Eure Meinung / Erfahrung zu Kokzidien und deren Behandlung mit Baycox

Diskutiere Eure Meinung / Erfahrung zu Kokzidien und deren Behandlung mit Baycox im Forum Cardueliden im Bereich Wildvögel - Moin Leute, ich bin letzten Montag (27.05.) mit einigen von meinen Jungvögeln bei einem Vogelkundigen Tierarzt gewesen, da mir am WE zuvor...
vwmeyer

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Moin Leute,

ich bin letzten Montag (27.05.) mit einigen von meinen Jungvögeln bei einem Vogelkundigen Tierarzt gewesen, da mir am WE zuvor aufgefallen ist, dass die Tiere total "durchhängen"...
Die Vögel wurden dort zuerst optisch untersucht und eine Kotprobe wurde gemacht. Da außer dem aufgebläten Bauch nichts festgestellt wurde empfahl mir der Arzt einen zu "opfern", diesen zu sezieren und anschließend einzuschicken. Gleichzeitig bekam ich zur Vorsorge das Antibiotikum Baytril mit. Am Freitag (31.05.) bekam ich ich dann einen Anruf vom Tierarzt. Die Untersuchung des eingeschickten Vogels hat einen starken Befall durch Kokzidien ergeben. Diese befinden sich in Leber und Milz und konnten daher im Kot nicht nachgewiesen werden.
Seit Samstag behandle ich jetzt mit Baycox (2,5%), 1ml auf 1Liter Wasser. Das ganze soll 2 x die Woche drei Wochen lang gegeben werden und dann 1 x pro Woche auf unbestimmte Zeit!?
Was sagt ihr dazu?
Wann wirkt das Zeug eigentlich? Seit Samstag sind schon drei Vögel gestorben und die anderen sehen auch nicht gut aus.
Wie sieht es mit Vitaminen aus? Ich habe gelesen man soll Vit. B vermeiden, der Arzt meinte jedoch dass ich nichts beachten muss.
Außerdem sagte der Arzt, dass die Vögel auch nach einer erfolgreichen Behandlung "Dauerausscheider" bleiben werden und ich bei den Nachkommen im nächsten Jahr die gleichen Probleme hätte. Somit wäre mein Zuchtstamm quasi verloren. Betroffen sind zur Zeit ca. 20 Jungvögel aus der ersten Brut... Die Altvögel zeigen keinerlei Symptome und beendeten die Jungendmauser im letzten Jahr auch alle erfolgreich...

Ich freue mich auf Eure Infos und Ratschläge
Michael
 
Klingt nach der Organform von Kokzidiose (Atoxoplasmose), soweit ich weiß erwischt man die Kokzidien in den Organen besser mit Sulfonamiden (z.B. ESB3) als mit Toltrazuril (Baycox). Die Dosierung von Baycox ist bei Atoxoplasmose jedenfalls deutlich höher als bei einer Darmkokzidiose. Hier wird von 3 ml pro Liter Trinkwasser an 2 Tagen pro Woche über 4 Wochen hinweg geschrieben. Also würde ich die Dosierung erhöhen oder auf Sulfonamide umsteigen. (Ruf hier mal an und frag nach 05119536820, heute 10-11 Uhr, ruf gleich an). Ob man bei Atoxoplasmose generell keine Oozysten im Kot findet oder ob nur in der einen frischen Kotprobe beim Tierarzt nichts zu finden war, weiß ich nicht. Eine Sammelkotprobe wäre interessant, vielleicht findet man dann auch Oozysten im Kot. Heimtückisch ist sowas natürlich schon, 1. findet man nicht unbedingt Oozysten und 2. schlägt Toltrazuril/Baycox nicht unbedingt an und trotzdem sind es Kokzidien. Die Sekundärinfekte können natürlich auch noch ihr Übriges dazu geben...

Normalerweise halte ich nichts von übertriebener Hygiene, aber in Deinem Fall, scheint mir dies angebracht zu sein, um die Reinfektionsrate zu reduzieren und den Vögeln etwas mehr Chancen zu verschaffen. Also halte sie für eine Weile möglichst von ihrem Kot fern (Kotgitter etc.). Wenn es wirklich Isospora serini sind, bis zu 8 Monate :D...

Es ist sehr unwahrscheinlich dies 100%ig zu schaffen, aber vielleicht kannst Du die Kokzidien damit ja wieder auf ein verträgliches Maß reduzieren, was einer gewissen Immunisierung gleich kommen kann.

Viel Erfolg!!

P. S.:
Zur Ursachenforschung wäre noch interessant zu wissen, wie Du die Vögel hältst: Besatzdichte, Boxengröße, Hygiene (was wird wie oft, wie gereinigt), Streß (Brut, Boxenstandort), ggf. frisch aus der Voliere in Boxen umgesetzt...
Denn Kokzidien fallen eigentlich nicht einfach so vom Himmel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Christian,
vielen Dank für deine Infos. Leider hänge ich noch im Büro fest aber ich hoffe unter der genannten Nummer gleich auch noch jemanden erreichen zu können... Alternativ schreibe ich ne Mail...

Danke auch für den Artikel... Das wird der Erreger sein... Der Arzt sprach auch von Rotbäuchigkeit und die wird dort ja auch erwähnt...

Zur Ursachenforschung vermute ich, dass ich mir die Kokzidien im Vergangenen Jahr mit einem Hahn eingeschleppt habe.
Diesen Hahn habe ich auf der DM 2012 erworben und wollte ihn in meine Zucht einkreuzen.
Während der Zuchtvorbereitung viel er mir durch Blut im Kot auf. Ich stellte ihn dann bei dem gleichen Tierarzt vor und behandelte daraufhin mit Baytril nach Anweisung.
Nach offensichtlicher Genesung und Rücksprache mit dem Tierarzt setzte ich die Zucht mit diesem Hahn fort.
Die Jungen aus diesem Nest erkrankten alle im Alter von ca. 3 Monaten. Ich setzte sie einzeln und behandelte wieder mit Baytril nach Anweisung. Eins starb, fünf entwickelten sich normal und wurden dieses Jahr mit zur Zucht angesetzt.
Mittlerweile gehe behaupte ich, dass der Hahn Kokzidien hatte, diese an die Junge weitergab und somit alles ins rollen kam. Im Kot wurde auch damals nix gefunden. Ich gehe jedoch von einer Fehldiagnose aus...
Jetzt hab ich die Scheiße am laufen...

Bin für weitere Infos Dankbar, speziell zu der Sache was mit den Vögeln ist die Durchkommen und zu sog. Dauerausscheidern werden....?

Bekommt man den Stamm wieder "zuchtbar"?

Gruß
 
Hallo!

was ich auch sehr Wichtig finde sind die Sitzstangen, weil die Vögel doch oft ihre Schnäbel wetzen, und vor allem wehrend der Zucht wenn die Vögel den Kot bei den Jungen vom Nest entfernen und der Kot an den Sitzstangen klebt, ich Reinige die Stangen dann öfters am Tag und am Boden lege ich ein Saugfähiges Papier mit etwas Sand
MfG.
 
Sieh die "Dauerausscheider" doch einfach mal als quasi dauerresistent an, solange die Dosis an Reinfektionen nicht überhand nimmt (halbwegs sauber, aber nicht steril halten). Die die durch kommen, sind meiner Ansicht nach widerstandsfähiger als die, die mit ständigen Medikamentenkuren auf der Stange gehalten werden. Wenn einer krank ist, kannst Du es gemäß Ta mit Medikamenten versuchen, aber meistens taugen diese Jungvögel dann auch nicht viel für die Zucht, weil sie durch eine Kokzidiose in der Wachstumsphase bzw. in der Phase kurz nach dem Absetzen, viel an "Substanz" verloren haben.

Nur die Harten kommen in den Garten!

Es muß nicht unweigerlich jeder Vogel Kokzidien haben, aber sie sind schon relativ häufig, weswegen jeder Neuzugang im Auge behalten werden sollte. Vielleicht schleppt er ja Kokzidienstämme ein, die Deine Vögel bisher noch nicht kannten und mit denen sie sich erstmal arrangiern müssen. Das Maß zwischen Besatzdichte, Streß und Hygiene ist dann der Schlüssel für das Gleichgewicht zwischen leichter Reinfektion inkl. Immunisierung und akuter Erkrankung.


@chrihei: Das wäre mir persönlich dann schon etwas zu viel Hygiene/Arbeit (mehrmals am Tag). Es sei denn man hat 1,1 in einer 50cm-Box, dann mag es absolut Sinn machen, aber sowas macht ja heutzutage hoffentlich keiner mehr. Bei Dir und Deinen Vogelarten kann ich das aber ganz sicher ausschließen. :zustimm:
Bei manchen Alttieren habe ich allerdings auch schon 1-2 mal in der Woche den rausgeschleppten JV-Dreck von der Stange gewaschen, weil sie wirklich alles an die Sitzstange geschmiert haben. :bier:
Der Jungvogelkot ist auch in aller Regel kozidienfrei. Kokzidien bekommen sie erst, wenn Sie in Kontakt mit dem Altvogelkot kommen (nach dem Ausfliegen, Bodenphase).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo meyer

Du schreibst dass bei deinen Vögeln Kokzidien in der Leber festgestellt wurden. Hast du die erkrankten Vögel etwas genauer untersucht bzw. konnten Veränderungen der Leber (Vergrößerung, Verfärbung etc.) festgestellt werden ?
 
@Guer@y
Ein Vogel wurde eingeschickt und quasi komplett auseinander genommen...

Habe heute noch einmal den Tierarzt angerufen und nach einer höheren Dosierung wie in dem Artikel angegeben gefragt. Er rät mir bei der angegebenen Dosierung zu bleiben, da die Wirksamkeit nicht beeinträchtigt wird. Es wäre nur wichtig das Mittel dementsprechend lange zu geben da nur die Kokzidien abgetötet werden welche sich im Darm befinden... Sie müssen also von der Leber/Milz alle nach und nach in den Darm wandern...
Außerdem sei der Erreger so speziell, dass sich Vögel anderer Art nicht anstecken können...!?
Was meint ihr dazu?

Gruß
Michael
 
Hi Michael,
drück Dir die Daumen das Du das wieder in den Griff bekommst.

Gruß Micha
 
@Guer@y
Ein Vogel wurde eingeschickt und quasi komplett auseinander genommen...

Habe heute noch einmal den Tierarzt angerufen und nach einer höheren Dosierung wie in dem Artikel angegeben gefragt. Er rät mir bei der angegebenen Dosierung zu bleiben, da die Wirksamkeit nicht beeinträchtigt wird. Es wäre nur wichtig das Mittel dementsprechend lange zu geben da nur die Kokzidien abgetötet werden welche sich im Darm befinden... Sie müssen also von der Leber/Milz alle nach und nach in den Darm wandern...
Außerdem sei der Erreger so speziell, dass sich Vögel anderer Art nicht anstecken können...!?
Was meint ihr dazu?

Gruß
Michael

Hallo Michael,

das ist richtig, der Erreger ist in bei dieser Krankheit sehr wirtsspezifisch, so dass Du nicht befürchten mußt, dass sich andere Vogelarten anstecken.
 
Ich verstehe bei der ganzen Diskussion nur eins nicht: Warum gehe ich zum Tierarzt! Der Mann hat alles richtig gemacht und dann wird hier gefragt: "Was haltet ihr davon!" Dann kann man sich, wie ja schon oft passiert, direkt hier die Krankheiten ausdenken lassen, den Tierarzt aufsuchen und von ihm nur noch die Medikamente einsacken.

Zu Sitzstangen: Man sollte immer mehrere Sätze von Stangen zur Verfügung haben. Auf keinen Fall die noch nasse Stange bei kranken Vögeln wieder einbringen.
Kokzidien: Alle zwei Tage den Bodenbelag - Papier bei mir - auswechseln, des weiteren bei Vogelarten wie dem Mexikozeisig - kotet gerne an die vorderen Gitter - diese auch austauschen, macht Arbeit, lohnt sich bestimmt.

Bin zur Zeit selbst mit einem Grünrückenzeisig am doktorieren. Vierzehn Tag bei mir, sechs verschieden Medis, keine hilft wirklich. Vorbesitzer, der mir den Vogel schon krank geschickt hat, weis selbst nicht was er haben könnte. Bei ihm ist er noch putzmunter geflogen - oder hat der mich angelogen? Würde den ja auch gerne aufschneiden lassen, 400 € der Vogel, Einzelkranker? Da muß ich weiter üben. Zu 90 % gibt der den Löffel eh ab. Tierarzt bisher 80 €. Auch die vogelkundlichen finden nicht alles.
 
@Klagesa
Es ist bei mir das erste Mal dass ich meine Vögel gegen Kokzidien behandeln muss. Ich wollte mir hier im sog. Fachforum einfach zusätzlichen Rat einholen...

Ich verstehe bei der ganzen Diskussion nur eins nicht: Warum gehe ich zum Tierarzt! Der Mann hat alles richtig gemacht und dann wird hier gefragt: "Was haltet ihr davon!" Dann kann man sich, wie ja schon oft passiert, direkt hier die Krankheiten ausdenken lassen, den Tierarzt aufsuchen und von ihm nur noch die Medikamente einsacken.

... das ist nicht mein Ding...

Gruß
Michael
 
@ Plassco nein nein meine ZB sind schon grösser :zustimm: und Reserve Sitzstangen die hat man doch auch immer auf Lager, so Clean ist es bei mir auch nicht immer, nur wehrend der Zucht schaue ich öfters auf die Hygiene :zustimm:
 
@Klagesa
Es ist bei mir das erste Mal dass ich meine Vögel gegen Kokzidien behandeln muss. Ich wollte mir hier im sog. Fachforum einfach zusätzlichen Rat einholen...

So sollte es auch sein, es gibt halt auch Tierärzte, die mit einem kleinen Vogel nichts anfangen können (gerade in ländlichen Gebieten), und da ist es sicher hilfreich wenn man als Züchter schon mal vorab eine Vermutung oder auch Ahnung hat was der Vogel haben könnte. Ein verantwortungsvoller Tierarzt wird auch keine Medikamente ausgeben ohne Diagnose.
 
Thema: Eure Meinung / Erfahrung zu Kokzidien und deren Behandlung mit Baycox
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