Keimautomat bei Dehner (und Keimfrage)

Diskutiere Keimautomat bei Dehner (und Keimfrage) im Forum Ernährung im Bereich Allgemeine Foren - Ich weiß nicht genau, ob es hier reingehört, oder in ein anderes Forum (aber die Admins werden es sonst sicherlich weiterleiten ;) )... Nun...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Finni schrieb:
Nun gut, wollte nur erzählen, dass bei Dehner (in Castrop-Rauxel) der große Keimautomat für 9,95 € im Angebot ist.

Hi,

was ist denn ein großer Keimautomat? So ein runder mit 5 Schalen?
 
Hallo AxelW,

AxelW schrieb:
mir konnte bislang weder irgendeine Fachhochschule oder ein TA noch sonstwer erklären, wieso Keimfutter (sofern es sich um Körner handelt) brutfördernd sein soll, wie immer mal wieder behauptet wird.
Einzig bei Leguminosen, die man ebenfalls zum Keimen bringen kann, könnte evtl. ein Zusammenhang bestehen; erwiesen ist aber auch das nicht. Bei Leguminosen ist allerdings Tatsache, daß sie durch Quellen und Keimen schmackhafter werden und nur dann i.d.R. von Papageien gefressen werden. Da ist es aber hygienisch gesehen besser, Kochfutter herzustellen.


na wenn´s die Hochschullehrer und TÄ nicht können, dann wird wohl nichts an der "Theorie" dran sein, auch wenn zig-Tausende von Züchtern positive Erfahrungen gemacht haben und ihre Vögel mit Keimfutter zum Brüten anregen... ;)
Ein Erklärungsversuch meinerseits (den Du dann gerne mal bei versierten Wissenschaftlern absichern lassen kannst): im Keimfutter entwickeln sich v.a. zu Keimbeginn eine Unmenge an Enzymen, Vitaminen und andere Wirkstoffe, die allgemein die Stoffwechselvorgänge im Vogelorganismus anregen. Insbesondere der Anstieg von Vitamin E ist dabei herauszuheben, da dieses Vitamin als "Antisterilitätsvitamin" u.a. die Spermiogenese und die Ovarfunktionen unterstützt. Es gibt viele wissenschaftliche Untersuchungen, die zeigen, dass es bei einem Mangel dieses Vitamins zu massiven Fruchtbarkeitsstörungen kommt... Bezüglich Leguminosen wäre ich da eher vorsichtig. Einige von ihnen entwickeln östrogen-wirksame Substanzen, die eher hemmend auf die normale Keimdrüsenfunktion wirken können.


AxelW schrieb:
Aufgrund hoher Keimbelastungen durch Schimmelpilze schon nach nicht einmal 12 Stunden Keimdauer ist Keimfutter nicht empfehlenswert!

Was würde denn ein Körnerfresser in der freien Natur wohl fressen? Wenn er angekeimte Körner findet, lässt er die liegen, weil sie zu pilzbelastet sind (das sind sie nämlich "draußen" noch viel mehr)...?
Die meisten Wildvögel fressen sogar bevorzugt angekeimte Samen. Das konnte ich z.B. in diesem Frühjahr wunderschön beobachten: im Garten lagen in der Umgebung des Futterhäuschens viele Körner, die die Vögel während der Winterfütterung heruntergeschmissen hatten. Als diese dann während den ersten wärmeren Tagen zu keimen anfingen, wimmelte es plötzlich nur noch so von Vögeln. So viele könnte man noch nicht einmal während der strengsten Wintertage in Futterhäuschennähe beobachten...
Auch der berühmten Keimbelastung des Keimfutters wird m.E. zu viel Beachtung geschenkt. Ein gesunder (!) Vogelorganismus sollte nämlich damit locker fertig werden. Wenn man einige Grundsätze der Keimfutterherstellung beachtet (v.a. Hygiene!), ist dieses Futter in meine Augen nicht gefährlicher als normales Körnerfutter.

MfG,
Steffi
 
Gut Steffi,
du gibst dir aber auch immer richtig Mühe.
Gestatte noch eine kurze Anmerkung zum Loro Park, der immer von Leuten die keine Erfahrung haben, ins Feld geführt wird.
Wenn man sorgfältig und logisch an die Sache herangeht, so liegt es für die meisten Züchter auf der Hand, warum dort auf Keimfutter verzichtet wird.
1. Klima
2. Personal
3. Zeitaufwand
4. Kontrolle des Keimgutes
5. Ausschluß von Risiken bei äußerst wertvollen Tieren

Da ist es sicher einfacher und effektiver geschälte Samen in großer Menge zu kochen, portioniert einzufrieren und bei Bedarf aufzutauen und zu verfüttern.
Auch dieses Kochgut ist leicht verdaulich.
Das hat aber überhaupt nichts mit Brutstimulanz zu tun.
Gruß
Siggi
 
So Leute ihr werdet mich jetzt woh steinigen.

Ich verwende auch einen Keimautomat.
Die Schalen kommen aber nach Gebrauch in den Geschirrspüler.

Und nun kommt das Beste.
Ich füttere Keimfutter täglich und das schon einige Jahre.

Meine Tiere erfreuen sich bester Gesundheit und unser TA ist sehr zufrieden mit meinen Geiern. :baetsch:
 
Hallo,
Pass mal auf.Ich neige nicht dazu nachzuplappern was andere schreiben, sondern überprüfe das selbst, indem ich entsprechende Tests durchführe.
Ganz sicher...und Du bist natürlich in der Lage, entsprechende Tests durchzuführen. Solche Sprüche höre ich so oft.....und es sind nichts weiter als Sprüche, die nichts besagen.
der Eiweissgehalt der sich im Keimfutter entwickelt fördert die Brutlust.
Das ist falsch. Das gilt für Kochfutter. Und wegen Eiweiß kannst Du auch SB füttern, die enthalten mehr als Keimfutter und die Verdaulichkeit ist hoch.
zu Keimbeginn eine Unmenge an Enzymen, Vitaminen und andere Wirkstoffe
Das habe ich früher auch gedacht; stimmt aber nicht. Und wer das nicht glaubt, möge mir bitte erklären, woher plötzlich Mineralien, Vitamine und all die anderen Dinge herkommen sollen, wenn der Keim überhaupt noch nicht mit einer eigenen Stoffwechselproduktion begonnen hat.
so liegt es für die meisten Züchter auf der Hand, warum dort auf Keimfutter verzichtet wird.
Ja klar...stattdessen wird tonnenweise gekocht, eingeforen und Energie verbraucht, gell?
Auch dieses Kochgut ist leicht verdaulich.Das hat aber überhaupt nichts mit Brutstimulanz zu tun.
Nein, natürlich nicht. Deswegen nimmt man auch vor allem Leguminosen, um einen Proteinschub zu geben. Aber was soll das schon mit Brutstimulanz zu tun haben?? Komisch doch.......
5. Ausschluß von Risiken bei äußerst wertvollen Tieren
Aber alle Vogelhalter und Züchter nehmen das Risiko in Kauf. Ahja, gut zu wissen....
Ein gesunder (!) Vogelorganismus sollte nämlich damit locker fertig werden. Wenn man einige Grundsätze der Keimfutterherstellung beachtet (v.a. Hygiene!), ist dieses Futter in meine Augen nicht gefährlicher als normales Körnerfutter.
Es ist gefährlicher, weil der Keimgehalt um ein vielfaches höher ist als beim z.T. sowieso schon hoch belasteten Körnerfutter. Aber Du hast recht: Ein gesunder Vogelorganismus sollte damit fertig werden; tut er auch. Dazu gehören aber Haltungsbedingungen, die bei weitem nicht jeder hier bieten kann; z.B. Flug an der frischen Luft, Sonne etc. Und weil Haltungsbedingungen oft schon nicht optimal sind, ist dann das Keinfutter schnell eine Gefahr.

Gruß
Axel
 
Ich werde nicht kochen, sondern keimen.
Auch wenn du noch 10 entsprechende Posts schreibst.
Die Vorteile liegen klar auf der Hand und heben die Nachteile einer Keimbelastung bei weitem auf.
Wer nicht in der Lage ist, solch eine simple Sache wie die Herstellung von Keimgut zu regeln, sollte doch die Finger vom Züchten lassen.
 
Hallo AxelW,

versuchen wir es doch mal anders rum, welcher TA oder Fachhochschule bzw. Universität konnte denn bis dato unsere Erfahrungen in Bezug auf Keimfutter wiederlegen und nachweisen, das das Keimfutter nicht den Bruttrieb fördert. Bzw gibt es irgendwelche Studien gegen Keimfutter und für Kochfutter, um den Bruttrieb zu steigern bzw anzuregen, oder diskutieren wir hier deine dir eigene Meinung.

Gruss Alexandros
 
Hi,
Wer nicht in der Lage ist, solch eine simple Sache wie die Herstellung von Keimgut zu regeln, sollte doch die Finger vom Züchten lassen.
Wer nicht in der Lage ist, unnötige Risiken für seine Tiere zu vermeiden, sollte doch die Finger vom Züchten lassen.
oder diskutieren wir hier deine dir eigene Meinung.
Ruf doch die TiHo Hannover an (die haben Untersuchungen mit Keimfutter gemacht), oder in der Praxis bei Britsch/Bürkle oder bei den diversen Futtermittelinstituten (LUFA z.B.) und erkundige Dich nach Keimfutter und Kochfutter und Bruttrieb. Und dann kannst Du Dich auch noch bei Biologen erkundigen, was überhaupt beim Keimen passiert. Und danach kannst Du mir ja mal erklären, was an Keimfutter so besonders ist und wieso es angeblich den Bruttrieb anregen soll.

Gruß
Axel
 
Moni schrieb:
Es geht wohl mehr um die Reichhaltigkeit und Abwechslungsreichheit des Futterangebotes, diese wirkt brutfördernd - wie in "freier Wildbahn", wo auch im Frühjahr das Nahrungsangebot abwechslungsreicher wird.

Würde daher behaupten wollen, ob es jetzt Keimfutter, Eifutter, Kochfutter, Erdbeerjoghurt oder Schokopudding ist, ist egal.
 
Sehe selbst die Resultate, wenn ich Tiere mit Keimfuttervorbereitung und ohne zur Zucht ansetze.
Bei den Kanaren war es mir so möglich alle vier Hennen am gleichen Tag zur Eiablage zu bringen.
Wie gesagt, nur Ergebnisse aus der praktischen Anwendung sind für mich maßgeblich und nicht irgendwelche wissenschaftlichen Ergüsse.
Papier ist ja bekanntlich geduldig.
Theorie und Praxis der nächste häufig beobachtete Widerspruch!
Und jetzt klinke ich mich aus, denn es ist alles gesagt!
 
Hallo Axel,

hättest du eventuell einen Ansprechpartner bei der TiHo Hannover. Im Verzeichniss konnte ich nichts finden und auch telefonisch über die Zentrale konnten Sie mir leider nicht weiterhelfen. Wussten dort von keiner Versuchsserie zu Keimfutter. Lass dir Zeit bin leider erst am Montag zurück.

Gruss Alexandros
 
Hallo,

Munia maja schrieb:
na wenn´s die Hochschullehrer und TÄ nicht können, dann wird wohl nichts an der "Theorie" dran sein, auch wenn zig-Tausende von Züchtern positive Erfahrungen gemacht haben und ihre Vögel mit Keimfutter zum Brüten anregen... ;)
Das ist ja das Schöne am Leben: es funktioniert mitunter ganz unwissenschaftlich ;-) Und Vögel haben schon Hunderttausende von Jahren in der freien Wildbahn angekeimte (und meinetwegen verpilzte) Saaten gefressen, bevor der erste Veterinärmediziner den aufrechten Gang beherrschte...

Ich sehe nicht, warum das Ganze in einen Grundsatzstreit ausarten muss. Die Ernährung ist halt ein Faktor unter mehreren, die sich fördernd oder hemmend auf das Brutverhalten auswirken. Unsere Agas brüten zweimal im Jahr, unabhängig von der Keimfuttergabe. Früher haben sie das hier selten bis nie bekommen - als dann eine Henne einen kaputten Drüsenmagen hatte, bekamen sie es täglich, weil es für diesen Vogel geeigneter war. Trotzdem: nach wie vor suchen die zweimal im Jahr nach einer Nisthöhle und legen los...

Bei anderen Arten mag das wieder ganz anders ein, da sammelt halt jeder seine Erfahrungen. Von der Verpilzungshysterie halte ich auch nichts. Ich kann sehen, riechen und schmecken, ob das Futter OK ist (ja, ich weiss, es sind Pilzsporen da, die ich nicht sehen, riechen oder schmecken kann). Was anderes tun die Piepmätze in freier Wildbahn auch nicht.

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo,
die TiHo Hannover, Institut für Tierernährung, hat die Hotline 0511 /8567458. Da ist jeden Vormittag in der Woche jemand zu erreichen. Dr Petra Wolf ist dort die Spezialistin für Papageienernährung.

@StefanS: Diese Keimfutter- Bruttriebgeschichte hält sich hartnäckig.(Ähnlich wie die über Lemminge, die sich in einen kollektiven Selbstmord stürzen) Und wenn 1000 Institute feststellen, daß Keimfutter schädlich ist und nicht primär für den Bruttrieb verantwortlich; bei der Züchtermentalität stößt das nunmal auf taube Ohren. Es interessiert überhaupt nicht, ob tatsächlich das Keimfutter verantwortlich ist für Brut; harmlose Alternativen interessieren ebensowenig. Die Vorgänge beim Keimen oder die zur Brut führen interessieren auch nicht. Wieso auch.....es funktioniert ja. Ein paar tote Vögel mehr oder weniger, was solls. Das Risiko geht man ein. Ich tue das nicht. Meine Vögel brüten auch ohne Keimfutter. Und sogar ohne Kochfutter.

Und was die freie Wildbahn angeht: Sind die Vögel in Außenvolieren, haben ausreichend Flugmöglichkeiten; dann wird bis zu einem gewissen Grad verkeimtes Futter keine Probleme bereiten. Aber bei Wohnungshaltung (und das haben viele Papageienhalter nunmal) sieht das anders aus. Und deswegen warne ich weiterhin vor Keimfutter!

Gruß
Axel
 
Das Rad wird neu erfunden

Hi zusammen

Das ist falsch. Das gilt für Kochfutter.
Falsch ist es grundsätzlich beim Kochfutter - ganz im Gegensatz zum Keimfutter - einen Anstieg des Proteingehaltes zu bescheinigen.
Einzig die Eiweißgerinnung wäre beim Kochfutter hevorzuheben.

Und wegen Eiweiß kannst Du auch SB füttern, die enthalten mehr als Keimfutter und die Verdaulichkeit ist hoch.
In Anbetracht der tatsächlichen Vorgänge im Keimprozeß ist die Aussage erst einmal unlogisch, denn der biologische Wert steigt von ungekeimten zum gekeimten Samenkorn und dies gilt auch für die SB.

Das habe ich früher auch gedacht; stimmt aber nicht. Und wer das nicht glaubt, möge mir bitte erklären, woher plötzlich Mineralien, Vitamine und all die anderen Dinge herkommen sollen, wenn der Keim überhaupt noch nicht mit einer eigenen Stoffwechselproduktion begonnen hat.
Logischerweise stimmen die Aussagen von Steffi zu 100%, genauso wie unzählige Aussagen zur Verwendung von Keimlingen/Sprossen in der menschlichen Ernährung. Gerade der Stoffwechsel des Keimlings bildet die Grundlage der Vitaminsynthese.

Ruf doch die TiHo Hannover an (die haben Untersuchungen mit Keimfutter gemacht), oder in der Praxis bei Britsch/Bürkle oder bei den diversen Futtermittelinstituten (LUFA z.B.) und erkundige Dich nach Keimfutter und Kochfutter und Bruttrieb. Und dann kannst Du Dich auch noch bei Biologen erkundigen, was überhaupt beim Keimen passiert. Und danach kannst Du mir ja mal erklären, was an Keimfutter so besonders ist und wieso es angeblich den Bruttrieb anregen soll.
Untersuchung im Rahmen eines vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau geförderten Projektes „Gekeimte Samen als Futtermittel – Analytik“,02OE662. Kooperationspartner: Universität Kassel, FB 11 Ökologische Agrarwissen-schaften, Fachgebiet Angewandte Nutztierethologie und Artgemäße Tierhaltung
Aussagen:
1) Die deutlichsten Veränderungen durch die Keimung wurden bei den Vitaminen beobachtet. Von den acht untersuchten Vitaminen A, B1, B2, B6, C, D3, E und K1 stiegen sechs zum Teil sehr beträchtlich an, während A und D3 nicht nachgewiesen werden konnten. Besonders bei den wasserlöslichen B-Vitaminen können die durch die Keimung hervorgerufenen höheren Gehalte durchaus zu einer Verbesserung der Vitaminversorgung in der Geflügelfütterung beitragen.
2) Bei unveränderten Werten für den Rohstickstoff kam es zu einer Abnahme des Proteinstickstoffs zu Gunsten der freien Aminosäuren. Der Rohfettgehalt stieg und es erhöhte sich der Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
3) Dabei stieg die Lysinkonzentration bei nahezu konstant bleibender Methionin- und Threoninkonzentration deutlich an, während die Cysteinkonzentration in geringem Umfang abnahm.
Fazit: Es zeigte sich, dass aus ernährungsphysiologischer Sicht während der Keimung eine Reihe vorteilhafter Veränderungen auftreten, die zu einer Verbesserung des Futterwertes beitragen.

Insofern braucht man sich bei den von Dir genannten Stellen nicht zu erkundigen. Selbst wenn dort andere Aussagen gemacht werden, sind und bleiben sie schlicht und ergreifend falsch... und die Aussagen von Siggi sind richtig

Gruß
Oli
 
Zuletzt bearbeitet:
AxelW schrieb:
Und dann kannst Du Dich auch noch bei Biologen erkundigen, was überhaupt beim Keimen passiert. Und danach kannst Du mir ja mal erklären, was an Keimfutter so besonders ist und wieso es angeblich den Bruttrieb anregen soll.

Gruß
Axel
O.k. eigentlich haben Steffi und Oli ja schon alles detailliert geschrieben, aber da hier ja noch die Auskunft eines Biologen erwünscht ist, gern ;) .

Leider kann ich das bisher gesagte nur bestätigen Axel, tut mir nun ja echt leid.
Ich frag mich allerdings wie Du auf Deine "Fakten" kommst, also entweder hast Du die Wissenschaftler da ziemlich mißverstanden oder ...?

Nun gut, also wenn Du einer Veterinärmedizinerin u.a. nicht glauben willst, wirst Du mir ja wahrscheinlich auch nicht glauben, aber ich versuchs trotzdem mal ;) , obwohl ich wie gesagt nix anderes als Steffi und Oli schreiben kann.
Werde mich aber kurz halten, da ja wie gesagt detaillierte Erklärungen der Vorgänge schon abgegeben wurden.


Das Quellen des Samens (eigentlich Embryo) durch Wasser löst Veränderungen im Stoffwechsel des Samens aus, der dadurch zum Wachstum veranlasst wird.

Enzyme beginnen die Vorratstoffe (z.B. Stärke) des Endosperms abzubauen und die Nährstoffe werden zu den Wachstumszonen des Embryos transportiert.

Diese Mobilisierung von Nährstoffen aus Speicherstoffen ist natürlich für das Wachstum unabdingbar!

Ohne Nährstoffe kein Wachstum!


Wer sich mal ein wenig mit den Stoffwechselvorgängen in einem Organismus beschäftigt hat, wird ungefähr wissen, dass alle möglichen Moleküle aus allen möglichen anderen Molekülen gebildet werden können. Die Grundgerüste werden einfach umstrukturiert.

Der Protein-, Aminosäuren-, Kohlenhydrat- und Vitaminstoffwechsel sind alle miteinander verwoben.
Der pfl. Organismus assimiliert und dissimiliert ständig, d.h. es wird ständig auf- und abbgebaut, Speicherstoffe (Reserven) werden gebildet und bei Bedarf wieder abgebaut.

Ein Same stellt nur eine Ruhephase dar, ausgestattet mit Reservestoffen, aus denen bei Wachstumsbeginn (ausgelöst durch die Wasseraufnahme) die wichtigen Nährstoffe mobilisiert werden.

Und genau zu diesem Zeitpkt. , nämlich direkt nach der Mobilisierung und vor dem Verbrauch durch den Keimspross ist der Keimling nährstofftechnisch am wertvollsten!

Richtig ist auch, dass durch Kochen Proteine denaturiert werden.
 
Danke an Oli und Steffi² für die Untermauerung meiner praktischen Erkenntnisse.
Ich habe es nicht so mit der Wissenschaft, ich arbeite mehr mit Ursache und Wirkung.
Schönes Wochenende
Gruß
Siggi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,
Selbst wenn dort andere Aussagen gemacht werden, sind und bleiben sie schlicht und ergreifend falsch
Es ist immer wieder schön, wie hier Leute Institute wie eine Tierärztliche Hochschule oder Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalten der Falschinformation bezeichnen, ohne die genauen Sachverhalte zu kennen.
Wichtig in dem Zusammenhang sind z.B. Keimdauer. Bei dem angegebenen Projekt betrug diese 96 Stunden. Empfohlen bei der Fütterung an Hühner werden 72 Stunden Keimdauer. (Ich habe hier mal was von 12 Stunden oder 24 Stunden gelesen, die bei den Vogelhaltern gekeimt werden.....)
Wichtig ist ebenfalls, wie gekeimt wurde, respektive worin. Das hat was mit dem mykologischen Keimgehalt zu tun z.B. Und dann ist wichtig zu sehen, wie sich die Gehalte in Abhängigkeit von der Zeit verändern. Außerdem wichtig, welches Keimgut man nimmt. In dem Fall der Studie waren das Winter- und Sommerweizen, Triticale, Spelzweizen, Roggen und Gersten; alles aus ökologischem Anbau.
Ich habe die relevanten Studien angefordert; vielleicht gibt das dann etwas mehr Aufschluß.
Falsch ist es grundsätzlich beim Kochfutter - ganz im Gegensatz zum Keimfutter - einen Anstieg des Proteingehaltes zu bescheinigen.
Ahja.....hier ein Auszug aus der besagten Studie:"Bei unveränderten Werten für den Rohstickstoff kam es zu einer Abnahme des Proteinstickstoffs zu Gunsten der freien Aminosäuren." Da steht nichts von einer Erhöhung der Proteine, im Gegenteil!
Einzig die Eiweißgerinnung wäre beim Kochfutter hevorzuheben.
Und was sagt uns das? Besteht geronnenes Eiweiß nicht aus Aminosäuren? Sind in gekochten Dingen (egal welche) keine Proteine mehr drin? Und keine Aminosäuren? Wohl kaum......
In Anbetracht der tatsächlichen Vorgänge im Keimprozeß ist die Aussage erst einmal unlogisch, denn der biologische Wert steigt von ungekeimten zum gekeimten Samenkorn und dies gilt auch für die SB.
Oh, klar. Ein Getreidekorn mit 10% Protein, sowohl gekeimt als auch ungekeimt, führt dem Organismus genausoviel Protein zu wie ein SB Korn mit 26% Protein, bei dem eine Verdaulichkeit des Proteins von 70 bis 80% besteht. Selbst bei 100% Verdaulichkeit vom Getreidekorn und nur 70% beim SB Korn, bekommt der Organismus von den SB nahezu das doppelte an Proteinen. Was ist daran unlogisch?
Ich frag mich allerdings wie Du auf Deine "Fakten" kommst, also entweder hast Du die Wissenschaftler da ziemlich mißverstanden oder ...?
Und Dir kommt natürlich nicht der Gedanke, daß diese Fakten aufgrund unterschiedlicher Ausgangslagen richtig sein könnten, sogar ohne sich zu widersprechen? Ich frage mich, wie Du auf Dein Urteilsvermögen kommst.......

Gruß
Axel
 
hallo alex,
also das glaube ich gerne ,wenn ein korn über vier tage gekeimt wird,dass es dann vermehrt pilzsporen hat.

ich füttere meinen grauen alle vier ,fünf tage gequellte sb,die ich 20 stunden im wasser halte und vier stunden im sieb,mit viel spülen zwischendurch,dann wird bei manchen korn der keim schon sichtbar.diese körner bekommen meine pieper und alles was sie nicht innerhalb einer stunde gemampft haben ,kommt weg.
letztes jahr hatte ich eine kotprobe von meiner merlin auf pathogene keime,wurmeier und pilzsporen machen lassen(hat mich auch 110,- euro gekostet).nicht ein einziger positiver befund dabei.

wenn ich diese angekeimten körner noch mal drei tage lang irgendwie zum keimen anhalte ,dann habe ich am ende ganz sicher viele verdorbene keime,das sehe ich schon mit blosem auge(der keim wird an der spitze schon schwarz).


rein ernährungstechnisch ist für vogel und mensch das quell-oder leicht angekeimte korn wertvoller,als das "tote",trockene korn,und es ist einfach leichter verdaulich.vielleicht auch eine ursache ,warum die vögel dann eher zur
brut neigen,wenn sie quell-oder keimfutter bekommen,da sie nicht soviel energie für das verdauen aufbringen müßen und somit die gewonne energie in andere bahnen lenken kann.
warum halten wir dann das getrocknete korn?richtig!weil es für längere zeiten lagerfähig ist und die menschen über mangelzeiten hinweggeholfen hatte und noch immer tut.

ich als einfache hausfrau habe von meiner mutter auf den weg bekommen,linsen und erbsen(wenn ich sie kochen möchte) eine nacht vorher in wasser ein zu legen,weil damit auch die verdauchlichkeit dieser saaten leichter wird.auch muß ich diese gewässerten saaten nicht so lange kochen,hilft auch,den vitaminverlust geringer zu halten.über nacht hat sich die menge der gewässerten erbsen oder linsen verdreifacht,sie sind gequollen und sie haben auch schon einen ansatz für einen keim.
erbsen- oder linsensuppe ist ein nahrhaftes mahl. :D oder würdest du sie trocken essen wollen,giftig wären sie ja so nicht.

lg beate
 
Hallo Beate,
Du hast ja vollkommen recht mit dem was Du schreibst.
Bei den angesprochenen Versuchen ist es wohl nicht zu einer mykologischen Verkeimung über die vier Tage gekommen; das liegt eben an dem "Wie" (spezielle Keimautomaten und Inkubatoren). Von daher erstmal für den Hausgebrauch nicht zu empfehlen.
rein ernährungstechnisch ist für vogel und mensch das quell-oder leicht angekeimte korn wertvoller,als das "tote",trockene korn,und es ist einfach leichter verdaulich.
Und da fange ich an zu differenzieren. Erstmal: Was wird gekeimt. Du hast z.B. Erbsen und Linsen angeführt. Das sind Leguminosen, die ich persönlich eben nicht als Keimling sondern eher als Eintopf gekocht essen würde. Und natürlich lege ich auch getrocknete Erbsen über Nacht ins Wasser; wenn ich sie denn mal benutze. Gerade Erbsen gibt es bei mir aber eher frisch oder aus der Truhe. Abgesehen davon fressen Papageien in der Regel die trockenen Leguminosen nicht. Die sind nämlich außerdem auch noch ziemlich bitter.....
Also....Keimfutter sind bei mir nicht Leguminosen sondern echte Körner. Und da ist dann für mich die Frage: Was hat sich tatsächlich geändert im Korn, wenn der Spross gerade durch die Schale durchkommt und dann nach X Stunden. (Und genau das ist in der Studie untersucht worden) Wenn der Keimvorgang gestartet wird, dann bilden sich Stärkespalter und Proteinspalter, die einige Stoffwechselvorgänge in Gang setzen. Es sind tatsächlich mehr freie Aminosäuren vorhanden. Das ist natürlich nicht schlecht; aber wenn es um Proteine und Aminosäuren geht, da gibt es andere effektivere Futtermittel. Zu Beginn der Keimung wird Energie benötigt und Bausubstanzen für den Spross. Ich denke, daß, solange keine Keimblätter ausgebildet sind, der Spross also keinen eigenständigen Stoffwechsel betreibt (durch Photosynthese bei Pflanzen eben), dann kann auch nicht viel an den Gehalten passieren. Wo etwas vermehrt wird, muß irgendwo anders etwas fehlen. Was Proteine angeht, haben die Studien meine Theorie erstmal bestätigt. Nun möchte ich eben noch wissen: Wann fangen die Vitamine an, sich zu erhöhen, wann die Fette etc.

Und noch einen Unterschied mache ich: Papageien sind hauptsächlich Pflanzenfresser. Sie sind in der Lage, pflanzliche Bestandteile gut zu verdauen. Sie können z.B. auch für den Menschen unverdauliche Zellulose verwerten. Brauchen sie Keimfutter? Oder ist es einfach eine schmackhafte Bereicherung? Und was löst die so vielfach beobachtete Brutstimmung aus?
Und wo liegt der Unterschied bei Kanaren im Vergleich zu Gelbbrustaras z.B.
vielleicht auch eine ursache ,warum die vögel dann eher zur brut neigen,wenn sie quell-oder keimfutter bekommen,da sie nicht soviel energie für das verdauen aufbringen müßen und somit die gewonne energie in andere bahnen lenken kann.
Eine mögliche Theorie. Was würden dann aufgespaltene Nahrungskomponenten, ähnlich wie in Astronautenkost, bewirken? Müßte man nicht mit Extrudaten das gleiche Ergebnis erzielen?

Gruß
Axel
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Keimautomat bei Dehner (und Keimfrage)

Ähnliche Themen

P
Antworten
12
Aufrufe
2.205
papplöffel
P
Anton
Antworten
0
Aufrufe
1.118
Anton
Anton
fneum001
Antworten
6
Aufrufe
5.165
octoplus
O
Das Schaf
Antworten
8
Aufrufe
1.668
Mauseei
Mauseei
L
Antworten
14
Aufrufe
1.701
Chriz
C
Zurück
Oben