Essensgewohnheiten

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Alfred Klein

Alfred Klein

Depp vom Dienst ;-)
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Wie jeder Papageienbesitzer weiß, haben unsere Lieben ihre ganz eigenen
Eßgewohnheiten, die ausschließlich dazu dienen, ihre Besitzer an den Rand der
Verzweiflung zu bringen.
Manchmal möchte man sogar denken, sie haben die Fähigkeit sich untereinander abzusprechen, um ihre Herrchen und Frauchen endgültig zu entnerven....
Um dieses Ziel besser zu erreichen, folgen nun einige Essens-Regeln... natürlich ganz strikt aus Papageien-Sichtweise...



Die Futter-Schüssel-Etikette​
Der Fuß-Benutzer:

Setzte einen Fuß auf den Rand Deines Futternapfes. Nimm den anderen,
tauche ihn in die Körner und hebe ihn wieder hoch.
Kleinere Körner werden nun auf den Boden fallen, was sehr lustige Geräusche macht...
wiederhole das Ganze, bis der Futternapf leer ist.


Der gewissenhafte Auswähler:​

Nähere Dich Deinem frisch gefülltem Obst-Napf. Triff eine gewissenhafte
Vorentscheidung.
Hebe dann behutsam ein Stücken nach dem anderen aus dem Napf und schmeiße es zu Boden, so lange bis sich nur noch einige wenige von den bevorzugten Stückchen im Napf befinden.
Friss ein paar davon, mit den anderen lässt sich ein wunderbares Geschmier veranstalten.
Dann schreie nach neuem Obst.


Der Diät-Macher​
Nimm ein Stücken Obst oder Gemüse aus dem Napf, beiß einmal ab und lass den Rest zu Boden fallen.
Damit stellst Du sicher, dass noch Platz für Leckereien vorhanden ist, die es später geben mag.

Der Pellet-Verächter​
Entscheide Dich für ein schönes, wohlgeformtes Stückchen Press-Futter...
schmeiß' es in die Wasserschüssel; warte 10 Minuten bis das Stückchen schön
groß geworden ist und lustig aussieht.
Hebe es vorsichtig aus der Wasserschüssel. Stelle fest, dass das Ding immer noch nicht besser schmeckt, und schleudere es durch die Gegend.... wiederhole das Ganze, bis die Pellets alle sind. Schrei nach Deinem Besitzer und beklage Dich über die (inzwischen) miese Wasserqualität.

Der Unzufriedene​
Nähere Dich Deinem frisch gefüllten Obst-Napf.
Tauche Deinen Schnabel bis zur Hälfte in die Früchte. Durch schnelle hin-und-her Bewegungen lassen sich die Stückchen nun prima aus dem Futternapf schleudern, die dann hübsche Farbtupfer auf dem ganzen Käfigboden ergeben...
Wenn Du genug Energie hast, steigere die Geschwindigkeit, um auch die Wände zu dekorieren. Mit ein bisschen Training wirst Du nicht nur Wände und Boden, sondern auch die meisten Möbel im Zimmer mit den Futterstücken verzieren können.
Diese Methode eignet sich besonders um Deinen Besitzer zu überzeugen, dass Du gewissen andere Obstsorten den Vorzug gibst.

Der Künstler​
Diese Übung ist für künstlerisch begabte Papageien gedacht:
Breche ein Holzstückchen aus Deinem Lieblings-Spielzeug und wirf es in Deinen
Wassernapf; Komm von Zeit zu Zeit zurück und rühre um....
Wenn das Wasser eine zufriedenstellende Braun-Färbung erlangt hat, ruf' Deinen Besitzer, um Dein Werk zu bewundern...
dann schrei nach frischem Wasser und beginne ein neues Werk.


Der Wasser-Spender-Trick
(nur für die glücklichen Papageien, die einen Wasserspender haben):​
Suche ein Körnchen mit der richtigen Größe aus und drücke es in das Auslaufröhrchen Deines Wasserspenders.
Das stört den Mechanismus des Auslaufs und ergibt einen netten Wasserfall-Effekt.
Erfahrene Vögeln können auch Ihre Schnabelspitze oder ein Werkzeug verwenden, um den selben Effekt zu erreichen.

Für Tisch-Mitesser:​
Der Schulter-Trick
Suche Dir ein schönes Stückchen Pasta (bevorzugt mit viel Soße) aus;
Halte das Pasta-Stück in Deinem Schnabel und klettere so schnell wie möglich auf die Schulter Deines Besitzers. Gebe vor, das Stücken zu essen; in Wirklichkeit quetscht Du mit Deinem Schnabel nur die Soße aus der Pasta, bis es auf die Klamotten Deines Herrchen tropft...
Wenn das getan ist, wisch' Deinen Schnabel an einer noch sauberen Stelle ab.
Ein wirklich erfahrener Papagei beherrscht auch den "Fuß-Quetsch-Trick":
Du hältst das eine Ende der Pasta im Schnabel und ziehst sie durch Deinen Fuß, so dass möglichst viel Soße an Deinem Fuß hängen bleibt.
Setze dann den Fuß auf die Schulter Deines Herrchens sobald er genügend mit Soße bedeckt ist, klettere am Arm entlang runter und hole ein neues Stück. Wenn Dein Besitzer ärgerlich wird, kannst Du das abfangen, indem Du Ihm ein Stückchen Pasta anbietest, etwas Süßes sagst oder unschuldig schaust (das findet er rührend...).

Essen, um gekrault zu werden​
Suche allen Knoblauch, den Du finden kannst.
Nachdem Du ihn gefressen hast, gibt Deinem Besitzer einen Kuss.
Der Mensch wird Dich nun endlos kraulen - alles, um bloß keinen weiteren Knoblauch-Atem-Kuss zu bekommen.
Sehr effektiv sind auch Pepperoni-Küsse. Sie sind sehr gut dazu geeignet, garantiert die Aufmerksamkeit zu erlangen.

Der "Verhinderte"​
Versuche ein Stück Pasta zu stibitzen. Hält Dich Dein Herrchen davon ab, gehe so vor:
Inszeniere eine Bruchlandung auf dem Teller und fliege danach sofort auf ein hohes Möbelstück.
So kann Dich Dein Herrchen nicht greifen, und Du kannst in aller Ruhe die leckere Sosse aus Deinem Brustgefieder geniessen.
s-lol
 
Klasse Alfred! Einige dieser Punkte treffen, leider, auch im hohen Maße auf meine Sittiche zu.:D
 
Hallo Alfred,
eine sehr gelungene Beschreibung. Ich habe mich köstlich amüsiert :zustimm:
ich hoffe, du mußt nicht zu sehr unter deinen Geiern leiden :D :D
 
Suuuper, Alfred :beifall: :beifall:

Ich erkenne meine Amazonen wieder :D

Eine Regel hätt ich auch noch:


Der Strafer
Wenn dir deine Federlosen ein Leckerlie anbieten, das nicht deinen Ansprüchen genügt, wirf es ihnen verächtlich vor die Füße.
Sollten sie dir das gleiche Leckerlie nochmals anbieten, beiß sie strafend in den Finger - und gib ihnen noch eine neue Chance :p
 
Hallo Alfred,

suuuper!! Ich hab vor Lachen unter`m Tisch gelegen! :cheesy:
Das hätte auch von meinen Zweien geschrieben worden sein können.

Gibt´s noch mehr davon?? Lange nicht mehr so gelacht.

Liebe Grüße

Sabine
 
Hi Alfred!

Sitze hier und lache Tränen!

Warst Du schon mal bei mir????? :s

Besonders den Paste Trick (geht übrigens auch hervorragend mit Rührei oder Kartoffelpüree!) beherrscht Jack aus dem Eff-Eff.

LG,

Ann.
 
Astrein, Alfred ... wir haben uns schlappgelacht ... und manche Situation auch schon erlebt.


Alba schrieb:
Eine Regel hätt ich auch noch

Der Reinliche

Wenn Du oben auf Deiner Voliere sitzt, lasse Dein Häufchen blos nicht in die Voliere fallen, sondern gehe drei Schritte rückwärts, halte den Hintern über den Volierenrand gestreckt und lasse es auf den Teppich platschen.
Und Körnerspeltzen haben natürlich weder etwas im Napf zu suchen, noch auf dem Volierenboden, also setzt man sich zum Fressen immer in die offene Volierentür und läßt alles schön auf den Teppich rieseln. Und wenn der Halter dann mit dem Staubsauger kommt, hat man mal wieder Gelegenheit lauthals zu protestieren, wieso der so einen Lärm macht.
 
Hallo Alfred,

ein bißchen was von jedem steckt wohl in meinen beiden Amazonen ;)

Außerdem steckt noch etwas von den

Futterinspektoren

in ihnen: zuerst wird der erste Napf untersucht, ein paar Körnchen gepickt und dann flugs zum zweiten Napf gewechselt, der zwar genau den identischen Inhalt enthält, aber das glaubt Vogel erst nach genauer Inspektion. Dass der zweite Vogel dann auch nicht in Ruhe fressen kann, stört den "Futterinspektor" wenig.

Meine Mohrenköpfchen dagehen gehören eher zu den

Suppenkasparen

Die Federlose rennt von Supermarkt zu Supermarkt um ein möglichst breites Obstangebot zu beschaffen und was macht der Suppenkaspar: Er verweigert einfach alles ausßer dem altbekannten und bewährten 2-3 Sorten Obst...

Mal gucken, ob wir noch ein paar Varianten finden ;)
 
Hallo Alfred

Echt super und total lustig, die Futternapf-Etikette :beifall:
Da ist manches mit dabei, was mir nicht unbekannt ist. So ist das eben mit der Krummschnabel-Esskultur :D Ob wir Federlosen das jemals alles verstehen werden?

Auf meine Wellis trifft sehr vieles von Deinen Aufzählungen zu.
Besonders die Mausi...sie ist eine durchtrainierte Obst- und Grünzeugs-Weitwerferin. Einmal als mein Mann aufm Sofa schlief, da hat Mausi ihm ein nasses Salatblatt auf den nackten Bauch geworfen. Ich konnte Mausi dabei beobachten, wieviel Anlauf sie damals genommen hat, damit sie ihr Ziel nicht verfehlt. Das Salatblatt war viel grösser als Mausi, doch sie hat wirklich "alles geben". Saubere Arbeit von der Kleinen :zustimm:
Hihi, Ihr hättet mal sehen sollen, wie schnell Sigy hellwach war

Meine Nymphenhenne Hildegard frisst wirklich sehr gesittet, sie ferkelt am wenigsten. Ich möchte fast behaupten, wenn die Hilde z.B. Apfel frisst, dann sieht das ein wenig vornehm aus :~
Rudi ihr Partner, hat eine ganz besondere "Marotte". Vom frischen Grünzeugs knipst Rudi nämlich Stück für Stück ab, um es dann zum Körnernapf zu transportieren und unterzurühren - dann wird gemampft :lekar:

Meine beiden Nymphen haben sich inzwischen den gesamten Couchtisch gekrallt, er gehört ihnen. Dort biete ich auch häufig Grünzeugs an, um das Ambiente etwas aufzulockern :bier: Hildegard und Rudi geben sich ihrerseits die grösste Mühe, vieles davon auf dem Fussboden zu entsorgen. Bei diesem Spiel macht Hildegard voller Begeisterung mit. Erst spielt sie mit den Blättern, Zweigen, Möhrengrün etc. dann fliegt's runter. Ganz lustig finde ich, dass Hildegard dann noch lange runter guckt, und ihr Kunstwerk bewundert :prima:

Wenn meine Geierle dann Kneipptreten im Futternapf veranstalten, unmittelbar nachdem ich staubgesaugt habe, dann sag ich schon mal "meine kleinen Arschlöchle" 8o zu ihnen - in einem freundlichen Ton, nicht wirklich böse.
Wer weiss, vielleicht denken meine Geier sogar, dass es sich hierbei um ein Kompliment handelt :D

Wie auch immer - trotz fliegender Körner, Blätter und Früchte - ich reg mich ned drüber auf, vielmehr bin ich beruhigt, wenn bei den Geiern alles im grünen Bereich ist. Erst wenn mal nicht rumgeferkelt wird, keine Sauerei aufm Teppich ist, da würde ich mir ernsthafte Sorgen machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Alfred,

wenn man schon Texte anderer Leute klaut und ungefragt veröffentlicht, gehört es zum guten Ton, daß man wenigstens die Quelle dazu schreibt....

Gehört meines Wissens hier sogar zu den Foren-Regeln...
 
das sind meine vögel...woher weisst du :D :D

das hast du wirklich nett zusammen geschrieben, schön
 
Hallo Marco

Das hatte ich nicht von dieser beschriebenen Quelle, das ist ein uralter Text, schon Jahre alt den ich noch in meinen Dateien hatte.
Wer da jetzt von wem abgeschrieben hat ist also wiederum eine andere Frage.
Selber verfaßt hatte ich den nicht, allerdings weiß ich wirklich nicht mehr woher das stammt. Muß schon seit sehr langem im Web unterwegs sein dieser Text.
 
Alfred Klein schrieb:
Muß schon seit sehr langem im Web unterwegs sein dieser Text.

...Seit Dez. 2000. Denn in diesem Monat habe ich das englische Original mit Erlaubnis des ursprünglichen Verfassers ins Deutsche übersetzt und der APN zur Verfügung gestellt; Alles andere ist davon kopiert.
Wogegen ja auch niemand was hätte, wenn man wenigstens vorher fragen würde, oder die Quelle dazuschreibt.
 
Egal woher..
Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert.
Das funktioniert sicher so gut da jeder in diesem Text etwas von seinen Vögeln findet.
 
Ach herrje... :s
Ist doch egal wem es ursprünglich aus der Feder geflossen ist.

Habe mich auf jeden Fall lange nicht mehr so köstlich beim Lesen amüsiert!!
Danke für´s Einstellen, Alfred!! ;)
 
Thema: Essensgewohnheiten
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