Blinder Nusret

Hallo, an alle!

Nusret (Stieglitz) ist blind und hat grauen Star in beide Augen. Ich war heute mit Nusret beim Tierarzt. Wir haben gesprochen.

Nusret lebt seit Ende November 1997 in eine Alu-Voliere und hat seit März 2003 grauen Star in linken Auge und seit August 2003 in rechten Auge. Er ist in der Voliere gewöhnt und finde gewöhnlich Futter und Wasser. Trotzdem ist er blind, lebt er weiter lang. Er kann nicht mehr flüchten und läßt ganz nah mich. Ich statte nur die Äste mit wenige Zweigen und ohne Laub in die Voliere aus und wechsele alle 4 Wochen frische Äste aus, aber es wird nicht geändert! Seit einige Jahre habe ich keine Koniferenzweigen mehr ausgestattet, weil hier nur Laubwälder gibt! Futter- und Wasserstelle werden nicht geändert! Damit weiß Nusret, wo Futter und Wasser sind, dann findet er sie. Nusret landet gut auf Ästen ohne Zweigen oder mit einigen Zweigen und greift gut sie. Er lebt seit 6 Jahre mit Suna (Hänfling) und Ekrem (Zeisig) zusammen. Suna und Ekrem vertragen sich sehr gut mit ihm. Wenn Nusret nicht sie sehen kann und fast auf sie landet, dann müssen Suna und Ekrem vor ihm flüchten. Ich schaffe keine neue Vögel an!

Blinde Vögel werden eingeschläfert, nur wenn sie nicht gefressen haben und sich nicht bewegt haben.

Hallo Danny,

ja, wenn man im Käfig/in der Voliere nichts mehr umbaut und alles so bleibt, wie der Vogel es von früher kannte, gibt es keine Probleme. Das ist prima, dass Du Nusret trotz seiner Behinderung das Weiterleben ermöglichst.
Hoffentlich bleibt er noch lange fit. 7 Jahre sind ja auch schon ein schönes Alter.

Übrigens, Danny: Sag niemals nie. Wer einmal Vögel gehalten hat, kommt meistens gar nicht mehr ohne sie aus.

Hallo zusammen!

Nusret wurde heute eingeschläfert, weil er ganz blind war, leicht abgemagert war, zu wenig gefressen hatte, die Augen entzündet hatte, immer auf den Boden gesessen hatte, viel geschlafen hatte und den Leben schwer gemacht hatte. :( Wenn er nicht eingeschläfert werden dürfte, dann müßte ich ihn wieder behandeln und viele Futter auf den Boden geben. Ihn habe ich im urwaldähnliche, dunkle und regnerische Wald beerdigt.

1. Dritte letztes schönsten Bild am 9.8.2004
2. Letztes Bild vom Handy vor meiner Reise am 10. 8.2004

Hallo Danny,

tut mir sehr leid das Dein Nusret eingeschläfert werden
mußte.

Ich habe noch immer den blinden Erlenzeisig.
Er kann sich inzwischen selbst versorgen.

Er lebt in einem Kistenkäfig 60x60x40.

Lieber Gruss

Konrad

...

Hallo DannyK,

auch von mir herzliches Beileid. Mein Mosi (Mosambiquegirlitz) ist ebenfalls gestern bei der Tierärztin verstorben. Er ist nur drei Jahre alt geworden. Ich bin untröstlich über den Verlust und kann darum besonders gut mit dir fühlen! Du konntest aber wenigstens Abschied von Nusret nehmen, was mir leider nicht vergönnt war. Ich habe meinen Mosi in der Himmelspforte verewigt, setze deinen guten Freund Nusret doch auch virtuell in die Himmelspforte. Mist, jetzt weine ich schon wieder. Warum ist das Schicksal nur so hart zu uns? Haben wir nicht alles für unsere Lieblinge getan? Anderen Vögeln geht es miserabel von den Haltungsbedingungen her und werden steinalt!!!!! Warum ist uns das nicht vergönnt? Wenn es einen lieben Gott gibt, hatte er dann besonders Freude an unseren Lieblingen? Hat er sie deshalb zu sich gerufen, damit er sie immer um sich hat?

Mit tieftraurigen Grüssen

Illa

Hallo Ihr beide!

Danke für Eure Beileid! :(

@Illa, werde im Himmelpforte schreiben...

...

Hallo DannyK,

oh, was für wunderbare, gefühlvolle Worte du für unsere Lieblinge gefunden hast. Das war so wunderschön zu lesen, da wollte ich keinen Beitrag mehr drunter setzen. Deine Liebeserklärung sollte das letzte Posting bleiben. Ich möchte gerne an ein Leben nach dem Tod glauben, aber es fällt mir so schwer. Was ich aber bestimmt weiß, ist das mein Mosi mit tausenprozentiger Sicherheit sich gut mit deinem Nusret verstanden hätte. Bestimmt hätte er sich ganz leise mit Nusret unterhalten, so wie er es auch bei meinen Wellenastrilden getan hat. Das waren ganz zarte Laute, als ob er Sympathie bekunden wollte. Abends hätte er darauf geachtet, seinen Platz neben Nusret einzunehmen, wenn es Schlafenszeit gewesen wäre. So wie es bei den Wellenastrilden immer der Fall war. Wie die Hühner sassen sie dann auf der Stange. Wenn dann Kräuter im Käfig gewesen wären, hätte Mosi auch drauf geachtet, das Nusret auch zu seinem Recht kommt. Das konnte ich so beobachten, weil ich nur an einer Stelle die Kräuter aufhing. Natürlich war Mosi als erster am knuspern und von der anderen Seite des Kräuterbündels aß das Wellenastrild-Männchen. Das Wellenastrild-Weibchen sass stets etwas traurig abseits, aber nicht lange, darauf hat Mosi geachtet. Hört sich seltsam an, war aber so. Wäre es nicht der Fall gewesen, hätte ich natürlich zwei Kräuterbündel reingehangen, aber Mosi hat auch das Weibchen fressen lassen, obwohl Mosi mit Sicherheit auch alleine das Kräuterbündel gefressen hätte. Es war also nicht so, das Mosi satt war, sondern er hat auch an das Weibchen gedacht. Dieses Verhalten von Mosi konnte ich zweimal am Tag beobachten. Wenn die Kräuter meist gegen Mittag leergefressen waren, hat er lautstark gerufen. Dieses Rufen war ganz speziell für mich gedacht, es war anders als die üblichen Äusserungen. Ja, Mosi und Nusret hätten sich auf jeden Fall verstanden, da bin ich mir ganz sicher.

Hallo DannyK,

ich bin auf der Suche nach Infos zu blinde Vögel hierhin gekommen. Es tut mir Leid, dass es Nusret nicht geschafft hat.

Ich habe eine Erlenzeisig, er heißt Ugo aber ich nenne ihn immer Ugolino. Er wird dieses Jahr 10 Jahre alt. Seit 1 1/2 Jahren ist er auf dem rechten Auge blind (grauer star) und ich habe jetzt festgestellt, dass es am linken Auge auch anfängt. Ich überlege gerade ob ich ihm einen Käfig besorgen sollte der nicht so hoch ist, da sein jetziger 75 cm hoch ist befürchte ich er könnte sich verletzen wenn er später nicht mehr sieht und vielleicht öfter mal fällt. Er sieht ja noch alles und könnte sich dann umgewöhnen.

Was meinst Du? sollte ich lieber alles so lassen wie es ist?

Anbei noch ein Bild von ihm und dem Wellensittich meiner Schwester...

Viele Grüße!

Claudia

Hallo Claudia,

ich würde Ugo in seinem jetzigen Käfig belassen, auch wenn er ganz blind wird. Er kennt die bisherige Anordnung der Sitzstangen, Futternäpfe, Wassertränke und Badehäuschen. Wenn Du jetzt etwas änderst, kennt er sich nicht mehr aus und wird unsicher.

Vielen Dank Ulrike,

das hatte ich mir gedacht. Ich hoffe nur das er sich an die Blindheit gewöhnt wenn es soweit sein wird. Er ist ein sehr lebenslustiger Vogel und das bleibt hoffentlich auch so... Ugolino ist bei uns zuhause der Boss, wenn er etwas möchte, dann bin ich immer gleich "bei Fuß", vielleicht ist er etwas zu verwöhnt aber ich denke immer das ein Vogel der nicht frei leben kann zumindest alles was möglich ist bekommen sollte...

Vielen Dank nochmal für die schnelle Antwort...

Viele Grüße

Claudia