Baycox-Junkie

Diskutiere Baycox-Junkie im Forum Cardueliden im Bereich Wildvögel - Hallo Kollegen, ich habe einige Jahre keine Vögel gehabt, und bin im Moment dabei, wieder eine kleine Zucht aufzubauen. Ich habe mir vor 2...
Moin Anton,

Man kann die Färbung der Schnabelspitze als Indikator für die Brutbereitschaft ansehen - und das bei beiden Geschlechtern. Je weniger Schwarz vorhanden ist, desto "weiter" ist der Vogel. Schau dir mal Bilder bei Google an. Im Winter ist sie schwarz, zur Brutzeit nicht mehr.
 
Hallo Loxia,

sorry für die etwas verspätete Antwort.
Die Schnabelspitzen bei meinen Stieglitzen sind noch schwarz, bei beiden Geschlechtern. Ist ja auch kein Wunder in einer unbeheizten Voliere mit Temperaturen um die 0 Grad.
Aber danke für den Tip. Ist auf vieln Fotos echt gut zu erkennen.

LG
Anton
 
Seit den letzten Beiträgen ist nun doch noch einiges geschehen:

Mein Tierarzt hatte gesagt, das bzgl Kotprobe alles okay ist.
Ich war einige Tage später mit unserer Katze ( Ja! Ich habe ausser meinen Vögeln auch eine Katze!) beim Tierarzt, und wir haben die Kotprobe der Majors besprochen.
Die Kotprobe war leider nicht völlig okay!!
Der Tierarzt hat in der Sammelkotprobe minimal Kokzidien nachgweiesen. Er hat empfohlen NICHT sofort Medikamente zu verabreichen, solange die Vögel einen fitten Eindruck machen. Er hat mir zu einem Oregano-Präparat und zur genauen beobachtung der Vögel geraten.

Ich habe meine Vögel vor etwa einer Woche paarweise in Boxen gesetzt.

Einer der Hähne hat derzeit sehr wässrigen Kot. Er ist nicht aufgeplustert und macht auch keinen kranken Eindruck - aber ich habe den Eindruck, er ist nicht so lebhaft, wie die anderen Vögel.
In Rücksprache mit dem Tierarzt bekommt genau dieser eine Vogel nun doch Baycox. 3 Tage lang. Dann 2 Tage Pause und dann nochmal 3 Tage lang. Dann Vitamine. Morgen ist der Letzte Tag der Baycox-Behandlung. Der Kot sieht jetzt normal aus. Ich hoffe, das bleibt so.

Ich habe ihn durch ein Trenngitter von seiner Henne separiert. Er füttert Sie durchs Gitter. Ab übermorgen kommt das Trenngitter wieder raus.

Das zweite Paar hat mit dem Nest begonnen.

Mei drittes Paar halte ich noch getrennt, weil der dritte Hahn optisch nicht so beeindruckend ist, wie die anderen beiden. Sobald eine der beiden anderen Hennen "sitzt", werde ich deren Hahn für die dritte Henne ausleihen!

LG
Anton
 
Die nicht behandelten Kokzidienvögel, werden deine Jungvögel infizieren. Die Jungen werden sich nach und nach schlecht entwickeln und wenn Du nicht aufpasst runterfallen. Wenn sie überhaupt ausfliegen.
Oregano... das ist ja wie statt Baytril Zwiebeln füttern.
 
Bin ja dankbar für jede Hilfe, aber mit deinem Kommentar kann ich leider jetzt nicht viel anfangen.
Soll ich jetzt doch alle Vögel auf "Verdacht" behandeln - obwohl es Null Auffälligkeiten gibt - während der Brut - und obwohl eine Henne bereits auf Eiern sitzt???

Vor 6 Wochen hat mir in diesem Forum in desem thread so ziemlich jeder das Gegenteil empfohlen -und jetzt informierst du mich quasi beiläufig, daß nun alle meine Vögel sterben werden??

Alle Vögel machen jetzt, 7 Wochen nach Kauf einen fitten Eindruck und die Vögel sitzen auch nicht zusammen sondern paarweise in Zuchtboxen!

Ein Vogel zeigte Auffälligkeiten in Form von wässrigem Kot - der wurde gezielt mit Baycox behandelt und sein Kot ist jetzt normal.

Wenn du mir helfen willst - Hilf mir - aber nicht so!
 
Die Kotprobe war leider nicht völlig okay!!
Der Tierarzt hat in der Sammelkotprobe minimal Kokzidien nachgweiesen. Er hat empfohlen NICHT sofort Medikamente zu verabreichen, solange die Vögel einen fitten Eindruck machen. Er hat mir zu einem Oregano-Präparat und zur genauen beobachtung der Vögel geraten.

Die minimalen Kokzidien werden sich nicht in Luft auflösen.
Ich habe das Theater letztes Jahr mit meinen WF durch gemacht. Die Jungen sind ausgeflogen und entwickelten sich eigentlich gut...
Und dann eines Tages viel mir auf dass sie nicht mehr so schwatzhaft waren, das sie etwas weniger fraßen, das die Mauser irgendwie so lange dauerte, sie waren auch nicht mehr so heißhungrig auf Insekten.
Das Zuchtweibchen machte auch einen etwas müden Eindruck.
Man denkt dann, naja, die Mauser ist ein schwierige Zeit und das Weibchen muss sich erholen...:nonono:

Die Bestandskontrolle (Sammelkotprobe 3 Tage) ergab, dass das Zuchtpaar und alle seine Jungen geringradig Kokzidien hatten. Sprich Zuchtpaar hat trotz größtmöglichster Hygiene ihre Jungen inifiziert.
Meine anderen WF waren frei von Kokzidien.
Einer der Jungen wäre mir auch beinahe abgekippt. War Messers Schneide. Habe sofort nach Zugang des Befundes (18:00 Uhr Anrufbeantworter) behandelt. Und siehe da, alsbald (24h) schwatzten sie wieder, und die Mauser verlief besser und der Appetit und das Interesse an Insekten nahm wieder zu. Auch das Zuchtweibchen erholte sich zusehens. Der Kleine der mir beinahe abgekippt wäre hat länger gebraucht, aber das ist eine andere Geschichte.
Mit Kokzidien darf man nicht spaßen. Du musste jetzt nicht behandeln, aber sobald die ersten Symptome auftreten solltest Du es parat haben. Rechtzeitig gegeben, wirkt es binnen Stunden... Musst Du aber ein Wochenende warten, bis Du das Medi hast...
Deswegen warne ich dich beizeiten, um dir das Elend zu ersparen, nicht um dir Angst zumachen :bier:
 
Hallo Tiffani,

ich hab den betreffenden Vogel mit Baycox behandelt. Er zeigt keine Symptome mehr. Kot normal. Im kompletten Verhalten wieder lebhafter als vor der Behandlung.
Derzeit bekommt er ein Multivitaminpräparat - und ich hoffe, auch er und sein Weibchen lassen sich noch in Brutstimmung versetzen. Im Moment bin ich aber einfach froh, daß er fit ist. Hoffe, das bleibt so.

Hast du bei deinen Vögeln mit Baycox behandelt, als du den Befall hattest, oder hast du ein anderes Medi benutzt?
:bier:
 
Hast du bei deinen Vögeln mit Baycox behandelt, als du den Befall hattest, oder hast du ein anderes Medi benutzt?
6 ;)
Ja ich hatte noch Baycox in der Kühlung und es bei dem auf der Kippe stehenden sofort angewendet. Es war schon ein paar Monate alt. Wenn man aber zwischen dem Teufel und dem Bezelbub wählen muss...
Am nächsten Tag habe ich mir frisches abfüllen lassen und die ganze Bagage behandelt.
Ich habe aber immer ein sehr ungutes Gefühl. Ich habe schon sehr böse Erfahrungen gemacht, trotz geringer Dosierung...
Unsere Vögel sind halt keine Hühner, mit Folgeschäden, Spätschäden muss man immer rechnen, oder Probleme während der Mauser etc. Es gibt immer wieder einzelne unerklärliche Ausfälle...:traurig:
Deswegen kann ich nur warnen mit dem Zeuchs sorglos umzugehen... Es ist keine Knoblauchpille ;)
 
Hallo Tiffani,

da brauchen wir nicht drüber reden. Ich bin ja selber auch keiner, der täglich irgendwelche Pillen frisst...
Aber ein Mensch kann wenigsten sagen, wenn es ihm schlecht geht - die Vögel können das nicht. Die können nur hoffen, dass wir es rechtzeitig merken und dann so gut wie möglich helfen.

Ich habe es ganz am Anfang zu diesem thread schon mal geschrieben: Ich habe das Gefühl, dass das Medikamententhema irgendwie tabuisiert wird. Klar, die schwarzen Schäfchen wollen nicht als solche erkannt werden - und die braven Züchter wiederum wollen nicht mit den schwarzen Schäfchen verwechselt werden... und aus dem Grund ist es für Neulinge wie mich ziemlich schwer, sinnvolle Hilfestellung zu bekommen.

Das geht dann los mit der Frage: welche Vögel behandelt man? Wenn dann als Antwort kommt "Gar Keine", dann ist es in der Regel einfach unrichtig. Wie ich festgestellt habe, setzen offenbar recht viele Züchter ihre neuerworbenen Vögel nicht nur in Quarantäne, sondern unterziehen diese vorbeugend auch einer Baycox-Kur. Solange es nicht in einer Dauermedikation endet, ist hiergegen wohl auch nicht viel einzuwenden.
Man kommt dann zur Frage: Wie oft behandelt man? Als Antwort dann "Nur wenn der Vogel ernsthaft erkrankt ist". Logisch. Für den Anfänger wäre dann wichtig zu wissen, welches Krankheitsbild man erkennen muss. Nicht dass man nen Vogel, der Zugluft erwischt hat auf Kokzidien behandelt...!

Aber es wird offenbar nicht nur bei Krankheit behandelt. Das ist eine Info, die ich teils aus Threads aus den Vogelforen, teils auch anderen online-Zuchtberichten habe. Da gibt es häufig eine "Frühjahrs-Kur" und eine "Herbst-Kur". Mein Tierarzt hat gemeint, das er das kennt, es grundsätzlich nicht gut findet, es aber für vertretbar hält - immer auch den "Wert" eines Vogelbestandes im Hinterkopf haltend. In einem Zuchtbericht, um die Nachzuchten von Himalayagrünlingen gings da, hatte der Züchter regelmässig enorme Ausfälle bei den Jungvögeln vor und während der ersten Mauser. Als er sich entschlossen hatte, ausschliesslich in dieser Phase gezielt zu behandeln, ging die Ausfallquote gegen Null.

Der Züchter, von dem ich meine Majors habe, hat monatlich behandelt. Das ist ein nicht entschuldbarer Exzess!

Trotzdem wäre es schön, wenn man als Anfänger, ohne Tabuisierung, eine vernünftige Anleitung bekommen könnte, wann man welche Vögel behandeln sollte. Wie häufig, welche Pause, welche Dosierung, Einzelvogel oder kompletter Bestand und so weiter.

Mir fällts ja scho schwer, die Mengen richtig zu dosieren. Da steht permanent was von der Menge des Medikamentes pro Liter ( PRO LITER!!). Da denk ich mir dann schon "hallo? ich will EINEN Vogel behandeln, EINEN Vogel!" Da benötige ich für ein Trinkröhrchen mit 50ml keine Dosierungsanleitung im LITERbereich. Da gehts um Tröpchen. Da stelle ich mir als Anfänger die Frage "nehme ich 3 oder 4 Tropfen".
Genau daher kam ja in meinem konkreten fall auch das Problem. Ich habe die Vögel nach Erwerb, wie vom Züchter empfohlen behandelt. Allerdings hatte ich kein Baycox. Ich habe es mir von einem Bekannten geliehen - aber es war schon ein Jahr lang (!!) angebrochen - somit vermutlich wirkungslos. Ausserdem habe ich zu "vorsichtig" dosiert, weil ich meine Vögel nicht durch Überdosierung killen wollte.
Meine Erstbehandlung war wirkungslos.

Jetzt habe ich den einen Vogel nachbehandelt, der Symptome gezeicht hat. Und ich werde nach der Zuchtperiode noch einmal eine Sammelkotprobe analysieren lassen und falls die nicht komplett ohne Auffälligkeiten ist, werde ich ALLE Vögel einmalig einer Baycox-Kur unterziehen.

Wenn etwas dagegen spricht, bitte um ehrliche Antwort.
Ebenso bitte ich auch alle anderen Züchter dieses Forums um offenen Umgang mit den Thema.

LG
Anton
 
gehts um Tröpchen. Da stelle ich mir als Anfänger die Frage "nehme ich 3 oder 4 Tropfen"

Hier kann ich Dir als Mathematiker helfen.:+klugsche
Ich spreche mit Dir offen über dieses Thema, In der Regel ist die Dosierung von Baycox 2ml pro 1L(=1000ml).
Du kannst einfach die neue Dosierung für 50ml mit Dreiersatz rechnen.
Neue Dosierung = (50x2)ml:1000 = 0,1ml
Also Du brauchst 0,1 ml für Dein Wassernapf, In der Chemie ist es bekannt dass ein Wassertropfen 0,05 ml oder die Faustregel 1m Wasser enthält 20 Tropfen, sprich 2 Tropfen benötigst Du für Dein 50ml Wassernapf.

P.S: ich bin mal davon ausgegangen, dass die Viskosität von Baycox gleich vom Wasser ist.Wenn Du die Viskosität von Baycox berücksichtigst, kommst Du auf etwas mehr als 2 Tropfen.Aber für den Vogel gehst mit 2 Tropfen eine Nummer sicher.
 
Erzähl mal Du jetzt offen von Deiner Erfahrung.
Es ist sicherlich jetzt einige Wochen her wo du die Vögel gekauft hast, sassen sie nach einer bestimmten Zeit wieder aufgeplustet?
 
Hallo Netter Hahn,

danke für die Info. DAMIT kann ich was anfangen. Mir war z.B. nicht bekannt, daß ein Tropfen aus 0,05 ml besteht - jetzt weiß ichs und werde mir künftig bei der Dosierung leichter tun.

Zu meiner Erfahrung. Wie gesagt: das Baycox war seit über einem Jahr offen und ich habe erheblich zu schwach dosiert ( etwa 4 Tropfen auf 200 ml) - von daher hat die Erstbehandlung nach Kauf vermutlich gar nichts gebracht. Die Vögel sahen damals fit aus. Nach etwa 3 bis 4 Wochen schien ein Vogel apathisch zu sein. Nicht so lebhaft wie die anderen. Ich könnte nichtmal sagen, daß er auffällig aufgeplustert war. Er hat nicht geschlafen oder Kopf unter den Flügeln gehabt. Er hat sich einfach nicht bewegt. War gelegentlich leicht aufgeplustert und nach etwa 6 Wochen hatte er extrem flüssigen Kot. Ziemlich durchsichtigen, flüssigen Kot. Ohne Blut.

Nachdem ich aus der Nachbesprechung mit dem Tierarzt ja wusste, daß es "leichten" Befall gäbe, war das für mich der Zeitpunkt, keine weiteren Symptome abzuwarten, sondern zu reagieren.
Zu dem Zeitpunkt saßen die Vögel bereits paarweise in den Boxen. Von daher konnte ich den Kot dem betreffenden Vogel leicht zuordnen. Ich habe also den Hahn gezielt behandelt. 3 Tage Baycox. 2 Tage Pause. Nochmal 3 Tage Baycox. Dann Vitamine. Jetzt sieht er fit aus. Hoffe das bleibt so.

Die anderen Vögel habe ich nicht behandelt - die saßen aber nach Kauf 4 Wochen mit dem erkrakten Hahn in einer geräumigen Voliere. Sie zeigen keinerlei Symptome. Eine Henne sitzt auf Eiern.

Wie gesagt: Nach der Brutperiode habe ich vor, eine erneute Sammelkotprobe analyseieren zu lassen und bei Befall ausnahmslos Alle Vögel behandeln.

LG
Anton
 
Bis zu 3ml pro Liter sind ok, 2ml pro Liter passen also. Wenn Du nachweislich Kokzidien im Bestand hast (Sammelkotprobe) und die Vögel auch noch Kontakt zueinander haben oder bei Reinigungsarbeiten Oozysten in andere Boxen kommen können, ist eine Bestandsbehandlung sinnvoll. 3 Tage behandeln 2 Tage Pause 3 Tage behandeln. Die zweite Behandlung soll die Stadien erwischen, die bei der ersten Behandlung noch nicht intrazellulär waren. Sulfonamide wäre ebenfalls sinnvoll, da sie kokzidiozid wirken, allerdings gehören sie zu den Antibiotika, die man keinesfalls sorglos verwenden sollte. 100ml Baycox halten auch ewig, wenn man mal 300ml wegschüttet, weil man zu viel angerührt hat. Tropfendosierung ist nicht mein Fall, man kauft es ja schließlich nicht tropfenweise, da würde ich lieber genauer dosieren (1-2ml-Spritzen aus der Aportheke) und würde den Rest wegschütten.

Danach abwarten und etwa 2 Monate später eine Sammelkotprobe einsenden, wenn alles ok ist, erstmal freuen, ansonsten wieder behandeln. Danach sollte man das für seinen Bestand (manche Arten sind empfindlicher als andere) und seine Haltung (Besatzdichte, Hygiene,...) sinnvollste Behandlungsintervall wählen. Bei mir sind das 0 (Null) vorbeugende Behandlungen pro Jahr, kein Baycox, keine Wurmmittel, keine Pilzmittel, nichts gegen Trichomonaden und vor allem keine Antibiotika. Neuzugänge machen mich daher immer erstmal nervös, da man ja nicht weiß, was die so mitbringen (erhöhte Mikroskopiererei von Sammelkotproben und Frischkot). Wenn man mal Medikamenten-Junkies kauft, muß man sie eben langsam entwöhnen und ggf. mit Verlusten rechnen, aber nur die Harten kommen auch in den Garten! Es kann auch mal 2 bis 3 Jahre dauern, bis man dann ganz auf vorbeugende Medikamente verzichten kann, in diesen Jahren zieht man ggf. etwas schlechter und hat ggf. auch Verluste, aber langfristig ist es der fittere Bestand. Man sollte die Hygiene auch nicht übertreiben, von Kotgittern und sterilen Legebatterien halte ich genauso wenig wie von vorbeugenden Kuren. Bestandsdichte und Hygiene sollten einfach aufeinander abgestimmt sein und die Vögel resistent/fit genug sein.

Im akuten Notfall:
Vogel zur Frischkot- und Abstrichsentnahme zum vogel- oder taubentauglichen Tierarzt schleppen, Kot und Kropfabstrich direkt in der Praxis untersuchen lassen (machen leider nicht alle), dann sind Kokzidien, Darmflagellaten, Trichomonaden und Wurmeier meist schon erkennbar bzw. auszuschließen. Dann bleiben meist "nur" noch Bakterien und Pilze als Ursache übrig. Antibiotika bei Pilzinfektion = Game Over. Ein Antibiotikum bei Keimen die schon resistent dagegen sind = Game Over. Ein Resistenztest nach vorheriger Anzüchtung der Kotproben und Abstriche, zeigt welche Antibiotika noch helfen. Pilze lassen sich ggf. auch anzüchten. Bis die Ergebnisse da sind kann der Vogel schon hin sein, im akuten Notfall sowieso. Im akuten Notfall kann man also auf Verdacht ein Antibiotikum geben. Extrem wichtig ist daher die Früherkennung, damit man noch Zeit für eine gesicherte Diagnose hat, bevor planlose Verdachtsbehandlungen jede Diagnose unmöglich machen.

Manche Züchter sind leider blind in der Lage, bereits einem leicht kränkelnden Vogel Kokzidien anzudichten. Das kann passen muß aber nicht. Selbst wenn er Kokzidien hat, können die Sekundärinfekte bereits das akutere Problem sein. Wenn Baycox nicht hilft, greifen sie dann oft direkt zu einem Antibiotikum ohne Plan, ob gramnegativ/-positiv, resistent oder auch nicht, dann gern noch ein Wurmmittel hinterher und ein Mittel gegen Trichomonaden sowieso, wenn der Vogel dann noch lebt hat selbst der beste Tierarzt keine Chance auf eine gesicherte Diagnose, weil alle Befunde quasi verfälscht sind, Leberschaden meist schon inklussive.

Wenn natürlich kein Tierarzt greifbar ist und der Vogel sowieso am nächsten Tag tot wäre, macht man sowas vielleicht im akuten Fall, wenn man kein Mikroskop hat. Ich habe eins und ihr glaubt gar nicht wie hilfreich es ist, im akuten Fall einige Ursachen selbst und sofort ausschließen zu können :D. Wenn ich keine Oozysten, Wurmeier, Flagellaten,... finde wozu dann dagegen behandeln?


Vor einem Monat hatte ich eine Papageiamadine die morgens bei einem flüchtigen Blick durch die Anlage unauffällig war und die abends schon am Boden saß (akuter Todeskandidat), Kotuntersuchung zeigte keine Kokzidien, Würmer,... im Kropfabstrich fand ich keine Trichomonaden. Ich tippte also auf Bakterien oder Pilze. Besorgte mir von einem Tierarzt nach vorheriger Besprechung meiner Voruntersuchungen ein Antibiotikum und 4 Stunden später war der Vogel hin. Nachdem ich ihn laienhaft "seziert" hatte fand ich im Kropf eine etwa 2 cm lange ausgefressene Grasrispe, die den Kropf nach unten hin verschloß und den Vogel von der Wasser- und Futteraufnahme abhielt (ständiges Kratzen im Kropf). 1-1,5 Tage ohne Nahrung = Game Over. Manchmal kommt man eben nicht drauf und ist trotz Mikroskop machtlos...
 
Zuletzt bearbeitet:
Du mußt letztlich wissen wo Du hin willst. Wie Du aber für Deinen Bestand und Deine Haltungsbedingungen dieses Ziel erreichst kann Dir niemand genau beantworten. Wenn Du Deinen Bestand erstmal komplett gegen Kokzidien behandelst (Diagnose sollte gesichert sein, damit das angewendete Medikament auch Sinn macht) und danach nur noch im Krankheitsfall (Früherkennung) einen Vogel separierst und einzeln behandelst, könnte das ein guter Start sein, zu einem medikamentenfreien Bestand sein...

Zur Gesunderhaltung und Verdauungsverbesserung (z.B. fester Jungvogelkot am Nestrand, etc.) kann dies hier helfen, aber eine akute Kokzidien- Wurm, etc.-Infektion behandelt man damit niemals!
 
Hallo Plassco,

danke. So stelle ich mir Informationsaustausch vor.

Ropa B habe ich zu hause. Es ist das Präparat, über das ich mit dem Tierart gesprochen hatte. Das nutze ich ich auch täglich.
Aber genau wie du sagst, geht es zunächst erstmal drum, gesichert die Kokzidien aus dem Bestand zu bringen.
Alle Vögel scheinen derzeit fit. Nach der Zuchtphase warte ich das Ergebnis einer Sammelkotprobe ab - und je nach Ergebnis MUSS einfach medikamentös behandelt werden. Hilft ja nichts!
Ich hoffe, es wird nicht notwendig sein.
 
...Ich habe das Gefühl, dass das Medikamententhema irgendwie tabuisiert wird. Klar, die schwarzen Schäfchen wollen nicht als solche erkannt werden - und die braven Züchter wiederum wollen nicht mit den schwarzen Schäfchen verwechselt werden... und aus dem Grund ist es für Neulinge wie mich ziemlich schwer, sinnvolle Hilfestellung zu bekommen.
Also die "guten" Halter reden da ganz offen und ehrlich drüber, da Krankheiten leider zum Handwerk gehören. Und ein jeder der Vögel kauft weiß was er sich da schon alle so angelacht hat. "Wir" geben nur nicht mehr gerne öffentlich darüber Auskunft, sondern meist per PN, damit nicht jede Hirselstrippe die hier lesen kann, aber nichts versteht, ohne Verstand und ohne medizinischen Backgound oder TA an seine Tieren herumpfuscht. Da man ja Dank des IN nun überall und an jeder Ecke an jegliches Zeuchs rankommt.

Wie ich festgestellt habe, setzen offenbar recht viele Züchter ihre neuerworbenen Vögel nicht nur in Quarantäne, sondern unterziehen diese vorbeugend auch einer Baycox-Kur. Solange es nicht in einer Dauermedikation endet, ist hiergegen wohl auch nicht viel einzuwenden.
Doch absolut! Man sollte es so wie Plassco erwähnte, und genau auch so, aus eben diesem Grunde so handhaben.
(Man kauft nicht mal eben einen Vogel weil er einem gefällt, weil er in die Sammlung passt, weil er günstig ist.)
Wenn man sich des Risikos bewusst ist, welcher Rattenschwanz da dran hängen kann, was das für Kosten verursachen kann... Einschließlich der toten Vögel... dann sollte man immer so sicher wie möglich gehen, in der Befundung. Abgesehen davon gibt es noch diverse Möglichkeiten die den meisten TÄ noch gar nicht bekannt sind...Die also trotz aller Vorsicht im nachhinein einen ganzen Bestand verseuchen und eliminieren können 8)

Für den Anfänger wäre dann wichtig zu wissen, welches Krankheitsbild man erkennen muss. Nicht dass man nen Vogel, der Zugluft erwischt hat auf Kokzidien behandelt...!
Falsch!
Der Anfänger sollte erst einmal wissen wie sich sein Tiere unter welchen Umständen wie verhalten und zeigen (individuelle Eigenarten nicht vergessen).
Dann weiß er auch was nicht normal ist und könnte z.B. eine beginnende Legenot von einer Kokzidieninfektion unterscheiden.
Die meisten kennen ihre Vögel nicht, jeden einzelnen. Und daher erkennen sie defakto auch die Anzeichen erst, wenn es eigentlich schon nach 12 ist. Offensichtlicher Durchfall, Niesen, am Boden sitzen, aufplustern sind keine Anzeichen, sie zählen zu den "Ich verabschiede mich jetzt mal..." Symptomen.
Auch das Gewicht :grin2: seiner einzelnen Vögel sollte der Halter kennen, vor der Zucht und nach der Zucht. Ihren ungefähren TW-Verbrauch etc. Dann kann man schon vorher die Nachtigall trapsen hören.

In einem Zuchtbericht, um die Nachzuchten von Himalayagrünlingen gings da, hatte der Züchter regelmässig enorme Ausfälle bei den Jungvögeln vor und während der ersten Mauser. Als er sich entschlossen hatte, ausschliesslich in dieser Phase gezielt zu behandeln, ging die Ausfallquote gegen Null.
Das entspricht dem, was mir bei meinen WF passierte. Dennoch werde ich den Teufel tun und jetzt jedes mal Baycox reinknallen nur um Schwänze auf die Stange zu bringen. Ich kenne jetzt aber die Symptome bei dieser speziellen Vogelart (Jungvögel) und werde demnächst noch schneller reagieren. Sprich Sammelprobe zum TA :zustimm: Oder mal vom brütenden Weibchen so ein schönes großes Kotpaket vom Morgen checken lassen. Vorbeugend...

Trotzdem wäre es schön, wenn man als Anfänger, ohne Tabuisierung, eine vernünftige Anleitung bekommen könnte, wann man welche Vögel behandeln sollte. Wie häufig, welche Pause, welche Dosierung, Einzelvogel oder kompletter Bestand und so weiter.
Gar nicht Anton! Behandelt wird nach Boxen, Flügen oder Volieren. Nicht Querbeet. Deswegen werden Sammelkotproben auch nach Besatz genommen und nicht alle Kotproben von allen Vögeln in einen Topf. Auch wenn sie im selben Raum leben!

Jetzt habe ich den einen Vogel nachbehandelt, der Symptome gezeicht hat. Und ich werde nach der Zuchtperiode noch einmal eine Sammelkotprobe analysieren lassen und falls die nicht komplett ohne Auffälligkeiten ist, werde ich ALLE Vögel einmalig einer Baycox-Kur unterziehen.
...Wenn etwas dagegen spricht, bitte um ehrliche Antwort...
Dagegen spricht das Wörtchen "Auffälligkeit" wenn sie/er auffällig sind/ist, lass einen TA auf die Probe schauen, wenn er nichts findet soll er flotieren, dauert 20zig Minuten. So lange kannst Du warten, wenn er dann immer noch nichts findet, Kotprobe ins Labor mit Antibiogramm (vorher einen Rest aufheben).
Du musst mal schauen was Kokzidien im Darm anrichten... da setzt sich schnell was anderes drauf... Wie Plassco schrieb... Man prügelt oft und schnell den falschen Hund. Diese Erfahrung musst Du dir aber selber aneignen... Durch Diagnostik und einen guten Facharzt, den Du wohl gefunden hast. Und nur die nicht cleanen Vögel werden behandelt. Sprich diese eine Voliere, Flug, Box. Sonst landest Du da wo Plassco und viele andere weg wollen, bei den Dauermedijunkies :)

Hier kann ich Dir als Mathematiker helfen.:+klugsche
...
Anmerkung zu netter Hahn... Empfohlen werden 1-2,5 ml pro Liter.
Die Konsistenz ist nicht ganz gleich. Bei mir ergeben 0,03ml ein Tropfen Baycox.
Anton am besten holst Du dir in der Apo ein paar Insulinspritzen 1ml, und übst etwas :D Die Insulinspritzen mit Spardorn kosten etwas mehr, sind aber noch genauer.

Und nun wünsche ich allen Carduelidenhaltern und denen die hier mitlesen ein glückliches Zuchtjahr ohne böse Überraschungen :0-
 
Die Konsistenz ist nicht ganz gleich. Bei mir ergeben 0,03ml ein Tropfen Baycox.

Danke dass Du meinen Beitrag mit grosser Aufmerksamkeit liesst.:~

P.S: ich bin mal davon ausgegangen, dass die Viskosität von Baycox gleich vom Wasser ist.Wenn Du die Viskosität von Baycox berücksichtigst, kommst Du auf etwas mehr als 2 Tropfen.Aber für den Vogel gehst mit 2 Tropfen eine Nummer sicher.

@Anton
Wie gesagt Anton, das ist einfach theoretisch,möglich wäre es für die sparsamer die nicht unbedingt verschwenden wollen.
In der Praxis mischt man wie Plasco erwähnt hat ein halbes oder ein Litter.und die Begründung ist auch berechtigt, die Flasche enthält 100ml, die reicht dicke .
Ich persönlich mische halbes Litter und lagere es im Külschrank für die erste Phase der Behandlung, für die zweite Phase mische ich noch ein halbes Litter.
 
Thema: Baycox-Junkie

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