Thura- /Maskengimpel

Hallo jetzt meld ich mich auch mal wieder in diesem Forum, allerdings "nur" einer Frage wegen.
Ich spiele mit dem Gedanken mir im Frühjahr eine neue Vogleart zuzulegen. Die engere Wahl fiel unter anderem auf die oben erwähnten Gimpelarten.
Jetzt also meine Fragen: Stimmt es, dass beide Arten in einer Freivoliere überwintert werden können?
Hat irgendwer von euch Erfahrung mit diesen Tieren?

lg, Othmar

Stimmt.
Beide Gimpelarten sind absolut winterhart.
Meine ersten Maskengimpel habe ich 1992 bekommen,und habe die Erfahrung gemacht,das sie "enttäuscht sind",wenn das Badewasser gefrohren war.
Im Winter füttere ich normales Waldvogel- oder Kanarienfutter mit etwas Sonnenblumenkernen.Chicorree und Äpfel,sowie frische Zweige von Kirsche,oder Weide sollten auch abwechselnd gegeben werden.Nicht nur die Knospen,sondern besonders die frische Rinde wird abgenagt.Fichtenzweige sind immer willkommen.
Mit zunehmender Temperatur muss das Futter "magerer"werden.Das heist nur ganz wenig fetthaltige Sämereien,und keine Sonnenblumenkerne.Ich mische das Kanarienfutter mit einer Zeisigmischung.
Man muss an dieser Stelle wissen,daß Gimpel einen längeren Verdauungskanal als andere Finkenvögel haben.Darum wird aus den mageren Futter (Rinde,Knospen,mehlhaltige Sämereien)
alles verwertbare genutzt.Energiereiche Samen wüden (gerade in der warmen Jahreszeit) zu gesundheitlichen Schäden führen.
Die merkt man leider erst zu spät.Wenn so ein Vogel 1-2 Tage aufgeplustert auf der Stange sitzt,ist es meistens schon zu spät zu reagieren.
Mit den Thuragimpeln würde ich raten,erst anzufangen wenn es mit den Maskengimpeln gut klappt,und wenn man eine ausreichend große Voliere hat.
Die Haltungsbedingungen sind etwa gleich,aber der Thuragimpel reagiert empfindlicher.
Gruss: Dietrich

Danke Dietrich für deine Ausführungen.
In welcher Hinsicht ist der Thuragimpel empfindlicher? Der zur Verfügung stehende Volierenabschnitt dürfte rund 6 m² Grundfläche haben und ist reichlich mit Koniferen bepflanzt. In diesem Teil meiner Anlage habe ich schon einige heimische Finkenvögel wie Erlenzeisige und Birkenzeisige gezüchtet. Wär das deiner Meinung nach an Erfahrung ausreichend um auch Thuragimpel erfolgreich zur Brut anzusetzen?
Hast/hattest du bei deinen Maskengimpeln auch Nachwuchs? Mich würde da nämlich interessieren wie hoch der Insektenanteil bei der Aufzucht ist und ob Ei- bzw. Weichfutter genommen wird. Nicht, dass das mit den Insekten ein Problem wär, denn bisher wirkten die Drohnenmaden aus eigener Hobbyimkerei "wahre Wunder". Damit sind auch schon Blutschnabelweber groß geworden...
lg, Othmar

Thuragimpel

Hallo Othmar,

ein paar nützliche Infos zum Thurag. bekommst Du auf der liebevoll gestaltetetn Seite von Ralf Zimmermann unter
http://home.t-online.de/home/zralf.tbrz/voe_thgimpel.htm

Ich weiß nicht, wie es beim Thura ist, aber nach allem was man hört und liest sollte man bei den Masken in jedem Falle Nachzuchten kaufen, da die weniger empfindlich sind als Wildfänge, die schon allein aus Artenschutzgründen abzulehnen sind.

Ich selbst spiele auch seit einiger Zeit mit dem Gedanken, mir Masken zu besorgen. Empfehlen kann ich auch wärmstens den Mex. Karmingimpel, der hübsch und anspruchslos ist und zudem einen wunderschönen Gesang hat.

Gruß
Oscar

Hallo Othmar!

Nicht nur Thuragimpel ist etwa empfindlich, sondern auch Maskengimpel und andere asiatische Gimpelarten, weil sie aus den Hochgebirge Asiens kommen und sehr sauberen Luft haben, da sie empfindlich gegen schmutzigen Luft in Deutschland sind.

Ich habe Erfahrung mit europäische und sibirische Stieglitze gemacht, daß die Sibirier ("Major") empfindlicher als Europäer sind, da sie aus Westsibirien und Südwestasien kommen und saubereren und trockeneren Luft als in Deutschland benötigen. Ich habe gesehen, gehört bzw. gelesen, daß viele sib. Stieglitze von verschiedenen Züchtern krank durch Klimaänderungen, besonders feuchten Luft, sind und nicht überleben werden. Die Sibirier aus NZ sind robuster als von WF, wenn sie gut eingewöhnt sind. Mein immer schön gewordene sibirische Stieglitz namens Nusret ist schon 5,5 Jahre alt! Meine 2 andere sib. Stieglitze waren leider kurz nach den Kauf gestorben.

Gruß!
Danny

...Danke Danny für deinen Beitrag zu meiner Fragerei.
Die Sache mit der verschmutzten Luft ist sehr interessant und wär sicher mal eine wissenschaftliche Studie wert. Mit Nachzuchttieren dürfte sich diese Schwierigkeit vermeiden lassen. So hoffe ich zumindest. Denn selbstverständlich hatte ich an den Kauf von Nachzuchten gedacht, schon alleine aus dem Aspekt der Eingewöhnung und letztendlich natürlich auch aus Artenschutzgründen. Wenn möglich habe ich immer darauf Wert gelegt keine Wildfänge zu erstehen. Was vor allem bei afrikanischen Prachtfinken oft gar nicht so einfach ist.....

danke nochmal an alle, mir werden sicher noch genauere Fragen einfallen

lg, Othmar

Betr.: Nachzucht bei Maskengimpeln
Ich hatte bereits 3 x das Glück jeweils 3 Jungvögel im Nest zu haben,aber gleichzeitig das Pech,sie nie groß zu bekommen.
Das liegt (lag vor ca10 Jahren) z.B. daran,daß kaum jemand wusste,das das Weibchen die Jungen nur ca. 5 Tage hudert.
Wenn dann das Wetter umschlägt,und plötzlich kälter oder regnerisch wird wird es kritisch.
Wenn das Nest einen ungünstigen Platz hat hast Du schon verloren. Die Jungen unterkühlen, werden steif und können nicht mehr "sperren".Folglich werden sie auch nicht mehr gefüttert.
Ab den 10-14 Tag hat man gute Chancen sie groß zu kriegen.
Außerdem brüten die Maskengimpel recht spät (bei mir erst Ende Juli) und dann nur ein Mal.Dann muss man schon wieder aufs nächste jahr hoffen.
Heutzutage giebt es aber schon einige Zuchtberichte,(DKB/AZ)die
genau beschreiben wie es "richtig" geht.
So wird auch auf Lebendfutter hingewiesen (Blattläuse,Mehlwürmer etc.) Durch diese "Powerkost"wird aber u.U.der Hahn weider triebig,und kann agressiv gegenüber den flüggen Jungvögeln werden.
Also es hat schon seine Schwierigkeiten,und jeder macht seine eigenen Erfahrungen.
Gruss: Dietrich