Wildpflanzen einfrieren?

Diskutiere Wildpflanzen einfrieren? im Forum Ernährung im Bereich Allgemeine Foren - Hallo zusammen, ich möchte für meine Vögel Löwenzahn, Gänseblümchen, Brenessel, usw. für den Winter einfrieren. Habt ihr Erfahrung damit...
Lijana

Lijana

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Hallo zusammen,

ich möchte für meine Vögel Löwenzahn, Gänseblümchen, Brenessel, usw. für den Winter einfrieren.
Habt ihr Erfahrung damit? Wenn ja, wie macht man das, erst abwaschen und dann einfrieren, oder umgekehrt? Ich meine, wenn ich die Pflanzen abwasche und nass einfriere, werden sie beim auftauen nicht matschig?


LG
Lijana
 
Hab gelesen,das man die Samenstände des Breitwegerichs gut einfrieren kann.Selbst ausprobiert hab ich es jedoch noch nicht.
Bei mir gibt es die immer frisch. :)

Ich würde keine grünen Blätter einfrieren.Das gibt doch Matsch. Ich würde nur die Samenstände einfrieren.
Erst waschen , dann im Wasserglas obenherum trocknen und dann die Stiele oberhalb des Wasserglases abschneiden........und im Gefrierbeutel oder Dose einfrieren.
 
Hallo Samira,

danke für Antwort.
Ja, bei mir gibt es sie auch frisch aber ich habe für den Winter gedacht.

Liebe Grüße
Lijana
 
Hallo Lijana,

auf die gleiche Idee - einfrieren - bin ich auch vor Jahren gekommen. Ich meinte damals ich müßte meine Vögel das ganze Jahr über "naturnah" ernähren. Dafür wurde gesammelt was das Zeug hielt und eingefroren.
Das Ergebnis war mehr als ernüchternd. Die Pflanzen / Samenstände sahen nach dem auftauen alles andere als appetitlich und frisch aus. Sie waren matschig und verfärbt. Die Vögel gingen so gut wie überhaupt nicht dran. Auch nicht nach dem abtrocknen mit Küchenpapier.

Heute mache ich es ganz anders. Die Zeit zum sammeln, vorbereiten, einfrieren, auftauen, trocknen usw. investiere ich lieber zu 100 % vom Frühjahr bis in den Spätherbst hinein nur noch zum sammeln von frischen, halbreifen Pflanzen. Die werden dann aber sofort verfüttert. Das geht in der Hauptsaison soweit, dass die Vögel tageweise ganz auf ihr normales Körnerfutter verzichten, obwohl immer genügend davon zur Verfügung steht.
Für einen kleinen Wintervorrat trockne ich noch einige Pflanzensorten und biete diese dann im Winter an. Da werden diese Pflanzen auch sehr gern angenommen. Die Vögel sind eine ganze Zeit lang damit beschäftigt. Sogar die getrockneten Blätter werden dann mitgefressen. Die Akzeptanz ist ganz anders als als bei der aufgetauten "Matsche".

Das ganze ist aber eigentlich ziemlich logisch - betrachtet man die Natur. Da gibt es im Winter auch kein frisches Grünfutter usw. Da ragen z. B. die Brenneselstängel, Beifuß u. a. eben aus dem Schnee heraus und werden gefressen.

"Naturnah" bedeutet für mich heute "je nach Saison" - ganz wie in der Natur. Dort ist das Futterangebot für die allermeisten Vögel ebenfalls saisonalen Schwankungen unterworfen und es funktioniert hervorragend. :D Erdbeeren :D aus Südafrika zu Weihnachten sind nur eine Erfindung von uns verwöhnten Mitteleuropäern.
 
Hallo Gerhard,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Du hast Recht! Wenn man schon die Natur nachahmen möchte, müßte es reichen, nur die frische Pflanzen zu füttern. ( Und für Winter habe ich zbsp. halbreife Hirse eingefrohren, die ist Klasse!) Ich werde es auch so wie Du machen. Da ich mich aber mit Pflanzen nicht gut auskenne, (und meine Vögel nicht vergiften will!:nene:) habe mir grade das Buch "Vogelfutterpflanzen" bestellt. Ich freue mich schon auf die Sammlung! :dance:
Gibst Du Deinen Vögel im Saison das Grüne täglich?

Liebe Grüße
Lijana
 
Hallo Lijana,

mit den "Vogelfutterpflanzen" von H. Schnabel bist Du sehr gut beraten. Natürlich gibt's die Pflanzen am besten täglich. Aber auch das sollte man nicht so verbissen sehen. Mal hat man wg. der Arbeit keine Zeit, ein anderes Mal kann man z. B. wg. schlechtem Wetter nicht raus fahren usw. Aber grundsätzlich gilt schon: so regelmäßig wie möglich.

Die Pflanzen stellen auch nur ein zusätzliches Angebot an unsere Vögel dar und ersetzen keinesfalls eine ordentliche Grundversorgung mit arttypischem Futter, Wasser, Mineralien usw.

Es gibt kein Patentrezept, welche Vögel fressen welche Pflanze. Da sind auch schon mal Individualisten in unseren Volieren unterwegs. Das wirst Du aber im Laufe der Zeit schnell lernen mit welchen Pflanzen Du bei Deinen Vögeln punkten kannst.

Was hast Du eigentlich für Vögel?
 
Hallo Gerhard,

ich habe derzeit 6 Wellis, 2 Kanarien und 2 Zebrafinken, (Abgabe oder gefundene Vögel). Ich möchte, daß sie bei mir alles nachholen. :)
Ja, das Buch ist von Schnabel und soll sehr gut und hilfreich sein, das freud mich. Desto mehr, ich hatte das von Booklooker für 13.- Euro ergattert! Sonst, was die Vogelversorgung betrifft...bin kein Anfänger, die Vogelmutter spiele ich schon so, wie ich kann, 20 Jahre lang. :)
Ich hatte immer schon Gräser (kenne so 3 Sorten und cca. 4 Wildpflanzen:D) gesammelt, wenn ich mit meinen Hunden unterwegs war aber möchte ab jetzt meinen Vögel doch mehr anbieten.
Was hast Du für Vögel?

Liebe Grüße
Lijana
 
Hallo

Bitte nicht böse sein, doch ein paar Punkte möchte ich hier gerne kommentieren, obwohl ich nicht weiss welche Vogelarten Gerhard hält. Bei Lijana weiss ich jedoch, dass bei ihr Wellis leben, und für die gilt:

Die Pflanzen stellen auch nur ein zusätzliches Angebot an unsere Vögel dar und ersetzen keinesfalls eine ordentliche Grundversorgung mit arttypischem Futter, Wasser, Mineralien usw.
So ist es in der Tat :zustimm:

Das geht in der Hauptsaison soweit, dass die Vögel tageweise ganz auf ihr normales Körnerfutter verzichten, obwohl immer genügend davon zur Verfügung steht.
verstehe ich nicht, steht dieser Satz doch im Widerspruch zum obigen Zitat. Ob das für Wellensittiche (u.a. Sitticharten) so gesund, bzw. artgerecht ist, wage ich zu bezweifeln.

@ Lijana

Auch meine Vögel bekommen viel Grünzeugs: Vogelmiere, Löwenzahn, vor allem Wildgräser, die bei diesem bescheidenen Frühling momentan nur vereinzelt erntereif sind. Das Buch „Vogelfutterpflanzen“ von Schnabl ist gut, habe ich auch hier, und kann es von daher ebenfalls weiter empfehlen.

Was ich dir für deine Wellis nicht empfehlen möchte: dass das Grünfutter das normale Körnerfutter ersetzt. Ich denke, das ist nicht gesund für deine Vögel. In der australischen Heimat deiner Wellis gibt es frisches Grünzeugs auch nur spärlich, und saisonbedingt. Natürlich gebe ich jetzt, wo alles frisch und saftig zu ernten ist, auch am meisten vom Grünzeugs. Zumal Wellis ja auch sehr gerne in dem nassen Grün baden :D

Samira hat ja bereits empfohlen, dass sich die Samenstände des Breitwegerichs gut zum Einfrieren eignen. Von daher denke ich, dass die Samenstände des Spitzwegerichs ebenso zum Einfrieren tauglich sind.

Ansonsten biete ich über den Winter gelegentlich Feldsalat (Bio !!) an. Ok, qualitativ hochwertiger Biosalat (z.B. mit Demetersigel) ist zwar etwas teurer als konventionell angebauter Salat, dafür gibt’s halt eben weniger davon ;) Klar, nicht jede/r muss das so sehen wie ich, doch für mich, bzw. meine Sittiche gilt im Winter: lieber weniger, dafür qualitativ hochwertig. Wenn’s mal ein paar Tage gar nichts Grünes gibt, schadet das deinen Wellis ganz bestimmt nicht. Ich ziehe den Feldsalat dem Kopfsalat vor, weil er a) im Winter Saison hat, b) vitaminhaltiger als Kopfsalat ist, und c) nicht so schnell Durchfall verursacht.

Das Ergebnis war mehr als ernüchternd. Die Pflanzen / Samenstände sahen nach dem auftauen alles andere als appetitlich und frisch aus. Sie waren matschig und verfärbt. Die Vögel gingen so gut wie überhaupt nicht dran. Auch nicht nach dem abtrocknen mit Küchenpapier.
Was matschig, unappetitlich und verfärbt aussieht, fliegt bei mir gleich raus. Keine Versuche, sowas meinen Vögeln anzubieten :~
 
Hallo Lijana,

ich halte und züchte vorwiegend Birkenzeisige und Stieglitze, auch einige Kreuzschnäbel. Außerdem hatte ich u. a. schon Gimpel und Erlenzeisige. Die Fütterung dieser Arten unterscheidet sich natürlich sehr zu jener von Wellis bzw. Zebrafinken. Auch der Stellenwert von Grünfutter / Wildpflanzen aller Art ist hier ein anderer. Das war aber nicht Thema der Ausgangsfrage - da ging es um die Möglichkeit, bzw. Sinnhaftigkeit Wildpflanzen einzufrieren und an (allgemein) Vögel nach dem auftauen zu verfüttern. Dazu habe ich Dir die Erfahrungen aus meiner Anfängerzeit vor ca. 15 Jahren mitgeteilt und auch erklärt, warum es aus meiner Sicht nicht die beste Lösung war.

@ owl

die beiden Zitate von mir stehen keinesfalls im Widerspruch zueinander. Denn, obwohl die Grundversorgung mit allen dazugehörigen Zutaten permanent zur Verfügung steht, entscheiden sich die o. g. Vogelarten immer zuerst für die Nahrung aus der Natur - sie "ernten" sozusagen lieber selbst als an gekaufte, auch hochwertige, Samenmischungen zu gehen, d. h. sie fressen lieber den Samen direkt von der Pflanze als an die gleiche Samenart im Futternapf zu gehen. Stehen ausreichend Wildpflanzen zur Verfügung und / oder hatte ich genügend Zeit eine größere Menge zu sammeln, bleiben die Mischungen eben erst mal liegen.
 
Hallo Sonja,

ich habe es aber so verstanden, daß selbst wenn Gerhard seinen Vögel das gewöhnliches Körnerfutter anbietet, wählen sie lieber das Grünzeug. Dazu kann ich nur sagen, daß meine Vögel auch aber danach füttern sie ihr Körnerfutter weiter. Außerdem nehme ich den Rest von Frischpflanzen nach ein paar Stunden raus, oder sie werden trocken, dann wird damit nur gespielt. :)
Was betrifft den Salat, meine bekommen schon längst kein Kopfsalat, sondern auch Feldsalat, oder Chicoree, Zuccini, Fenchel, Gurke und wenn ich in bio Qualität bekommen kann, bevorziehe ich das, egal, daß es etwas mehr kostet.
In dem Buch gibts auch bestimmt ein paar Tips, wie man die Pflanzen aufbewaren kann, oder?

Liebe Grüße
Lijana
 
oh, ich habe etwas länger gebraucht zum schreiben, da hat Gerhart schon mittelweile selbst geantwortet, es hat sich überschnitten.:)
 
Habt Ihr schon einmal versucht, die Samen aus den Samenständen zu trocknen und dann für den Winter auszusäen?

Ich baue für meine Meerschweinchen im Winter Grünfutter immer selber an.

LG astrid
 
Danke Astrid, gute Idee! :zustimm: Werde es ausprobieren.

Liebe Grüße
Lijana
 
Hallo Gerhard

die beiden Zitate von mir stehen keinesfalls im Widerspruch zueinander. Denn, obwohl die Grundversorgung mit allen dazugehörigen Zutaten permanent zur Verfügung steht, entscheiden sich die o. g. Vogelarten immer zuerst für die Nahrung aus der Natur - sie "ernten" sozusagen lieber selbst als an gekaufte, auch hochwertige, Samenmischungen zu gehen, d. h. sie fressen lieber den Samen direkt von der Pflanze als an die gleiche Samenart im Futternapf zu gehen. Stehen ausreichend Wildpflanzen zur Verfügung und / oder hatte ich genügend Zeit eine größere Menge zu sammeln, bleiben die Mischungen eben erst mal liegen.

da habe ich wohl etwas missverstanden, und das tut mir sehr leid. Bin nämlich selbst eine Befürworterin, den Vögeln möglichst Wahlfreiheit zu lassen ;) Mittlerweile kann man ja auch wieder ein paar Wildgräser sammeln, die sind natürlich auch bei meinen Luftpiraten sehr beliebt, so dass sie alles andere um sich herum fast vergessen :)
 
Hallo Sonja,

ist schon ok :zwinker:. Man geht ja meistens zuerst von den Bedürfnissen der eigenen Vögel aus. Und da wir alle nur das Beste (unterstelle ich mal!) für die Kameraden wollen sind die Maßnahmen ebenso unterschiedlich wie die Vögel selbst.
 
Eben, wir alle wollen nur das Beste für die Tierchen. :trost: Und das ist das entscheidendes! Lieber so, als gleichgültig zu sein. :jaaa:

LG
Lijana
 
Eben, und wie Gerhard schon schreibt, man sollte die Fütterung doch möglichst so gestalten, dass sie halbwegs naturnah ist. Mit einem gleichbleibend üppigen Futterangebot das ganze Jahr über tust Du zumindest den Kanaris keinen Gefallen.
 
Sammeln und trocknen ist bestimmt besser als auftauen. Zudem empfehle ich, das Futter mit Hanfsamen zu ergänzen. Ruhig 10 bis 20%. Zumindest bei Wellensittichen wird gesagt, dass diejenigen älter werden, die Hanfsamen fressen. Wird wohl an den enthaltenen Omega 3 Ölen liegen. Gibt Futterhanf im Fressnapf als 3 Kilo Paket zur Ganzjahresfütterung. Auch Wildvögel lieben Ölfrüchte und lassen Getreide schlichtweg liegen.
 
Thema: Wildpflanzen einfrieren?

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