Wie weit ziehen (Teilzieher) Cardueliden ....

Diskutiere Wie weit ziehen (Teilzieher) Cardueliden .... im Forum Cardueliden im Bereich Wildvögel - Hallo alle! ich habe mal eine Frage. Seit einigen Tagen beobachte ich hier bei uns in den Wäldern besonders viele Gimpel. Teileweise sind es...
Kenneth

Kenneth

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Hallo alle!

ich habe mal eine Frage.

Seit einigen Tagen beobachte ich hier bei uns in den Wäldern besonders viele Gimpel. Teileweise sind es Trupps von bis zu 30 Tieren und mehr. Sie fressen die Eschensamen die es hier dieses Jahr besonders viele gibt. Ich habe den Eindruck das es nicht unsere hier einh. Gimepunterart Pyrrhula p. coccinea ist, sondern Pyrrhula p. europaeo oder gar
Pyrrhula p. Pyrrhula sind. Ihr Ruf klingt nicht so wie ich ihn von unserem Gimpel kenne. Eher etwas langgezogener und tiefer im Ton, fast wie meine nordischen eben.

Kann das sein, dass Gimpel soweit nach Süden ziehen?

Dieses Jahr sind sogar Seidenschwänze bei uns, sie fressen die Beeren der Eberesche und die Äpfel die noch auf den Bäumen hängen geblieben sind.

Vielleicht gerichtet auch ihr von euren Beobachtungen. :D


Gruss Konrad
 

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Nord. Gimpel

Moin Konrad,

ich denke Du liegst mit Deiner Vermutung gar nicht so falsch. Hier in Schleswig-Holstein sind ab Ende Oktober viele solcher Vögel gesehen worden. Aufmerksam wurden alle Ornis erst durch den abweichenden Ruf. Dazu sind die Vögel deutlich größer als unsere einheimischen.
Nach Auffassung aller Experten ist es wohl eine nordische Unterart, die bisher nicht in diesem Umfang nach Mitteleuropa eingeflogen ist.

Gruß von der Ostseeküste

Oscar
 
Oscar Klose schrieb:
Moin Konrad,
Aufmerksam wurden alle Ornis erst durch den abweichenden Ruf. Dazu sind die Vögel deutlich größer als unsere einheimischen.
Nach Auffassung aller Experten ist es wohl eine nordische Unterart, die bisher nicht in diesem Umfang nach Mitteleuropa eingeflogen ist.

Oscar

Mir ist das auch an dem ungewöhnlichen Ruf und der grösse aufgefallen. Zudem sind sie in Scharen hier. Ich habe nie gleich soviele gesehen. Mir ist aufgefallen, dass die Weibchen ein eher aschgraues Gefieder tragen. Unsere haben ja ein rost braunes Gefieder. Und dann der Ruf, selbst im Schwarzwald bei meinen Eltern sind mir die Tage schon welche begegnet. Was denkst Du, ziehen sie wieder ab, oder vermischen sie sich mit den hier ansässigen Populationen.

Teilweise fliegen nämlich auch die "kleineren" mit ihnen umher.
 
Hier habe ich was gefunden. Ich habe gestern und Freitag auch Seidenschwänze beobachtet!

Gruss Konni
 
Hallo,zusammen.
Also ich lebe hier am Nordharzrand.
Hier vor dem Mittelgebirge "stauen" sich viele Vögel aus richtung Norden,die nicht mehr über den Harz hinwegziehen.
Mir ist nur aufgefallen,daß es momentan recht viele Gimpel sind.
Auf Größe und Ruf habe ich noch garnicht geachtet.(Wird jetzt verstärkt beachtet ;) )
Die milde Witterung in diesem Winter hat sogar Tannenhäher hierher verschlagen.Die sieht man hier fast nie.
Größere Schwärme Golammern sind auch nicht selten.
Vor einigen Jahren noch war zumindest keine Goldammer im Winter hier zu sehen.Solange die Felder eine geschlossene Schneedecke hatten,waren sie weg.
Seidenschwänze fallen hier alle Paar Jahre invasionsartig ein.Das steht dann meistens sogar in der Tageszeitung :beifall:

MfG Dietrich
 
Gimpel

Hallo Konrad,

ich denke mal das die nord. Gimpel uns wieder verlassen werden..!

Gruß aus dem Norden

Oscar
 
Hallo Konrad!

Ich habe 4 Bilder von meiner Mutter für Dich rausgefunden. Die Gimpel waren vor ca. 10 Jahre im Garten meiner Eltern bei strengen Winter. Sie handelten sich um nordische Gimpel. Stimmt's?

1. 2,1 Gimpel
2. 1,0 Gimpel
3. 1,0 Gimpel am Futterhäuschen
4. Größevergleich vom Gimpel: 1,0 Grünfink
 

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"Trompeter Gimpel"

Hallo !

inzwischen ist es sicher, dass die Gimpel-Invasion aus dem nordwestlichen
Teil des noch in Europa liegenden Russland stammt. Man hat anhand des
markanten „Trötenartigen Rufes“ herausgefunden das diese Gimpel vornehmlich im Komi – Gebiete lebt und brütet.

Weshalb er nun invasionsartig in Mitteleuropa und Grossbritanien einfällt
ist noch nicht genau geklärt, vermutet wird ein Zusammenhang mit einer
starken Vermehrung der Spezies dort und der wohl momentanen Futterknappheit in Komi.

Zum Vergleich habe ich mal ein Bild mit beigegeben.

Bin mal gespannt wie es mit dem "Trötergimpel" oder "Trompetengimpel" weitergeht. Hier kann man sich auch mal die Rufe dieser Gimpel anhören. Markant sind auch die breiteren
hellen Flügelbinden!

@ Danny,
Ja das dürften nordische Gimpel sein, vieleicht auch "Trompeten Gimpel" :D
 

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Königsfasan schrieb:
und wer auf dem Bild ist jetzt wer???
Oh sorry!

Links ist der nordische "Trompeter Gimpel" oder auch "Taigagimpel", so genannt weil er mehr trötend" ruft als es der "echte" nordische Gimpel tut. Den Ruf der Nominatform kann man sich auf meiner HP anhören, sein Ruf klingt weich, tiefer und mehr flötend. Unser Gimpel hingegen hat einen "schärferen" Ruf. Höher in der Stimmlage, aber auch noch "flötend". Rechts ein Pyrrhula p. europaea. Also ein mitteleuropäischer Dompfaff.
 
Landkarte

hier mal ein kleiner Eindruck wie weit die Vögel gewandert sind:
 

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Seidenschwänze und nordische Gimpel

Hallo, habe gestern Sonntag den 13.2.05 wieder einen Trupp der
"Trompeter Gimpel" im Waldstück " am Köpflesweg" bei 71263 Wds-Merklingen über längere Zeit beobachten können. Es waren 8,4 die teilweise am Boden die abgefallene Eschen und Ahornsamen suchten.

Nur Runde 500m weiter, war ein Schwarm Seindenschwänze (ca.20) . die sich
mit Hagebutten den Bauch vollschlugen, von mir unbeabsichtigt aufgescheucht worden.

Heute früh 14.2.um 7:55 sassen etwa 15 Seidenschwänze auf einer Birke
am Friedhof -Merklingen und rasteten.
 
Neues vom Invasionsgimpel

Hallo!

Es gibt einige Neuigkeiten zum Thema "Trompeter Gimpel"!

Es soll sich nun doch ziemlich sicher um die kaukasischen Unterart Pyrrhula pyrrhula rossikowi handeln. Anhand von empfangenen Fotos und Aufnahmen der Stimme hat der Naturforscher Oleg Boroodin, der Universität Ulyanovsk Russland , anhand von Vergleichen mit denen in der kaukasischen Natur-Reservaten vorkommenden Unterart Pyrrhula.p. rossikowi gemacht und ist danach ziemlich sicher, dass die "Trompeter Gimpel" aus dem südöstlichen Russland bis Georgien und nicht wie vorher angenommen, aus den nordöstlichen Russland stammen. so wird die rossikowi-These untermauert aber dennoch NICHT BEWIESEN! Folglich sollte diese Annahme von anderen, erfahrenen Fachleuten, bestätigt werden. Es wird geschrieben, dass diese Unterart normalerweise nur vertikale nomadische südöstlichen Bewegungen unternimmt. Extreme Schneefälle in der nördlichen Türkei sowie 4 Wochen früher e!
insetzende Schneefälle im Nordkaukasus haben diese Unterart, die das Gebiet südliche der Küste des Schwarzen Meers bewohnt, invasionsartig über die Ukraine, nach Rumänien, Polen und das restliche Europa einwandern lassen. Sonst überwintert dieser Gimpel im Nordosten der Türkei , im Norden Armeniens und Aserbaidschans .
 
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Hier die korrigierte Version der Landkarte.
 

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