Hier kannst du einiges über Verhalten und Lernen erfahren.
Wenn du das Clickertraining anfangen willst, kauf die unbedingt ein Buch über Clickertraining mit Papageien.
Das ist mMn nicht zwingend nötig. Es gibt nicht sooo viele komplizierte Regeln und doch einige Seiten und Videos zum Thema.
Auch hier im Clickerforum werden bei vielen Fragen immer wieder die Basics erläutert. Es gibt gute kostenlose Videos zum Thema:
Bei
Karen Pryor z.B. Oder bei der
Trainerin von Pferd Hylling.
Eine kleine Einführung fürs Clickern mit Vögeln
gibt es hier (bei mir laden gerade die Bilder nicht - einfach anklciken, dann kommst Du zu den kurzen Videos).
Suche einfach mal nach Seiten oder Videos, meide aber möglichst alle Seiten, die Dir noch etwas verkaufen wollen oder das Clickern als so kompliziert verkaufen wollen, dass Du gleich etwas kaufen musst.
Lies Dich hier ein bisschen durchs Clickerforum, am besten von ganz vorne (ältester Beitrag), weil damals das Thema für alle neu war und immer wieder verschiedene Aspekte sehr genau erklärt und diskutiert wurden.
Du kannst natürlich gerne ein Buch kaufen, nur gibt es mMn kein wirklich gutes Buch. Entweder ist es zu banal, oder es werden nur wenige Übungen sehr genau beschrieben oder es werden ganz komische Übungen beschrieben, die man nicht unbedingt machen möchte (dem Vogel Fahrradfahren beibringe usw.)
Das mMn beste Buch zum Thema Clickern ist "Lads before the wind" von Karen Pryor, das zwar nicht direkt das Clickern mit Haustieren beschreibt, aber ihre Erfahrungen mit dem Delfinclickern. Aus diesem Buch kann man viel lernen, es ist aber wie der Titel sagt eher ein Bericht/ eine Erzählung und enthält keine Checkliste ("Was muss ich tun, damit mein Vogel...").
Auf der
Nymphensittichseite ist noch eine ganz gute Anleitung/ Zusammenfassung.
Mich nervt es sehr, dass das Thema v.a. von bestimmten Trainern fast schon mystisch verkauft wird, als großes Geheimnis, das man nur aus Buch X, Seminar Y oder Video Z lernen kann - alles natürlich exklusiv vom Trainer Xyz, teuer und die einzige Quelle des Clickerwissens.
Tatsache ist, dass es ein paar Grundregeln gibt, an die man sich halten sollte und dass man den Rest bei regelmäßigem Training und guter Beobachtung des Vogels sowie Timing selbst herausfindet (Videos zum Thema anzusehen und Clickerberichte zu lesen hilft trotzdem ungemein!).
Regeln:
Erste Regel: Alles mehrfach wiederholen!
Erst den Clicker konditionieren s. FAQs im Clickerforum.
In sehr kleinen Schritten vorgehen, überlegen, was der Vogel als ersten Minimalansatz tun muss und das mehrfach clicken, bis er es sehr schnell macht. Soll er zu Dir kommen, wäre ein erster Schritt, dass er zu Dir schaut oder zufällig in Deiner Nähe ist.
Verhalten formen: Hat der Vogel einen Schritt gelernt und macht ihn sehr schnell und zuverlässig, wartet man ein bisschen mit dem Click und clickt nur noch, wenn er den Folgeschritt tut. Er schaut also zuverlässig zu Dir, Du hast das ein paar Tage mehrfach hintereinander geclickt und belohnt und wartest jetzt mal nach ein paar Clicks ab, bis er sich Dir zuwendet, sich etwas streckt, etwas bewegt, einen Schritt auf Dich zugeht etc. - also etwas, das er tut und das dem Ziel "Vogel kommt zu Dir" näher kommt.
Sehr gut zu sehen
ist das hier.
Jeden Click mit einer begehrten Leckerei belohnen, aber nicht zu viel davon geben. Ein Korn pro Click, nicht einen Löffel voll Körner. Am Ende der Sitzung ein paar Körner mehr geben. Diese Leckerei vorher austesten s. Videos "Einführung" oben und FAQs im Clickerforum. Nur das nehmen, was der Vogel wirklich liebt.
Auch mal ans Ausschleichen des Clickers denken und dann, wenn ein Verhalten wirklich gut sitzt, nach und nach immer unvorhergesehener belohnen, bis der Vogel es auch tut, wenn er ein paar Mal nicht belohnt worden ist. Ggf. dabei die Belohnung durch lobende Worte etc. ersetzen.
Vogel nie bedrängen. Wenn man glaubt, nicht weiterzukommen, weil der Vogel Angst hat, sollte man überlegen, welche Vorübungen man machen kann. Bspw. Vogel hat Angst vor der Hand - clicken, wenn der vogel ruhig ist, wenn man ins Zimmer kommt, Belohnung an einen gut erreichbaren Ort sichtbar ablegen und das Zimmer verlassen. Mit geübten Vögeln geht das später sehr schnell und man kann sie z.B. innerhalb von Minuten an fremde Näpfe oder Nahrung heranführen, weil sie das Prinzip kennen: Mut wird belohnt und auch der erste Blick zum Napf wird belohnt, am Ende gibt es eine große Belohnung wenn vogel sich traut, zum Napf (neune Spielzeug, neuen Ast usw.) zu gehen.
Wenn der Vogel "bockt", also nicht mehr mitmacht:
Sitzungen verkürzen bis im Extrem zu einem Click pro Sitzung/ Tag. IMMER mit sehr motiviertem Vogel aufhören, also dann, wenn er "noch stundenlang weitermachen könnte". So freut er sich aufs nächste Training und wird immer motivierter.
So weit zurück gehen in den Übungen, bis er wieder zuverlässig mitmachet und das Tempo langsam steigern, jede Übung so oft wiederholen, bis er zügig mitmacht, sich dann wieder langsam an die Stelle tasten, an der er keine Lust mehr hatte (= Angst hatte, nicht wusste, was belohnt würde usw.)
Oder Alternativen suchen.
Wenn der Vogel warten soll, aber zu ungeduldig ist, kann er in der Zeit etwas aktiveres tun: An einen bestimmten Ort gehen, etwas anstubsen, sch drehen, die Flügel heben usw.
Ggf. beim "bockigen" Vogel das Lieblingsleckerli noch mal austesten, evtl. hat es sich verändert.
Rituale: Gerne zur gleichen Zeit die Lieblingsübungen machen, der Vogel "fordert das irgendwann ein".
Diese auch gerne mit wichtigen Übungen verbinden z.B. in die Transportbox oder den Käfig gehen - also eine Lieblingsübung immer machen, nachdem der Vogel in den Käfig oder die TB gegangen ist, so dass er im Notfall zügig und gerne da rein geht.
Angestrengten Vogel gern biem Training etwas bewegen lassen, z.B. später, indem geistig anspruchsvolle Übungen mit Flugübungen im Wechsel stattfinden.
Nach jeden Click ein kleines Leckerli geben.
Anfangs so oft es geht clicken; Jede kleinste Regung in Richtung Trainingsziel.
Später Clicks reduzieren, durch Lob ersetzen und unvorhergesehen clicken - den Clicker "ausschleichen", damit das Ganze zuverlässiger und im Notfall auch ohne Clicker klappt.
Auf den Vogel eingehen: Belohnen, wenn er spontan erlerntes Verhalten zeigt oder versucht, mit Dir zu kommunizieren, z.B. indem er sich unaufgefordert auf seinen Trainingsplatz setzt.
Immer daran denken: Es gibt für alles eine Vorübung. Manchmal denkt man, dass der Vogel etwas nicht lernen kann, weil er Angst hat etc. Man kommt mit dem Targestick an (oder einer neuen Armbanduhr) und der Vogel fliegt weg. Erster Gedanke: Ui, DAS darf er nicht mehr sehen, also klappt die Übung nicht!
Zweiter Gedanke: Welche Vorübung könnte ich machen?
Z.B. Targetstick/ Uhr aus weiter Entfernung kurz zeigen, clicken und Vogel - ohne den Angstgegenstand in der Hand - belohnen. Das oft wiederholen, dann den Angstgegenstand etwas näher bringen usw. bis der Vogel den GEgenstand direkt vor dem Schnabel toleriert. Dann ggf. warten - wenn es ihm zu lange dauert, wird er etwas versuchen, z.B. hinsehen, hingehen, das Ding mit dem Schnabel berühren und man kann weitermachen, z.B. mit TS-Berühren.
Immer einen Fluchtweg offenlassen, also nie mit dem Vogel in einer Ecke oder in einer Voliere mit nur einer Tür trainieren.
Unerwünschtes Verhalten nicht kommentieren sondern warten, bis Alternativverhalten gezeigt wird und das oft belohnen, später warten, bis er mit dem unerwünschten Verhalten aufhört und das Alternativverhalten zeigt. Alternativverhalten kann z.B. sein schön Singen statt zu kreischen, weggehen statt einen anderen Vogel anzufliegen, Flügel zu heben statt mit Rufen auf sich aufmerksam zu machen, sich drehen statt den Partnervogel zu belästigen etc.
Kommando setzen: Warten, bis der Vogel etwas sehr sicher und oft macht, dann bei diesem Verhalten das Kommando dazu sagen, z.B. "Flügel" beim Flügelheben, dies oft wiederholen, dann mal probieren, es etwas früher zu sagen etc. bis der Vogel die Flügel hebt, wenn man das sagt (oder ein entsprechendes Handzeichen macht usw.).
Clicker: Sollten mMn gleich sein. Es gibt verschiedene Modelle, man braucht meist mehr als einen Clicker, die sollten mMn alle von der gleichen Firma/ vom gleichen Typ sein, damit der Vogel sie sicher erkennt. Ebenso Targtsticks. Beides kann man sich auf Vorrat anschaffen, weil die Dinger gern verloren gehen oder im entscheidenen Augenblick nicht zur Hand sind.
ich würde die "
ganz normalen Hundeclicker" nehmen.
Erstens gibt es die meist im normalen Zoohandel zu kaufen und zweitens machen sie einmal click und das wars. Andere hallen nach etc. oder vibrieren stark beim Clicken, was nicht gut ist, falls der Vogel mal auf der "Clickerhand" landet. Auf keinen Fall würde ich Targestick mit integriertem Clicker kaufen, weil die Spitze des Sticks beim Clicken vibrieren kann und den Vogel bestenfalls irritiert, schlimmstenfalls den Clicker mit Angstgefühlen "lädt".
Man kann alternativ auch
mit der Zunge "clicken.
Ganz wichtig:
Es gibt beim Clickern immer Alternativen. Man kann es so machen oder auch anders, wichtig ist nur, sich auf die Grundregeln zu besinnen. Wenn Dir jemand verkaufen will, dass man bestimmte Übungen NUR in bestimmter Weise machen kann, die ER erfunden hat, würde ich weit weg laufen! Solche Trainer gibt es leider immer wieder. Meist verlangen sie Geld für ihre Weisheit.