2 Jahre

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Ariane

Guest
Hallo!

Heute ist es genau 2 Jahre her, seit ich für meine Alexandersittichdame Kicki den Freddie gekauft habe. Anläßlich dieses Datums möchte ich allen, die`s interessiert, erzählen, was seitdem alles passiert ist.

Darf ich vorstellen: Das ist Freddie.
http://www.vogelnetzwerk.de/forum/uploads/scanned2.JPG

Er wird bald 4 Jahre alt und hat schon eine Menge erlebt (erleben müssen).
Aber von vorn:
Alles fing damit an, daß der damalige Freund von Kicki, der Dicki, wegflog. Kickie hatte ich eigentlich für Dicki gekauft, damit seine 11jährige Einsamkeit ein Ende nahm. Gerade als die beiden anfíngen sich zu verstehen, ich könnte mir heute noch in den Hintern treten, nahm ich Dicki mit nach draußen. Er war so zahm, das ich dachte, es würde nichts passieren. Also nahmen die Dinge ihren Lauf. Kicki ging es (genauso wie mir) sehr schlecht. Schließlich hatte ich auch sie aus jahrelanger Einsamkeit befreit. Sie schrie also nur noch und verweigerte ihr Futter. Eine Woche später mußte ich also Hals über Kopf einen neuen Partner besorgen. Die Schwierigkeiten, die sich dabei ergeben hatte ich schon bei der Suche nach Kicki kennengelernt. Aber "zum Glück" gab es da diese Zoohandlung ...

Freddie zog also bei Kicki ein. Er war mir als 1jähriger potentieller Hahn verkauft worden, doch schon nach 1 Woche zeigte er die ersten Halsbandansätze, so das er wahrscheinlich schon ein halbes Jahr älter (oder sehr frühreif) war.
Kicki bemutterte Freddie von Anfang an und Freddie hat sich bereitwillig bemuttern lassen.

Freddie konnte von Anfang an nicht fliegen. Ich dachte mir aber nichts dabei. Ich meinte er müsse sich noch erholen, denn der Käfig in der Zoohandlung, den er sich mit einem Geschwister teilte, war nicht gerade groß. Außerdem war er sehr ruhig. Auch dabei dachte ich mir nichts. Nach 4 Monaten (viel zu spät) stellte ich Freddie dann doch beim Tierarzt vor. Nach einer Röntgenaufnahme war es dann klar: Freddie würde nie fliegen können. In dem tierärztlichen Gutachten, das ich mir ausstellen ließ, steht folgendes:

"(...) Bei der Untersuchung wurde eine vollständige Degeneration des linken Schultergelenkes festgestellt. Der Oberarmknochen weist eine schlecht mineralisierte Compacta auf, am apikalen Ende ist das Knochengewebe aufgetrieben und weist keine markanten Grenzen auf. (...)"

Der Tierarzt erklärte mir diesen Schaden damit, das Freddie völlig falsch aufgezogen wurde. Falsche Futterzusammensetzung, zu wenig Calcium usw. (er sollte angeblich auch eine Natutbrut sein.)

Obendrein zeigte das Röntgenbild typische Anzeichen einer fortgeschrittenen Aspergillose. Das Freddie diese Infektion bei mir bekommen hat ist unwahrscheinlich, sie ist wohl nur weiter fortgeschritten.
Gegen die Flugunfähigkeit ist nichts zu machen, die Aspergillose wurde aber sehr erfolgreich behandelt. Freddie ist richtig aufgeblüht.

Ich war dann auch nochmal in dieser Zoohandlung. Hat aber nichts gebracht. Der Verkäufer ist regelrecht rabiat geworden und drohte mir damit, mich zu verklagen ...
Er bot mir an den Vogel wieder zurückzunehmen. Ich hätte zwar mein Geld wiederbekommen, aber was wäre aus Freddie geworden? Ersteinmal schließt man so ein Tier ja auch ins Herz. Außerdem will ich gar nicht wissen, was mit Freddie passiert wäre. Ich würde dem Zoohändler sogar zutrauen, den Vogel erneut zum Kauf anzubieten. Alles in allem ist es zwar sicher nicht richtig gewesen, die Sache auf sich beruhen zu lassen, aber was sollte ich tun, ich war damals 17!

Das wichtigste ist, das es Freddie wieder gut geht.

Nachdem er sich von der Therapie erholt und sich mit seiner Flugunfähigkeit abgefunden hatte, setzte langsam aber sicher die Geschlechtsreife ein, sehr zu Kickis Freude. Sie flirtete ihn dauernd an, aber zunächst wußte Freddie nicht, wie er darauf reagieren sollte. Dann fing er an zu üben. Er kraulte Kicki und versuchte sich auf sie raufzusetzten, was sie ihm anfangs noch verwehrte. Als ich dann den Nistkasten anbaute ging es ordentlich zur Sache. Das Resultat: 1 Ei war befruchtet. Es schlüpfte auch aus und das Küken wuchs zu einem prächtigen Jungtier haran. Seither ist Rasija der beste Freund von Freddie.
Ob Freddie überhaupt Papa werden durfte war natürlich mit dem Tierarzt abgesprochen. Eine Vererbung der Flugunfähigkeit ist jedoch nicht möglich, denn die Ursache liegt ja nicht in den Genen.

Das waren die ersten beiden Jahre, Freddie bei mir verbrachte. Er hat seine Chance genutzt!!!

Aus dieser ganzen Geschichte habe ich eine Menge gelernt! Ich werde nie wieder ein Tier kaufen, ohne es vorher gründlich untersuchen zu lassen. Tiere aus der Zoohandlung sind für mich seither sowieso tabu. (ich habe nicht nur mir Freddie, sondern auch schon mit Meerschweinen aus Zooläden schlechte Erfahrungen gemacht...).
Außerdem sollte man nie Hals über Kopf ein neues Tier kaufen!

liebe Grüße,
Ariane
 
Hallo Ariane!
Der Titel Deines Berichtes ist wirklich nicht ganz passend, deshalb sollten wir woodstocks Aufforderung nachgehen und direkt unter dem Thema „Bedingungen in Zoofachgeschäften“ oder so ähnlich von unseren Erfahrungen berichten. Werde das demnächst in Angriff nehmen, denn ich glaube, daß dazu auch viele Vogelfreunde allgemein was zu berichten haben.

Dein Freddie hatte wirklich Glück, daß er bei Die und seiner Partnerin gelandet ist. Ich hätte auch so gehandelt und ihn nicht zurückgegeben, wer weiß, wie es dem armen Kerl dann erst ergangen wäre. Sicher wird er es Dir und seiner Familie mit viel Liebe danken. Ich wünsche ihm und Euch weiterhin viel Glück!

Liebe Grüße –

Gabi
 
Thema: 2 Jahre
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