Halsbandsittich breitet sich aus ?

Diskutiere Halsbandsittich breitet sich aus ? im Forum Edelsittiche im Bereich Sittiche - Hallo Ich wohne in Erftsatdt, das ist ca. 20 km von Köln. Nachdem ich in den letzten Jahren schon Halsbandsittiche in Frechen und Brühl...
solcan

solcan

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4.580
Hallo
Ich wohne in Erftsatdt, das ist ca. 20 km von Köln.
Nachdem ich in den letzten Jahren schon Halsbandsittiche in Frechen und Brühl beobachten konnte. ( In Brühl brüten sie
sogar schon ) Habe ich gester zum ersten mal einen
Schwarm von 24 Alexandersittichen in Erftstadt gesehen.

Gruss

Hans
 
Hallo

Hätte ich vielleicht etwas genauer schreiben sollen.
Kleine Alexandersittiche, große habe ich bisher nur
in Köln beobachtet.

Gruss

Hans
 
Moin, Moin,
Danke - aber hätte ja sein können. Wäre viel spammender als die Halsbandsittiche.

Gruesse,
Detlev
 
Große Alexandersittiche?

Hallo Detlev

Haben dieses Jahr die " Große Alexandersittiche " im Kölner-Raum Junge bekommen ?.

Ist da irgend was bekannt geworden?

Was rechnets Du , was an Halsbandsittichen geboren und ausgeflogen sind. ??
 
Moin, Moin,
es gibt zwei stabile bzw. wachsende Populationen große Alexandersittiche in Deutschland. Einmal in Wiesbaden, einmal in Köln. Zusammen sicher einige hundert Tiere.

Dazu noch Einzeltiere: ein übergebliebense Männchen in Bonn, ein Weibchen in Düsseldorf (verpaart mit seinem Hybrid-Sohn) und eine Weibchen in Mannheim (verpaart mit einem Afrikanischen Halsbandsittich).

In Köln kenne ich zwei Brutplätze, in Wiesbaden einen (es gibt aber sicher mehr). Große Alexandersittiche ziehen seit Jahren erflogreich Jungtiere. Allerdings wächst die Population langsamer. Ich vermute Brutbaummangel als Ursache.
Meine Großen haben dieses Jahr sicher gezogen und das wird auch in Köln der Fall gewesen sein.

Bei Halsbandsittiche gehe ich bundesweit von um 800-1200 Brutpaaren aus, mit einem durchschnittlichen jährlichen Bruterfolg von 2,0 Tieren pro Paar. Die Sterbeverluste scheinen erheblich zu sein. Nach einer richtigen Interpretation der Zahlen suchen wir noch. An 'meinem' Schlafbaum fehlen seit Sommer 400 von 1400 Tieren. Ich habe das bisher als Schwund interpretiert. Die andere Möglichkeit ist das ein Teil der Paare schon wieder in den Bruthöhlen übernachtet. Wie das zu interpretieren ist, ist vermutlich am Jahresende klar.

'Meine' Amazonen haben auch wieder erfolgreich gebrütet. Ein Altvogel hatte Schwund. Es sind jetzt 14 Vögel.

Gruesse,
Detlev
 
In Wien und Innsbruck soll er ausgestorben sein, habe ich kürzlich gelesen. In Hamburg ist er wohl auch untergegangen. In Berlin gibt es wieder seriöse Beobachtungen: Zoologischer Garten und Schloßpark Charlottenburg.
Na ja, viel Glück beim dritten Anlauf in Berlin!
 
... Wien und Innsbruck ... ausgestorben ... das kann ich mir vorstellen. 8(

... aber in Hamburg ist es auch mächtig kalt im Winter.

HansWilhelm,
schön zu wissen, dass es noch mehr Menschen gibt, die allen Vögeln in der freien Natur "Glück" wünschen. Das ist ja, leider selbst in Vogelforen nicht immer so ... :~

Lg
Stefan Kunz :0-
 
PS: Das bedeutet nicht, dass es unterstützenswert ist, dass derartige Vögel hier in Freiheit geraten aber wenn Sie Frei sind, egal wie auch immer, haben Sie die Chance verdient ihr "Glück" zu versuchen.

... in diesem Sinne
 
Moin, Moin,
entgegen dem was auf meiner Webseite steht, ist Innsbruck vermutlich nur deutlich reduziert, der Betreuer der Papageien hat gewechselt. Ich habe eine seriöse Meldung dazu bekommen.

Ich gehen nach wie vor davon aus, dass Berlin, Innsbruck und auch Hamburg (wo ich jetzt auch eine Meldung aus dem Sommer bekommen habe) definitiv zu kalt ist um Winterverluste auszugleichen.

Ich bin gespannt ob ich recht habe. Wenn nicht Glück für die Halsbandsittiche.

Und nun noch ein kleiner Werbeblock: vermutlich in WP Magazin 1 oder 2 2004 wird ein Artikel von Tobias und mir zum Thema Halsbandsittiche im Freiland inkusive Bestandszahlen drin sein.

Gruesse,
Detlev
 
Alle Halsbandsittiche, die ich in Berlin beobachten konnte, sind stets komplett und vollständig auch durch den bittersten Winter gekommen. Verluste hingen niemals mit der Witterung zusammen, sondern traten im Frühjahr oder Herbst auf.

Als Verlustursache hingegen eindeutig nachzuweisen sind Prädation durch den Habicht und Wegfang durch Menschen. Der Habicht ist in Berlin flächendeckend in hoher Bestandsdichte vorhanden. Wegfang durch Privatpersonen kenne ich in zwei Fällen. Ein Halsbandsittich kletterte in einen Schornstein und wurde als Leiche in einem Ofen gefunden.

Das Schicksal der Türkentaube, die in Berlin auch fast ausgestorben ist - von mehr als 20 000 Brutpaaren ehemals - zeigt, daß Neubürger selbst bei großen Beständen anfällig für spontane Zusammenbruchstendenzen sind. Auch bei der Türkentaube läßt sich bis heute keine eindeutige Ursache festmachen. Einst in jedem Hinterhof zu finden, ist sie heute zur Seltenheit geworden.

Die Türkentaube und der Halsbandsittich nutzen beide antropogen überformte Habitate und scheinen sensibel gegenüber leichten Verschiebungen in diesen zu sein. Bei der Türkentaube mögen es die modernisierten Distributionsweisen der Landwirtschaft, insbesondere des Getreide- und Futtermitteltransports sein, die ihr den großen Abrutsch bescherten. Genaues weiß man nicht, es gibt halt nur Vermutungen.

Beim Halsbandsittich mögen ähnlich zu klassifizierende Faktoren wirksam gewesen sein. Als er in Berlin noch zuverlässig zu beobachten gewesen war, hat sich von den seriösen, etablierten Ornithologen niemand für ihn interessiert. Dabei könnte sein Aufflackern und Verschwinden im Vergleich zur Expansion in Köln zur "vergleichenden synantropen Ökologie" ermuntern.

Denn er ist nun mal da. Und ob er sich behauptet oder nicht, kann auf tieferliegende Fragen verweisen. Seine pure Existenz hingegen ist alltäglich geworden und hat nichts sensationelles mehr.
 
Original geschrieben von Detlev

Und nun noch ein kleiner Werbeblock: vermutlich in WP Magazin 1 oder 2 2004 wird ein Artikel von Tobias und mir zum Thema Halsbandsittiche im Freiland inkusive Bestandszahlen drin sein.

... und das passende Poster ist schon in der aktuellen Ausgabe.

Ich bin gespannt auf den Artikel. Und, Detlev, vielen Dank für die Mühe die Du Dir mit den diversen Postings (nicht nur hier) in den vergangenen Tagen gemacht hast. *respekt*

Lg

Stefan Kunz :0-
 
Moin, Moin,
ich bin leider länger nicht zum Antworten gekommen weil ich in einem anderen Forum dieses Forensystems extrem viel zu tun hatte.

Original geschrieben von HansWilhelm
Ein Halsbandsittich kletterte in einen Schornstein und wurde als Leiche in einem Ofen gefunden.

Das ist eine Todesart die ich noch nicht hatte. Ich vermute sie können wie das bei Spechten belegt ist in der Höhle ertrinken oder sich wie in einer Reuse verfangen und verhungern. An diese Gefahr hatte ich nicht gedacht. In Wiesbaden hing ein Vogel laut Literatur tot im Höhleneingang.

Nach meinen Klimatabellen und Nahrungspflanzenlisten ist der Februar die problematische Winterzeit. Die Tiere leiden dann am längsten an Kältestreß, das Nahrungsangebot ist am schmalsten und die Temperatur liegt nur unwesentlich über Januar oder darunter.

Für mich ist Winterverlust und genetische/astrologische Fixierung der Brutzeit immer noch die Hypothese die von der Zukunft getestet wird.

@Stefan Kunz
Danke für das Lob

Gruesse,
Detlev
 
Thema: Halsbandsittich breitet sich aus ?
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