Hallo Monika,
hmm, erfordert Geduld und gute Nerven. Ich kann Dir mal schildern, wie wir das Schreien von Mika in den Griff bekommen haben. Und unserer Mara mußten wir den Mika auch erstmal schmackhaft machen.
Zum hinterherschreien:
Mika hat es mal eine Weile ausgetestet, weil wir anfangs auf sein Schreien reagiert haben.
Bei uns liegen Käfig am Wohnzimmerende und Küche am anderen Ende in einer Blicklinie.
Mika saß auf dem Käfig, ich hab mich extra in die Küche gestellt. Er fing an zu schreien, ich gab der Tür einen Schubs und ich war außer seiner Sicht. Er hörte auf mit Schreien, ich Tür sofort wieder auf und mit ihm gesprochen. Er schreit wieder los, Tür zu, Schreien hört auf, Tür auf.
Na ja, das Spiel haben wir einige Tage lang immer wieder mal - teilweise bis zu einer 3/4 Std. lang - gespielt.
Dann hat er endlich geglaubt, dass lautes Schreien aus Schikane nix bringt
.
Partner schmackhaft machen:
Mara war sehr auf uns - vor allem auf Peter - fixiert. Nachdem die Geier direkt mit uns im Wohnzimmer leben, fanden wir das Absondern nicht gut, eben um Frust und Verlustgefühle zu vermeiden. Wir dachten uns, dass Mara evt. Mika für den Schuldigen hält, wenn sie nicht mehr zu uns darf. Also haben wir es anders rum gemacht.
Sobald Mara herwollte, durfte sie. Sie saß auf der Schulter, wir haben mit ihr geredet und Quatsch gemacht und sind dann mit ihr auf der Schulter zu Mika und haben mit BEIDEN geredet und Mara auch immer erklärt, dass Mika ein gaaaanz Lieber ist (die Wortfolgen kannte sie und konnte sie auch einordnen).
Dann besondere Leckerlis an beide miteinander verteilt. Mara auf der Schulter, Mika auf dem Baum. So haben wir langsam Gemeinsamkeiten hergestellt.
Dann fing Mika an, Mara in die Küche nachzulaufen. Er hielt aber einen Respektsabstand ein. Sobald Mika kam, flog Mara auf den Herd, Tür, usw. hoch (Mika kann nicht nach oben fliegen). Irgendwie hatte sie Schiss und es war ihr wohl etwas unheimlich.
Nachdem sie in der Küche selten auf meine Schulter darf und NIE auf dem Herd bleiben darf war das auch keine Zurückweisungs-Situation sondern altbekanntes Handling, wenn ich sie dann sofort wieder auf den Boden zurücksetzte. Dabei hab ich dann jedesmal gesagt "nein, nein, komm da runter, geh zu Deinem Mika" etc.
Dann haben wir einmal eine 2-Stündige Monstersession veranstaltet. Beide Geier in der Küche, ich sass am Boden, Peter hat sich in die Tür gesetzt. Keiner der Beiden konnte raus.
Mara war dauernd damit beschäftigt rauf zu fliegen oder auf uns rumzuklettern und sich Trost zu holen. Wir holten sie dauernd auf den Boden zurück, schmusten zwischendrin ein bißchen mit ihr, redeten mit Mika, erklärten Mara, dass Mika ein gaaaaanz Lieber sei usw. 2 Stunden lang!!!!
Es ging uns darum, Mara klarzumachen, dass es völlig in Ordnung ist, wenn sie sich mit Mika beschäftigt. Dass unsererseits keine Eifersucht da ist.
Ich hatte kurz vor der Ankunft von Mika mit Mara geübt - mit einem grünen Stoffpapagei
. Es half etwas, sie wusste, was kommt.
Nun ja, diese ganze Kur hat gewirkt. Schmackhaft machen, ohne Entzug vom Menschen, ohne größeren Frust.
Heute haben wir eine recht amüsante Konstellation: ich gehöre allen (Mensch und Tier), ich darf auch mit allen reden und schmusen ohne dass irgendeiner eifersüchtig ist.
Peter gehört Mara, Mara gehört Mika, die Bergis Kira und Timo gehören sich selbst.
Mika ist auf Peter eifersüchtig und schirmt Mara ab. Mara ist ein bißchen im Zwiespalt, möchte zwar recht gerne mal zu Peter, aber sobald der eifersüchtige Mika angedackelt kommt, geht sie brav wieder weg.
Ach ja, die zwei sind jetzt ein Herz und eine Seele, und haben die Liebe entdeckt.