Herstellung von Keimfutter

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eva_

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Da jetzt wieder der Winter Einzug gehalten hat und gesundes Frischfutter aus dem Garten ausfällt bzw. man sich nicht wirklich darauf verlassen kann, dass man echtes BIO - Obst und Gemüse ohne Schadstoffe in unseren Supermärkten bekommt, sollten unsere Heimvögel ersatzweise Keimfutter zur Verfügung gestellt bekommen. Natürlich kann man Keimfutter auch das ganze Jahr über füttern.
Für alle die wissen wollen wie es richtig funktioniert habe ich hier eine kleine Anleitung zusammengestellt. Meine Wellensittiche schnabulieren Keimfutter ganzjährig 1 bis 2 mal in der Woche (im Winter häufiger).
Nachdem ich vieles ausprobiert habe (unter anderem auch teure Keimfutterapparaturen) und das Futter immer Schimmel angesetzt hat, habe ich endlich eine einfache und erfolgversprechende Methode gefunden, die sich mittlerweile schon mehrere Jahre bewährt hat.
Für Verbesserungsvorschläge bin ich aber jederzeit offen und dankbar:)

Herstellung von Keimfutter:

Siehe auch http://www.birds-online.de/nahrung/koerner/keimfutter.htm

Du brauchst:
+ ein großes feinmaschiges Plastiksieb mit ca. 28 cm Durchmesser (Plastik deshalb, weil alle anderen Siebe rostig werden, auch wenn sie als rostfrei gekennzeichnet sind – ich habs selber ausprobiert).
+ eine dazu passende Glasschale (Glas deshalb, weil die Körner Licht brauchen um zu keimen).
+ etwas luftdurchlässiges zum Abdecken – manche spannen z.b. Nylonstrumpfhosen darüber. Das ist mir aber zu kompliziert. Ich hab deshalb ein Spritzgitter gekauft. Das Abdecken ist deshalb wichtig, weil die nassen Körner sonst Staub anziehen wie ein Magnet.

Keimfutter11.jpg

+ In die Schüssel füllst du Wasser rein;
+ Dann hängst du das Sieb in die Schüssel;
+ Jetzt kommen die Körner dazu; es gibt im Handel spezielles Keimfutter welches schneller keimt als das normale Körnerfutter. Ich wechsle ab.
+ Mit dem Spritzgitter abdecken;
+ 6 bis 8 Stunden einweichen lassen – aber bitte nicht länger, da die Körner sonst sauer werden.

Keimfutter12.jpg

+ nach dem Einweichen die Körner im Sieb mit lauwarmem Wasser gut durchspülen:

Keimfutter13.jpg

+ die Körner im Sieb so verteilen, dass sie nicht zu eng beieinander liegen:

Keimfutter14.jpg

+ das Wasser in der Schüssel ausleeren, die Schüssel auswaschen und das Sieb mit den Körnern wieder einhängen und abdecken.

+ jetzt müssen die Körner 2 Tage lang keimen; spezielles Keimfutter kann man oft auch schon nach einem Tag füttern.
+ zwischendurch muss man die Körner 2 bis 3 mal am Tag mit lauwarmem Wasser spülen und dann wieder im Sieb verteilen.
Das Spülen ist deshalb notwendig, damit die Körner nicht komplett austrocknen und sich kein Schimmel bildet.

+ nach zwei Tagen sehen die Körner dann so aus: die Keimfäden sind ca. 2 bis 5 mm lang. Sie dürfen nicht länger als 1 cm sein, denn dann werden sie sauer und ungenießbar.

Keimfutter15.jpg

+ jetzt die Körner noch ein letztes Mal gut auswaschen und dann auf einer Küchenrolle kurz abtropfen lassen:

Keimfutter16.jpg


* Bevor du die Körner servierst, mach bitte einen Riechtest: Sollten die Körner sauer oder gar schimmlig riechen, dann musst du sie wegschmeißen.

* Da die nassen Körner im Futternapf so eng beieinander liegen und sich deshalb sehr leicht Schimmel bildet und sich Bakterien breit machen, darf dass Futter nicht länger als einen Tag angeboten werden. Am Abend bitte den Rest unbedingt wegschmeißen.

* Die Glasschüssel und das Sieb bitte heiß auswaschen. Dann in die Schüssel etwas Essig reingeben und mit heißem Wasser auffüllen. Das Sieb einhängen und ca. 30 Minuten stehen lassen. Dann noch mal heiß abspülen und trocknen lassen. Das ist deshalb notwendig, weil sich zwischen den Siebmaschen leicht Pilz- oder Schimmelsporen anlegen und diese mit dem heißen Essigwasser abgetötet werden.

* Mit dieser Keimmethode kannst du auch die Qualität deines Futters testen. Wenn mindestens 80 Prozent der Körner keimen, dann ist das Futter in Ordnung. Wenn nur sehr wenige Körner keimen, dann solltest du die Futtersorte wechseln.

* Keimfutter ist deswegen so wertvoll, weil während des Keimvorgangs wichtige Vitamine und andere Nährstoffe entstehen, die sehr gut für die Gesundheit der Wellensittiche sind. Außerdem wird bei verschiedenen Krankheiten empfohlen Keimfutter zu geben (z.b. bei einer Kropfentzündung), weil es besser und leichter zu verdauen und auch vitaminreicher ist. Bei einer Kropfentzündung z.b. müssen die Körner nicht mehr im Kropf gelagert und mit Wasser eingeweicht werden, da sie ja schon weich sind. Das schont die empfindliche Kropfschleimhaut.

* Da Keimfutter bei verschiedenen Krankheiten sehr gut ist, sollte man die Vögel rechtzeitig daran gewöhnen – damit sie dann im Krankheitsfall dieses Futter auch annehmen.

* Ich hab zwei Garnituren (Glas, Sieb, Spritzgitter) und setze die Körner zeitversetzt an, so haben meine Vögel jeden zweiten Tag frisches Keimfutter zur Verfügung.
 
Hallo,

erstmal Vielen Dank für diese ausführliche Beschreibung zur Herstellung von Keimfutter :zustimm:

Da jetzt wieder der Winter Einzug gehalten hat und gesundes Frischfutter aus dem Garten ausfällt bzw. man sich nicht wirklich darauf verlassen kann, dass man echtes BIO - Obst und Gemüse ohne Schadstoffe in unseren Supermärkten bekommt, sollten unsere Heimvögel ersatzweise Keimfutter zur Verfügung gestellt bekommen. Natürlich kann man Keimfutter auch das ganze Jahr über füttern.
...Meine Wellensittiche schnabulieren Keimfutter ganzjährig 1 bis 2 mal in der Woche (im Winter häufiger).

Die ganzjährige Gabe von Keimfutter sowie zu viel Obst/Gemüse halte ich allerdings für falsch.

Wellensittiche sind Körnerfresser. Die konstante Gabe von Keimfutter/Grünfutter/Obst kann bei dem normalen Halter aber auch bei allen anderen zu Problemen führen. Vor allem dann, wenn keine Zuchtabsichten bestehen.
Die Vögel werden zu triebig, vor allem durch Keimfutter.
In Zeiten höherer Beanspruchung wie Brut, Aufzucht usw. ist die Gabe von Keimfutter sinnvoll und gut. Ansonsten sollte man, meiner Meinung nach, auf die Verabreichung, auch von Obst/Gemüse/Grünfutter weitesgehend verzichten.

Gruss
 
Auch zum dauernden Einhängen in Wasser.......8-12Std in einem Eimer 5L..oder 10L je nach benötigter Menge wässern. Wasser nach ein paar Std. wechseln. In tiefe Küchensiebe abgießen. Danach gut durchspülen, abschlagen und auf Tuch abtropfen lassen. Dann in tiefe Plastikschüssel/n geben und gelegentlich umrühren, da sie oben abtrocknen. Hirse keimt nach 40-48Std, , Glanz nach 72Std., Negersaat unter 30 Std.
Hirse aus einem bestimmten käuflichen Keimfuttermischung keimt keine Sekunde schneller, als Hirse aus Einzelsaaten, die man ebenfalls kaufen kann.
Man kann fast alle Mischungen als Keimfutter nehmen, natürlich je nach gehaltener Vogelart, es dürfen keine Backerzeugnisse untergemischt sein und geschälter Hafer, beide Vorgenannten lassen das Keimgemisch säuern.
Als Stimulierung reicht auch schon eine Saat, es muß nicht die ganze Futterpalette angekeimt werden. Es empfiehlt sich Glanz unterzumischen. Das Gemisch bleibt schön locker und klumpt nicht.
So verfahren hat man wenig Arbeit und Küchenutensilien im Gebrauch.
In Zeiten:
Wasser und Eimer: 8-12std.
Küchensieb: 30min
Plastikschüssel: 48Std.
Nach 48Std bereitet man die nächste Mischung vor, so ergibt sich ein Umlauf, der ganzjährig (bei Zucht) genutzt werden kann....bei mir.
Nur zu diesem Zweck ist Keimfutter sinnvoll, denn außerhalb einer Zuchtperide schaffe ich mir neue Probleme wenn ich es wieder mal zu gut meine...siehe Norwicher's Post!
Ivan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielen Dank für eure Antworten. Konstruktive Kritik nehme ich immer gerne an:zwinker:

Was die spezielle Keimfuttermischungen betrifft. Da verwende ich diese:
http://ww2.biofuttershop.eu/ht/index.php?page=product&info=863
Und wieso auch immer - das Zeug keimt fast doppelt so schnell wie die normale Futtermischung von Vitakraft.

Das mit der Plastikschüssel hab ich früher auch einige Male ausprobiert. Aber dabei hat sich immer Schimmel gebildet. Ich bin was das betrifft sehr empfindlich und rieche den "meilenweit":D
Seit ich die "Siebmethode" anwende, wo die Körner von oben und unten belüftet werden gab es keine Probleme mehr.

Ich persönlich will nicht züchten und hab mich damit auch nie beschäftigt. Ich stelle meinen Vögeln auch keine Nistmöglichkeiten zur Verfügung (welche ja vor allem bei Wellensittichen auch den Bruttrieb steigern, soweit ich informiert bin). Natürlich balzen meine Vögel sehr viel, aber ich hatte in all den Jahren (27 an der Zahl) nie den Eindruck, dass das für die Vögel in irgendeiner Art und Weise schädlich sein könnte.

Wie verfahrt ihr mit den speziellen Tageslichtlampen (Arcardia Bird Lamp), deren Licht ja einerseits lebensnotwendige UV-Strahlung abgibt, andererseits angeblich auch den Bruttrieb fördert. Dann sollte ja ein normaler Vogelhalter der nicht züchten will, auch davon Abstand nehmen, was aber wiederum für die Gesundheit der Vögel eine negative Auswirkung hätte.

Ich bin was die Fütterung mit Obst, Gemüse und vor allem Grünfutter betrifft anderer Meinung als ihr. Natürlich sind Papageienvögel und Sittiche in erster Linie Körnerfresser, aber dadurch bekommen sie nie im Leben all die wichtigen Vitamine und Mineralien die sie brauchen um jahrelang gesund zu bleiben. Außerdem bietet Frischfutter so ganz nebenbei jede Menge geschmackliche Abwechslung, Spaß und Spiel - was ich meinen Vögeln nie im Leben vorenthalten würde.

Jeder Tierarzt bei dem ich mit meinen Vögeln vorstellig wurde (auch vk T´s) stellte die Frage ob die Vögel auch genug vitaminreiches Frischfutter bekämen. Und auf meine Fragen ob man nicht mit Vitaminpräparaten möglichen Hypovitaminosen vorbeugen könnte, bekam ich stets die selbe Antwort (was sehr ungewöhnlich ist - denn was die Behandlungen betrifft sieht es so aus, dass man von 5 Tierärzten 5 verschiedene Diagnosen bzw. dann auch Medikamente bekommt...) : Nein, keine Vitaminpräparate - viel besser ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Grünfutter.....

Ja, aber da hat wohl jeder seine eigenen Erfahrungen....:)

Liebe Grüße
 
Sieht nach Dakotahirse und geschältem Hafer aus. Zu Hafer schrieb ich ja schon etwas!
Gibt Hirsesorten die schneller keimen. Die schnellstkeimende ist Silberhirse, danach Plata
Denke einfach daran, das ich es seit 40 Jahren mache, also kann man annehmen das ich bis dato viele Möglichkeiten durchprobiert habe.
Was dein TA gesagt hat ist ja nicht falsch, aber es in jedem Fall von den Umständen der Haltung abhängig.
Selbst bei Innen - Außenhaltung gibt es Unterschiede, weiterhin , ob sich die Tiere in der Brut oder in der Ruhephase befinden.
Dabei kopieren wir nur die Natur, die uns die Vorgaben liefert und nennen es saisonale Fütterung!
Dazu gehört bei Grassamenfressern sicher kein Obst, weil ihr Metabolismus gar nicht drauf ausgerichtet ist, sind schließlich keine Loris oder Tangaren oder was auch immer. Also bekommen sie bei mir kein Obst, da es eigentlich widernatürlich ist!
Nur noch eins am Rande...ich habe seit 40 jahren nur Neonröhren im Gebrauch, züchte jedes Jahr sehr viele JV, so um die 100-150. Hatte noch nie Legenot oder Windeier, keine JV mit Rachitis. Gebe keine Vit. wie D3 etc. lediglich B-Komplex nach Medikamenten.
An sich ist Vogelhaltung nicht schwierig, da logisch...
Ivan
 
Wie verfahrt ihr mit den speziellen Tageslichtlampen (Arcardia Bird Lamp), deren Licht ja einerseits lebensnotwendige UV-Strahlung abgibt, andererseits angeblich auch den Bruttrieb fördert. Dann sollte ja ein normaler Vogelhalter der nicht züchten will, auch davon Abstand nehmen, was aber wiederum für die Gesundheit der Vögel eine negative Auswirkung hätte.

Ich bin was die Fütterung mit Obst, Gemüse und vor allem Grünfutter betrifft anderer Meinung als ihr. Natürlich sind Papageienvögel und Sittiche in erster Linie Körnerfresser, aber dadurch bekommen sie nie im Leben all die wichtigen Vitamine und Mineralien die sie brauchen um jahrelang gesund zu bleiben. Außerdem bietet Frischfutter so ganz nebenbei jede Menge geschmackliche Abwechslung, Spaß und Spiel - was ich meinen Vögeln nie im Leben vorenthalten würde.

Mit dem Licht ist es genauso wie mit der Fütterung. Du kannst mit dem Licht die Tageslichtlänge und somit auch das Verhalten der Vögel steuern. Je länger das Licht/der Tag umso lebhafter und vor allem brutbereiter die Vögel. Das gleiche passiert mit der Fütterung. Umso reichhaltiger gefüttert wird, umso mehr wird den Vögel suggeriert, das Brutgeschäft zu erledigen und JV aufzuziehen. Das gleiche gilt natürlich auch umgekehrt und suggeriert den Vögeln den Beginn der Ruhephase.
Hier spricht man dann von saisonaler Fütterung, wie Ivan bereits bemerkte.

Geschmackliche Abwechslung, Spaß und Spiel sind Begriffe, die nach menschlichem Maßstab (durchaus nachvollziehbar) verwendet werden. Inwiefern man damit dem natürlichen Verhalten und Bedürfnissen der Vögel Rechnung trägt, steht allerdings auf einem anderen Blatt ;)
 
Selbst mit sog. Tageslichtlampen schafft man es kaum, so viel Helligkeit ins Zimmer zu bringen wie hier bei uns draussen an einem normalen Tag herrscht. Von einem Sommer-Sonnentag garnicht zu sprechen. - Und Australien hat ganz sicher weitaus mehr und intensivere Sonnetage als wir hier.
Das sollte die Frage mit den Lampen erübrigen. :zwinker:

(Man kann es sehr gut sehen, wenn man von draussen mal bewusst mit einigem Abstand ins Fenster schaut. Genauso hell wie draussen ist es im Zimmer erst dann, wenn man die Dinge innen (fast) genauso gut sehen kann die die Dinge draussen. Und das ist meist erst bei Dämmerung der Fall, wenn überhaupt...)
 
Das ist falsch!!
Alle Tiere die man bei Innenhaltung züchtet, unterliegen diesem Rhythmus auch bei künstlicher Beleuchtung.
Und sollten es ganz normale Neonröhren sein... Hier ist die Dauer der Beleuchtung maßgeblich für die Futteraufnahme wie in der Natur, wenn im März die Tage länger werden und mehr Futter bei 11Std. aufgenommen werden kann, als im Januar bei 7-8Std., wobei noch ein Futtermangel in dieser Zeit hinzu kommt. Also ist der Auslöser des Bruttriebs wie schon Norwicher schreibt, nur auf diesen Umstand zurückzuführen.
Also kopieren die Züchter seit langer Zeit die Vorgaben der Natur und nichts anderes.
Ist eigentlich doch ganz einfach, oder?
Ivan
 
Ivan, die Frage war aber nicht, ob man mit der Veränderung der Tageslichtdauer was beeinflussen kann, sondern ob die Verwendung einer UV- bzw. Tageslicht-Lampe an sich schon brutig machen könnte.
Rein darauf bezieht sich meine Antwort, ich gehe doch überhaupt nicht auf die Dauer der Beleuchtung ein...
Übrigens soll man Wellensittiche auch im Dunkeln zum Brüten bringen können:
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1469-7998.1973.tb05062.x/abstract
Viele Grüße,
Saja
 
Wenn ich die auf 8-9Std. begrenze und sonst kein Licht habe, so sind wir wieder beim Thema..bei der Futtermenge die täglich aufgenommen werden kann. Egal, wie und was ich benutze, die Dauer der Beleuchtung und nicht die Qualität ist entscheidend für den Bruttrieb und das hatte ich zuvor deutlich zum Ausdruck gebracht...wurde aber nicht verstanden!
Im Dunkeln WS zum Brüten bringen? Bei drei Tagen Dunkelheit sind sie doch verhungert, oder?
Verhungerte Vögel können keine Eier legen, auch halbverhungerte nicht!
Vielleicht wenn sie mit Eulen gekreuzt wurden?
Ivan
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Alle Tiere die man bei Innenhaltung züchtet, unterliegen diesem Rhythmus auch bei künstlicher Beleuchtung.
Und sollten es ganz normale Neonröhren sein... Hier ist die Dauer der Beleuchtung maßgeblich für die Futteraufnahme wie in der Natur, wenn im März die Tage länger werden und mehr Futter bei 11Std. aufgenommen werden kann, als im Januar bei 7-8Std., wobei noch ein Futtermangel in dieser Zeit hinzu kommt. Also ist der Auslöser des Bruttriebs wie schon Norwicher schreibt, nur auf diesen Umstand zurückzuführen.
Also kopieren die Züchter seit langer Zeit die Vorgaben der Natur und nichts anderes.
Ist eigentlich doch ganz einfach, oder?
Ivan
Na, wenn man das nicht versteht, muß ich doch garnichts mehr schreiben, da es dann sinnlos ist!
Der Bezug zur Tageslänge/Beleuchtung ist doch wohl unmißverständlich dargelegt.
 
Absatzvoliere.jpgG'day mates .
Ich muss hier Ivan Recht geben , ohne Licht in eines Ausreichenden Tagesdosis von mindestens 12 - 14 Std läuft in der Wellensittichzucht nichts. Ich hatte sogar in meinem Zuchtraum Tageslicht Leuchtstoffröhren , Heizung von 15 - 18 Grad einen großen Luftfilter und ein Raumfeuchtigkeit von von 50 - 70 . Angefangen mit der Zucht habe ich immer ab dem 21. Dezember dann ist Sonnenwende und die Tage werden langsam wieder länger, with kind regards ( Gerd)
 
Naja, sorry, aber soo lichtrhythmus-abhänging sind gerade Wellensittiche ja nun wirklich nicht.
Bei ausreichend Futter und Nistkästen brüten die in der Aussenvoliere (ohne Zusatzbeleuchtung) durchaus das ganze Jahr über. Also, bei jeder nur erdenklichen Tageslichtlänge. (was nicht heisst, dass ich eine solche "Zucht" gutheissen würde!)
Das Wesentliche für die Brutstimmung ist beim Wellensittich auch in der Natur immernoch das Futter in Kombination mit geeigneter Nistmöglichkeit. Die brüten, sobald die Bedingungen passen; unabhängig von der Jahreszeit (= Tageslänge) können die bekanntlich in recht kurzer Zeit loslegen.
Daher werden sie auch gern als "opportunistische Brüter" beschrieben.
Viele Grüße,
Saja
 
Da es aber in der Natur in Australien nicht im Winter regnet oder jedenfalls sehr wenig, also in der Trockenzeit, ist diese Aussage doch hypothetisch.
Denn es regnet dort eben häufig im "Frühjahr" und Nistgelegenheiten stehen dort ja auch in der Trockenzeit zur Verfügung, oder? Und ab dem Frühjahr-Sommer..... Oktober bis März sind dort die Tage am Längsten, die Niederschlagsmenge am Höchsten und ebenfalls die Temperaturen.
Da aber ohne Regen kein frischer Grassamen zur Verfügung steht und ein langer Tag auch Vorteile für die Fütterungszeit der JV bietet...es können mehr Stunden gefüttert werden....so ist es nicht verwunderlich, das sie dann auch brüten und nicht in der Trockenzeit wo die Tageslänge kurz ist, nämlich 8-9Std. Da es in der Natur aber immer logisch zugeht, so sollten WS in Australien sich auch diesen Umstand zu eigen machen, um zu brüten.
Anbei mal eine kleine Tabelle mit allen Daten, die diese These untermauert.
http://www.iten-online.ch/klima/australien/australien/northern/alice_springs.htm
Ivan
PS. Also lieben sie nicht die Dunkelheit und brüten dann auch nicht
 
Nein, man kann nicht zwangsläufig aus dem einen auf das andere schliessen.
Ja, in der Regel fällt die Brutperiode in dieselbe Jahreszeit - das heisst aber noch lange nicht automatisch, dass deshalb die Tageslänge ursächlich für die Brutstimmung ist.
Wie ich schrieb, sind das Futter + Nistmöglichkeit.
Fehlt eines, wird nicht gebrütet; gibt es beides, wird sofort losgelegt.
Egal, ob gerade Sommer oder Winter oder sonstwas ist.
Sonst würden sie hier bei uns ja wohl kaum im Winter in der Aussenvoliere brüten, wenn die Tageslänge ach so wichtig wäre (z.B. hier).
Im übrigen hat Australien durch grössere Nähe zum Äquator eh nicht so grosse Schwankungen in der Tageslänge wie unsere Gegend. Da sind kaum mehr als 1,5 Stunden Unterschied zwischen längster und kürzester Sonnenscheindauer innerhalb des Jahres, sieht man an Deiner verlinkten Tabelle.
Viele Grüße,
Saja

PS: Ganz interessant, leider englisch. Klick.
U.a.: "The climate across the arid range of the budgerigar is one of the most unpredictable in the world (Oosterzee 1995). Rainfall is unreliable in amount and season. Budgerigars have adapted to this unpredictable climate by being able to activate their breeding cycle very quickly after rain. "
 
Das ist nicht von der Hand zu weisen, obwohl in der Natur feste Regeln gelten und nur unter diesen Voraussetzungen kann überhaupt gebrütet werden.
Wenn es natürlich Leute gibt, die im Spätherbst Nistgelegenheiten geben, dann Vitamine und Sonstiges verabreichen, füttern, als wenn die Tiere eine lange Krankheitperiode zu bewältigen hätten, die Vögel also bruttechnisch in den Orbit schießen, so hat das doch nichts mit Zucht zu tun, oder? Wenn man dann die Tageslänge bedenkt, so das die JV nur 7-8Std, anstatt 12-14 Std gefüttert werden, so ist das ein weiterer Effekt der nichts mit Zucht zu tun hat. Wenn dann noch bedacht wird, das viele JV umkommen, weil die Nächte so kalt sind, so das beim Einstellen des Huderns der Henne nach etwa 2,5-3 Wochen die Jungen verklammen, so ist doch wohl nichts mehr hinzuzufügen?
Im Klartext: Wer nicht die Voraussetzungen zur vernünftigen Zucht erfüllen kann, sollte die Finger davon lassen....ich könnte das auch noch härter formulieren.
Ivan
Zu deiner Übersetzung; da aber Regenfälle eben nur in der "Regenzeit" zu erwarten sind, fangen wir wieder bei....back to Square one....an!

Allgemeine Beobachtungen zur Vermehrung wilder WS:
Die Brutzeit der Art ist vom Klima abhängig.
Wenn die Regenzeit einsetzt beginnen die
Paare mit den Brutvorbereitungen, denn nur dann finden
die Vögel die optimalen Bedingungen zur Zucht.
Ist die Regenzeit mal länger,
wird gleich mehrere Male hintereinander gebrütet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Ivan, natürlich hat so ein Verhalten nichts mit "Zucht" zu tun, da sind wir ganz auf einer Linie.
Frage war jetzt aber eher wegen dem Licht, ob das brutig machen könnte (was der reine Halter ja nicht möchte).
Ich denke - anhand meiner obigen Ausführungen - nicht, dass das beim Wellensittich wesentlichen Einfluss auf die Brutstimmung hat. (Bei manchen anderen Vogelarten wird das bestimmt anders sein).

Viele Grüße,
Saja


(Meine Übersetzung? Wo habe ich was übersetzt? In dem Zitat steht, dass Regen hinsichtlich Menge und Jahreszeit/Zeitpunkt unzuverlässig ist - würde daher vielleicht eher von Regen- und Trockenperiode sprechen? Egal.)
 
Nein, die habe ich selbst übersetzt, aber du hättest sie ja nicht gepostet, wenn du deine These damit nicht unterstützen wolltest.
Da Licht als unmittelbarer Indikator für die Nahrungsaufnahme gilt sind wir doch wieder bei "square one".
Gilt eben für jeden Vogel, denn auch die regenreiche Zeit fällt überall auf der Welt in diesen Zeitraum auch hier bei uns in der BRD.
Dies läßt sich bei uns im Garten und auch im Outback in Australien beobachten.
Gefangenschaftshaltung in Innenräumen läßt natürlich eine Manipulation zu und Vögel und deren Brutverhalten läßt sich nun mal leicht manipulieren. Auch kann ich hier den Herbst zum Frühjahr machen, aber das hat nichts mit den Gegebenheiten im Freiland zu tun.
Ivan
 
Da Licht als unmittelbarer Indikator für die Nahrungsaufnahme gilt sind wir doch wieder bei "square one".

Grmpf. Soo eng kann dieser Zusammenhang aber nun nicht sein, wenn sie bei uns im Winter draussen brüten ohne Zusatzbeleuchtung. (Das oben verlinkte Beispiel ist kein Einzelfall, ich habe sowas auch schon live gesehen.)

Schöne Grüsse,
Saja
 
Thema: Herstellung von Keimfutter
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