Probleme mit zwei Edels

Diskutiere Probleme mit zwei Edels im Forum Edelpapageien im Bereich Papageien - Hallo, schreibe hier für eine Dame ohne Internet. Sie hat zwei Neuguineas, 1,1. beide sind ca 9 Jahre, sind aber noch nicht so lange zusammen...
K

Kentara

Guest
Hallo,
schreibe hier für eine Dame ohne Internet.
Sie hat zwei Neuguineas, 1,1. beide sind ca 9 Jahre, sind aber noch nicht so lange zusammen. Das Problem ist folgendes:
Der Hahn will von der Henne nichts wissen und augenscheinlich leidet die Henne darunter. Sie möchte gerne bei ihm anbucken, doch er als HZ will nur mit der Besitzerin kuscheln. Die Henne legt jetzt andauernd Eier und der Hahn hat angefangen sich zu rupfen.
Am liebsten möchte sie die Henne jetzt abgeben oder tauschen.
Ich habe ihr zuerstmal gesagt, das ich mich umhöre, ob das Problem nicht auch anders zu lösen ist.
Bringt es etwas, die beiden erstmal in einem seperaten Raum unterzubringen, sie leben beide in der Wohnung? Dachte mir, wenn die Bezugsperson nur noch selten zu sehen ist, könnte das helfen. Auch eine vorübergehende Unterbringung in einer fremden Umgebung könnte meines Erachtens etwas bringen, denke ich.
Im Moment ist sie leider so eingestellt, das sie die Henne am liebsten abgeben will. Ich überlege im Moment, wie man ihr am besten helfen kann.
lg
Anita
 
Hallo Kentara,

wie sind die zwei denn untergebracht? Im gemeinsamen Käfig oder getrennt?

Hier kann man eigentlich nur was machen, wenn der Besitzer entsprechend auf BEIDE Tiere eingeht und es fertigbringt, über den eigenen Schatten zu springen und sich tierkonform zu verhalten.

Der Hahn hat ganz offensichtlich Stress. Natur und Henne stellen Anforderungen an ihn, die er anscheinend nie gelernt hat zu verstehen. Bedürfnisse hat er auch aber wohl keine Ahnung, wie er mit dieser ganzen Situation umgehen soll.

Und die Besitzerin wird - ich unterstelle jetzt einfach mal so - bestimmt bei den ganzen Stressreaktionen des Hahnes reagieren, was diesem wohl das Gefühl vermittelt, dass er was falsches macht, wenn er sich mit der Henne beschäftigt (Hahn ist neugierig, geht auf Henne zu, Besitzer kriegt Angst, dass ihm was passiert und "rettet" ihn = für Hahn: falsch gemacht!)

Wenn man nun aber einem stark auf einen Menschen fixierten Vogel zu schockartig den gewohnten Sozialkontakt (eben zum Menschen) entzieht um ihn mehr an andere Vögel zu gewöhnen, bringt man u.U. mehr Leid über das Tier,als man ihm Gutes tut.

Nachdem die Tiere sehr viel geradliniger "denken" als Mensch das für möglich hält, verkehrt sich unsere gute Absicht häufig ins Gegenteil.

D.h., wenn man den Menschenentzug falsch anpackt, schließt sich der Vogel gerade deswegen NICHT dem anderen an, weil er DEN dafür verantwortlich macht, dass der Mensch jetzt weg ist oder keine Zeit mehr für ihn hat.

Wenn der Vogel jetzt mangels anderer Möglichkeiten sich auf den Menschen fixiert hat und sich freudig auf Vogelgesellschaft stürzt, ist das natürlich was anderes.

Wir haben das seinerzeit mit Mara und Mika durchgemacht. Das Kunststück war, Mara zu vermitteln, dass sie GERNE bei Mika sein soll und darf und sie dafür aber nicht den Kontakt zu meinem Mann verliert.

Wir bekamen sie auch mit ca. 7-8 Jahren, sie war eine Handaufzucht. Mika dagegen war ein erfahrener Zuchthahn und wußte, wie es ging.

Bei uns hats funktioniert, die Handaufzucht und mehr Mensch- als Vogelgeprägte brütet erfolgreich mit den Hähnen und wendet sich anschließend wieder den Menschen zu. Sie hat beides, Vogelgesellschaft und Menschengesellschaft.

Mein Fazit bei solchen Sachen:

wenn das partout nicht funktionieren will bei einem Besitzer, dann ist die bessere Alternative, einen guten Platz zu finden, wo das Tier auf Verständnis trifft.

Dauerlegen, Rupfen, wie lange soll man denn experimentieren, nur um mit aller Gewalt nicht abzugeben?

Wenn ein Besitzer sich innerlich schon distanziert hat, bereitet man dem Tier mit erzwungenem Bleiben die Hölle. Du weißt selber, wie feinfühlig Vögel auf unsere Stimmungen reagieren.

Du kannst nur versuchen, ehrliches Verständnis bei der Besitzerin zu wecken, damit sie sich von SICH AUS entscheidet, beide zu behalten und ihr eigenes Verhalten entsprechend feinfühlig anpasst.
Tut sie das nicht, bist Du dem Edelmädchen eine bessere Freundin, wenn Du ihr einen guten Platz suchst.

Weißt Du, ich glaube schon lange, dass das größte Problem nicht die Fehlprägung der Vögel ist, sondern die Fehlprägung des Menschen.

Einen Vogel kannst Du nur dann resozialisieren, wenn der Mensch die Kurve kriegt.
 
danke Hedi,
eigentlich gehe ich in den meisten Ansichten mit Dir konform. Die Besitzerin hat aber schon viel Verständnis und sieht auch einiges richtig.
Leider geht der Hahn überhaupt nicht auf die Henne zu. Er schaut sie nur "wirklich" verächtlich von oben bis unten an und haut ab. Er will "nur" Menschen, scheint auch fast jedes Wort zu verstehen. Ich habe nochmal lange telefoniert. Der Hahn ist eifersüchtig, so sehe ich das. Er möchte Nummer eins sein.
Der Hahn wurde der Dame vererbt, sie hatte aber im Laufe des Lebens immer Papageien. Sie leben übertag frei und nachts haben sie getrennte Käfige zum schlafen. Es gibt eine Innen-Außenvoliere, die sie nutzt, der Hahn hat aber null Interesse daran. Er wartet lieber drinnen, das Mensch kommt.
Persönlich denke ich, der Hahn ist mit der Henne überfordert, er rupft sich, weil er "alle" Aufmerksamkeit möchte.
Es ist auch nicht so, das eine Trennung nicht in Frage käme, eigentlich ist sie da offen, weil sie das Beste möchte. Auf der anderen Seite möchte sie auch nicht den Hahn ganz alleine sitzen lassen. Ich verstehe den Zwiespalt.
Mit einer anderen Henne würde vielleicht das gleiche passieren. Edels sind ja sehr oft auch Einzelgänger, wenn nicht grade Brutzeit ist, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Auch habe ich schon Partnerwechsel erlebt und auch zwei Hähne die eine Henne füttern. Schon anders als andere Papageien.
Für mich denke ich, erstmal einen guten Platz für die Henne finden, bei einem Hahn, der vielleicht so wie sie Naturbrut ist. Dann erstmal ein paar Wochen warten, was mit der Rupferei vom Hahn wird. Sollte er sich nicht mehr rupfen, nach der Trennung, sehe ich schwarz für eine erneute Verpaarung. Dann fängt vielleicht alles von vorne an.
Sie wäre auch bereit den Hahn für ein paar Monate woanders hinzugeben, um fernab von ihr eine Verpaarung zu versuchen. Oder halt auch beide gemeinsam erstmal in einer neuen Umgebung unterzubringen.
Offen ist sie für alles. Was aber ist die beste Lösung?
lg
Anita
 
Hallo Anita,

na, das hab ich befürchtet, sonst wärs auch zu einfach gewesen:).

Ich meine jetzt, 1. hast Du selber ja genügend Erfahrung mit diesem ganzen Gezicke, und wenn die Besitzerin hier große Fehler machen würde, dann hättest Du selber gleich eine "Trennung" in die Wege geleitet.

Na ja, 2 Ideen hätte ich evt:

1)
Hahn auf die Schulter nehmen (oder wie auch immer), ganz tolle Leckerchen zurechtmachen und dann an Hahn und Henne gleichzeitig verfüttern.

Absolut fair bleiben, immer abwechselnd.

Und beiden erzählen, wie toll sie sind (man darf sich ruhig zum Deppen machen, ich glaube auch, die verstehen uns recht gut:D ) und dass man sie BEIDE sehr gern mag.

Reagiert er eifersüchtig, dann GANZ abbrechen und ihn auch von der Schulter nehmen. Dann BEIDE ignorieren. Da darf keiner einen Heimvorteil haben. Die Abbruch-Aktion muß absolut durch SEIN Fehlverhalten erfolgen.

Und wieder probieren, und wieder. Am besten zu festen Zeiten oder Gelegenheiten, und zwar dann, wenn sie relativ runtergefahren sind, damit eine friedliche und entspannte Stimmung herrscht.

Dadurch kann man evt. erreichen, dass die Henne automatisch mit Leckerchen in Zusammenhang gebracht wird und dadurch ein positives Flair bekommt.

Variation 2)
Relativ engen Raum suchen, wo er nicht groß ausweichen kann (bei uns wars damals die Küche).
Beide möglichst an getrennte Plätze setzen, dann wieder die Leckerchen-Aktion: erst dem Hahn was geben, dann zur Henne gehen.
Ein paar mal Hin- und Her wenn's geht. Dann den Hahn zu sich fliegen lassen, damit er sich sein Leckerchen holt, während man bei der Henne ist.

So kriegt das zur-Henne-fliegen- eine positiven Touch. Ist nichts mehr da, dann lässt man wiederum BEIDE stehen (ich zeig dann immer meine leeren Hände und erkläre Ihnen, dass jetzt alle ist, ich was zu tun habe und sie sich miteinander beschäftigen müssen).

Hat man etwas, was dann evt. noch am Schnabel pappt oder man lässt dann in der Mitte von Beiden was liegen (z.B. Salatblatt), dann kanns schon passieren, dass sie sich aus "Versehen" gegenseitig die Reste vom Schnabel putzen.
Das funktioniert bei meiner Bande sogar bei denen, die sich sonst nicht riechen können:D

Vielleicht hilft diese Idee ja? Die Einzelheiten, wie man sowas abstimmt, weißt Du ja selber recht gut:)

P.S. wichtig ist, dass die kommende Leckerchen-Situation für die Geier ersichtlich ist, damit sie schon wartend und gierig dasitzen:D
 
Hallo Hedi,
nochmal danke für Deine Mühe.
Die Ideen sind nicht schlecht, das werde ich ihr mal erklären. Vielleicht fahre ich auch nochmal hin, sie wohnt ja nur 12 Km von mir weg.
Übrigens hatte ich mich vertan, es sind gar keine Neuguineas es sind Halmaheras, doch das ist ja auch nicht so wichtig.
Es wäre schon schön, wenn man den Hahn soweit bekommen könnte, daß er das Mädel wenigstens akzeptiert und die Besitzerin wird auch alles dafür tun. Bei meinen hätte ich zwei Schaukeln nebeneinander gehängt, sie haben für ihr Leben gern geschaukelt. Leider weiß ich, das der Hahn nicht spielt, nur die Henne, sonst hätte Spielzeug vielleicht auch geholfen.
Ich werde berichten wie es weitergeht.
lg
Anita
 
Falls noch nicht vorhanden, bring bei Deinem Besuch ein paar Quietscheviecher aus Vinyl mit, Hundespielzeug.

Ist ein echter Schlager:D und regt unbedingt zur Nachahmung an.

Toi-toi-toi! Und erzähl unbedingt, ob das was bringt.
 
Thema: Probleme mit zwei Edels

Ähnliche Themen

V
Antworten
8
Aufrufe
1.077
vögelchen :)
V
P
Antworten
7
Aufrufe
658
Piep&Matz
P
S
Antworten
7
Aufrufe
1.242
Stefanie P.
S
Zurück
Oben