Fragen zu Stieglitzen

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AishaB

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Hallo an Alle

Bevor ich selber Vogelhalterin war hatte ich Anfang des Jahres ein Stieglitz für einen Monat in Pflege. Dies war mein erster Kontakt mit Vögeln. Leider war es ein Wildfang der letztes Jahr aus Algerien mitgebracht wurde (ist Gott sei Dank jetzt nicht mehr möglich, die Vögel werden vom algerischen Zoll abgenommen), als er bei uns war war er 11 Monate alt. Der arme sass in einem Käfig der kaum grösser war als ein A4 Blatt, hatte eine Plastikstange, eine Knaberstange und bekam Kanarienfutter, eine Sepiaschale, kein Sand, kein Grit, hatte nur die Wahl zwischen auf der Plastikstange oder am Boden auf dem Gitter sitzen, ich denke der Käfig war so eine Art Austellungskäfig die Rundherum Gitter, auch am Boden, die Tür sowie dort wo man die Näpfe reinhängt war mit Federn versehen so dass sie von alleine zuschlug (ich meine richtig zuschlagen, hatte mich am Finger verletzt).

Der Arme sprang nur von der Stange hoch unters Käfigdach und zurück. Er hatte die obere Schnabelhälfte die seitlich über die untere wuchs (er hat sich den Schnabel gerieben bis das überstehende abfiel (war schwarz) )und der Schnabel wuchs auch gerade nach). Laut Besitzer ist das normal bei den Jungen.

Was meint ihr, ich denke eher dass das beim wildern passierte, da er sein Alter genau wusste musste er den als Kücken gefangen haben. Ist es tatsächlich normal?

Kann man sie nur mit Kanarienfutter abspeisen? Ich dachte die hätten andere Ernährungsgewohnheiten.

Ich frage da ich mir überlege ein Stieglitz (aus der Zucht natürlich) zu meinem Kanarien zu setzen (mein Kanarienhahn hat seine Henne verloren da weggeflogen)

PS: wie gesagt, Wildfänge mitnehmen ist nicht mehr möglich, man kommt nicht durch den Zoll, auch Lokal fangen die langsam an die Leute dazu zu bewegen Tiere aus der Zucht zu nehmen anstatt zu fangen.

VG Aisha
 
Der Arme sprang nur von der Stange hoch unters Käfigdach und zurück. Er hatte die obere Schnabelhälfte die seitlich über die untere wuchs (er hat sich den Schnabel gerieben bis das überstehende abfiel (war schwarz) )und der Schnabel wuchs auch gerade nach). Laut Besitzer ist das normal bei den Jungen.
Laut Haltungsbedingungen und auch Ernährung gehe ich mal stark davon aus, dass der Besitzer eben auch ein Allgerier ist.
Generell werden dort Stieglitze und Kanarien in kleinen Käfigen gehalten, die hier in Europa vor paar Jahrzehnten gab, nur hier hat die Vogelzucht von der Revolution und Tierschutzorganisation einen Schub bekommen, dort kommt es langsam voran...



Kann man sie nur mit Kanarienfutter abspeisen? Ich dachte die hätten andere Ernährungsgewohnheiten.
Also dort kannte man nur Kanarienfutter im besten Fall sonst Spitzsaat, es werden meistens nur Hähne gefangen und gehalten wegen Gesang, also die Erwartungen waren nicht all zu gross, und da reichte die Kanarienmischung aus. Mittlerweile seit etwa 15 Jahren hat sich die Lage verbessert, und es wird dort eher gezüchtet statt Wildfänge zu halten, da die Nachfrage der Unterarten besonders "Parva" enorm ist, und die Natur ist armer geworden, deshalb arbeiten dort die Züchter auch mit der abgestimmte Spezialmischungen.
 
Laut Haltungsbedingungen und auch Ernährung gehe ich mal stark davon aus, dass der Besitzer eben auch ein Allgerier ist.
Ja ist Algerier lebt aber seit mehr als 10 Jahren hier in Luxemburg.

Generell werden dort Stieglitze und Kanarien in kleinen Käfigen gehalten, die hier in Europa vor paar Jahrzehnten gab, nur hier hat die Vogelzucht von der Revolution und Tierschutzorganisation einen Schub bekommen, dort kommt es langsam voran...
Ja ist leider so der Umschwung ist aber im Anmarsch

Also dort kannte man nur Kanarienfutter im besten Fall sonst Spitzsaat, es werden meistens nur Hähne gefangen und gehalten wegen Gesang, also die Erwartungen waren nicht all zu gross, und da reichte die Kanarienmischung aus. Mittlerweile seit etwa 15 Jahren hat sich die Lage verbessert, und es wird dort eher gezüchtet statt Wildfänge zu halten, da die Nachfrage der Unterarten besonders "Parva" enorm ist, und die Natur ist armer geworden, deshalb arbeiten dort die Züchter auch mit der abgestimmte Spezialmischungen.

Heute kriegt man auch dort eigentlich in jeder Grosstadt alles, besonders in El-Harrach in der wilaya Alger kriegt man eigentlich alles auf dem Vogelmarkt. Kennst du vielleicht den Verein "algcanari", ist laut ihrer Seite bis jetzt der einzige Verein dieser Art in ganz Algerien, die bemühen sich sehr um eine gute Haltung und Fütterung, organisieren auch Ausstellungen. Wenn einer hier nur billigstes Kanarienfutter gibt obwohl er Chef einer gutgehenden Firma hier in Luxemburg ist, da spielt Geiz eine grosse Rolle. Dem gehts nur drum ob der Vogel singt, tut er dies nicht ist der weg.
 
Oder er hat einfach keine Ahnung - vernünftig ernährt würde der Vogel wahrscheinlich singen ;).
 
Bei uns wurden die Stieglitze früher auch nicht besser ernährt. Glanz, Rübsen etwas Hanf und ein paar Sonnenblumenkerne. Ab und zu Salat, manche Vögel lebten und sangen so zehn Jahre lang. die Käfige waren auch nicht größer als jetzt beschrieben.
 
Auch in Spanien werden Käfige, wie hier beschrieben, weiterhin oft verwendet. Obwohl auch dort mittlerweile ein Umdenken stattfindet.
Hier mal ein schönes Exemplar aus Melilla, spanische Exklave an der Grenze zu Marokko.
 

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Wunderschöner Käfig! Ich habe auch einen, den habe ich auf dem spanischen Festland erworben, wird auch in der neuen Welt viel benutzt.

IMGP1320.jpg

Ich benutze ihn nur noch (siehe Bild) und als Umsetzkäfig, oder um den Vögeln, wenn sie frech werden, zu zeigen wer der angebliche Chef ist.
 
Hallo

@ Moni: Der brachte über Jahre von jedem Heimaturlaub ein Vogel mit, obwohl etwas lange tun heisst nicht dass man Ahnung hat, aber er ist halt sehr geizig (z.B; stellt der nur Leute ein die über die Arbeitbeschaffungsmassnahme des Sozialamtes kommen, da ihr Gehalt während 1 Jahr komplett vom Staat bezahlt wird, verspricht denen die einzustellen aber sobald er bezahlen muss entlässt er sie)
Hast Recht, der würde bei vernünftiger Ernährung wahrscheinlich singen.

@ Norwicher: schöner Käfig.
Melilla ist nicht die Grenze sondern ist wie Sebta Marokko, nur leider noch kolonialisiert (Einwohner (zu meist Berber) haben sowohl marokkanische wie Spanische Ausweise).

Ein Umdenken findet statt, die (ich schreibe jetzt von den Anwohnern allgemein) machen das ja nicht aus Bösartigkeit, die kümmern schon sehr um ihre Vögel, ist halt Unwissenheit. Z.B. Als ich meinem Mann (er zieht es vor Vögel in der Freiheit zu beobachten) sagte dass der Käfig für unsere Kanarien zu klein ist, meinte er erst bei ihnen würden die in viel kleineren Käfigen gehalten und die würden gesund und munter sein, und die Kanarien nicht freiwillig reingehen würden falls sie sich nicht wohlfühlen würden. Ich habe trotzdem meinen grossen Käfig bekommen:freude: und jetzt findet er dass es besser ist.
 
Zusatz zum voherigen Beitrag (konnte nicht mehr bearbeiten)

Er wollte mal meine Kanarien sehen, stand kaum vor dem Käfig da meinte er schon "weggeben der singt nicht", na klar nur dass er vorher und nachher auch gesungen hat.
Als dann später mein Hahn mal einige Zeit fast nicht mehr sang sagte er zu meinem Mann, Zitat: "Sperr den mal weg da wirst du sehen wie schnell der wieder singen will".
 
Hallo,

nein, Melilla ist nicht die Grenze, wird aber von Marroko und dem Mittelmeer begrenzt. Mein Vater stammt aus Melilla.
Habe dort schon als kleiner Junge die Stieglitze und Kanarien meines spanischen Opas versorgt. In einem Verschlag auf dem Dach/auf der Dachterrasse waren die Vögel untergebracht. Schon damals saßen die Vögel recht großzügig. Ein Paar auf ca. 80 cm in diesen schönen traditionellen Holzkäfigen. Für die Jungvögel gab es einen großen Flug.

Sicherlich, der Umgang mit den Vögeln ist ein anderer als wir es in unseren Breiten gewohnt sind. Hier spielt, meiner Ansicht nach, die kulturelle Identität eine große Rolle. Der Fokus liegt mehr auf der Familie, dem sozialen Miteinander. Die Vögel sind eben Vögel.
Eine, meiner Ansicht nach, durchaus realistische Sichtweise.

Gruss
 
Hallo

Dann hattest du ja Einblicke in beide Kulturen. Der Grossvater meines Mannes (Algerien) hatte auch Kanarien auf der Dachterrasse, jeden Morgen wachte die Grossmutter auf und fand ihren Mann nicht mehr neben sich da dieser oben bei seinen Kanarien sass, bis zu dem Tag als sie vor ihm hochging und mal einfach die Vögel fliegen lies.

Wie du sagt es ist eine realistische Sichtweise, da ist die Familie aber auch das kümmern um den Nachbarn... wesentlich wichtiger, Vogelhaltung ist ein Hobby mehr nicht,Tiere bleiben halt Tiere, man macht aus denen keinen Menschenersatz, es wird auch nicht getrauert wenn einer stirbt, wäre ja noch schöner, wie im Fall Algerien, während 130 Jahren wurden Familienmitglieder von den Franzosen abgeschlachtet, da trauert man nicht um einen Vogel oder anderes Tier. Die meisten sehen auch nicht dass Nutztiere (Kühe...) die hier in Massentierhaltung, mit Medikamenten, Hormonen... vollgepumpt werden dort meistens nicht mal einen Zaun kennen, Kräuter und Gras fresen, da trifft man die Kuh, das Schaf.. am Strassenrand. Esel leben frei, werden nur eingefangen wenn man sie braucht, nach getaener Arbeit werden sie wieder frei gelassen.

VG
 
Hallo,
um mal auf die eigentliche Frage zurückzukommen:
Ich würde es mit der Ernährung eher umgedreht machen. Wenn Du den Stieglitz richtig ernährst, vor allem mit der entsprechenden Körnermischung und dem nötigen Grünzeug, werden Deine Kanarien davon auch profitieren. Ich halte Kanarien und Waldvögel auch zusammen. Da man sowieso nicht genau steuern kann, wer genau was frisst, bekommen bei mir alle eine gute Waldvogelmischung und Grünzeug der Saison plus diverse Egänzungsmittel (z.B. Mauserpräparate, Grit, Eifutter etc.). Die Kanarien sind was das angeht bei mir nie der kritische Punkt. Von gelegntlicher Legenot abgesehen, habe ich mit denen die wenigsten Probleme.

Noch mal ein Gedanke zum Thema "Zucht vs. Wildfänge":
Vor ab einmal möchte ich klarstellen, dass Stieglitze, wie alle anderen Waldvögel auch, geschützte Arten sind und nur aus Nachzucht kommen sollten (in Deutschland auch nur dürfen). Aber besonders bei Stieglitzen habe ich den EIndruck, dass durch den eingeschränkten Genpool durch ausschließliche Nachzucht auch einiges an (Erb-)Krankheiten einzug gehalten hat. Ich habe das mit den Stieglitzen vorerst aufgegeben (auch wenn es immer noch meine Lieblingsvögel sind), da ich mit denen dreimal nur Pech hatte. Was die Haltebedingungen angehen, sind die bei mir sicherlich besser als die bei unseren Altvorderen. Aber was mir z.B. mein Großvater über die Lebenserwartung ihrer damaligen Wildfänge erzählt (ca. 15 Jahre) das deckt sich nicht mit meinen Beobachtungen bei meinen Nachzuchten. Liege ich mit dieser Einschätzung etwa richtig?
Zugegeben, ist ne provokante These, aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, zumal es meinen anderen Vögeln (Zeisige und Kanarien) immer recht gut ging. Aber Nochmal: Ich will hier keine Lanze für Wildfänge brechen, das ist rein "wisenschaftlich" gemeint. Ich lasse mich auch gern korrigieren (das würde sogar mein Weltbild wieder geraderücken).

Gruß
Köbes
 
Beim Besuch eines holländischen Züchter war ich überrascht über einige frische Wildfänge (in seinem Garten) einheimischer Waldvögel.
Als ich ihn gefragt habe, sagte er mir, es ist legal einige Tiere (etwa 5% des Bestandes) aus Wildfänge zu halten und damit zu züchten, als frische Blut quasi.
 
Hallo
Wie gesagt letztes Jahr kam der Bekannte noch ohne Probleme mit seinem Wildfang durch die algerische und französische Zollkontrolle, Anfang dieses Jahres musste er den Vogel am algerischen Zoll lassen.
Was das ständige füttern von Eifutter und Grünzeug angeht, gehört wohl nicht so zum Ernährungsplan der Kanarien, ab und zu ok, da sie ja Körnerfresser sind und weischen die Körnermischungen für Waldvögel nicht zu sehr von den Nährstoffbedürfnissen der Kanarien ab?

VG
 
Thema: Fragen zu Stieglitzen

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