Völlig Off Topic - Costa Rica

Diskutiere Völlig Off Topic - Costa Rica im Forum Clicker-Training im Bereich Allgemeine Foren - Hallo nachdem der alte Costa Rica Thread gelöscht wurde, stelle ich hier das Reisetagebuch für die die es lesen wollen völlig off-topic ein...
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Ann Castro

Guest
Hallo nachdem der alte Costa Rica Thread gelöscht wurde, stelle ich hier das Reisetagebuch für die die es lesen wollen völlig off-topic ein.

Begründung???....ummmm....wie leben Papageien in der Freiheit? Hat ja was mit Verhalten zu tun, und Verhalten hat was mit Clickern zu tun, oder so... ;)

Die Kommentare sind nicht mit kopiert, so dass hier nur das reine Tagebuch steht.

LG,

Ann.


9. November, 2002

Bin heute Nacht hier angekommen. War so uebermuedet, dass ich nicht mehr wusste wo oben und unten ist.

Bin gestern so gegen 10:30 zu Hause los und gegen 9:00 deutsche Zeit war ich endlich hier, nach einem endlosen Flug (13 Std!) nach Mexico City, dort warten und dann 2,5 Std Anschlussflug nach San Jose.
Bis ich dann im Hotel war, eingecheckt und geduscht hatte (man fuehlt sich ja sooo eklig nach so einer Reise) war es dann auch schon 3:00 durch (hiesige Zeit, wir sind 7 Std vor Deutschland, also unser 12:00 Mittags ist 19:00 in D).

Habe keine Ahnung, wann ich wieviel geschlafen habe, aber nach dem Zustand meines Magens zu urteilen (er grummelt, wenn ich uebermuedet bin) war es nicht wirklich genug. Jetzt ist es ca 8:30.

Eben habe ich gefruehstueckt. Richtig gut. Ein Geschaeftsfreund sagte mir dass Essen hier sei ganz schlecht, nur immer Reis mit Bohnen. Und da Essen ungemein wichtig fuer ich ist, war ich schon besorgt.

Aber das stimmt nicht <erleichtert-guck>. Es gibt hier viel frisches Obst - habe gerade riesige Mengen frischer Papayas verdrueckt (oops, ob das so klug war???) und herrlichen frischen Saft (keine Ahnugn was das war). Reis mit Bohnen gab es auch, aber mit so einer koestlichen scharfen Tomaten, Zwiebeln, weiss-der-Kuckuck-was-noch Sosse. Also verhungern werde ich hier mit Sicherheit nicht!

Handy geht nicht, auf keiner Frequenz - gut das ich diesen Welthandyziegel mit mir rumschleppe arghghghgh... Aber dafuer scheint es ueberall Internetcafes zu geben fuer billig bis umsonst (hier im Hotel). Also falls es Euch interessieren sollte, kann ich Euch oefters mal Updates schreiben.
Gleich geht es los zum Inbio Park ...bin mal gespannt.


9. November, 2002 (nachmittags)

War heute im InBio Park, einem botanischen Garten, der u.A. zum Studium von Pflanzen und Insekten dient.

Hatte eine tolle Fuehrerin, dachte sie waere Biologin. Es stellte sich dann heraus, dass sie Ecotourismus studiert hatte. Ob CR das einzige Land ist, wo man so was studieren kann?

Dieser ganze Park wurde erst vor 5 JAhren gepflanzt, was mich super erstaunt hat, denn es sieht alles so aus, als ob es schon ewig da waere. Unglaublich wie schnell hier alles waechst und wuchert.

Die Tiere lieben es offensichtlich hier auch. So haben sich z.B. die paar Vogelarten, die hier am Anfang hier angesiedelt wurden auf krachende 83 erweitert, die hier alle freiwillig "hergezogen" sind.

Schrecklcihstes Erlebnis gestern: Bin in den Busch vorgedrungen, um eien seltene Vogelart (so eine Art schwarzer Truthhahn mit gelbem Schnabel und schwarzer Haube) zu fotographieren. Auf dem Weg zurueck, bin ich in ein riesen Spinnennetz gerannt, dass sich dann ueber meinem ganzen Gesicht festgeklebt hat. Igittigitt!!!!

Schoenstes Erlebnis: Habe es geschafft einen Kolibri im Flug zu knipsen.
Nervigstes Erlebnis: Als besagter seltener Vogel, fuer den ich meine spinnenfreie Zukunft riskiert habe, am Kaffeeestand auftauchte um um Leckerchen bettelte .

Habe mein erstes echtes Faultier in einem Baum gesehen. Wirklich faul. Alles im Zeitlupentempo, aber irgendwie sehr suess und ruehrend.


10. November, 2002

Heute war ich beim Irazu Vulkan. Stellt Euch meine Ueberraschung vor, als ich bei diesem - bitteschoen noch aktiven -Vulkan ankam, in seinen Krater blickte und, nicht etwa die von mir (evtl. naiverweise ) vorgestellte brodelnde Masse sah, sondern einen blaugruenen See.....??????

Nun, ja, huebsch war es trotzdem, insbesondere da wegen des Nieselregens - oder war es doch Nebel? - ein Regenbogen ueber dem Ganzen schwebte.
Das Wetter hier ist uebrigens sehr kurios. Wir sind am Ende der Regenzeit, wodurch es immer noch haeufig regnet. Aber trotz dunkelgrauer Wolkendecke ist es hier unglaublich hell. Das Licht ist hier so intensiv, dass es einfach durch alles durchkommt.....

.....so wie auch die Muecken, die auch die Regenzeit moegen. So habe ich gestern meinen ersten (und zweiten, und dritten) Mueckenstich bekommen. Einen davon aufs Augenlid, dass daraufhin derartig zugeschwollen ist, dass ich aussah wie der Verlierer in einem Preiskampf. Habe dann irgendwann nachts Rescue Tropfen draufgetan und es hat tatsaechlich geholfen. - Heute morgen haette ich jedem glaubhaft vormachen koennen, dass ich der Gewinner in eben diesem Kampf gewesen bin .

Bestes Erlebnis: Die unglaublich (lies: nervigen) energetischen Amis, die hier im gleichen Hotel wohnen sind heute morgen zu einer Kanutour aufgebrochen (wo sie hoffentlich ihre ueberschuessige Energie abarbeiten werden ).

Frustigstes Erlebnis: Davon habe ich leider nichts, da ich morgen frueh selbst hier abreise...


11. November, 2002

Heute ging es dann mit meiner Pazifik-Rundreise los. Ausser mir noch ein Luxemburger Ehepaar und der Fahrer/Fuehrer. Mit noch zwei Leuten ist es halt um Laengen guenstiger als alleine. Gluecklicherweise sind die beiden wirklich angenehm.

Zuerst sind wir zum Carara Nationalpark gefahren und sind dort "spazieren gegangen". Reizend war dort eine Gruppe Amazonen, die sich in einem Baum vergnuegten. Sie waren sehr lustig.

Verspielt und ein bisschen frech, so wie man es aus deutschen Wohnzimmern kennt. Aber sehr sehr leise (was manchen Amazonen Besitzer sehr erstaunen duerfte). So sind wir nicht etwa durch ihr Gekreische auf sie auf aufmerksam geworden, sondern durch ihre Bewegungen im Blaetterdach und durch die ausgezuzelten Fruchthuelsen, die auf uns herabregneten.

Aber trotzdem, zu beobachten, wie sie miteinander in den Aesten spielten, macht wirklich klar, was unsere Geier zu Hause nicht haben. Das regelt es - meine Geier muessen bald moeglichst in Baeumen klettern koennen.

Ausserdem - die Idee kam im Hotel - muss mein Vogelzimmer Haengematten ahben. Das ist die optimale Loesung. So kann man sich bequem hingammeln, es nimmt nicht viel Platz weg, ist waschbar und gegebenenfalls guenstig zu ersetzen. Uuuund das Dschungelfeeling was man debei bekommt ist schlichtweg unbezahlber.

Ja, Ihr habt es erraten im Hotel gab es Haengematten. Wir hatten jeder ein eigenes Haeuschen mit Riesenbad. Die Dusche war so breit wie zwei Badewannen - da haette Jack richtig Spass drin. Endlich wuerde er nicht mehr mit den Fluegeln ueberall anecken.

Und vor der Huette war ein kleiner Patio mit Haengematte, wo ich abends drinlag und meine Notizen machte. Mueckennetze habe ich hier uebrigens noch nicht gesehen, so verlasse ich mich auf das gute Autan und die Aussage von den Einheimischen, dass es hier keine Malaria gibt. Am Flughafen wurde mir gesagt ich sollte dringendst fuer Malaria-Prophylaxe sorgen, da aber der Arzt nicht da war und mein Lariam seit nunmehr zwei Jahren abgelaufen war.....nun, ich hoffe die Einheimischen haben recht...

Nach dem Carara Park sind wir zu einem tollen Fischrestaurant in der Naehe gefahren, dass an einem menschenleeren Strand lag. Herrlich und das Essen war goettlich. Man habe ich mich ueberfuttert!!!

Anschliessend sind wir an riesigen Palmoel Plantagen (Monokultur ) nach Quepas weitergefahren, wo wir die naecshten zwei Tage waren.

Frustigstes Erlebnis heute: Haben Hellrote Aras im Dschungel zwar laut und deutlich hoeren koennen, aber nicht gesehen.

Absolut nervigstes Erlebnis heute: War ganz kurz "Haendewaschen", maximal 20 Sekunden weg. Und just in diesem Moment sind zwei hellrote Ara Paare ueber unseren Parkplatz geflogen. Und ich habe sie nicht gesehen. Arghghgh .

Schoenstes Erlebnis: Natuerlich die Amazonen


12. November, 2002

Heute waren wir im Manuel Antonio Nationalpark.

Hier haben wir unglaubliche Mengen Faultiere (fuer die Experten: mit zwei und drei Zehen) gesehen. Das mit drei Zehen hatte einen schwarzen Streifen entlang des Rueckens, wurde also als Maennchen deklariert.

Ferner gab es ueberall gut getarnte Schwarze Leguane. Trotz ihrer beachtlichen Groesse (zw. ca 40-50 cm), bin ich mehrfach fast ueber eines gestolpert. Nun ja es kann auch was damit zu tun haben, dass mein Blick oft oben in den Baumkronen hing .

Aber gut getarnt sind sie wirklich. Die aelteren Tiere haben eine Art Stachelreihe auf dem Reucken, so dass sie aussehen, wie Dinosaurier. Jurassic Park laesst gruessen.

Atemberaubende Straende, die trotz der taeglich erlaubten 600 Besucher eher leer sind. Taschenkrebse mit knallroten Beinen haben wir in verschiedensten Groessen ueberall im Untergebuesch gesehen, sowie unzaehlige Einsiedlerkrebse.

An einem Strand war das so intensiv, dass man das Gefuehl hat, dass sich jeder Kiesel am Strand bewegt. - Nur es waren keine Kiesel sondern hunderte von "besetzten" Schneckenhausern in den verschiedensten Groessen.
Was haben wir noch gesehen?

- Kapuzineraeffchen - eine ganze Gruppe. Stundenlang haette ich ihrem Quatsch zusehen koennen.

- Bruellaffen - wie der Name schon sagt sehr sehr laut, aber eher uncharmant

- einen wunderschoenen abgelegenen Wasserfall. Jede Bruecke dahin (und es gab etliche) war eingestuerzt, so dass wir uns ziemlich durchhangeln mussten um dahin zu kommen. Aber es hat sich wirklich gelohnt.

- ein zahmes Weisschwanzreh, was beschlagnahmt und hier ausgesetzt wurde. Nur es gibt hier sonst keine Rehe dieser Art, ob das so ideal war?

- Nasenbaer, der in der Erde naste <grins>

- Waschbaeren

- Und Fledermaeuse, fein saeuberlich in Reih und Glied an einem Baum. Sie machen das, damit sie wie ein groesseres Tier aussehen und nicht so schnell angegriffen werden. Darueberhinaus sind auch sie perfekt getarnt.

Ihr koennt Euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich meine Geier vermisse. Aber hierzusein zeigt mir, wieviel wir noch machen muessen, damit unsere Geier auch nur annaehernd das richtige Klima haben.

Die Luftfeuchtigkeit ist enorm. Es faellt mir schwer tief einzuatmen. Die Flora - interessant. So fressen z.B. die Amazonen hier die Fruechte des Ficus, von denen ich immer gehoert hatte, dass sie fuer die Geier giftig seien.

Ausserdem ist hier so ziemlich jeder Baum mit diversen tropischen Pflanzen, die es bei uns nur im Blumentopf auf der Fensterbank gibt, bis in die Baumkronen rauf bewachsen. Die meisten von diesen Pflanzen habe ich vormals als giftig benannt bekommen. Die Tiere hier vertragen sie offensichtlich oder gehen aus Erfahrung nicht dran. Auf jeden Fall gibt es hier unendlich viel zu lernen.

Zurueck in meiner Kabine: Vor meinem Patio gibt es einen Ylang-Ylang Baum. Unbeschreiblich wie er duftet. Die Nacht ist schwer mit em suessen Parfum. Im Hintergrund zirpt ud gluckst es und ueberall sind kleine leuchtende Gluehwuermchen im Gras. Wie im Maerchen. Dies muss der bezauberndste Moment des heutigen Tages sein.


13. November, 2002

Heute haben wir ein Canopy Tour gemacht. Ein irrer Spass!

Man bekommt so eine Art Kletterharness an und wird mit Karabinerhaken an Drahtseile gehakt. Diese Drahtseile sind wiederum mit Aussichtsplatformen verbunden, die teils oberhalb, teils zwischen den Baumkronen sind.

Und dann geht's los. Man zischt an diesen Drahtseilen von Plattform zu Plattform - vorher noch eine Kurzanleitung wie man bremst. Aber auch dies ist trickreich. Bremst man zu spaet, donnert man in den Baum an dem die Plattform befestigt ist. Bremst man zuviel - oh wie peinlich!!! Man bleibt mitten am Seil haengen und jeder bekommt mit, dass man ein bekennendes ich-trau-mich-nicht-und=bremse-Weichei ist. Und dann muss einer der Fuehrer sich raushangeln und einen reinziehen. Ist mir einmal passiert <schamrotes Gesicht> , aber nie wieder !!!

Auf jeden Fall ist es klasse. Man ist wirklich hoch oben (wie hoch so ein Tropenbaum halt ist) und hat eine tolle Sicht. Adrenalin plus Abenteuer plus Aussicht. Muss man gemacht haben!

Im Hotel gibt es uebrigens eine Amazone, die von der Besitzerin mit gebrochenem Fluegel im Wald gefunden und wieder aufgepaepelt wurde. Ein wunderschoenes Tier (wenn man von dem schiefen Fluegel absieht), blaugruen am Kopf mit roter Stirn (Rotstirnamazone??)

Dann sind wir mehrere Stunden zu den Nebelwaeldern von Monteverde gefahren. In ganz hohem huegeligen Gebiet mit absolut spektakulaerer Szenerie!

Auf dem Weg dahin haben wir wieder einiges an Tieren sehen duerfen.
Krokodile im Tarcoles Fluss. Auch an anderen Fluessen Schilder, auf denen Baden verboten steht - mit einem Kroko-Bildchen als Erklaerung . Da gehe ich sicherlich nicht in die Naehe. Diese Biester sind wirklich ganz schoen gross. Brrrrr.

Titiaeffchen, Pelikane, Eisvoegel, etc.

Besonders schoen war ein Schwarm Sittiche (Namen muss ich noch rausfiden), die in der Abenddaemmerungueber uns hinwegflogen.

Lustig ein Faultier, was am Stromkabel ueber der Strasse hing. Normalerweise sieht man sie nur hoch oben im Baumwipfel zusammengerollt. Sie sehen dann von der Ferne aus wie ein Termitennest. Erst mit dem Fernglas (oder mit den Spaeheraugen unseres Fuehrers ) sieht man dann das Fell und weiss, was es ist.

Dieses Tier jedoch hing als definitiv nicht termitennestiger Klumpen am Stromkabel. Als wir anhielten, um es besser sehen zu koennen (und, ja, ich gebe es zu, von allen Seiten zu fotographieren) rannte es im Laufschritt - was bei einem Faultier allerdings relativ gesehen werden muss, diese Tiere sind wirklich langsam und muessen sich staendig von den anstrengenden zwei drei Schritten wieder durch zusammenrollen und Paeuschen machen erhohlen - nun es kletterte also laaaangsam zur anderen Strassenseite, wo es schlussendlich im Gebuesch verschwand.

So, nach mehreren Stunden auf der Schotterpiste (Strassen gehen hier durch den Regen ohnehin nur kaputt ?????? wurde mir gesagt) freue ich mich jetzt auf mein Hotel, Abendessen udn eine heisse Badewanne (Juchuhhhh - sehr unueblich dieses Hotel hat Badewanne!!!!!).


14.11.2002

Heute haben wir den ganzen Tag im Nebelwald verbracht. Was sag ich? Nebelwald? Maerchenwald waere richtiger.

Dieser Wald ist recht hoch gelegen, so dass er ja nach Wetter, in den Wolken liegt. Dadurch ziehen sich Nebel-/Wolkenschwaden geheimnisvoll durch das Gruen.

Ueberal tropft und nieselt es, da die Luft schwer von Feuchtigkeit ist. Alle Baeume sind von struppigem Moos ueberzogen, sogar Palmen haben wir gesehen deren Blaetter mit Moos bewachsen waren. Das Ganze ueberwuchert von diversen Luft- und Schmarotzerpflanzen. All dies kreiert eine geradezu mystische Atmosphere. Man erwartet, das hinter jedem Strauch Elfen hervofliegen oder Zwerge einem den Weg versperren muessten.

Elfen einer gewissen Art gibt es hier schon, in der Form von Kolibris, die von jeder roten Bluete magisch angezogen werden. Im Wald sehen sie fast langweilig braun/grau aus und faszinieren nur durch ihre Wendigkeit.
Sieht man sie jedoch in der Sonne versteht man, warum sie auch fliegende Juwelen genannt werden. Da glaenzen und schillern sie in allen Farben.
Manchmal, fuer kurze Momente, sitzen sie still auf einem Aestchen, doch sofort geht es wieder los auf der unermuedlichen und unentwegten Nahrungssuche, die ihr hoher Energieverbrauch verlangt.

Nach einem "normalen" Spaziergang am Vormittag, haben wir am Nachmittag einen Skywalk (also einen Spaziergang im Himmel) durchgefuehrt. (Warum ich das was wir hier machen Spaziergaenge nenne ist mir nicht so ganz klar. Eigentlich sind es eher ausgedehnte Wanderungen.)

Dieser Skywalk besteht aus ganz hoch an Drahtseilen aufgehaengten Bruecken aus einer Art dickem Drahtnetz - so dass man zwischen den Fuessen durch in 15m Tiefe sehen kann, wo man hinfallen wuerde, wenn....aber da wollen wir jetzt ja nicht dran denken, oder??

Also man ueberquert eine Bruecke, wander weiter durch den Nebelwald, kommt an die naechste Bruecke usw. Der Vorteil dieser Bruecken ist, dass man dadurch in die Naehe der Baumkronen kommt, wo viel Licht - und somit fuer Nebelwaldverhaeltnisse - die "Action" ist.

Also sieht man hoch oben Orchideen, Voegel, Tiere. Man kann aus naechster Naehe beobachten, wie Bromelien in den Baeumen, statt im Blumentopf <lach> sitzen. Im Ernst, ich werde Tropenpflanzen im Topf von jetzt ab mit ganz anderen Augen sehen. Die Arten, die ich erkenne, sitzen allesamt auf Baeumen.

Wieder zu Hause werde ich mal einige Kletterbaumdekorations-experimente durchfuehren muessen.

Aber wie dem auch sei, wir wanderten also los bei stroemendem Regen. Von Kopf bis Fuss in Regenponchos eingehuellt. Durch den Regen gab es sehr wenige Tiere zu sehen, die eigentlich nur Schutz suchten, wie z.B. ein komplett eingerollter Bruellaffe, den wir nur ob seines lauten Geschreis finden konnten.

Eigentlich war der Regen klasse. Er hat dem ganzen so eine ganz andere Atmosphaere verliehen. Vielleicht ist deshalb, der Nebelwald im Moment fuer mich der schoenste Wald, den ich hier erleben durfte, obwohl wir hier am wenigsten gesehen haben.

Suessestes Erlebnis: Im Regen einen Kolibri auf einem Ast zu sehen, der sich genauso verrueckt und ausgiebig in seiner Regendusche anstellte, wie man es sich sonst nur von Amazonen vorstellen kann (Oder von Jack daheim in der Dusche. Und das wobei er locker in eine von Jacks Klauen passen wuerde.)


15. November, 2002

Heute morgen haben wir den Nebelwald hinter uns gelassen und sind (wieder per Gebiss-ausschlagender Schotterpiste) an die Kueste gefahren.

Die natuerliche Vegetation hier ist der Trockenwald, mit richtigen Jahreszeiten, nun ja, so ungefaehr. So wie in Europa kann man sich die Sache mit den Jahreszeiten allerdings nicht vorstellen.

Im Regen- und Nebelwald herrscht das ganze Jahr ueber mehr oder weniger das gleiche Klima, Naehstoffe, Wasserzufuhr, etc., mit dem interessanten Resultat, dass die Baeume deshalb keine Jahresringe bekommen. Es gibt mit dem Fehlen der Saisons, keinen Ausloeser fuer eben diese Ringe.

Ganz anders im Trockenwald. Waehrend des Winters regnet es. Im Sommer ist es richtig trocken. Deshalb werfen die Baeume dann die Blaetter ab, um sozusagen in den Sparmechanismus umzuschalten. Seltsamerweise, ist dies aber dann auch die Jahreszeit, wo alles blueht. Man stelle sich also lauter kahle Baeume mit dicken fetten Blueten vor.

An der Kueste, oder besser gesagt an der Tempisque Bucht angekommen, sind wir in ein Boot umgestiegen und mit einem nur spanischsprechenden Fuehrer zwei Stunden lang die Bucht, bzw. den Rio Bebedero hochgefahren. Wenn ihr mich hier also bei hanebuechen verkehrten Geschichten erwischt, dann liegt das daran, dass mein Spanisch so inadequat ist, dass ich mir die Haelfte dazudichten muss .

Also, dick mit Sonnenblock 60 eingecremt und los gings. Was sofort auffiel waren die Unmengen an diversesten Kranichsorten, die man hier sieht. Grosse und kleine, weisse und blaue. Um die Bestimmung noch ein bisschen schwieriger zu machen, sehen bei manchen Arten die jungen Voegel aus wie die erwachsenen Voegel anderer Arten.

Aber da ich gestern in ein Buch ueber Costa Ricanische Voegel investiert habe - alles kein Problem (und wenn Ihr mir das glaubt, verkaufe ich Euch demnaechst Sumpfland in Florida ).

Also weiter gings den Fluss hoch. Hin und wieder sahen wir einen Raubvogel (Ortiga??) mit einem Fisch in seinen Krallen. Die Krallen dieser Raubvoegel sind quasi verkehrt herum, damit sie im Flug die Beute aus dem Wasser greifen koennen.

Es ist allgemein interessant zu beobachten, wie gut die Voegel an ihre jeweilige Lebensart angepasst sind. So haben z.B. die nachtaktiven Voegel riesengrosse Augen und einen breiteren Schnabel, da sie nicht so praezise fischen koennen, wie die tagaktiven. Interessant, oder?

Ueberall sahen wir auch gruene Leguane. Bzw. wir sahen die Maennchen, die jetzt zur Paarungszeit eine orange Farbe annehmen und mit Leichtigkeit selbst auf einige Entfernung in den Baeumen zu sichten sind. Das kann ja nicht sicher sein. Aber wenns hilft ein Maedel zu angeln....

Krokodile haben wir kaum welche gesehen, obwohl es hier davon wimmeln soll.
Hartgesotten schien die einheimische Bevoelkerung zu sein, die trotz offensichtlicher Krokodilpopulation im Fluss steht, um zu angeln. Allerdings nie alleine. Mir wurde gesagt, dass man in einer Gruppe mehr oder weniger sicher ist. Mehr oder weniger??? Bei Krokodilen??? Die sind doch wohl verrueckt!!!
Es wurde dann auch eingestanden, dass derartige Expeditionen hin und wieder schiefgehen, wenn z.B. einer aus der Gruppe sich absondert, um mal pieseln zu gehen. Auf solche Momente haben die groesseren Krokodile gewartet - sobald sie einen alleine sehen, wird er zum Angriffsziel.
Naja, ich denke, so oft kann das ja nicht passieren, sonst waeren die Leute sicherlich vorsichtiger?? Oder???

Ganz besonders interessant war es zwei Sittiche, scheinbar ein Paar, laut schimpfend in einem Baum zu finden. Bei genauerem Hinschauen stellte sich dann heraus, dass ihr Nest, dass sie in einem Termitenbau gebaut hatten, gerade von einem Schwarzen Leguan (irre gut getarnt, uebrigens) besucht wurde, der auf Eierklau aus war. Die Armen .

Nach der Bootsfahrt sind wir ueber Liberia, der Hauptstadt von Guanacaste, zuerst auf der Panamericana und dann, ja man glaubt es kaum, Trommelwirbel, ueber Schotterpisten zu einer Hacienda gefahren auf der wir die naechsten zwei Naechte verbringen werden.

In dieser Gegend gibt es hauptsaechlich Viehzucht, was bedeutet, dass hier ehemals sehr sehr viel Wald gerodet wurde. Was uebrig blieb, ist jetzt alles als Reservate deklariert, so dass zumindest diese Waelder bestehen bleiben.
Hauptironiepunkt ist, dass die Export Rinder, zumindest in der Vergangenheit, hauptsaechlich an MacDonalds gingen. Man also hier die Artenvielfalt erheblich reduzierte, fuer Hamburger. Das macht mich doch mal wieder stolz ein Mensch zu sein.

Liebe Gruesse und (wahrscheinlich) bis morgen,

Ann.


16. November, 2002

Wir sind jetzt im Rincon de la Vieja. Dies heisst genau uebersetzt, die Ecke der Alten. Die Sage geht, dass es hier zwei verfeindete Indianerstaemme gab. Und - wie sollte es anders sein - der Sohn des einen Haeuptlings verliebte sich in die Tochter des anderen.

Dies fand der Vater des Maedchens heraus. In seinem Zorn schleppte er sie den Huegel herauf, um sie in den Vulkan zu stuerzen. Irgendwie schaffte sie es dies zu ueberleben und lebte fortan als Einsiedlerin in diesen Huegeln. Nach ihr ist also diese Gegend benannt.

Der Wald hier ist ein Mischwald, unten ein Trockenwald und weiter oben ein Nebelwald. Das wirklich besondere ist aber, dass diese Bergkette aus neun Vulkanen besteht. Eigentlich sehen sie nach gar nichts besonderem aus, wie Huegel eben.

Aber als wir hier gestern morgen spazieren gingen, kamen wir an etlichen Dampf, Wasser und Schlammloechern vorbei, wo die vulkanische Aktivitaet ersichtlich wird.

Das ganze faengt mit einem kleinen Loch in der Erde an, wo sehr heisser Dampf seinen Ausgang findet. Mit der Zeit wird dieses Loch immer groesser, der Boden drumherum wird durchlaessiger, mehrere solche Loecher entstehen, bis der Boden einstuerzt.

Dadurch entsteht dann so eine Art Teich, in dem es aber zischt und brodelt es. Ausserdem stinkt das Ganze ganz abscheulich nach Schwefel (genaugenommen ist es Schwefelwasserstoff), also wie faule Eier.

Wenn der Teich aus Wasser ist, zeigt dieser die Verfaerbungen der aufgeloesten Mineralien. Wir haben hier gruenliche (Schwefel) und roetliche (Eisen) gesehen. Die ineinander uebergehenden Becken sind dabei farblich scharf gegeneinander abgegrenzt. Eigentlich wuerde man ja vermuten, dass sie sich vermischen wuerden.

Ist der Teich aus Schlamm, dann sieht das Ganze aus, wie ein dicker, kochender, grauer Pudding. Es blubbert und spritzt. Dem Ganzen, unabhaengig davon, ob Wasser oder Schlamm, will man allerdings nicht zu nahe kommen, denn es hat Temperaturen zwischen 75 und 106 Grad Celsius. Nicht so zum Baden geeignet.

Geht man also in diesem Wald spazieren, sieht man ueberall dicksten Dampf, der sich aus diesen Loechern durchs Gehoelz zieht, und diese Teiche zischen und brodeln (und stinken ) wie Hexenkessel.

Nichtsdestotrotz waechst der Wald bis dicht an diese Loecher heran. Und auch die ueblichen ( man wird verwoehnt) Tiere sieht man hier: Nasenbaeren, Bruellaffen und viele viele Voegel.

Am Nachmittag haben wir uns dann einen Ausritt zu den thermalen Quellen gegoennt, in denen man baden kann. Es ging ungefaehr eine Stunde ueber Stock und Stein, durch Wald, Wiesen und Baeche bis wir dort ankamen. Die Pferde waren Arbeitstiere der Hacienda, so dass sie mit dem doch recht unwegsamen Gelaende ueberhaupt kein Problem hatten.

Aus den heissen Quellen, sind Becken geformt worden, in denen man Baden kann. Wir haben uns natuerlich die heisseste mit gemuetlicher Badewannen Temperatur ausgesucht und uns ewig darin gealt. Der Pferdefuehrer hat dann noch aus einem Schlammloch eben diesen fuer uns geholt, so dass wir uns sogar noch eine Beautymaske machen konnten.

Auf dem Rueckritt fing es an zu daemmern und wir sind ueber einsamme Huegel und Wiesen geritten, so dass ich mich fast wie ein Rinderbaron (oder Baronin ) fuehlte, der sein Land abreitet. Ahhhhh - so koennte man leben!!! - Wenn da nicht die suessen Kaelber waeren, die man ja nur zum Schlachten grosszieht. Das koennte ich nicht.

Liebe Gruesse,

Ann.


17.nov???

Gestern morgen hatten wir das bezauberndste Wetter, dass man sich vorstellen kann. Bei strahlendem Sonnenschein nieselte es so zart, dass die Regentroepfchen wie Schneeflocken (oder Feenstaub?) glitzernd zu Boden schwebten. Dazu wurden wir auch noch mit einem gigantischen, farbenfrohen Regenbogen verwoehnt, der ueber der Landschaft schwebte. Wie schoeeeeen!!! <seufz>

Dann ging es wieder los.

Nachdem wir eine Woche gemeinsam unterwegs waren, ging es gestern zurueck nach San Jose. Die Luxemburger sind heute morgen zurueck in die Heimat geflogen und ich freu mich auf mein naechstes Abenteuer. Heute geht es in die Selvas Bananitos (in der Naehe von Limon an der Karibikkueste), wo es allerdings keinen Strom gibt, so dass ich leider meine Updates werde nachreichen muessen.

Aber erst noch zum gestrigen Tag. Der war naemlich auch ganz schoen interessant. Denn wir sind nicht etwa auf geradestem Weg zurueck nach S.J. gefahren, sondern haben dies noch mit dem einen oder anderen Abstecher verbunden.

Zunaechst hielten wir beim <irgendwas?> de los Pumas, einer Auffangstation hauptsaechlich fuer Raubkatzen, an. Diese wurde vor Jahren von einer Schweizer Dame gegruendet, deren Mann von seiner Firma hierher versetzt wurde und dann einfach hierblieb (wie gut ich das verstehen kann!).

Diese Dame ist leider letztes Jahr verstorben, aber die Arbeit wird von ihrem Mann und einer Enkelin weitergefuehrt. In dieser Station werden hauptsaechlich beschlagnahmte Tiere abgegeben, aber auch verletzte oder "überfluessige" Tiere finden hier ein zuhause.

Direkt hinter dem Eingang war eine Riesenvoliere, ungefaehr 5 m hoch und schaetzungsweise 50m2 gross. Darin sassen 4 Aras, zwei Truthahnvoegel (so eine wilde Art, nicht die domestizierten), und etwa sechs Amazonen. Mensch, so stelle ich mir eine Aussenvoliere vor (wenn ich endlich mal einen Garten habe!).

Die Raubkatzen, Jaguare, Pumas, Ozelots und einige, von denen ich noch nie gehoert hatte, waren in dicht mit Dschungelvegetation verwucherten Gehegen untergebracht, so dass sie gut Schutz finden konnten.

Nun stellt Euch mein Erstaunen vor, als ich inmitten all dieser Wildtiere auf einen etwas gerupften Molukkenkakadu stiess.

Dieser gehoerte, so erfuhr ich, der Gruenderin dieses Wildparks, die leider im letzten Jahr verstorben ist. 38 Jahre war dieses Tier ihr Partner, wie er bei ihrem Tode getrauert haben muss, kann man sich unschwer vorstellen.

Eine Mitarbeiterin des Parks (ob des Affen und Affenbabies, die sie mit sich herumtrug, unschwer als solche zu erkennen ) erzaehlte mir, dass sie vieles gegen das Rupfen probiert habe, bislang ohne Erfolg. Parasitenbehandlungen habe es gegeben, der Vogel sei zur Gesellschaft zu den Aras gesetzt worden, die ihn leider als Fremdkoerper (es sind ja wilde Tiere) nur gejagt haben. Jetzt versuche sie ihn immer wieder in andere Stellen innerhalb des Parks zu setzen, damit er sich nicht langweile.

Ideal waere natuerlich eine Vergesellschaftung mit einer Molukkenhenne, aber dies scheitere leider am Geld. Mal abgesehen davon, ob ein Vogel nach 38 Jahren Einzelhaltung ueberhaupt noch zu verpaaren sei, hat sie in C.R. bisher noch keinen weiteren Kakadu, geschweige denn eine passende Molokkenhenne auftreiben koennen.

Die Alternative sei eine in den USA zu kaufen und zu importieren. Aber Molukken sind halt sehr teuer und da sie keine Spendengelder fuer den Import eines Nicht-Wildtieres hernehmen kann, wird der Gute wohl leider noch eine Weile alleine sein.

Ich werde ihr auf jeden Fall einige Websites (natuerlich auch die Vogelforen) rueberschicken und vielleicht auch die eine oder andere Buchinfo. Auch habe ich ihr von Inges Lissi erzaehlt. Waere schoen, wenn wir ihr und insbesondere natuerlich dem Molukkenhahn helfen koennten.

Was ich aber ganz besonders interessant fand, ist dass dieser Vogel in nahezu idealen Umstaenden lebt: Viel Sonnenlicht, Platz, Luft und Luftfeuchtigkeit (wobei dies fuer ein Tier was aus dem trockenen Australien stammt vielleicht eher nicht so wichtig ist) und natuerlich viel Frischkost, alles am Baum/Strauch gereift. Und trtotzdem rupft er.

Im Vergleich zu diesem Erlebnis, war der Rest des Tages eher banal. So mache ich jetzt Schluss fuer heute und melde mich in ein paar Tagen wieder.

Liebe Gruesse,

Ann.


18. Nov.

Bin von San Jose nach Selvas de Bananitos per Interbus gefahren.

Das Wetter war graeuslich, schon morgens hatte es angefangen zu regnen. Und dann war auch noch auf der Strasse ein Lastwagen umgekippt, so dass wir erstmal rumstanden bis dieser weggehievt werden konnte.

Am Kontaktpunkt angekommen wurde es erst richtig abenteuerlich. Ein Mitarbeiter der Lodge holte uns (hatte auf der Fahrt noch zwei nette Deutsche kennengelernt, die kurzerhand mitkamen) am Treffpunkt ab.

Mittlerweile hatte der Regen zwar aufgehoert, aber in Folge war jeder Fluss und jedes Baechlein angeschwollen und ueber die Ufer getreten, so dass auch unsere Schotterpiste teilweise ganz schoen unter Wasser stand.

Zuerst kam der Jeep noch ganz gut durch, dann versperrte uns ein abgebrochener Riesenast den Weg. Kein Problem, da ein weiterer Mitarbeiter der Lodge, der per Pferd unterwegs war, eine Machete dabei hatte (erst spaeter habe ich kapiert, dass dieser mitsamt Ersatzpferd explizit als unser Begleitschutz mit von der Partie war - ohne ihn waeren wir nie angekommen).
Unglaublich wie schnell der Weg wieder frei war. Mit einer deutschen Axt haette man sicherlich 30 schweisstreibende Minuten dran gearbeitet.

Aber schon kamen wir ans naechste Hinderniss - ein Fluss war so tief geworden, dass der Jeep nicht mehr durchkam. Also haben wir Schuhe und Struempfe ausgezogen, die Hose bis ueber die Knie aufgerollt und sind nacheinander per Pferd auf die andere Seite geritten. Das Gepaeck wurde so auch hinueber gebracht und dann sind wir allesamt in einen anderen Jeep, der praktischerweise dort geparkt war umgestiegen. Und weiter ging die Fahrt.

Das haben wir zweimal gemacht und dann bin ich kurzerhand beim Pferd geblieben und habe das letzte Stueck des Weges so zurueckgelegt.

Insgesamt hat das Ganze ca. zwei Stunden, drei Jeeps und zwei Pferde gebraucht. Ganz schoen viel Aufwand, um ein paar dusselige Touris fuer zwei Tage zu einer Lodge zu bringen.

Die Lodge selbst ist himmlisch. Jeder hat seine eigene Huette, auf Pfaehlen gebaut. Riesig gross, an einer Seite offen, die auf eine grosse Terasse mit Haengematten geht. Diese Terasse blickt in der Ferne auf regenwaldbedeckte Huegel und in der Naehe auf eine ebenso huegelige und uberwucherte Pferdekoppel.

Irgendwo im Dunkeln kann man immer ein Pferd schnauben hoeren - ein sehr beruhigendes Geraeusch. Ach ja, und das Bad und die darin befindliche Dusche ist wie fast immer in C.R. einfach riesig. Wie ich diese Duschen liebe!

A.


19. November, 2002

Die zugegebenermassen recht grosse Huette habe ich heute Nacht mit gleich drei Mitbewohnern geteilt - Fledermaeuse!!!

Ich hatte Maeusekot am Fussende des Bettes entdeckt und versuchte herauszufinden, wo die Maus denn wohl sein koennte, als ich eine Art fiepen ueber mir heute. Aha, da oben sitzt sie also, dachte ich mir und schaute hoch. Statt einer Maus, was sehe ich? Drei Fledermaeuse fein saeuberlich in Reih und Glied.

Gluecklicherweise gehoere ich zu den Menschen, die Fledermaeuse niedlich finden, so dass meine Nachtruhe weitaus weniger gestoert war, als durch die Riesenheuschrecke mit der ich mir das Zimmer in Rincon de la Vieja geteilt habe.....

Am fruehen Morgen (5:30) haben wir eine Wanderung im Wald gemacht, anschliessend kurz gefruehstueckt und am spaeteren Morgen (9:00) einen mehrstuendigen Ausritt unternommen. Diese Ausritte machen wirklich Spass.

Nachdem ich bei der morgendlichen Wanderung fast meinen Fuss mitsammt Stiefel in einem Schlammloch verloren habe (war so derartig stecken geblieben!), habe ich nur zu gerne diese Arbeit den Pferden ueberlassen. Es ging dann wirklich ueber Stock und Stein durch Fluesse und Wiesen Huegel hoch und Huegel runter.

Anstrengend fuer die Pferde und fuer uns, hat aber riesig Spass gemacht.
Unser Begleiter hatte (wie immer eine Machete) mit dabei und schlug uns eine Kakaofrucht vom Baum. Aufgeschlagen sieht man grosse mit Fruchtfleisch umhuellte Samen. Diese kann man wie Bonbons auslutschen (sie schmecken koestlich fruchtig saeuerlich). Mmmmhhhhh......

A.


20. November, 2002

Gestern Abend sass ich auf dem Bett, um vor dem Abendessen noch kurz ein wenig zu lesen. Auf einmal ueber/hinter mir ein wildes Geflatter und ein Crash.
Was war geschehen?

Eine Fledermaus ist von der Decke gefallen und hat eine Bruchlandung auf der Ablage zw. Kopfende des Bettes und der Wand gemacht.

Zitternd sass sie dann da. Mein erster Gedanke war "Tollwut"- wie sonst koennte sich eine Fledermaus so ungeschickt anstellen? Aber davor waeren wir ja sicherlich gewarnt worden, insbesondere, da ich den Leuten hier ja ueber meine Mitbewohner berichtet hatte. Also schob ich den Gedanken erst mal beiseite.

Waehrend ich also die Fledermaus begutachtete, fing sie an wild zu flattern, und da merkte ich, dass sie ihren linken Fluegel im Schlitz zw. Ablage und Wand eingeklemmt hatte. Sie wurde immer panischer und ich bekam Angst, dass sie sich, bzw. ihren Fluegel ernsthaft verletzen koennte. Dies waere sicherlich fuer ein solches Tier das Todesurteil.

Aber, was tun? Denn obwohl ihr kleiner Koerper nicht groesser als mein Handteller war, schien sie doch mit recht ordentlichen Klauen (und vermutlich auch Zaehnen) ausgestattet worden zu sein.

Also nahm ich ein Handtuch (wofuer Papageientraining doch alles gut ist :D ), legte es ueber ihren Koerper und versuchte sie vorsichtig in Richtung Oeffnung des sich verjuengenden Schlitzes, in dem sie festgekeilt war, zu schieben.

Schlussendlich war sie wieder frei, verschnaufte etwas, krabbelte uebers Bett, plumpste zu Boden, krabbelte eine wenig weiter, bis sie es dann doch schaffte bis zum Fensterladen zu fliegen (Phew - grosse Erleichterung - was haette ich bloss gemacht, wenn sie nicht mehr haette fliegen koennen?).

Dort verschnaufte sie noch einmal kurz bevor sie dann wegflog.
Irgendwann nachts wurde ich von einem jaemmerlichen, wirklich herzzerreissenden Fiepen wach. Dies gehoerte zu einer Fledermaus, die einsam und alleine im Gebaelk hing. Ob sie es war?

Ich bin dann trotzdem wieder eingeschlafen und als ich heute morgen wach wurde, sassen statt der drei Fledermaeuse der ersten Nacht, viere fein saeuberlich im Gebaelk ueber dem Fussende des Bettes aufgereiht. Ich wuerde mir gerne vorstellen, dass es "meine"Fledermaus war, die wieder "Anschluss" gefunden hat.

Huete morgen um sechs haben wir uns auf einen weiteren Erkundungsspaziergang begeben (sprich drei Stunden zuegiger Fussmarsch!) und endlich, endlich Tukane gesehen. Gleich drei verschiedene Sorten.
Insbesondere die "Keel-billed" Tukane mit ihren bunten Schnaebeln haben es mir angetan. Sie sehen so prachtvoll aus.

Ansonsten habe ich jetzt schon zum zweiten Mal einen Pionus Senilis (white crowned parrot) gesehen und auch einen Schwarm Rotstirn Amazonen plus diverse andere wunderschoene Voegel.

Gerade bin ich wieder in San Jose angekommen. Morgen geht es weiter zum Corcovado Nationalpark auf der Halbinsel Osa (ganz im Sueden). Dort wohne ich in einem Zeltcamp (natuerlich ohne Internetanschuss oder auch nur Elektrizitaet - denke ich) und hoffe endlich endlich auch ein paar Aras zu Gesicht zu bekommen.

Liebe Gruesse und bis bald,

Ann.


21. November, 2002

Hallo, Ihr Lieben!

Am Donnerstag (21.11.?) gings per Einpropellermaschine los. Inclusive Pilot waren wir zu fuenft und somit war das Flugzeug bis auf den letzten Platz rappelvoll - wie gemuetlich ). Wir flogen eine knappe Stunde - ueber den Dschungel und zuletzt die Kueste entlang. Wunderschoene Bilder - die man sicherlich bis ins Altersheim mit nimmt.

Der Landeflughafen bestand aus einer Minisandpiste direkt neben dem Strand. Nix mit Check-in, Security, oder Abfertigung. Dort wartete dann ein Pferdekarren auf uns - oder genaugenommen auf unser Gepaeck. Knallblauer Himmel, Affenhitze und ein 3/4 stuendiger Fussmarsch bis zum Zeltcamp.
Nur zu gerne liess ich mich zum Mitfahren einladen (waehrend die anderen Passagiere laufen durften, denn es war ausser dem Kutscher nur fuer eine weitere Person Platz).

Das Gefaehrt muesst Ihr Euch uebrigens nicht wie eine Kutsche o.ae. vorstellen. Vielmehr wie ein grosses Brett von ca. 1,5 x 1m Flaeche, dass auf drei Seiten mit flachen Brettern eingefasst ist. Die vierte Seite ist zum Pferd hin offen, dort sassen der Kutscher und ich.

Am Zeltcamp angekommen, hatte ich riesiges Glueck, denn ich bekam ein Zelt direkt am Strand - einfach traumhaft, schoener als in einer Bacardi-Reklame (oder war's Bounty??)!!!

Am Nachmittag bin ich dann Reiten gegangen - auch dies ein unvergessliches Erlebnis. Wir haben eine Seeschildkroeten-Aufzuchtstation besucht. Diese bestand aus einer eingezaeunten Flaeche am Strand, wohin die Schildkroetennester umgelegt werden, damit weder Mensch noch Tier sie rauben kann.

Taeglich werden sie kontrtoliert und die, die waehrend des Tages geschluepft sind, werden dann Nachts zum Wasser gebracht, damit ihre Ueberlebenschancen etwas groesser sind. Tagsueber gibt es soviele Voegel und andere Tiere, fuer die Schildkroetenbabies ein schmackhafter Snack sind, dass nur wenige bis ins tiefere Wasser kommen.

Auch hier hatten wir wieder Glueck, denn es waren mehr als 60 aus einem Gelege geschluepft. So was herziges! Handteller gross, mit nur einem Ziel in ihren kleinen Koepfen: strampeln, strampeln, strampeln bis man am Wasser angekommen ist.

Der Rueckweg war einfach herrlich. Die anderen beiden Personen in meiner Reitgruppe wollten nur im Schritt gehen, so dass ich in den Genuss kam ganz alleine den menschenleeren Strand in den Sonnenuntergang hinein zu galoppieren.

Pura Vida!!!!!


22. November, 2002

Hellrote Aras ohne Ende gibt es hier.

Am morgen und am Abend, wenn es kuehler ist, sitzen sie am liebsten in den grossen Mandelbaeumen am Strand. Dort fressen sie bevorzugt die unreifen Mandeln, obwohl die Baeume das ganze Jahr ueber Fruechte tragen und es durchaus auch viele reife gibt. Unter den Baeumen gibt es Berge von Mandelhaeuten, die klares Indiz fuer die hier gefeierten Fressfeste sind.
Waehrend der heissen Tageszeit und Nachts fliegen die Aras zur Ruhe in den Dschungel. Beim Flug sind sie auch am lautesten. Sitzen sie erstmal in einem Baum, hoert man sie weniger, aber im Flug machen sie durch fortwaehrende Rufe auf sich aufmerksam.

Die Aras haben auch einen sehr charakteristischen Flug. Flache, kurze Fluegelschlaege. Genauso wie Nikita bei ihren Trockenuebungen - ich dachte immer, sie macht was verkehrt, dabei hat sie es instinktiv genau richtig gemacht.

Die Staerke ihrer Instinkte ist ohnehin erstaunlich, denn Nikita macht ihre Fluguebungen immer genau zu der Zeit wo hier die Aras zur Abendruhe fliegen, also von ca. 4:30 - 5:30 Uhr und ruft dabei. Interessanterweise macht Jack dabei seit kurzem mit, relativ dicht neben ihr sitzend. Ich wuenschte, ich koennte mich daran erinnern, ob er dies macht seit sie "knutschen".

Denn hier - und das ist eine andere Auffaelligkeit Ihres Fluges - fliegen die Paare immer extrem dicht zusammen, leicht versetzt, so dass sich die Fluegel ineinander zu verschraenken scheinen. Selbst wenn sie in Gruppen fliegen, sieht man mit Leichtigkeit sofort welches die Paare sind. Auch Amazonen habe ich hier zumeist in Paaren fliegen sehen.

Manchmal sieht man Aras zu dritt, das sind dann Mama, Papa und das Junge.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgend jemand, der die Verbundenheit dieser Paare beobachten konnte, jemals wieder auf die Idee kaeme zu glauben es waere Recht diese wunderbaren Tiere einzeln zu halten!

Es ist ohnehin traurig dies zu sehen und zu wissen, dass ich so etwas meinen Tieren nie werde bieten koennen, egal wie gross das Gewaechshaus ist oder die Voliere ist.

Mir wurde gesagt, dass Versuche zahme Tiere wieder auszuwildern hier komplett fehlgeschlagen sind. Selbst wenn man den Tieren beibringen kann was und wie sie fressen koennen, sind sie so auf den Menschen bezogen, dass sie in kuerzester Zeit wieder Anschluss suchen.

Dies endet dann damit, dass sie bestenfalls wieder von Menschen im Haus gehalten werden, oder - ein Albtraum - skrupellosen Wilderern in die Haende fallen, die sie weiterverkaufen. Und ueber deren Grausamkeit brauche ich hier sicherlich keinen Vortrag zu halten.


23. November, 2002

Gestern Abend ging es dann zu einem weiteren Abenteuer los, ich habe naemlich in 40m Hoehe in einem Baum im Dschungel uebernachtet. Wie das geht? Ganz einfach.

Oben im Baum ist eine Art Platform aus dickem Gitter befestigt (mit Reling ). Nach gut 50 min strammen Fussmarsches (ich war voellig k.o.) sind mein Fuehrer und ich am Fusse dieses Baumes angekommen. Dort wird man wieder in so ein Kletterharness gesteckt (ich fuehle mich wie Lily in ihrem Spazierengehharness ) aufgehakt und dann per Seilwinde in den Baum hochgezogen.

Oben angekommen wird man am Baum festgehakt, also sozusagen an die Leine gelegt, damit man nicht aus Versehen abstuerzen kann (ist halt doch recht eng) und sich dann in mundgerechte Stuecke zerlegt 40m tiefer am Boden wiederfindet.

Ach ja der Boden - ganz schoen weit bis unten. Bloss immer schoen hoch und nicht aufs Drahtgitter schaun, denn so stabil sieht das doch nicht aus.
Gemuetlich hingesetzt - Ihr glaubt es nicht, Klappstuehle gab's dort oben, Fernglas und Kamera parat gelegt (habe ich auch vorsichtshalber angeseilt ) und gewartet.

Leider fing es an zu nieseln (also Plastikplane uebergezogen), so dass sich die meisten Tiere versteckt haben. Aber einige Aras, Amazonen und Sittiche haben wir trtotzdem auf dem Weg zu ihrer Nachtruhe gesehen. Und da wir auf dem Hinweg etliche Kapuziner-, Bruell- und Spinnenaffen (??? = Spidermonkeys) gesichtet hatten, sowie eine Herde Nasenbaeren (Mamas und Junge, die Maennchen ziehen meist alleine umher) war ich's zufrieden.
Um 6:00 war es dunkel, so dass ich mich erstmal ueber das Abendessen (Butterbrot und Saft) hergemacht habe, bevor ich schlafen ging. Heute morgen wurde ich Schlag 5:30 (wie immer hier draussen) mit dem Dschungel wach.

Und hier noch ein Schmankerl fuer alle Papabesitzer, die sich fragen wer zu wem passt.

In etwas Entfernung in einem Riesenbaum sassen in friedlicher Eintracht ein Ara- und ein Amazonenpaar zusammen. Sie teilten sich also quasi ihr Schlafzimmer. Als ob es nicht genuegend Sitzplaetze in einem Dschungel voller Baeume gaebe......

Vorhin bin ich nach San Jose zurueckgeflogen und morgen geht es zum Vulkan Arenal, der mit etwas Glueck sogar Feuer speit, weiter.

Nein bin weder in einen Vulkan, noch nach meiner Rueckkehr in einen Gulli gefallen. LOL

War die letzten paar Tage in der Naehe des Arenal Vulkans in einem Wellness Resort.

Ich dachte so ein paar Tage ausspannen und verwoehnen lassen waere das RIchtige ehe es wieder zurueckgeht. Nun ja, das haette ich mir eigentlich sparen koennen.

Habe recht schnell gemerkt, dass man unmoeglich den ganzen Tag (geschweige denn zwei davon) mit Massagen, Baedern, Manikueren etc. pp fuellen kann. Ich habe mich schlicht und ergreifend gelangweilt und mir gewuenscht stattdessen die extra Tage auf der Halbinsel Osa verbracht zu haben. HInterher weis man halt alles besser!

Denn Vulkan konnte man auch nicht sehen, weil das Wetter so schlecht war.
Am Mittwoch morgen ging es dann Richtung Deutschland. Ich sage Richtung, da ich 10 Std. "Zwischenstop" in Mexico City hatte.

Die Gelegenheit habe ich dann genommen mir einen Fuehrer zu schnappen und mir die Pyramiden (Tempel?) der Sonne und des Mondes anzuschauen. Und das hat sich wirklich gelohnt. Unglaublich, was die vor 2000 Jahren auf die Beine gestellt haben.

Weiter gings und Donnerstag mittag kam ich endlich endlich wieder in Deutschland an. Die Begruessung war riesig, wie ihr Euch vorstellen koennt. Selbst Nikita kam zu meinem Erstaunen sofort auf die Schulter gekrabbelt und liess sich fast nur noch mit einem Skalpell wieder entfernen :D.

Auf alle Faelle haben sie mich alle sofort erkannt und keiner hat rumgeschmollt. Sie haben sich schon etwas veraendert, bzw. sich ein paar schlechte Angewohnheiten zugelegt. So schreien sie jetzt mehr und werden schnell agressiv und hacken, wenn ihnen was nicht passt. Aber ich denke, dass wird sich schnell wieder legen. Man sieht bereits eine Besserung.

Ganz nervig: Hector landet jetzt wieder auf dem Kopf. Das hat er als Baby gemacht und ich habe es ihm abgewoehnt, da ich das wirklich nicht mag. Naja. Auch das bekommen wir sicherlich schnell wieder in den Griff.

Witzig war auch das erste Duschen, da sie wohl die ganzen drei Wochen nicht mit in der Dusche waren. Insbes. Hector und Jack sind schier ausgerastet. Wie die rumgesprungen und geflattert sind. Zum totlachen. Die waren so was von klitschnass anschliessend.

Bin am Freitag dann natuerlich auch erstmal in den lange vermissten Baumarkt gefahren und habe eine weitere Bastelaktionbegonnen: Eine ganz grosse Fressschale (Unterbettaufbewahrungsplastikkiste aus dem IKEA) mit Schienen fuer die Naepfe. Das Ganze wird dann auf einer IKEA Kommode montiert, damit alles sauberer bleibt und Jack hoffentlich es nicht mehr schafft mit den Fressschalen spazierenzugehen.

Habe also gestern den ganzen Tag mit Bohrmaschine und Akkuschrauber herumgefuhrwerkt und abgesehen von den seitlichen Ausschnitten (Habe leider keine Stichsaege) ist das Wunderding fertig. Wurde auch schon von getestet und fuer gut befunden. Mal schaun wie lange es haelt.

Im Rahmen der Verdschungelung des Vogelzimmers habe ich auch zwei Farne an einem der Kletterbaeume angebracht. Augenscheinlich sind Farne seeeehr schmackhaft .

Nach und nach werde ich Unmengen an Vegetation anhaengen, ich denke die Menge macht's. Irgendwann wird soviel Zeugs da sein dass das eine oder andere ueberleben muss.

The End.

Liebe Gruesse,

Ann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Moin Ann!
Deine Schilderungen rufen bei mir (bezüglich des clicker-trainings :D ) so viele Erinnerungen wach.Hab leider kein so tolles Tagebuch geführt. Aber die Faultiere, dos fingers und tres fingers,der Nebelwald und die tätigen Vulkane mit ihren heißen Quellen,in denen man baden kann,erinnere ich noch.Der Regen setzte meißt morgens sturzbachartig ein,als ich in S.J. ankam. Vier Wochen später,bei meiner Abreise,fing Ende April die Regenzeit an.Wir hatten die erste Woche eine Hütte mitten im Urwald an der Karibikküste gemietet. Dort gab es jeden Morgen ein ohrenbetäubendes Konzert der Brüllaffen. Tagsüber konnten wir Kolibries,Schmetterlinge und Leguane beobachten.In der Kloschüssel lebte ein Frosch,der sich nicht vertreiben ließ.Außerdem im ganzen Land Kakerlaken,hast Du keine getroffen? Die waren in fast jedem Hotel oder Hütte.Unvergessen auch die Fahrten mit den Überlandbussen auf den Pisten,die in den Bergen teilweise unterspült waren,ich schwitzte manchmal Blut und Wasser.Wir haben auch eine Bootstour durch die Tortugueras gemacht,Krokodile und Cola-Werbung mitten im Urwald gesehen.
Danach an die Ostküste,Quepos,Montezuma (ich hoffe,die Schreibweise stimmt).In Montezuma waren abends die Strassen übersät mit Erdkrebsen,man konnte kaum treten. Trotzdem liefen die Einheimischen barfuß rum.
Aber die Nationalparks waren einsame Spitze. Und die Menschen sehr gastfreundlich und hilfsbereit,allerdings an der Karibikküste eher als auf der Pazifikseite.Da waren sie eher westlich geprägt und leider wurden wir dort manchmal nur freundlich behandelt,weil wir ja "Deutsche sind und auch keine Farbigen mögen".
Mein Traum war es, nach CR auszuwandern.Leider brannte dann meine Werkstatt aus,als ich die Versicherungen wg anstehendem Verkauf schon gekündigt hatte. Tja,so bin ich noch hier...
Jedem,der nach Costa Rica fliegt,wünsche ich mucho gusto!

Gruß vom Karl
(Ich hoffe,ich durfte hier antworten)
 
Thema: Völlig Off Topic - Costa Rica
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