Baycox-Junkie

Diskutiere Baycox-Junkie im Forum Cardueliden im Bereich Wildvögel - Hallo Kollegen, ich habe einige Jahre keine Vögel gehabt, und bin im Moment dabei, wieder eine kleine Zucht aufzubauen. Ich habe mir vor 2...
Immer mit der Ruhe...auch angebrochene, aber sorgsam verschlossene und richtig gelagerte Fläschchen mit Baycox sind nicht nach 6 Monaten hinüber. Das benutze ich auch noch nach 12 Monaten erfolgreich.
Andereseits kannst du Lebensmittel die im Dezember abgelaufen waren, auch noch im April des Folgejahres verzehren, wenn sie sorgfältig gelagert wurden, einige wenige ausgenommen.
Man spricht da von Mindesthaltbarkeit, nicht von der maximalen Haltbarkeit, die aber immer eine optimale Lagerung voraussetzt.
Ivan
 
...wenn ich regelmässig 95 Prozent wegwerfen muss.
Das sehe ich auch so. Wenn Du in einem Verein bist, könnte man sich ja absprechen und dann auf der nächsten Sitzung eine "kleine" Flasche aufteilen. Die braunen Fläschchen kann man sich auch in der Apo bestellen.
 
Hab heute die Info von meinem Tierartz bekommen, daß alles in Ordnung ist.
Von daher ist es definitiv nicht notwendig monatlich mit Baycox zu behandeln.
Vögel die ich neu dazu bekomme, werde ich allerdings in Quarantäne setzen und werde sie auch behandeln.

Ich habe mir vorgenommen, in regelmässigen abständen Kotproben untersuchen zu lassen, weil Aufwand und Kosten dieser Untersuchung in keiner Relation zum Preis der Vögel stehen.

@Tiffani: Ich bin in keinem Verein aktiv, habe aber genügend Züchterkontakte in meinem Umfeld. Ich bin zuversichtlich, eine Lösung für das Problem zu finden :)
 
...
"Profilaktische" Anwendungen, einmal im Frühjahr und einmal im Herbst sind seiner Meinung vertretbar (darüber denke ich nach) - wobei er der Ansicht ist, daß es auch ohne geht. Hängt natürlich von Komponenten wie Besatz und ggf. auch Marktwert der Tiere ab. Er versteht, daß Züchter gerne alle Risiken ausschliessen möchten.

Na klar geht es auch ohne und zwar nicht nur bei Vögeln mit "geringem Marktwert"!! Meine Alarios haben seit Jahren keine vorbeugenden Medikamentenkuren erleben müssen und Ihr werdet es kaum glauben aber die Biester leben tatsächlich noch!!! Meine Mexikozeisige haben auch noch nie eine Kur bekommen und leben noch, oh Wunder!! Meine Coloria Papageiamadinen ebenfalls, wie geht das nur, liegt es an der Luft hier oder sollte man generell einfach mal umdenken?! Es geht auch ohne Vorbeugerei, man muß nur wollen. Wenn natürlich mal einer karnk ist, muß er behandelt werden, aber das kommt nach der "Abhärtung" und dem "Medikamentenentzug" des Bestandes weitaus seltener vor als bei verweichlichten Medikamentenjunkies. Sicherlich muß man für 1-2 Jahren mit Problemen in der Entwöhnung rechnen und es kommen auch erstmal weniger JV hoch, aber die sind dann wenigstens auch fit.

Für neu erworbene Vögel hat er mir zur Errichtung einer Quarantänebox und zur Behandlung von Baycox geraten, bevor ich die Neuen zum Bestand gebe. Alternativ wäre auch Quarantäne und Kotprobe der neuerwarbenen Vögel möglich.

Gruß
Anton

Quarantäne empfiehlt sich immer, allein schon wegen Milben und Federlingen (ggf. Quarantänebox mit Kontaktinsektizid besprühen, trocknen lassen und Vögel mit Frontline behandeln). Kokzidien und andere Mitbringsel sind natürlich genauso unerwünscht (Sammelkotprobe untersuchen lassen oder meinetwegen einmalig sicherheitshalber behandeln). Wenn kein anderer Raum verfügbar ist, so sollten die Vögel in einer getrennten Box sitzen, aus der keine ggf. infizierten Körner oder Wasserspritzer in eine andere Box gelangen können. Als Bodenbelag für die ersten Wochen würde ich Zeitung oder Wellpappe nehmen (Überwachung der Kotkonsistenz und leichte Entnahme von Kotproben), die möglichst häufig gewechselt wird , damit sich die Neuzugänge mal richtig aussch:Dßen können (Reduzierung des Keimdrucks, besonders bei Volierenvögeln, die in Boxen kommen. Kokzidien, Wurmeier,...).
 
Hallo Plasco,

danke für deine post.
Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht so recht, wie ich mit dem Thema umgehen werde. Ich habe ja eingangs geschrieben, daß ich erst wieder anfange, mir etwas aufzubauen.
Ich hatte keine Vögel mehr, seit ich bei meinen Eltern gewohnt habe. Mein Vater hatte immer Kanarienvögel. Die waren mir aber immer zu langweilig. Wir hatten darum dann Dompfaff, Erlenzeisig, Stieglitz, Girlitz, Hausgimpel - alles möglich, teils ohne Ring, teils aus dubiosen Quellen. Ausserhalb der Brutzeit alles zusammen in einer überdachten Aussenvoliere mit Betonboden.

Mein Vater hat immer mit Sand eingestreut. Die Vögel haben vom Boden gefressen. Es wurde nur alle 14 Tage sauber gemacht. Das Trinkwasser nur 1 Mal pro Woche ausgetauscht. Wir haben 0,00 Medikamente verwendet. Nie! Trotzdem hatten wir regelmässig Nachzuchten und keine Ausfälle.

Ich wollte es jetzt richtig machen, obwohl damals nie etwas passiert ist. Mehr Wert auf die Hygiene legen. Kotverunreinigungen vermeiden, Futterreste entfernen, Wasser täglich wechseln, Kein Sand am Boden, sondern mit Zeitungen auslegen etc.!
Und ich möchte keine Medikamente verwenden. Nur habe ich leider das Gefühl, daß bei diesem Thema die Ehrlichkeit bei vielen Züchtern häufig auf der Strecke bleibt. Es gibt sicher eine Menge Züchter, die, wie du komplett, auf Medikamente verzichten. Nur habe ich mittlerweile den Eindruck, in der kurzen Phase seit ich wieder "aktiv" bin - daß das nicht die Regel ist.

Wenn zu mir auf einem Mark ein Verkäufer ungefragt sagt "Alles Medikamentenfrei", gehen bei mir die Alarmglocken los.
Dann sieht man Trinkröhrchen, in denen "gelbes" Wasser din ist - vermutlich Vitamine etc. - und man selber möchte einfach nichts falsch machen und man stellt sich die Frage, ob das so sein MUSS, wenn es funktionieren soll.

Ich möchte für jeden Vogel das beste - unabhängig vom Preis. Nur habe ich um einen Vogel der 200 Euro gekostet hat ehrlicherweise trotzdem mehr Angst als um einen Vogel, der 15 Euro gekostet hat. Du verstehst was ich meine?

Nachdem mir im hier beschriebenen Fall der Züchter schon extra sagt (nach Geldübergabe), daß er regelmässig Baycox gibt, und ich es jatzt nach Kauf besser auch tun soll, habe ich es natürlich auch getan. Hätte wohl jeder so gemacht.
Und mich dann mit dem Tierarzt besprochen.
Dann 2 Wochen gewartet. Sammmelkotprobe analysieren lassen und jetzt Verzicht auf monatliches Baycox, da die Tiere ja nicht krank sind.

Wie es aber künftig weitergeht? Ich weiß es ehrlich noch nicht. Ich werde sicher nicht monatlich mit Medikamenten behandeln, wo die Tiere doch fit sind - trotzdem möchte ich einen Weg finden, Risiken soweit wie möglich auszuschliessen.
Und da bin ich für alle Anregungen offen.

Gruß
Anton
 
Hallo Anton,

ich verstehe deine Angst, sie begründet sich aber ganz klar auf deine wenige Erfahrung - aber das wirst du auch noch lernen bzw. ein Gespür dafür entwickeln. Nur mal eins vorne weg. Viele Züchter machen ganz einfach den Fehler das sie alles eins zu eins vom Vorbesitzer übernehmen wollen ohne sich hierüber mal Gedanken zu machen. Halte ich wenige Vögel in dazu noch großen Volieren, dann haben sie viel weniger Stress und werden dementsprechend kaum Krank. Ein einzelner Wohnungs-Stieglitz wird in aller Regel steinalt, da er weder Futterneid, Streit um einen Schlafplatz, Reviergehabe usw. kennt. Aber bei einem Züchter ist das garantiert anders. Hier wirken Dinge auf den Vogel ein und zwar oft in geballter Ladung.

Ich habe im Herbst Birkenzeisige Spalt in Pheo von einem Niederländischen Züchter gekauft. Auch hier kam die Aussage das er monatlich Baycox gibt. Sogar die Dosierung hat er mir erklärt - abhängig von der Jahreszeit. Dieser Züchter zieht im Jahr über 500 Vögel und hat dadurch natürlich bald die Hütte voll bis an die Decke - er muss was tun, sonst kippt das ganze sehr schnell. Ob ich das gut finde oder nicht, steht auf einem anderen Blatt geschrieben.
Ich habe dieses Paar wie immer 4 Wochen in Einzelhaft gesteckt und muss wirklich zugeben, ich war vom Kotbild dieser Vögel begeistert. Sie haben bei mir nichts mehr bekommen, haben den Winter super überstanden und die Jungvögel der ersten Brut stehen kurz vorm ausfliegen.
 
Sehe ich genauso!

Es muß jeder die für sich, seine Anlage und seinen Bestand praktikabelste und sinnvollste Lösung finden. Ich würde Sand als Volieren-Bodenbelag auch nicht generell Pappe oder Zeitung vorziehen, allein aus praktischen Erwägungen. Buchenholzgranulat kann z.B. auch wöchentlich vom gröbsten Dreck befreit werden und nachgestreut werden. Es geht ja nicht um sterile und keimfreie "Laborhaltungen", sondern um ein gesundes und praktikables Maß an Hygiene (gemessen an der jeweiligen Besatzdichte) ohne vorbeugende Medikamentengaben.

Wenn mal ein Vogel krank ist, wird er separiert und behandelt. Wenn die Sammelkotprobe einer Voliere/Flugbox/etc. Kokzidien oder Würmer ergibt, werden natürlich auch alle Insassen behandelt, aber nicht vorbeugend einmal im Monat, sondern nur, wenn es auch tatsächlich nötig wird.

Das Problem liegt oftmals darin, daß man als Neuling erstmal alles blind nachmacht, was einem die Vorbesitzer oder erfahrene Kollegen raten, frei nach dem Motto "Was schon immer gut ging kann ja erstmal nicht schlecht sein." Für den "Garantiezeitraum"/Quarantänezeitraum von Neuzugängen würde ich das auch noch heute so machen, damit es im Todesfall nicht heißt "Pech gehabt, hättest Du mal behandelt, wie ich es empfohlen habe!", aber danach sollte man dringend seinen eigenen -möglichst medikamentenfreien- Weg gehen... :zustimm:

Als Zeisig-Neuling dachte ich hierbei auch sofort an absolut empfindliche und heikle Vögel, die bei mir niemals etwas werden. Nach Gesprächen mit erfahrenen Züchtern relativierte sich das Ganze und heute leben diese Vögel (ok, andere Unterart) völlig medikamentenfrei und mit lediglich wöchentlich frischem Bodenbelag bei mir im Keller. Das Trinkwasser biete ich in kleinen Ausstellungstrinkröhrchen, welche mich zu häufigeren Wasserwechseln zwingen, aber auch nicht unbedingt täglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Zusprache.
Ich bin einfach nervös, das wird sich mit zunehmender Routine legen.

In den nächsten Tagen kommen übrigens meine neuen Zuchtboxen. Ist auch allerhöchste Eisenbahn. Meine Majors sind schon in der Brunft.
Ich möchte die Hähne 2 bis 3 Wochen vor den Mädels in die Boxen setzen, daß Sie Ihr neues Revier erobern können, bevor ich die Damen dazu setze.

Für die erste Saison wirds wohl bei den Stieglitzen bleiben.
Ich möchte mir zwar noch eine, maximal 2 Arten zulegen, so daß mein Zuchtraum ein bisschen bunter wird - war aber für diese Saison dafür einfach zu spät dran.

Meine Wunschkandidaten wären Himalayagrünlinge und Weißflügelgimpel ( hab ich anderweitig schon erwähnt, oder...?! ). Hab zwischenzeitlich auch an Kapuzenzeisige gedacht - mich von dem Gedanken zunächst aber verabschiedet.

LG
Anton
 
Ich würde es bei Hähnen die schon brütig sind, umgekehrt machen....erst die Hennen...
Ivan
 
Hallo Ivan,

wäre jetzt eigentlich eine interessante Frage für eine neue Diskussion:beifall:

Ich denke Nattale/Pidala empfehlen den Hahn aufgrund des Revierverhaltens zuerst zu setzen. Den Hahn dann dort auch bereits mit Keinfutter zu füttern, während die Henne noch Magerkost bekommt. Hier wird empfohlen, die Henne sogar erst 4 Wochen später dazu zu setzen.

Wäre interessant, wie es bei erfolgreichen Züchtern am besten funktioniert?!

LG
Anton
 
Sicher, aber ich habe einen ganz anderen Aspekt im Auge.
Setze ich zu einem triebigen Hahn später eine Henne, so wird der Hahn stark treiben..vielleicht zu stark?
Die Henne kommt dabei in eine zuerst mal fremde Umgebung und ist dadurch gehandicapt.
Anders herum fühlt sich die Henne sicherer und da ihr später 90% des Brutgeschehens unterliegt, sollte sie besonders fit in die Brut "einsteigen".
Ivan
 
Sicherlich richtig, allerdings ist die Befruchtungsrate schlechter, wenn nicht erst die Hähne "heiß" sind. Das ist bei Zeisigen und eigentlich allen Vögeln gleich. Ich habe vor Jahren eher auf die Brutbereitschaft der Hennen geachtet und dachte, der Hahn kommt schon noch, was oft zu unbefruchteten Gelegen führte.
In einer Zuchtbox von 1,20 m Breite oder meinetwegen auch 1,50m gibt es für die Henne ohnehin nicht soooo viele Ausweichmöglichkeiten, wenn der Hahn sie energisch "bearbeiten" möchte. Ich arbeite daher mit einem Trenngitter, die Henne kann sich eingewöhnen, sieht den Hahn, kann schnäbeln etc. und sobald sie anfängt Nistmaterial zu schleppen, kommt das Gitter raus. Ist er zu stürmisch und die Henne noch nicht bereit, kommt das Gitter für ein paar Tage wieder rein. Wäre eine denkbare Zwischenlösung... :zustimm:
 
Hallo Plassco,

etwa so hätte ich mir das für meine 1,60m-Noxen vorgestellt. Ich werde die nach etwa 2 Wochen jeweils die Henne zum Hahn setzen. Ist er zu triebig kommen die Trenngitter rein und dann wird halt abgewartet, bis die Henne "soweit" ist.
 
Post 52
Zitiere:
Setze ich zu einem triebigen Hahn später eine Henne, so wird der Hahn stark treiben..vielleicht zu stark?

Ich habe einen triebigen Hahn vorausgesetzt..siehe auch Post 48 und meine Einlassung Post 49.
Einen triebigen Hahn kann man doch gut erkennen...bei Cardueliden.
Manche Boxentypen können auch nur mit einem Schieber getrennt werden, aber jeder Fall stellt sich anders..
Ivan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Ivan,
da hast du sicher recht. Es gibt kein Pauschalrezept.

In meinem Fall scheinen die beiden Hennen triebiger als die Hähne zu sein. Die Hennen "drehen" permanent - die Hähne noch nicht.

Meine Boxen kann ich sowohl mit Trennschieber, als auch mit Trenngitter abtrennen. Von daher sähe ich in meinem Fall kein Problem darin, die Hähne im Notfall, sollten sie zu Besatzzeitpunkt der Hennen zu triebig sein, für einige Tage zu separieren.

LG
Anton
 
Ich kann leider nur Schieber einsetzen....habe 9 Dopelboxen...da sehen sich die Tiere dann nicht mehr.
Leider habe ich noch keine Trenngitter gefunden, die nur etwa 2mm breit sind, denn das wäre das Maß für den Teiler.
Ivan
 
Hallo Anton, achte mal auf die Schnabelspitzen. Sind sie noch schwarz, dann ist es noch zu früh.
 
Ich kann leider nur Schieber einsetzen....habe 9 Dopelboxen...da sehen sich die Tiere dann nicht mehr.
Leider habe ich noch keine Trenngitter gefunden, die nur etwa 2mm breit sind, denn das wäre das Maß für den Teiler.
Ivan

Ich habe in früheren Jahre hin und weder Schieber eingesetzt. Selbstbau - 10 bis 12 mm Drahtabstand von der Rolle, er wird so auch für Volieren und sonstige Ställe in Reiffeisenmärkten angeboten. Je nach Stabilität des Drahtes kann man etwas größer schneiden und die Enden mit dem Hammer umschlagen, passt! Oder man nimmt Pappe der stabilen Art, schneidet in der Mitte zB. 20 mal 20 cm aus und tackert den Draht an beiden Seiten fest.
 
Auch ne Möglichkeit...bin noch garnicht auf die Idee gekommen....Tja der Wald und die vielen Bäume..
Danke
Ivan
 
Hallo Ivan,
vielleicht kannst du auch Original-Trennschieber im Nachhinein ordern. Bei meinem Graf-Doppelboxen waren "Serienmässig" auch nur Trennschieber dabei. Allerdings bietet Graf separat Trenngitter für alle angebotenen Boxen an. Ich habe für alle meine Boxen diese Trenngitter zusätzlich bestellt. Ich glaub, das waren 7 oder 8 Euro pro Trenngitter. Könnte mir vorstellen, das es diese Option bei allen Herstellern gibt.
Und notfalls baust du einfach selber welche.

Zu Loxia: Ich habe auf die Schnabelspitzen noch gar nicht geachtet. Gilt das für beide Geschlechter?
Sollten die noch schwarz sein - ändert es aber nichts daran, daß ich die Hähne zeitnah in die Boxen setze und mit Keimfutter den Trieb anrege, oder?
 
Thema: Baycox-Junkie

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