Hallo,
Mach mir doch mal einen Vorschlag, wie ein vernünftiger Futterplan auszusehen hat...
Ich kenne Deinen Vogel nicht. Wildfang? Wie schwer ist das Tier?
Bevor ich mit einer Umstellung in der Ernährung anfange, sollte ich das Gewicht des Tieres wissen und anfangs regelmäßig in kürzeren Abständen kontrollieren. Wenn ich ein Tier übernehme sollte ich wissen, was dieses Tier vorher bekommen bzw. tatsächlich gefressen hat.
Dann muß ich wissen, daß ein Graupapagei pro Tag durchschnittlich
20 Gramm einer handelsüblichen Körnermischung frißt. Das entspricht in etwa 40 g Körner mit Schalen. Am besten selber mal abwiegen, damit man eine Vorstellung davon bekommt, wie klein diese Mengen tatsächlich sind; und man hat damit eventuell schon die Erklärung für das "spärlich annehmen". Meist werden zuviele Körner gefüttert.
Mit dieser Grundlage stelle ich mir einen Futterplan zusammen: Für Graupapageien empfehle ich immer die Ölpalmfrüchte. (Gibt es bei Taze) Solltest Du einen Wildfang haben, der nicht als Jungtier aus der Natur entnommen ist, so wird er diese Früchte kennen.
Dazu gebe ich eine Körnermischung. (Möchtest Du Extrudate füttern, so muß etwas anders kalkuliert werden) Wegen mir eine handelsübliche; ich perönlich bevorzuge eine selbstgemachte Mischung aus SB, Kardi und
Mariendistel im Verhältnis 4:1:1. Das wird
alles von meinen akzeptiert und gefressen. Habe ich nur einen Papagei, so gibt es eine gute handvoll davon; niemals soviel, daß er davon komplett satt wird, aber genug, daß er gut über die Runden kommt (abwiegen!). Das gebe ich morgens, zusammen mit allen anderen Futtermitteln (Obst/Gemüse), in unterschiedlichen,
großen Näpfen. Dazu gibt es anfangs eine große Auswahl an verschiedenen Obst-/Gemüsesorten. Bei Graupapageien auf Vitamin A achten und demzufolge Möhren, Papaya, Mango anbieten. Hast Du Palmfrüchte, kannst Du bezüglich Vitamin A beruhigt sein. Außerdem handelsübliches Obst wie Apfel, Banane und Saisonobst wie derzeit z.B. Kirschen (werden meist gerne gefressen) und Erdbeeren. Meine fressen für ihr Leben gerne Erbsen; aus der Truhe kurz aufgetaut in der Mikrowelle oder über Nacht auftauen lassen) Nach Bedarf noch eine beliebige Menge an Blattpflanzen wie Miere, Wegerich, Löwenzahn oder Brennesseln. Da landet anfangs viel im Kompost, aber man bekommt zumindest einen Eindruck davon, was das Tier mag. Geduld ist gefragt und nicht nach zwei Tagen die Banane weglassen, nur weil er sie noch nicht angerührt hat. Kleine Mengen pro Sorte reichen; er braucht ja schlußendlich nur "ein paar Gramm". Hier und da mal eine Obstsorte durch eine andere ersetzen und somit das gesamte Repertoire durchprobieren.
Wasser gehört immer dazu. Reine Fruchtsäfte kann man anbieten, allerdings niemals
anstatt Wasser sondern wenn, dann nebenher. Der Möhrensaft vom Aldi eignet sich z.B. gut. Das ist aber letztendlich nicht notwendig, da stinknormales Wasser vollkommen ausreicht. Auch sollten Futtermittel
ganztägig in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen.
Und damit würde ich es in der ersten Zeit belassen. Alle anderen Varianten wie z.B. getrocknetes Obst, Leckerchen, etc. kann man, wenn sich ein bestimmtes Freßverhalten eingebürgert hat, nach und nach hinzufügen. (Gibt es bei uns Hähnchen, so gebe ich die Knochen einfach tagsüber mal mit in die Futterschale. Was neu dazukommt hat z.T. auch seinen Reiz und die Geier gucken wenigstnes nach, was jetzt dazugekommen ist; und fressen dann meist auch)
Ein Gritstein oder Grit in der Schale und ein Kalkstein oder Sepiaschale sollte ebenfalls zugänglich sein.
Und wenn das so passiert ist, dann warte mal in Ruhe die nächsten sechs Wochen ab.
Gruß
Axel
PS: Ich sehe gerade, Du hast auch Meerschweinchen und Kaninchen. Für die gibt es diese Grünrollinge oder Grünlinge oder so ähnlich. Eignet sich auch gut als Papageienfutter.