Wie haltet ihr es mit Tierarztbesuchen bei euren Cardueliden?

Diskutiere Wie haltet ihr es mit Tierarztbesuchen bei euren Cardueliden? im Forum Cardueliden im Bereich Wildvögel - Man liest hier im Forum oder in den letzten Jahren an anderen Stellen immer wieder: “Geht zum vogelkundigen Tierarzt”, lasst ein Kotprobe machen...
Ich wollte mir das hier eigentlich nur ansehen, doch: Tierärzte,
Tierärzte nutzen das Unwissen des Nicht-Tierarztes aus! Was ist passiert?
Der Sohn eines Freundes fand zwei fast flügge juv. einer Mehlschwalbe, welche bei der Hitzeperiode aus dem Nest fielen! Der Arzt gab den Tieren für teure Euros ein Vitaminpräparat und sehr viele kluge Ratschläge zur Erhaltung des Lebens dieser Tiere! Der Junge nahm sie wieder mit und innerhalb einer Stunde .......!
Fazit:...........!?
Ich hatte schon vor Jahren das Vertrauen in die AVIS- Veterinärmedizin verloren und das war der Höhepunkt!
Ich halte mich seit langem an die Ratschläge in meinen Augen kompetenter Vogelzüchter( aus diesem Forum) und bin sehr gut damit gefahren!
Ich konnte plötzlich Leben retten und war stolz auf mich und die Erfahrungen fremder Menschen!
In diesem Sinne möchte ich mich hiermit auch einmal bedanken...!
 
Unter TÄ gibt es genauso schwarze Schafe, wie unter Vogelzüchtern auch. Den ganzen Berufsstand deswegen in den Dreck zu ziehen ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach nicht ganz richtig, obwohl ich Deine Einstellung angesichts dieser Geschichte nachvollziehen kann. :bier:

Ich habe gestern mit der TiHo Hannover und der Taubenklinik Essen wegen vorbeugender kokzidienkuren gesprochen und habe daher meinen Beitrag 11 ein wenig anpassen lassen müssen, da Kokzidien bei Cardueliden doch häufiger vorkommen, als ich aufgrund vieler negativer Kotproben zunächst dachte. Das Tückische ist eben, daß eine negative Kotprobe noch lange nicht auf einen kokzidienfreien Vogel schließen lässt. Man hat z.B. einen verunglückten wilden Buchfinken 2 Wochen in eine kleine Krankenbox gesperrt. In diesen 2 Wochen waren keine Kokzidien nachweisbar. Nach diesen 2 Wochen Streß inkl. Futterumstellung usw. waren sie jedoch massenhaft vorhanden, ohne daß der Vogel Kontakt zu anderen Vögeln oder anderen Kokzidienquellen hatte! Aber lest bitte einfach selbst, dadurch erklären sich jedenfalls viele falsch negative Untersuchungen und zu unrecht verurteilte TÄ von selbst...:zustimm:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das bestätigt ein wenig das, was ich bisher über Kokzidien wußte...
Tierärzte sind wie Humanmediziner ganz sicher nicht unfehlbar, nur ist es bei Humanmedizinern wenn's rauskommt, viel schlimmer!
Ich gehe mit meinen Tieren nach Rodgau (bei Offenbach) zu hervorragend ausgebildeten Tierärztinnen, die sich mit viel Fachwissen um Vögel kümmern und sich sehr viel Zeit für Untersuchungen nehmen - egal ob das jetzt ein exotischer Zeisig oder einer unserer Nymphensittiche ist. Die Behandlung kostet bei beiden das gleiche, und oftmals übersteigt eine Behandlung den finanziellen Wert eines Tieres - aber einen langjährigen Mitbewohner liefert man ja nicht unbedingt ans Messer auch wenn er mal wieder etwas lautstark unterwegs ist ....
Jedenfals werden dort sofort Erstuntersuchungenam Microskop durchgeführt, Abstriche und frisch fallen gelassene Kotproben gesichtet, um evtl. notwendige SOFORTmaßnahmen einzuleiten, denn ein erkrankter Vogel hat nicht unbedingt viel Zeit, um auf ein Untersuchungsergebnis zu warten....

Gruß
Jörg
 
Das bestätigt ein wenig das, was ich bisher über Kokzidien wußte...
Gruß
Jörg

Und holt bei mir z. T. das wieder hoch, was ich mal wusste, glaubte, verinnerlichte, dann aufgrund vieler falsch negativer Mikroskopierei (keine Oozysten-Ausscheidung) und entsprechenden Informationen von Fachleuten wieder verwarf. Ich wollte es Euch aber nicht vorenthalten, auch wenn ich mich selbst ein wenig relativieren musste, Vertuschungen sind feige! :zustimm:
 
Und holt bei mir z. T. das wieder hoch, was ich mal wusste, glaubte, verinnerlichte, dann aufgrund vieler falsch negativer Mikroskopierei (keine Oozysten-Ausscheidung) und entsprechenden Informationen von Fachleuten wieder verwarf. Ich wollte es Euch aber nicht vorenthalten, auch wenn ich mich selbst ein wenig relativieren musste, Vertuschungen sind feige! :zustimm:

Hallo,

und wie stehst du nun, zur These, daß Kokzidien doch in irgendeiner Form zum Vogel gehören ?
 
Steht doch alles in Post 11 drin, Lothar. Inkl. Stellungnahmen zu vorbeugenden Kuren bei tiptop ausehenden Vögeln usw. :zustimm:
 
Nun, du hast auf der einen Seite geschrieben, das nicht alle Vögel Kokzidien haben, andererseits auch eine Kotprobe keine Oozysten sichtbar macht, die Kokzidien aber trotzdem latent vorhanden sein können.
Also gibt es jetzt absolut freie Bestände...... oder haben alle Kokzidien, aber sie sind oft nicht nachweisbar?
Da müssen wir uns doch mal einigen, denn ich bin auch der Meinung von Lothar, allerdings mit der Einschräkung bezogen auf den vorigen Satz.
Ivan
 
...
Extra für Lothar und andere, die daran glauben, daß Kokzidien unweigerlich zum Ziervogel gehören:
Nicht jeder Vogel hat unweigerlich Kokzidien! Es gibt Vogelarten, die häufiger Kokzidien an Bord haben und solche die eben seltener damit behaftet sind.
....

In Hannover beantwortete man mir diese Frage -wie ich finde-deutlich differenzierter und detaillierter:
Es stimmt zwar, daß Kokzidien nicht unweigerlich in jedem Vogel stecken, unter Cardueliden sind Kokzidien jedoch ziemlich häufig! Weiterhin heißt eine negative Kotprobe ohne Oozysten noch lange nicht, daß ein Vogel kokzidienfrei ist. Ohne den Vogel gänzlich von seinem Kot zu trennen wäre dies beinahe unmöglich. Kokzidien verweilen salopp gesagt in einer Art "Ruhestadium" in den Organen bzw. in der Leber und brechen erst dann wieder so richtig aus, wenn der Vogel Streß bekommt (Ausstellungen, zu hohe Besatzdichte, ungeeignete Unterbringung, Transport,...) oder im Dreck lebt (ständige Reinfektion). Diese Ruhestadien seien weder mit Baycox noch mit ESB ausreichend zu erreichen, vorbeugende Kuren helfen also nicht wirklich. Das heißt, wenn ich einen mit Kokzidien behaftenen Vogel anständig halte und nicht großartig umsetze kann es sein, daß ich fast nie eine Oozyste im Vogelkot finde! Weiterhin seien Vögel mit leichtem Kokzidienbefall eine gewisse Zeit immun gegen weitere Kokzidien (ähnlich funktioniert die Kokzidien-Impfung beim Huhn). Ein Vogel mit Kokzidien hat obendrein noch längst keine Kokzidiose! Bei manchen Kokzidienarten reichen gemäß meiner schlauen Literatur 300-1000 Oozysten aus, um eine Kokzidiose auszulösen, während andere Kokzidienarten dazu die zehnfache Menge Oozysten brauchen.
...
Vorbeugende Baycox-Kuren bei gesunden Vögeln machen also wegen der versteckten "Ruhestadien" der Kokzidien keinen Sinn und belasten die Vögel nur. Man erwischt Kokzidien also nur richtig, wenn sie sich "aus der Deckung wagen" bzw. wenn der Vögel auffällig wird. Bei Unterdosierung provozieren vorbeugende Kuren ggf. auch noch Resistenzen. Mit Sulfonamiden (ESB3) sollte man überhaupt keine vorbeugenden Kuren machen, da sie zu den Antibiotika gehören und hier umso mehr resistente Bakterienstämme gefördert werden. Hierbei war man sich in allen 3 Vogelkliniken einig.
...
Kokzidien sind also relativ häufig bei Cardueliden, aber eine negative Kotprobe besagt keineswegs, daß der Vogel kokzidienfrei ist/war. Allenfalls regelmäßig eingeschickte Sammelkotproben des gesamten Bestandes lassen langfristig eine Aussage zu. ...Wenn man also hin und wieder mal Vogelkacke mikroskopiert und keine Kokzidien findet ist das zwar erstmal ok, aber dennoch muß man immer wieder mit Kokzidien rechnen, wenn ein Vogel erkrankt. ...


Eine einzelne Sammel-Kotprobe lässt hierzu einfach keine Aussage zu, Siggi. Man kann also weder sagen, daß jeder Carduelide unweigerlich Kokzidien hat, noch kann man bei offensichtlich kokzidienfreien Beständen davon ausgehen, daß sie tatsächlich kokzidienfrei sind. Es gibt Vogearten, die relativ häufig Kokzidien haben und solche, bei denen sie eher selten vorkommen. Es kommt darauf an bei einem Krankheitsfall alles richtig zu und auch die Kokzidien nicht aus den Augen zu verlieren, wenn sie auch bisher nie nachweisbar waren. Weiterhin können vorbeugende Kuren nichts gegen Kokzidien in "Ruhestadien" ausrichten. Obendrein fördern vorbeugende Kuren -besonders wenn sie unterdosiert sind- Resistenzen. Möge sich also jeder selbst seine Meinung hierzu bilden, ich habe die mir mitgeteilten Informationen hier nur zur Diskussion gestellt und sehe für mich und meine Haltungsform ohne vorbeugende Kuren keinen Änderungsbedarf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hattest hier Tierkliniken zitiert. ......"das einige Arten keine Kokzidien hätten".
Ich hatte schon Kokzidien bei Cardueliden, Sittichen, Ammern, Prachtfinken und ich bin überzeugt davon, das sie auch bei Papageien anzutreffen sind. Aber oft nicht erkannt. Lediglich bei Weich- Fruchtfressern habe ich keine eigenen Erfahrungen.
Mit ging es hier also nur um etwas Grundsätzliches!!!!!!!!!!

Hierzu wollte ich mich generell nicht äußern:
"Wie haltet ihr es mit Tierarztbesuchen bei euren Cardueliden?"

Alle anderen Sachen sind mir ja bekannt.
Ivan
 
Also "nur" etwas Grundsätzliches wird Dir wohl die beste Tierklinik hierzu nicht sagen können, ganz besonders dann nicht, wenn der Nachweis nicht immer leicht ist und Kokzidien in unterschiedlichen Vogelarten unterschiedlich oft/stark nachgewiesen werden.

Kein halbwegs verantwortungsvoller Tierarzt wird Dir sagen: "Wenn einer dumm macht, immer erstmal Baycox, weil ja soweiso alle Vögel Kokzidien haben!". Wenn der Tierarzt jedoch Löcher in Händen und Füßen hat, darf man ihm durchaus Glauben schenken!! :zustimm:

Ich für meinen Teil will mein Mikroskop ganz sicher nicht missen!! Wenn es eine Darmkokzidiose ist, finde ich auch Kokzidien im Kot! Wenn es eine Atoxoplasmose ist, ist der Vogel zumeist ohnehin nicht zu retten und man erkennt Sie ggf. an der Rotbäuchigkeit/Leberschwellung, die aber durchaus auch andere Ursachen haben kann. Die Standarddiagnose "Kokzidien" von vielen Vogelzüchtern mag also zumindest bei Cardueliden eine vergleichsweise hohe Trefferquote haben, aber die immerrichtige Standarddiagnose dürfte sie im Zeitalter von den bei allen Vogelarten sehr weit verbreiteten Megabakterien usw., keineswegs sein!

Ich verstehe sehr wohl daß viele gern von offizieller Stelle hören wollen: "Jawohl jeder Vogel hat Kokzidien und in 99% der Fälle hilft Baycox!"
Aber das Leben ist eben nicht immer so einfach, wie wir es gerne hätten. :bier:
 
Es geht mir nicht um sogenannte "vorbeugende Maßnahmen".
Einfach nur der Fakt: Gibt es Arten/Stämme die garantiert kokzidienfrei sind?
Das war auch wohl Lothars Einlassung?
Ich stelle das in Abrede!
Das war es eigentlich schon.
Meine Aussage ist nicht persönlich zu nehmen, sondern einfach nur als genereller Punkt.
Ivan
 
Hallo,

mir ging es wirklich nicht um sog. Vorbeugekuren und deren Sinnhaftigkeit.. Meine Einlassungen haben das sicher doch auch deutlich zum Ausdruck gebracht.
Es ging mir nur um einen Konsens.:bier:
 
Thema: Wie haltet ihr es mit Tierarztbesuchen bei euren Cardueliden?

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