Liederpfeifende Gimpel

Diskutiere Liederpfeifende Gimpel im Forum Cardueliden im Bereich Wildvögel - Hallo Zuchtfreunde! Ich wende mich heute im Auftrag von Herrn Professor Hans Rudolf Güttinger von der Universität in Kaiserslautern an euch...
Jürgen F.

Jürgen F.

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Hallo Zuchtfreunde!

Ich wende mich heute im Auftrag von Herrn Professor Hans Rudolf Güttinger von der Universität in Kaiserslautern an euch. Herr Güttinger arbeitet zusammen mit dem Max-Planck-Institut und auch der Uni Freiburg an einer sehr interessanten Untersuchung über:

Melodiewahrnehmung und Wiedergabe beim Gimpel:

Untersuchungen an liederpfeifenden und Kanariengesang imitierenden
Gimpeln (Pyrrhula pyrrhula)

Dazu sucht Herr Güttinger zu Zuchtzwecken mehrere Gimpelpärchen. Die Vögel werden in artgerechten Volieren untergebracht. Falls jemand im südwestdeutschen Raum Gimpelpärchen abzugeben hat, bitte mit Preisvorstellung eine E-Mail an mich! Ich stelle den Kontakt zu Herrn Professor Güttinger dann her:

Danke schon mal!

Meine Mailadresse: **********

Oder über meine HP: http://www.jürgen-fränzel.de/

@ Admins: Ich bitte dies hier stehen zu lassen damit es nicht „untergeht“. Ich bitte auch darum die E-Mail Adresse und die HP-Adresse nicht zu löschen! Danke schon mal. Es ist für einen wirklich guten Zweck!
 
Hallo Jürgen,

sehr interessantes Projekt - funktioniert aber nur bei Nestjungen Gimpel die noch keine Prägung durch den Vater erfahren haben. Aber ich lese er sucht ja Paare für Zuchtzwecke....
 
Hallo Konni!

Hier mal ein "Auszug" wie das ganze Ablaufen soll. Ich bin da schon mehrere Jahre dabei aber in diesem Jahr soll das ganze noch mal auf breiter Basis angegangen werden!

"......Nun habe
ich einen berühmten Schüler, Prof. Dr. Manfed Gahr, Direktor des
Max-Planck-Institut in Seewiesen, der plant mit mir neue Versuche zum
Melodie lernen beim Gimpel für nächstes Frühjahr. Gimpel sollten in sehr
gut hergerichteten Volieren gezüchtet werden. Die Tierpflegern sollten
genormten, genau als Experiment geplante kurze Lautfolgen täglich
abspielen. Die akustischen Äusserungen , das Lernverhalten wird während
der ganzen Jugendentwicklung kontinuierlich auf den Rechnern
aufgezeichnet, so dass wir alle Entwicklungsschritte jederzeit später
analysieren können."

Und hier mal ein Auszug aus früheren Untersuchungen:

"Die Analysen von menschlichen Melodien und von Gesangsstrophen von Kanarienvögeln, welche Gimpel während ihrer Jugendentwicklung gelernt hatten, ergeben nicht nur einen Einblick, wie genau Singvögel Rhythmen und Tonintervalle von Vorbildern übernehmen können, sondern erlauben auch Rückschlüsse, ob Singvögel Lautfolgen lediglich als eine voneinander unabhängige Reihenfolge von Lauten oder entsprechend der Melodiewahrnehmung beim Menschen als melodische Einheit wahrnehmen können. Folgende Ergebnisse werden eingehend dokumentiert: (1) Ein Gimpel erlernte die 45 Noten umfassenden, gekürzten Melodien „ Im tiefen Böhmerwald” und „Abend wird es wieder”, sowohl im Rhythmus als auch in den Intervallschritten weitgehend vorbildgetreu. Der von einem Kanarienvogel aufgezogene Gimpel erlernte 13 von der Gimpelnorm sehr stark abweichende Lautgruppen in der vom Kanarienvogel gesungenen Folgebeziehung. (2) Der menschliche Lehrer und der Gimpel singen die Melodie in einer unterschiedlichen absoluten Tonhöhe. Der Gimpel transponiert die Melodie, d. h. er erhöht die absolute Frequenz der einzelnen Töne um einen Halbtonschritt. Während der menschliche Lehrer von Strophe zu Strophe in der absoluten Tonhöhe der einzelnen Noten variiert, in einer ungefähren Tonlage von As-Dur pfeift, singt der Gimpel die identischen Noten in den Wiederholungen sehr konstant in A-Dur. Das Transponieren liefert den Nachweis, dass der Gimpel Lautfolgen nicht nur entsprechend der menschlichen Wahrnehmung als Melodie verarbeiten, sondern auch entsprechend pfeifen kann, obwohl bei den Singvögeln die für die Analyse der Beziehungen zwischen aufeinanderfolgenden Lauten wichtigen Gehirnzentren des Menschen völlig fehlen. (3) Der Vergleich der Noten- und Pausenwerte der einander entsprechenden Laute zwischen dem Vorbild und der Nachahmung zeigt, dass Gimpel sowohl die exakte Tonhöhe und die Tonhöhenintervalle zwischen aufeinanderfolgenden Tönen, als auch die den Melodierhythmus bestimmende Lautdauer für jeden Laut genau auf die Vorgabe durch das Vorbild abstimmen können. Für diese Leistung wird der an der Lauterzeugung beteiligte Atemstrom genau an die jeweilige Dauer der unterschiedlich lange ausgehaltenen Note angepasst."



Dies nur mal noch zur Info!
Das ganze ist wirklich hochinterssant!
 
Hi,

übrigens gibt es da ein Buch, was für euer Vorhaben recht Interessant ist. Erschien im Piper Verlag München 1970. Dort schreibt Jürgen Nicolai über Elternbeziehung und Partnerwahl im Leben der Vögel. Von Seite 10 - 65 widmet es sich ausschließlich die Biologie und Ethologie des Gimpels. Er führte reichlich Zuchtversuche durch und beschrieb ausführlich die Gesangseigenschaften. Im Hinblick auf die neuerlichen Versuche mit Sicherheit Interessant.

Gruß Jens
 
Mein Vater hatte früher, also vor ca. 30 Jahren, mal einen Gimpel, der "Ein Jäger aus Kurpfalz" gepfiffen hat.
Soweit ich mich erinnere war das eine Henne, kann das überhaupt sein?
 
Was für ein interessanter Thread.

Ich liebe Gimpel.

Zum Beispiel ihre Ruhe am Futterhaus, absolut nicht zänkisch.
Eher als wolten sie sagen: Gemach...., Gemach....:trost:
 
Bei uns in der Voliere Zanken sie nur wenn es um die Mehlwürmer geht. :zustimm::weihnachtsbaum:und ihren eigenen Weihnachtsbaum haben sie auch in der Voliere .
 
Thema: Liederpfeifende Gimpel

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