Vertraut man einem anderem Züchter (Teil2)

Diskutiere Vertraut man einem anderem Züchter (Teil2) im Forum Cardueliden im Bereich Wildvögel - Hallo Zuchtfreunde, ich hab ja im Frühjahr schon einmal einen Beitrag mit o.g. Titel gesetzt, der aber dann vom Administrator geschlossen...
Und? Was willst Du uns jetzt mit Deinem Post sagen?

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"Gott wünscht, dass wir den Tieren beistehen, wenn sie der Hilfe bedürfen.
Ein jedes Wesen in Bedrängnis hat gleiches Recht auf Schutz."


PS: Hier sollte man schnellstens eingreifen! Das hat mir normaler, dem Vogel entsprechenden Haltung, rein gar nichts zu tun.
 
Kommen wir zum Kernpunkt den AntonH angesprochen hat....
Ich mag mich auch nicht mehr als Züchter betiteln, obwohl ich es eigentlich bin *seufz*.
Mir ist aber im Gegensatz zu einigen anderen Vertreter unseres "Lagers" bewußt, das ich meinen Ruf, wenn ich denn einen habe :+pfeif: durch meine gehaltenen Tiere und die, welche ich veräußere :nene:...:D, entscheidend beeinflusse.
Einem jungen "dummen" Anfänger Tier zu veräußern die einen alten verheilten Bruch haben, ist "Branchenschädigen" und im höchsten Maße für den eigenen Ruf.
Man sollte solche Kandidaten ruhig beim Namen nennen, bitte nicht öffentlich im Forum ;) (Nettikette).
Durch solche Praktiken werden die wenigen Jungspunte entmutigt.
So etwas spricht sich herum und man lässt als evtl. Interessent dann mal gleich die Finger von der ganzen Sache!
Den Aktivisten ist das zudem Wasser auf ihre Mühlen das "wir alle" nur kaputte Kreaturen produzieren weil wir nur auf Kohle aus sind.
Ich denke mal das es an der Zeit ist aufzuräumen :roll:

Wir sollten uns von solchen Vermehrern distanzieren :+klugsche

In unserer immer kleiner werdenden Gemeinschaft ist für solche Typen kein Platz.

Unabhängig davon sollte auch ruhig offen darüber gesprochen werden das es durchaus Tier geben kann die nicht dem Zuchtziel entsprechen. Fehlfarben und andere Merkmale die wir nicht möchten. Diese kann man guten Gewissen preiswerter abgeben, wenn man den Nachwuchs darüber aufklärt und ihm so auch die Chance gibt sich preiswert mit dieser Art vertraut zu machen.
Nicht jeder fängt gleich mit einem Ferrari an auch der Käfer braucht seine Daseinsberechtigung ;)
 
Was für ein toller Spätsommerlochfüller, der nur durch ein paar Worte auf der Goldwaage so richtig Fahrt aufnahm... :D

...Und da ich mich gerade richtig über die Aussagen zwischen den Zeilen ärgere, mache ich mich wieder vom Acker.
Nimm bitte Steffi mit und erklär ihr mal, wie man artgerechte Vogelkäfige baut bzw. wo man anständige Kistenkäfige kaufen kann und vor allem, wie man sie dann auch halbwegs sinnvoll einrichted. In dem Käfig ist viel zu viel Gackelkram, den kein Wellensittich in Australien jemals gebrauchen kann. Weiterhin kann man es den Vögeln kaum leichter machen, in ihre Näpfe zu kacken. Sorry, ich bin eben schon ein paar Jahre länger Züchter, da sieht man sowas auf einen kurzen Blick. Man hätte aber mit der Methode des scharfen Nachdenkens ggf. auch selbst drauf kommen können. Erstaunlich finde ich dann immer wieder, daß die Tierschützer die Züchter aufs Korn nehmen, anstatt mal in diverse Liebhaber-Freiflug-Wohnzimmer zu schauen, hier wird man in aller Regel schneller "skandalfündig".

Naja, das Leben ist hart aber ungerecht... :bier:
 
"Gott wünscht, dass wir den Tieren beistehen, wenn sie der Hilfe bedürfen.
Ein jedes Wesen in Bedrängnis hat gleiches Recht auf Schutz."

Dazu fällt mir nur das hier sehr kopfschüttelnd ein. Manchen Leuten geht es einfach zu gut und sie haben einfach zu viel Freizeit.
 
Ich fasse zusammen:

Vogelhalter, die ihren Vögeln liebevolle Namen wie "Schnucki" (so heisst meine Henne) verpassen, vermenschlichen ihre Vögel und tragen in der Regel rosarote Brillen. Das wiederum kann zu schwerwiegenden Haltungsfehlern führen. Bei Vögel, die nicht dem Standard entsprechen, mickrig sind, sind Bezeichnungen wie Ausschuss, Schrott oder Ramsch legitim. Kritisiert man diese Bezeichnung für ein Lebewesen gegenüber einem Züchter, sollte man besser ein Ethik-Forum gründen, weil es sich dort unter seinersgleichen besser diskutieren lässt.
NIchtzüchter, Sittich- und Papageienhalter sind anders als die anderen und vielleicht sogar in einer Sekte organisiert.
Das Forum ist in diverse Lager gespalten. Liebhaber, die ihre eigenen Vögel in zu kleine Käfige sperren und ihnen Freiflug in der Wohnung gewähren, haben den BLick aufs Reale verloren und wollen tatsächlich den Züchtern sagen, wo es langgeht.
Weil ich in Bezug auf die Titulierung von Lebewesen als Ramsch, Ausschuss fehlende Empathie vorwerfe, disqualifizierte ich mich selbst. Mit meinen Beiträgen in diesem Forum trage ich auch zur Lagerbildung bei.
Ahnungslose Vogelhalter geben emotional geprägte und vermenschlichte Tipps an ebensolche Ahnungslose weiter, die nicht immer zum Besten der TIere sind. Leider sind dadurch ungerechterweise immer die allwissendend Züchter die Bösen, die darauf hinweisen. (wobei das WIE hingewiesen wird, ein ganz entscheidender Faktor ist, sieht man z.B. am Post 7, eine sehr respektvolle Art des Umganges und Aufklärung).
Tja und kommen wir jetzt zum Liebhaberfreiflug-Wohnzimmer - was für ein tolles Wort. Da lässt jemand seine Vögel in der WOhnung fliegen, hält sie nicht nur in Käfigen, bietet ihnen viel menschlichen Kontakt und schwups, isses auch wieder nix. Auch hier wieder ein Lager - äh Fraktion. Und natürlich die betriebsblinden Tierschützer, die ehätte ich ja fast vergessen. Lager Nr. 4, oder ?

Und fallen dann einem gar keine Argumente mehr ein, wird der Kinderschutzbund rausgekramt. Wenn das die Art und Weise ist, mit der Züchter normalerweise argumentieren, dann seh ich Züchter wirklich langsam mit anderen Augen.
 
Ich habe doch noch was entscheidenes vergessen zu erwähnen: Auf der Suche nach einem Hahn für meine Henne Schnucki wurde mir so richtig das Verantwortungsbewusstsein diverser Züchter, in Bezug auf ihre abzugebenen Vögel bekannt: NICHT EINER, ich wiederhole, nicht einer der Angefragten liess seine Tiere, seinen Bestand auf Infektionserkrankungen (Polyoma, PBFD, Borna/PDD etc.) testen. Bezeichnend hier ist auch, dass ich, als ich dieses Thema ansprach - schliesslich will ICH meinen Vogel ja nicht gefährden - NICHTS mehr von den abgebenden Züchtern gelesen/gehört habe ! Das sind meine Erfahrungen und die sind Fakt. Und es war nicht einer, sondern insgesamt 7 Züchter, die ich angeschrieben, mit denen ich telefoniert hatte. Aber halt, vielleicht lags auch daran, dass es sich grösstenteils um Vögel aus dem sogenannten "Schrott-, Ramsch- oder Ausschuss" Segment (Rupfer, flugunfähig) handelte ?

So, und jetzt kann man mir vorwerfen, dass ich mich negativ zu bestimmten Züchter-Praktiken geäussert habe !

MOmentan habe ich einen Hahn in Quarantäne, da kam mir der Züchter soweit entgegen, dass ich den Vogel (sein Bestand wurde auch nie getestet) zumindest auf eigene Kosten testen und bei positivem Ergebnis wieder zurück geben kann. Er war wirklich fair und zeigte wenn auch verspätet Verantwortung und kam mir wirklich entgegen ! EIner von insgesamt 7, ist das nicht traurig ? Wo ist denn die vielgerühmte Verantwortung der Züchter plötzlich gegenüber seinen eigenen Tieren, deren Nachwuchs und den Tieren im zukünftigen Haushalt ? Im Geldbeutel geblieben ? ALso ich habe sie nur bei einem spüren können.

Mir braucht keiner mehr mit rosaroter Brille, Freiflugwohnzimmergedöns und abfälligen Bemerkungen gegenüber Vogelliebhaber kommen.
 
Selymi,

es sollte doch eigentlich hier im Forum um Vögel und deren Haltung und/oder Zucht gehen.
Es geht hier weder um Dich noch um mich und auch nicht um unsere persönlichen Befindlichkeiten.

Deine Zusammenfassung trifft es auf den Punkt...:zwinker:

Damit meine ich, nicht gleich wieder abgehen und aus der Haut fahren und bitte diese Kategorien von Schwarz oder Weiß und Gut oder Böse mal aus dem Kopf verbannen...denen wir uns alle mal gerne hingeben, weil es das Leben einfacher und leichter macht.

Auch ich kann zwischen den Zeilen lesen und mache mich nicht gleich vom Acker...;)

Es ist legitim Praktiken und Verhaltensweisen (auch Äußerungen) von Züchtern in Frage zu stellen und diese zu kritisieren, aber es ist genauso legitim das eingestellte Bild vom Vogelbauer in Frage zu stellen und zu kritisieren.

Deine Antwort auf die Bezeichnungen wie Ramsch, Schrott und Ausschuß (wenn auch aus Empörung geboren), ist, deshalb meine Antwort, völlig daneben. Denn damit unterstellst Du einem gewissen Personenkreis das Defizit der nicht vorhandenen Empathie. Dir kommt dabei aber nicht in den Sinn, dass es durchaus andere Formen der Empathie geben könnte die neben Deiner (scheinbar fundamentalen Sichtweise) existieren könnten.
Nur ein Beispiel für Lagerbildung, da dass eine ja das andere Deiner Meinung nach ausschließt.

Meine Ansicht zum dargestellten Vogelbauer:

Der Bauer ist voll bis unter die Decke mit Stangen, Schaukeln und anderen Dingen (kann nicht alles erkennen). Dies soll der Schlafplatz und auch Aufenthaltsort der Wellensittiche sein. Die Vögel haben ja Freiflug. Immer? Wie sieht es mit den Bewegungsmöglichkeiten aus wenn der Bauer geschlossen ist?
Der Vogelbauer sollte für die Vögel ein Rückzugsort sein, in dem sie sich sicher fühlen.
Der Käfig ist nach allen Seiten offen, gut er steht mit der Rückseite an der Wand. Aber wo ist der wirkliche Rückzug? Die Vögel suchen sich ihren Rückzug innerhalb der vielen vorhandenen Dinge im Bauer.
In einem anderen Thread fragt Stephanie, warum zumindest einer der Vögel immer in Panik gerät, wenn der Käfig gereinigt wird. Es ist das einzige was ihm Schutz bietet.
Sicherlich hängen im Freiflugzimmer Stangen und Seile zum Landen, aber ist das wirklich sinnvoll?
Wäre es nicht sinnvoller, einen größeren Flug oder eine Voliere anzubieten. Mit geschlossenen Seiten, so dass die Vögel sich sicherer fühlen, gleichzeitig aber aufgrund der Größe sich einigermaßen artgerecht bewegen/fliegen können.
Sicherlich würde das vorerst zu einer Entfremdung vom Menschen führen, aber wäre das so schlimm?

Ist die revolutionäre Frage erlaubt, gerade dieser Entfremdung entgegen wirken zu wollen?


Aber...
...aus all dem zu schließen, dass daraufhin Deine Argumentation eine solche Antwort...

Mir braucht keiner mehr mit rosaroter Brille, Freiflugwohnzimmergedöns und abfälligen Bemerkungen gegenüber Vogelliebhaber kommen.

...rechtfertigt, zeigt mir leider eine wenig differenzierte Sichtweise.

Gruss
 
Die Lagerstruktur wird allerdings (seit den 13 Jahren die dieses Forum nun schon existiert) nicht von den Züchtern errichtet.l

Willst Du plassco etwa aus der Züchtergilde ausschließen? 8o :D

Alles klar soweit im Lager der "Liebhaber" mit winzigen Käfigen und "artgerechtem" Wohnungsfreiflug, die hier u. U. Züchter mit langjährigen Erfahrungen aufklären wollen??

Eben dadurch werden Lager aufgebaut, dass das Lager der Züchter mit langjährigen Erfahrungen, das Lager der Halter mit ebenfalls langjährigen Wohnzimmerfreiflugerfahrungen :zwinker: für das Tal der Ahnungslosen hält.

Und dadurch, dass der Begriff "artgerecht" in falschen Zusammenhang gestellt, lächerlich gemacht wird. Es behauptet nämlich niemand, dass ein Wohnzimmer ein artgerechtes Habitat ist. Allerdings ist es artgerecht, den Vögeln die Möglichkeit zu geben zu fliegen. Artgerecht ist es, den Vögeln angemessenes Futter zu füttern. Artgerecht ist es, die Vögel in der ihrer Art gemäßen Konstellation zu halten. Das wir in der Wohnungshaltung Luft, Licht und Regen nur eingeschränkt bieten können, wissen wir auch.

Und wir Halter ohne Zuchtabsicht, wären die richtigen Abnehmer für den "Ramsch". Da bräuchten sich die Züchter untereinander nicht zu betuppen. Denn auch die "Ramschvögel" machen in der Haltung Freude. Und ich habe hier wahrlich z.T. extremen "Ramsch".

Ein Wort zu Stephanies Käfig: Völlig richtig, der Käfig ist übermäßig beladen. Wenn man ihre Beiträge verfolgt, kann man aber lesen, dass die Vögel auch bei Abwesenheit frei fliegen können. Stimmt die Aussage, relativiert sich die Käfigthematik. Allerdings stimme ich zu, dass sie mal darüber nachdenken sollte, ob weniger nicht mehr ist, zumal der Käfig an sich schon nicht besonders groß ist.
 
... NICHT EINER, ich wiederhole, nicht einer der Angefragten liess seine Tiere, seinen Bestand auf Infektionserkrankungen (Polyoma, PBFD, Borna/PDD etc.) testen. Bezeichnend hier ist auch, dass ich, als ich dieses Thema ansprach - schliesslich will ICH meinen Vogel ja nicht gefährden - NICHTS mehr von den abgebenden Züchtern gelesen/gehört habe ! Das sind meine Erfahrungen und die sind Fakt. Und es war nicht einer, sondern insgesamt 7 Züchter, die ich angeschrieben, mit denen ich telefoniert hatte.

Ich glaube darin liegt dein Problem, du denkst nur weil einer Vögel züchtet, oder Nachwuchs hat, ist es auch ein Züchter :D

Ich glaube ich erwähnte es schon einmal...
Nicht jeder der eine handvoll Bohnen auf den Acker schmeißt, ist auch gleich ein Bohnenzüchter ;)
Ich hätte bei keinem der 7 gekauft.
 
Und wenn es in der Wiener Hofreitschule es 2 Ratten miteinander treiben, entsteht auch kein Lippizaner!
 
Wow,
jetzt war ich eine Woche in Urlaub und sehe, was sich aus meinem Beitrag wieder entwickelt hat. Krass.

Mir persönlich ist es völlig schnurz, wenn ein Halter seinen Vogel vermenschlicht.
Ich finde nur ziemlich skurril, wenn man am eigentlichen Thema vorbei diskutiert und sich stattdessen an Begrifflichkeiten aufhängt.

Ich bin davon überzeugt, daß meine Vögel artgerechter gehalten werden, als die von 90 Prozent der Möchtegernvogelfreunde und ich bin mir sicher meine Vögel stören sich nicht daran, daß ich sie nicht mit Vornamen anrede.

Zum Thema nochmal: Wenn man einen gesunden, artreinen Vogel für Preis XY kauft, und sich im Nachhinein herausstellt, daß das Tier weder artrein, noch gesund ist - und man trotzdem den Preis für ein makelloses Tier bezahlt hat - DANN gehts mir in der Diskussion nicht drum, ob wir über die Begrifflichkeit "Ware" diskutieren - sondern mir geht es darum, daß in Züchterkreisen offenbar zu guten Ton gehört, den anderen vorsätzlich zu bescheissen!

Am Samstag war ich auf dem Vogelmarkt in Crailsheim und bin dort mit einem Züchter von Grauedelsängern ins Gespräch gekommen. Der hat im Frühjahr "sichere" 3.3 Grauedelsänger gekauft - als er anschliessend einen DNA-Test hat machen lassen, hat sich herausgestellt, daß er 6.0 Grauedelsänger gekauft hat. Da war kein einziges Weibchen dabei. Die Telefonnummer des Verkäufers war falsch.
Sowas ist Betrug und NEIN ich möchte jetzt als Antwort nichts in Richtung " Entwürdigung des Geschöpfs" durch einen DNA-Test lesen.

Ich bin mittlerweile sehr sehr vorsichtig geworden, weil es einfach zu viele negative Beispiele gibt.

Trau am besten keinen. Die Guten von den Bösen zu unterscheiden, ist nicht möglich.

Wenn ein Züchter Vögel aus dem Vorjahr wegen "Veränderung der Zucht" abgibt, dann bedeutet das, er möchte Problemvögel loswerden, die unfruchtbar sind, oder ihre Jungen nicht aufgezogen haben, oder eine sonstige Macke haben.

Wenn ein Vogel optisch nicht einwandfrei ist, bedeutet das - der IST optisch nicht einwandfrei.

Wenn ein Vogel aufgeplustert ist - dann IST er krank.

Wenn der Vogel keinen Ring hat, dann IST er Wildfang oder uralt.

Wenn keine DNA vorliegt, dann hat der Vogel im Zweifel genau das Geschlecht, das ich nicht brauche.

Ich muss einkalkulieren, daß ein als "Zuchtpaar" gekauftes Paar durchaus ein "Nestpaar" sein kann.

Wenn mir "medikamentenfreie" Vögel angeboten werden - gehe ich instinktiv davon aus, daß der Apothekerschrank des betreffenden Züchters zum Bersten gefüllt ist.

Und wenn mir ein unbekannter Züchter seine Hilfe anbietet, dann gehen erst recht alle Alarmglocken los.

Das ist Stand heute mein Erfahrungsbericht aus 7 Monaten Vogelzucht.
Erschreckend oder?
 
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Ich bin mittlerweile sehr sehr vorsichtig geworden, weil es einfach zu viele negative Beispiele gibt.

Trau am besten keinen. Die Guten von den Bösen zu unterscheiden, ist nicht möglich.

Wenn ein Züchter Vögel aus dem Vorjahr wegen "Veränderung der Zucht" abgibt, dann bedeutet das, er möchte Problemvögel loswerden, die unfruchtbar sind, oder ihre Jungen nicht aufgezogen haben, oder eine sonstige Macke haben.

Wenn ein Vogel optisch nicht einwandfrei ist, bedeutet das - der IST optisch nicht einwandfrei.

Wenn ein Vogel aufgeplustert ist - dann IST er krank.

Wenn der Vogel keinen Ring hat, dann IST er Wildfang oder uralt.

Wenn keine DNA vorliegt, dann hat der Vogel im Zweifel genau das Geschlecht, das ich nicht brauche.

Ich muss einkalkulieren, daß ein als "Zuchtpaar" gekauftes Paar durchaus ein "Nestpaar" sein kann.

Wenn mir "medikamentenfreie" Vögel angeboten werden - gehe ich instinktiv davon aus, daß der Apothekerschrank des betreffenden Züchters zum Bersten gefüllt ist.

Und wenn mir ein unbekannter Züchter seine Hilfe anbietet, dann gehen erst recht alle Alarmglocken los.

Das ist Stand heute mein Erfahrungsbericht aus 7 Monaten Vogelzucht.
Erschreckend oder?

PS: Das deckt sich zu 90% mit den Erfahrungen die ich in den letzten 2 Jahren mit alten Zuchtkollegen machen mußte!
Da wird noch auf dem "Sterbebett" beschissen!!
 
Er hat absolut recht es geht meistens nur noch darum was im geldbeutel ist traurig aber wahr.
Das Beste ist jeden erstmal als Betrüger zu sehen leider vera....en einem zu viele aber schwarze schafe gibt es leider überall.
 
Gute Erfahrungen?

Ich habe mittlerweile Erfahrungen mit drei Züchtern aus meiner Region. Die helfen mir, wenn ich eine Frage habe - und bis dato hätte ich gesagt, daß mir noch keiner was Schlechtes wollte.

"Das ist doch fein!" könnte man jetzt meinen - das beinahe urkomische an der Geschichte ist - die 3 können überhaupt nicht miteinander und werfen reihum jeweils den anderen Beiden genau die Dinge vor, die ich oben beschrieben habe...

Könnte ganz lustig sein, wenns nicht so traurig und auch beängstigend wäre...

Ich denke, bei der Vogelzucht kann man sehr an seiner Menschenkenntnis arbeiten. Ich denke, daß man beim Erwerb sehr stark auf seinen Verstand hören muss und nicht auf seine Emotion.

Und grad bei hochpreisigen Vögeln sollte man keine Experimente machen. Ein Restrisiko bleibt ja ohnehin immer, aber ärgerlich ist es, wenn man sich im Nachhinein vorwerfen muss, die offensichtlichsten Indizien ignoriert zu haben.

@Klagesa: Hab ich fast befürchtet, daß derartige Erfahrungen keine Einzelfälle sind.
LG
Anton
 
Die Ausreden ein Tier loszuwerden sind schier unbeschreiblich! Hier ist von Aufgabe der Zucht wegen Krankheit, Alters, Zuchtumstellung etc. die Rede! Im nächsten Jahr findet man den Züchter mit genau den Argumenten wieder. Sind wir hier alle doof? Ich habe hier schon eine Favoritenliste und bin jedes Jahr wieder amüsiert über diese Trollheit! Mein Misstrauen wuchs, nachdem ich von einem Händler aus dem Münsterland hereingelegt wurde! Ich habe seitdem dermassen die Schnauze voll, dass ich meine Entäuschung nicht verbergen kann! Ich weiss, dass ich jetzt wegen Denunziation und so weiter an die Wand gestellt werde, doch ist es mir egal! NIE, NIE würde ich einen kranken oder einen TOTEN Vogel verschicken bzw. verkaufen! Die Schmerzgrenze, einen nicht gesunden Vogel an den Mann zu bringen, liegt sehr tief! Die Wahrheit ist manchmal sehr schmerzlich und die Vogelzucht stirbt! Das Importverbot setzt der Gier neue Massstäbe. Die Liebe zur Kreatur kommt zu kurz. ES LEBE DAS KAPITAL!
 
Thema: Vertraut man einem anderem Züchter (Teil2)

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