Welche Desinfektionsmaßnahmen bei PBFD

Diskutiere Welche Desinfektionsmaßnahmen bei PBFD im Forum Für Vögel mit Krankheiten wie PBFD und Polyoma im Bereich Vogelkrankheiten - Hallo, ich bin noch nicht sehr lange hier im Vogelforum und erbitte Eure Hilfe. Hier also in Kürze meine Geschichte und mein Problem: Vor über...
Er kann nicht fliegen und wird wegen PBFD alleine gehalten.

Um welche Vogelart handelt es sich? Und gibt es in dieser Wohnung weitere Papageienvögel, mit denen er u.U. vor der Diagnose zusammen war?

Wenn in der gleichen Wohnung noch andere Papageien oder Sittiche leben, ist die Einzelhaltung überflüssig, da der Virus per Staub in der ganzen Wohnung verteilt wird und eine Infektion der anderen Vögel nicht zu verhindern ist.

Ich weise vor allem deshalb darauf hin, weil die Einzelhaltung für den Vogel psychischen Streß bedeutet und Streß das Immunsystem weiter schwächt.

Ich habe F10 bisher nur verwendet um hin und wieder mal Käfig (mit Vogel) ein wenig einzunebeln

Das scheint mir unzureichend, da F10 vor allem dazu dient, Sekundärinfektionen zu verhindern, was bei dem durch PBFD geschwächten Immunsystem leicht passieren kann. Ich würde F10 in Heizungsverdunster füllen, um so eine permanente Senkung der Bakterien- und Sporenbelastung im Raum zu erzielen, denn auch wenn die Heizung im Sommer aus ist, findet Verdunstung statt.

Und bitte nicht den Vogel selbst ansprühen, da dabei schnell F10 ins Auge gerät, was höllisch brennt ! !! Sprüh stattdessen lieber das Einstreu des Käfigs ein, so dass es unter ihm verdunstet ...das hat den selben Effekt.

Ansonsten gibts Immunstimmulanz und Metakam bei Bedarf.

Was bitte hat Metakam mit PBFD zutun und wer hat das warum verordnet?

Sagen wir mal so... ich bin zunehmend zu Experimenten bereit.

Wir brauchen keine Experimente, sondern eine vernünftige Therapie.

Daher möchte ich mal beschreiben, was mein Tierarzt gewöhnlich bei PBFD empfiehlt:

Neben obiger Empfehlung zu F10, also neben der Käfigdesinfektion zweimal pro Woche, kommt es auf folgende Faktoren an:

1. Ausreichende Vitaminversorgung ... hier hat sich PRIME bewährt. Das gibt's in gut sortierten Zoohandlungen und ist ebenso wie AviConcept für eine Dauermedikation geeignet. Letzteres gibt's fast nur über den TA und unterstützt die Gefiederneubildung. PRIME wird über's Trinkwasser verabreicht und AviConcept mit dem Futter. Beide Präparate kommen geschmacklich scheinbar bei allen Vögeln gut an.

2. Anregung des Immunsystems ... hier hat sich das homöopatische Alvimun bewährt, welches man auch beim TA bekommt.

3. Abtötung des Circovirus ... hierzu ist UV-Licht erforderlich, was zusätzlich das Immunsystem stärkt. Dies ist scheinbar ein ganz bedeutender Faktor für den Erfolgs der Therapie. Also nutz das warme Wetter und stell den Käfig auf den Balkon oder ans offene Fenster, denn geschlossene Fenster filtern UV. Dabei ist ein Schattenplätzchen für 2-3 Stunden täglich völlig ausreichend ... aber unbedingt Zugluft vermeiden! Pralle Sonne möglichst nur morgens und am späten Nachmittag und dafür sorgen, dass der Vogel in den Schatten ausweichen kann. Wenn es für "Sonnenbäder" zu kalt wird, kann man die UV-Therapie mit einer Vogellampe, z.B. Arcadia Compact, fortsetzen. Diese Lampen haben aber nur eine UV-Reichweite ca. 30-50cm und müssen halbjährlich ausgetauscht werden, weil der UV-Anteil dann verbraucht ist.

Mit dieser Therapie konnte ein flugunfähiger Vogel nach 6 Monaten wieder fliegen. Allerdings hatte der Patient keine kahlen Stellen, sondern nur verkrüppelte, zu kurze Schwungfedern und hatte vor allem einen enormen Lebenswillen, da er nicht alleine gehalten wurde.

Da die Erkrankung bei Deinem Patienten schon weiter fortgeschritten ist, kann ich natürlich nicht versprechen, das er auch in einem halben Jahr symptomfrei sein wird ... eswird sicherlich länger dauern und u.U. vielleicht auch scheitern.

Aber einen Versuch ist es wert ... ich würde vor allem sofort mit den "Sonnenbädern" beginnen!
 
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