau nach dem Namen der Bakterien usw! Wenn du weisst, welche Bakterien im Spiel waren, kannst du diese Baktieren gezielter mit dem richtigen Antibiotikum mit Hilfe deines TAs beikommen. Das Antibiotikum Baytril ist zwar ein Breitbandantibiotikum , aber es ist NICHT IMMER (!!) auch gleich das effektivste fuer jeden bakteriellen Infekt!
Mit der genauen Identifikation der Bakterien ,die da im Spiel sind bei deinen Voegeln und einer genau auf diese spezifischen Baktieren gezielten Behandlung mit einem Antibiotikum wirst du die besten Aussichten auf Erfolg haben. Wenn die Behandlung erfolgreich abgeschlossen ist mit den ABs, dann kannst du zur Unterstuetzung und Aufbaues des Verdauungstraktes Liviferm geben.
Da bei deinen Voegeln neben der Enteritis auch noch die Nieren angegriffen sind, liegt bei deinen Voegeln wirklich ein schwerer Fall vor, meine ich. Mit den Probiotics wie Liviferm usw. kommst du solch schweren Infekten in der aktiven Krankheitsphase nicht mehr bei meiner Erachtens, da hilft leider nur die gezielte Behandlung mit den harten Antibiotika, die ,wenn richtig dosiert wird auch nicht den Voegeln schaden sollte.

Du fragst, was du noch einsetzen kannst. Es gibt schon noch andere spezifische oder auch weitere Breitbandantibiotika neben Baytril gibt, die bei verschiedenen und schweren bakteriellen Infekten bei Voegeln erfolgreich eingesetzt werden koennen!
Zum Beispiel "Clavamox" (ist eine Kombination von Amoxicillin + Clavulanate) kann bei bestimmten Bakterien im Darm und Nieren u.a. auch bei deinen Stieglitzen angewandt werden. Und unter der Gruppe der Sulfonamid Antibiotika gibt es auch noch welche, die bei bestimmten bakteriellen Infekten sehr erfolgreich eingesetzt werden koennen bei Voegeln. Es kommt wirklich darauf an, welche speziellen Bakterien genau behandelt werden muessen !

Dies ist nur nebenbei, aber mich interessierts. Hast du Baytril uebers Trinkwasser verabreicht oder oral den Voegeln direkt gegeben? Bei schweren bakteriellen Infekten ist die orale Verabreichung des ABs bevorzugt angezeigt, da hier eher sichergestellt werden kann, dass der AB-Spiegel gleichbleibend therapeutisch hoch im Blut bleibt.

Ansonsten wuerde ich noch sagen, dass du analysieren solltest, wie die Stieglitze zu dem Infekt genau gekommen sein koennten, so dass sich in Zukunft das Ganze vermeiden laesst. Manchmal laesst sich auch nichts finden.
Weitere Kotproben und Rachenabstriche der Altvoegel koennten was zur Klaerung allgemein beitragen.

Ich hoffe, dass sich was finden laesst fuer deine Stieglitze, was ihnen hilft!

-Gerda
 
Baytril habe ich über das Trinkwasser verabreicht. Im gesamten Bestand. Die extrem kranken Tiere sind ja noch am ersten Tag verstorben, womit sich sich die orale Gabe erledigt hatte. Und die restlichen Tiere in allen Volieren rausfangen, dass noch mitten in der Brutphase, ist einfach unmöglich. Da sehe ich aber weniger das Problem. Während der Gabe herrschten bei uns recht hohe Temperaturen und dadurch auch erhöhte Flüssigkeitsaufnahme.
Ich kann eigentlich nur warten bis der nächste kränkelt und dann gezielt von diesem Korproben sammeln. Sammelkotproben aus den Volieren werden mir nach den erfolgten Behandlungen wohl nur unzureichend Ergebnisse bringen. Wie gesagt, bei Erstuntersuchung auf Kokzidien und Bakterien untersucht. Eine Kultur wurde angesetzt, da ich erst nach 10 Tagen das Ergebnis bekam - ohne Befund. Da jedoch eine Ursache vorhanden sein musste wurde auf mein Drängen dann die Untersuchung der Organge durchgeführt. Die TA ´in vermutete nun eine Bakterielle Infektion, die jedoch nicht bei der Untersuchung festgestellt wurde. Sowas soll schon vorkommen.
Ich kann ihr auch keinen Vorwurf machen. Wenn man nicht genau den Stamm kennt, dann ist der erste Versuch halt mit einem BreitbandAB.
 
Baytril habe ich über das Trinkwasser verabreicht. Im gesamten Bestand. Die extrem kranken Tiere sind ja noch am ersten Tag verstorben, womit sich sich die orale Gabe erledigt hatte. Und die restlichen Tiere in allen Volieren rausfangen, dass noch mitten in der Brutphase, ist einfach unmöglich. Da sehe ich aber weniger das Problem. Während der Gabe herrschten bei uns recht hohe Temperaturen und dadurch auch erhöhte Flüssigkeitsaufnahme.
Ich kann eigentlich nur warten bis der nächste kränkelt und dann gezielt von diesem Korproben sammeln. Sammelkotproben aus den Volieren werden mir nach den erfolgten Behandlungen wohl nur unzureichend Ergebnisse bringen. Wie gesagt, bei Erstuntersuchung auf Kokzidien und Bakterien untersucht. Eine Kultur wurde angesetzt, da ich erst nach 10 Tagen das Ergebnis bekam - ohne Befund. Da jedoch eine Ursache vorhanden sein musste wurde auf mein Drängen dann die Untersuchung der Organge durchgeführt. Die TA ´in vermutete nun eine Bakterielle Infektion, die jedoch nicht bei der Untersuchung festgestellt wurde. Sowas soll schon vorkommen.
Ich kann ihr auch keinen Vorwurf machen. Wenn man nicht genau den Stamm kennt, dann ist der erste Versuch halt mit einem BreitbandAB.

hallo,ich würde die pinkis mal weglassen,und einmal in der woche eine zehe knoblauch und 10 tropfen propolis auf ein liter wasser geben.auf lange sicht das beste zur vorbeugung,mfg
 
Aktueller Sachstand

Hi,

mal eine kurze Zwischenmeldung. Bislang keine weiteren Krankeitsfälle. Zurzeit noch 6 beringte Stieglitze und 5 Grünfinken in den Nestern. Wachsen sehr gut. Ca. 15 Gloster, Erlen, Grünfinken und Stieglitze seit ungefähr 5 Tagen ausgeflogen. Zwischendurch wieder Bodenbelag erneut, so gut es geht alles desinfiziert. Nach eingenden Recherchen liegt der Verdacht nah, dass Atoxoplasmose (organischer Kokzidienbefall) vorliegen könnte. Werde diesbezüglich die Behandlung und Desinfektionsmaßnahmen durchziehen. Alles weitere bleibt abzuwarten.

Gruß Jens
 
inzwischen liegt ja für das saisonale sterben als ursache der auch
in früheren jahren verantwortliche erreger trichomonas gallinae vor.
wirksam ist z.b.ronidazol o.metronidazol.zusätzlich hochwirksam gegen entzündung des darmtraktesist salazosulfapyridin in kombination gegeben.
 
Soweit ich weiß, gibt es "Metro" gar nicht mehr. Die Lösung muß man sich selbst machen. Da würde ich doch den Tierarzt fragen!!!!!!
 
Tach!

Ich kann nur aus eigener Erfahrung dazu raten Baycox ca. 4-6 Wochen nach dem Ausfliegen vorbeugend zu geben (1,5ml 2,5%iges Baycox pro Liter über 2 Tage und gut, kein Badewasser ohne Baycox, kein Grünes. 1 Woche nach der Behandlung alles wieder wie gehabt verfüttern). Immer gleich alle Vögel behandeln.


Ich habe Dich so verstanden, daß Du Baycox erst dann gegeben hast, wenn ein Vogel schon "dumm" gemacht hat. Wenn der Vogel aber schon "dumm" da sitzt oder gar abgemagert ist, kannst Du nichts mehr retten (da sind dann auch schon bakterielle Sekundärinfekte zu erwarten). Ich lasse mich nicht mehr bequatschen: "Diese Vorbeugereien 2 Tage vor und 2 Tage nach der Zucht, schaden den Vögeln nur, die arme Leber, blablabla" (dies haben bei mir 2 Himalayagrünlinge mit dem Leben bezahlt). Mit den 2 vorbeugenden Kuren hatte ich nie irgendwelche Probleme und werde es auch beibehalten! Dies mag jeder für sich entscheiden, Hauptsache die Vögel leiden nicht darunter! Schade die 2 würden 1.000%ig noch leben!!

Kokzidien lassen sich leider nicht immer gleich nachweisen, daher denke ich, daß es welche bei Dir waren und eine frühzeitige/vorbeugende Behandlung ggf. Erfolg bringt. Baytril wird leider sehr oft und teilweise auch unsachgemäß angewendet, daher muß man hier ggf. mit resistenten Bakterienstämmen rechnen, da nützt es auch nichts, wenn man das Mittel in den Schnabel gibt (hoffentlich nicht pur!?). Wenn dann bitte per Kropfkanüle in den Kropf, ansonsten schleudert der Vogel ja alles wieder heraus.
 
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Frage zu Baycox: Ich mache im Frühjahr u. Herbst ja auch immer eine Kokzidienkur aber mit Sulfadimidin, hat mir der TA von Anfang an gegeben. Auf jeden Fall soll das ja wohl nicht während der Mauser gegeben werden, wie ist das mit Baycox? Weil sich das ja alles eine Weile hinzieht, nach der Brut gehen sie ja erst mal in die Mauser u. eh sie so alles durch sind.... Ich frage nur, weil ich jetzt meinen "Bestellschein" beim TA abgeben will.

Gruß, Andrea
 
Mit Sulfadimidin bist du immer auf der sicheren Seite. Das nehme ich, in Absprache mit meinem Tierarzt, auch hin und wieder! Das wirkt nicht nur gegen Kokzidien!!! Sehr gute Wahl!
Beste Grüße
 
Stimmt es ist eine Kombi aus AB (deckt allerdings nur Teilbereiche ab, gut gegen Chlamydien und Streptokokken, schwach gegen E.Coli + Staphylokokken, also keinesfalls ein Breitspektrum-AB) und Antikokzidium, hilft aber auch gegen Toxoplasmen.

Es ist also eine Nr. heftiger als "nur" Baycox (Toltrazuril). 2 Tage Baycox haben bei mir noch nie geschadet, länger gibt es auch niemand, der die Packungsbeilage beachet (aber es gibt da leider immer wieder Abenteurer, die die tollsten Baycox-Anwendungsdauern haben, mit Pausen und allem Quatsch:nene:).

Bei mir hat es noch nie in der Mauser geschadet, allerdings sollte man dazu doch mal in der Packungsbeilage nachlesen.
 
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Da ich Baycox immer über meinen Tierarzt beziehe, und es von mir in einer Größenordnung von max 15 ml erworben wird. Habe ich noch nie eine Packungsbeilage gesehen. Der Tierarzt hat wohl auch nur eine! Die ist in der Verpackung seiner 1 Ltr. Pulle enthalten. Ähnlich verhält es sich bei Sulfadimidin und anderen ähnlichen Medikamenten. Die gibt es auch nur ohne Beipackzettel. Da ich das gute Medikamt schon 25 Jahre benutze, musste ich mir mal eine 1 kg-Packung zulegen, um an einen Beipackzettel zu kommen. Google, gab es da noch nicht und in Büchern konnte man auch lange suchen bis man fündig geworden ist.
Beste Grüße August
 
Ich hole mein Baycox immer in ner 100ml-Original-Packung (inkl. Packungsbeilage) beim TA. Ich teile mir die 24 € mit Zuchtkollegen und gut. Im Herbst alles nochmal frisch. Klappt immer bestens.
 
Na dann hab ich ja alles richtig gemacht. Wenn ich meinem TA sage, ich möchte Baycox dann gibt er mir das auch aber mit Sulfadimidin bin ich immer gut gefahren u. verwende es ja auch seit 10 Jahren für die Kur im Frühjahr u. Herbst, hab ja AVs u. da ist es schon wichtig. Jetzt sehen sie alle aus wie ein Flederwisch aber wenn die Mauser vorbei ist geht es an die Kur.

Gruß, Andrea
 
Hi,

nochmal zu plassco (konnte nicht früher antworten, war im urlaub): Kur machen ich ebenfalls vor der Zucht. Ebenso mit frischem Baycoxs aus der Originalpackung. Man hört zwar öfter, dass sich angebrochenes Baycoxs im Kühlschrank lange halten soll. Ich hab da aber bedenken. Schließlich steht in der Packungsbelage etwas anderes. Und der Hersteller sollte es schließlich am Besten wissen.

Gruß Jens
 
Thema: Durchfall junger Stieglitze

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