Welche Desinfektionsmaßnahmen bei PBFD

Diskutiere Welche Desinfektionsmaßnahmen bei PBFD im Forum Für Vögel mit Krankheiten wie PBFD und Polyoma im Bereich Vogelkrankheiten - Hallo, ich bin noch nicht sehr lange hier im Vogelforum und erbitte Eure Hilfe. Hier also in Kürze meine Geschichte und mein Problem: Vor über...
Ann Castro schrieb:
Viel Material zu sichten.

Harmlos im Vergleich zu den vorangegangenen Recherchen :D

Bzgl. Dr. Stanford's Anwendung scheint es so zu sein, dass F10 quasi nebenbei benutzt wurde.

Ja, da bei den PBFD-infizierten Grauen eben Aspergillose als hauptsächliche Sekundärerkrankung auftrat. Bei Wellensittichen hingegen sind es oft Erkrankungen des Verdauungstraktes, soweit ich weiß.

Das eigentliche Mittel, das für PBFD eingesetzt wurde waren verschiedene Arten von Interferon.

Es waren zwei Versuchsreihen. Bei der ersten entpuppte sich Katzen-Interferon als unbrauchbar und bei der zweiten wurde aviäres Gamma-Interferon erfolgreich eingesetzt.


Hier bitte ich um mehr Infos, wenn Dir solche Personen bekannt sind, wohlgemerkt Personen, die das Mittel bei Psittaciden bei der Aspergillosebehandlung einsetzen.

Sorry, hier muß ich passen. Hier scheint mir auch die Kontaktaufnahme mit entsprechend erfahrenen Vets unverzichtbar. Soweit ich weiß, haben aber neben unserem TA, die berühmten dt. Vogel-Vets damit Erfahrung.

Derweil wird Dich dieser Artikel sicherlich interessieren.
 
Hi again,

ich habe HIER noch einen Artikel gefunden über die F10-Inhalationstherapie bei Wellensittichen.
 
Impfstoff

Hi,


und ich hab hier was gefunden... (bitte ziemlich weit nach unten scrollen!)

Is von 2004, von der Uni Leipzig... :~

Steht ned viel da, u.a.:

>> ...Da BFDV nicht in Gewebe- oder Zellkulturen vermehrt werden kann und somit die Antigen-Gewinnung sehr schwierig ist, wurde das Kapsidprotein C1 gentechnologisch hergestellt. (...) Die Eignung dieses Proteins als Impfstoff gegen PBFDV soll gestestet werden. (...) <<


Äh...warum eigentlich "BFDV" oder auch "PBFDV"? :?
Hab ich jetzt scho öfters so abgekürzt gelesen, statt "PBFD"...

Aaah! :idee:
Der zweite Begriff is klar, da is das Virus gemeint, also wurde "V" wie "Virus" dahinter gesetzt... :dance:
Aber "BFDV"??? :nene:
 
Zuletzt bearbeitet:
Oups...

Äh,


is ja garnix neues! :o

Hab grad entdeckt, daß Bea dieses Forschungsprojekt gestern schon erwähnt hat...

Siehe hier! :+klugsche
 
Hi

mal eine Frage an Christian.
Ich habe in einen Deiner Links etwas von einem oralen und dermalen LD-Wert von 5.000mg/kg gelesen. Ebenso steht dort, daß dieser Wert sich auf eine Verdünnung von 1:125 bezieht.
Gehe ich richtig in der Annahme das das Konzentrat demnach einen Wert 5.000 : 125 hätte ?
Wenn ja wäre der Wert(obgleich es sich dann immer noch nicht um den reinen Wirkstoff handelt) - nur so als Vergleich - bedeutend höher als bei Permethrin(in Reinform = Ratte oral: 1300 mg/kg • dermal: 4000 mg/kg).

Desweiteren würde mich interessieren, wo man nachlesen kann das quat.Ammoniumverbindungen für den innerlichen Gebrauch zugelassen sind ?

Gruß
Oli
 
Hi Oli!

Oli schrieb:
Ich habe in einen Deiner Links etwas von einem oralen und dermalen LD-Wert von 5.000mg/kg gelesen.

Ja, in der Produktbeschreibung des Herstellers steht:
acute oral and dermal LD50 > 5000mg/Kg

Da tut sich mir natürlich erstmal die Frage auf, was denn LD50 überhaupt ist ;)

Ich habe im Netz eine gute Definition gefunden:
LD stands for "Lethal Dose". LD50 is the amount of a material, given all at once, which causes the death of 50% (one half) of a group of test animals.

Man müßte, wenn ich das richtig interpretiere, einem Tier mindestens 5000mg pro Kg Körpergewicht verabreichen, um die lethale Dosis zu erreichen. Demnach wäre es weniger toxisch als Permethrin.

Was mich aber bei der Herstellerangabe erstaunt, ist die Angabe des gleichen LD50 für oral und dermal.


Ebenso steht dort, daß dieser Wert sich auf eine Verdünnung von 1:125 bezieht.

Diese Angabe konnte ich im Zusammenhang mit obigem LD50 nicht finden.


Desweiteren würde mich interessieren, wo man nachlesen kann das quat. Ammoniumverbindungen für den innerlichen Gebrauch zugelassen sind ?

Keine Ahnung, aber ich muß gestehen, daß bei mir die Vorstellung F10 oral zu verabreichen auch eine Gänsehaut verursacht.
 
Hi,
es steht aber auch drin, daß man es ins Trinkwasser geben kann.
Mein TA nimmt es zum Nasenspülen oder ich muß es meinem Hahn, bei dem ein hartnäckiger Keim in der Nase sitzt, als Nasentropfen geben.
Gruß
Christiane
 
Desinfektion beim TA

Hallo,

in diesem ganzen Zusammenhang stellt sich bei mir die Frage, ob jemand weiß, wie denn die TA-Praxen desinfizieren. Dort gehen unsere Geier ja auch mal mehr oder weniger ein und aus. Und meistens sind doch etliche Vögel in Behandlung. Bei uns ist die Vogelspezialistin auch nicht täglich da, so dass an manchen Tagen fast nur Vögel zu sehen sind.

Da ist die Gefahr, sich PBFD beim Arzt einzufangen ja eigentlich auch nicht gerade als gering zu betrachten, zumal ein kranker Vogel ja anfällig ist als ein gesunder. Und anfangs weiß ja der Halter wahrscheinlich auch nicht, dass sein Vogel eine so gefährliche Krankheit hat.

Liebe Grüße

Chris
 
Hi Christian

Christian schrieb:
Ja, in der Produktbeschreibung des Herstellers steht:
acute oral and dermal LD50 > 5000mg/Kg
Ja allgemein kann man es dort lesen, dennoch steht unter "Dairy - Information Leaflet" folgender Text:
Toxicity • Acute oral and dermal LD50 > 5,000mg/kg (A)
Note: (A) Test carried out up to 1:125
Es verwundert zwar, daß nunmehr ein Komma die 5000 trennt, doch dürfte es sich dabei nur um einen Typfehler handeln, denn aus 5000mg werden bei einer annähernd 100fachen Verdünnung keine 5mg und zudem wäre es dann hochtoxisch.

Christian schrieb:
Man müßte, wenn ich das richtig interpretiere, einem Tier mindestens 5000mg pro Kg Körpergewicht verabreichen, um die lethale Dosis zu erreichen. Demnach wäre es weniger toxisch als Permethrin.
Wie bereits geschrieben gilt der von mir angegebene Wert von Permethrin in seiner Reinsubstanz - also unverdünnt. Bei einer 125fachen Verdünnung kannst Du Dir den Wert selbst errechnen. Last but not least lese ich in der Werbung generell den Begriff "ungiftig", wäre dem so gäbe es keinen LD-Wert.

Christian schrieb:
Keine Ahnung, aber ich muß gestehen, daß bei mir die Vorstellung F10 oral zu verabreichen auch eine Gänsehaut verursacht.
Nun ich bezog mich eher auf "innerlich", obgleich ich auch schon gehört habe von einer Anwendung im Futter bzw. Keimfutter.
Ich kenne mich nun nicht soweit aus um den Unterschied bzw. die Wirkung zwischen LD-Werten dermal oder per Inhalation zu unterscheiden. Ich kann mir aber beim bestens Willen nicht vorstellen, daß etwas in einer bestimmten Konzentration dermal toxisch wirkt und bei Inhalation völlig ungiftig sein soll.


Gruß
Oli
 
Hallo Oli

Es verwundert zwar, daß nunmehr ein Komma die 5000 trennt, doch dürfte es sich dabei nur um einen Typfehler handeln,
Nein, das ist kein Tipfehler.
Die Amis setzen da wo wir einen Punkt zur Tausendertrennung verwenden ein Komma und umgekehrt. Also die schreiben die 1000 (1.000) so: 1,000 und die bei uns üblichen 1,25 als 1.25.
Einfach wenn man´s weiß. ;)
 
Hi again!

aramama schrieb:
es steht aber auch drin, daß man es ins Trinkwasser geben kann.

Ja, stimmt. Aber wie ich immer zu sagen pflege: Nicht alles was möglich ist, muß man auch gut heissen ;)

Ich muß gestehen, ich bin bei oraler Anwendung sehr skeptisch, ob das so gut ist, denn schließlich reden wir hier über ein Desinfektionsmittel und nicht über ein Medikament. Hinzukommt, daß der Hersteller zugibt, daß der Kontakt mit Schleimhäuten des Verdauungstraktes zu Irritationen führen kann. Augenkontakt soll man vermeiden!

Somit dürfte orale Anwendung für die Geier alles andere als angenehm sein ... zumal wir auch nicht wissen, wie stark diese Irritationnen ausfallen können.

Bei (stetiger) Inhallation soll es laut Hersteller keinerlei toxische Wirkungen geben. Bei empfindlicher Haut hingegen heißt es, sei eine entfettende Wirkung möglich.


Mein TA nimmt es zum Nasenspülen ....

Das dürfte für den Vogel sehr stressig und alles andere als angenehm sein.


... oder ich muß es meinem Hahn, bei dem ein hartnäckiger Keim in der Nase sitzt, als Nasentropfen geben.

Hat Dir das der TA so empfohlen?


Molukke schrieb:
Da ist die Gefahr, sich PBFD beim Arzt einzufangen ja eigentlich auch nicht gerade als gering zu betrachten, ....

Meiner Meinung nach trifft das auf viele TA-Praxen zu, denn eine vollständige Desinfektion des Behandlungsraums ist gar nicht auf die Schnelle möglich und hinzukommt, daß Vögel die zur Beobachtung dableiben müssen, meist im gleichen Raum untergebracht werden ... und alle Papageienvögel darin sind mit Sicherheit nicht unbedingt auf PBFD oder ähnliches getestet.

Die Ansteckkungsmöglichkeiten sind leider enorm vielfältig ... Besuch einer Zoohandlung, einer Ausstellung oder Bekannter, die auch Papas haben, etc..


Oli schrieb:
Last but not least lese ich in der Werbung generell den Begriff "ungiftig", wäre dem so gäbe es keinen LD-Wert.

Volle Zustimmung, der Begriff "ungiftiges Desinfektionsmittel" ist ein Widerspruch in sich.


Nun ich bezog mich eher auf "innerlich", obgleich ich auch schon gehört habe von einer Anwendung im Futter bzw. Keimfutter.

Oral meint hier meist die Gabe über das Trinkwasser.


Ich kenne mich nun nicht soweit aus um den Unterschied bzw. die Wirkung zwischen LD-Werten dermal oder per Inhalation zu unterscheiden.

Ich auch nicht, aber es ist eine Tatsache, daß mein Schatz Pam bei Verwendung von Desinfektionsmitteln immer arge Atemprobleme bekam, da sie Asthmatikerin ist. Auf F10 hingegen reagiert sie gar nicht. Somit scheint die Anwendung per Inhalation keine Schleimhautreizungen hervorzurufen.
 
Christian schrieb:
Hi again!







Das dürfte für den Vogel sehr stressig und alles andere als angenehm sein.




Hat Dir das der TA so empfohlen?




Meiner Meinung nach trifft das auf viele TA-Praxen zu, denn eine vollständige Desinfektion des Behandlungsraums ist gar nicht auf die Schnelle möglich und hinzukommt, daß Vögel die zur Beobachtung dableiben müssen, meist im gleichen Raum untergebracht werden ... und alle Papageienvögel darin sind mit Sicherheit nicht unbedingt auf PBFD oder ähnliches getestet.

.

Hallo,
zu 1,
deshalb hab ich es auch beim TA machen lassen, aber dem Keim kommt man nicht gut bei
zu 2,
natürlich hat das der TA angeordnet, als Ersatz fürs Spülen, denkst du ich mach sowas aus mir?
zu 3,
dieser TA hat im Behandlungszimmer eine eigene Absauganlage und in seiner Krankenstation hat jede Box eine mit getrennter Zu- und Abluft. Hat er nach eigener Anweisung so bauen lassen. Auch habe ich dort noch nie mit einem anderen Papagei im Wartezimmer gesessen (Terminplanung), obwohl er ein bekannter Papageienspezialist ist , Alfred geht da auch hin und kann es bestätigen.
Gruß
Christiane
 
Hi again!

aramama schrieb:
natürlich hat das der TA angeordnet, ...

Nun, da er ja ein echter Vogel-Spezialist zu sein scheint, wird das wohl ok sein ... aber eben leider sehr stressig für den Vogel. Aber was will man machen, wenn Inhalation nicht hilft. Manchen Erregern kommt man ja selbst mit Antibiotika schlecht bei.


Hat er nach eigener Anweisung so bauen lassen.

Dann ist er merklich besser ausgestattet, als die meisten anderen TAs, würde ich sagen.
 
Hi,

also bei meinen TÄinnen ist es leider so, dass wie bereits geschildert, eben auch Vögel zur Beobachtung teilweise im Behandlungszimmer untergebracht sind. Auch sind meistens mehrere Vögel im Wartezimmer.

Leider habe ich derzeit keinen Vogel, aber die Problematik besteht nun mal in dieser Praxis. Gelegentlich werde ich mal nachfragen, womit in dieser Praxis desinfiziert wird, zumal eine der TÄinnen auch an der Vogelklinik in Gießen arbeitet.

Und das Risiko besteht ja dann auch - wie bereits erwähnt - bei Urlaubsgäste und bei Besuchen in Vogelparks.

Zu den Nasenspülungen möchte ich nur anmerken, dass Lady im Winter Pseudomaden hatte, die auch so ziemlich gegen alles resistent sind. Thomas hat eine ganzheitliche Behandlung mit ihr gemacht, die diese Biester auch ohne Antibiotika erfolgreich bekämpft haben. Darüber war die TÄin sehr froh, da ihr Immunsystem schon derart geschwächt war, dass das AB die ohnehin schon schlimme Aspergillose noch mehr begünstigt hätte.

Liebe Grüße

Chris
 
Hi again!

Molukke schrieb:
..., aber die Problematik besteht nun mal in dieser Praxis.

Was ja nun kein Einzelfall, sondern eher die Regel ist ... und selbst wenn eine Praxis so speziell eingerichtet ist, wie oben geschildert, ist eine Infektionsgefahr auch nicht unbedingt zu 100% ausgeschlossen, sondern lediglich geringer.
 
.

Dieses Interferon ist erstens ein spezielles "Vogelinterferon", welches in Deutschland scheinbar nicht zu bekommen ist ... unser TA kennt die Stanford-Studie nämlich auch und hatte sich mal erkundigt ... er konnte keine Bezugsquelle finden ...

Was PBFD angeht, ist F10 ebenfalls geeignet, da es Circoviren bei einer Konzentration von 1/125 abtötet ...
Wie gesagt, besagtes Interferon ist bislang nicht zu bekommen und die Behandlung sehr aufwendig. Aber es ist schon mal gut zu wissen, daß eine gundsätzliche Heilung mittlerweile möglich ist.
Hallo Christian, gibt es über Vogelinterferon, neue Erkenntnisse???Ist es mittlerweile hier erhältlich???
F10, benutze ich.Habe heute leider PBFD positiven Befund bekommen + ich wäre für jede neue Erkenntnis + Hilfe dankbar! Gruß Gifty
 
Hi again!

Ist es mittlerweile hier erhältlich???

Nicht, daß ich wüßte. Ich habe aber vorsichtshalber gestern noch mal meinen Tierarzt geben, sich erneut umzuhören. Sollte ich was Neues erfahren, werde ich berichten.

Habe heute leider PBFD positiven Befund bekommen + ich wäre für jede neue Erkenntnis + Hilfe dankbar!

Je nachdem, wie weit die Erkrankung schon fortgeschritten ist, kann man durch Optimierung der Haltungsbedingungen u.U. erstaunliche Erfolge erzielen ... im Idealfall ist sogar "Symptomlosigkeit" möglich.

Wichtig ist, jeglichen Streß zu vermeiden (Stichwort harmonische Paarbildung, Vermeidung ungünstiger Vergesellschaftungen), eine optimale Vitaminversorgung zu gewährleisten (AviConzept oder Korvimin sind hier gut zu empfehlen), das Immunsystem anzuregen (Alvimun hat sich hier bestens bewährt), die Virenkonzentration in der Umwelt möglichst gering zu halten, wobei F10 anscheinend gute Dienste leistet und das entscheidende I-Tüpfelchen erzielt man mit einer Vogellampe, die eine wichtige Unterstützung bei der Ausbildung neuer gesunder Federn bildet, Stichwort Vitamin-D3-Synthese.

PS: Je nachdem, um welche Art es geht (z.B. Graupapageien), ist die Luftfeuchtigkeit von entscheidender Bedeutung, um Sekundärinfektionen wie z.B. Aspergillose vorzubeugen.
 
Hallo,

ich möchte diesen extrem hochwertigen Thread noch einmal aus der Versenkung holen und nachfragen ob jemand neue Erkenntnisse hat. Bei meinem Vogel ist PBFD schon ein knappes Jahr ausgebrochen. Etwa genau so lange verliert er stetig Federn. Er kann nicht fliegen und wird wegen PBFD alleine gehalten. Er braucht sehr viel Aufmerksamkeit und wir tun alles, damit es ihm möglichst gut geht. Ich möchte ihn aber erlösen, wenn er anfängt zu stark zu leiden. Inzwischen hat er nackte Stellen an Flügel und Körper. Ich habe F10 bisher nur verwendet um hin und wieder mal Käfig (mit Vogel) ein wenig einzunebeln. Ansonsten gibts Immunstimmulanz und Metakam bei Bedarf.

Sagen wir mal so... ich bin zunehmend zu Experimenten bereit.

Viele Grüße,
Stefan
 
Thema: Welche Desinfektionsmaßnahmen bei PBFD
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