Pfauen Fütterung und Brut

Hallo Zusammen

Wir haben seit einiger Zeit Pfauen, allerdings bin ich mir bei der Fütterung und auch bei der Brut etwas unsicher und hätte da ein paar Fragen.

Haltung und Fütterung:
Unsere Pfauen (2 Hennen, 1 Hahn) leben mit ca. 30 Hühnern/Hähnen zusammen und 2 Enten. Während der Sommermonate können sich unsere Pfauen und das ganze Geflügel auf unserem rieisigen Gelände frei bewegen und sich aus diesen Grund natürlich viel leckeres in der Natur zusammen suchen. Ansonsten hat es einen Futterautomaten mit Hühnerlegepelets und Körnermischung zur freien Verfügung. Da die Hühner ja mit den Pfauen zusammen leben, mische ich auch immer Kalk darunter. Dieses ist jedoch relativ grobkörning und wird dann jeweils nur von jenen Hühnern gefressen die es auch nötig haben.

Im Winter sieht die Geschichte jedoch leider etwas anders aus. Da wir in Kanada wohnen, kann das Geflügel von November bis März nicht raus. Platz haben sie jedoch trotzdem genug, denn sie haben einen riesigen Stall (10 m x 30 m) in dem sie sich sich tagsüber austoben und rumrennen können. Im Winter haben sie sie selbe Körner- und Legepelletsmischung zur freien Verfügung und zusätzlich gibts dann noch ab und zu Salat, Äpfel und diverses Gemüse zum auspicken. Allerdings scheinen da die Pfauen gar nicht so wild drauf zu sein.

Fragen zur Fütterung?
Wie sieht die richtige Fütterung von Pfauen den aus? Im Internet finde ich nur sehr spärliche Informationen dazu und mein Geflügelbuch gibt auch nicht viel her
Leider konnte ich noch nirgens Pfauenfutter auftreiben. Gibt es dieses bei euch in Europa? Was füttert ihr? Worauf muss ich achten (besonders im Winter)

Unsere bisherigen Bruten:
Leider suchen sich unsere Pfauen meist ziehmlich unmögliche Brutstellen aus. Letztes Jahr auf dem Werkzeugregal von meinem Mann (blanke Metalplatte) und die andere Henne im Fahrzeugunterstand, so dass wir sogar unsere Heuernte deswegen verschieben mussten. Wo brüten eure Hennen und welche Brutstellen stellt ihr ihnen zur Verfügung? Wir haben den Pfauen ein erhötes Brett mit Heu eingerichtet im Hühnerstall, dort hat die eine Henne auch erfolfgreich gebrütet im vorletzten Sommer aber diese Henne ist nun gestorben (Verletzung) und die jungen Hennen brüten wirklich an den unmöglichsten Stellen!

Meist schlüpfen von den 4-6 Eier nur 2 Kücken und unsere Aufzuchtergebnisse sind auch nicht so toll. Die Kleinen wurden meiner Beobachtung nach nicht nass, weil die Mutter sofort unters Dach ging wenn es regnete. Soll ich sie vielleicht doch besser rein nehmen? Wir hätten auch Innenvolieren. Wir haben Mutter und den Babys jeweils Kückenfutter zur Verfügung gestellt und draussen suchen sie sich ja auch allerhand zusammen. Ich habe hier von Mehlwürmern gelesen und geschnittenem Gras. Brauchen die das auch wenn sie raus können?

Letzten Sommer hat uns der "neue" Pfauenhahn 2 Kücken getötet. Es ging mehrere Tage gut und dann hat er die Kleinen einfach gepackt und geschüttelt bevor ich dazwischen gehen konnte. Sie sind dann am Abend eingegangen. Trennt ihr eure Hähne von den Hennen mit den Bruten?

Ja ich weiss, Fragen aber Fragen, aber ich möchten dieses Jahr gerne alle richtig machen und hoffe auf eure Ratschläge.

Liebe Grüsse aus der Ferne
Sandra

Hi Sandra,

bin jetzt zu müd und muss dringendst in die Buntkarierten

Hätte da einige Vorschläge für Dich!

LG,
Helga

...wenn Pfauen ein vom Halter vorgegebenes "Nest" annehmen, hat er Glück. Pfauen suchen sich selber eine ihrer Meinung nach sichere Stelle und kommen da auf unmögliche Ideen. Habe selber schon einiges gesehen bei Bekannten: vorm abgesenkten Kellerfenster, auf'm Garagendach (obwohl ja eigentlich Bodenbrüter)...

Eine Pfauenhenne vom Nachbarn meiner Oma war erst auf einmal verschwunden und kam nur ab und zu zum Fressen zurück. Er konnte nicht feststellen, wo sie gebrütet hatte, sie kam dann halt irgendwann mit 6 Küken an...

Na dann freu ich mich da drauf Helga

@Black Phoenix: Danke für das schreiben deiner Erfahrungen. Ja die lieben Pfauen scheinen wirklich eine etwas eigenartige Vorstellung von guten Nistplätzen zu haben...

Hallöchen

Hat niemand ein paar Tips für mich :-(

nach oben schubs...

Hi!

Beim Futter bin ich auf Geflügelfutter gestiegen welches unsere Hühner und Enten auch bekommen. Fasanenfutter oder Futter für Ziergeflügel wäre optimal, da der Rohprotein gehalt höher ist (bitte korrigieren wenn das falsch ist)! Gut das gepr. Legemehl der Hühner nimmt Frau Pfau natürlich auch gern. Und zum zähmen bekommt sie ab und an trockenes Katzenfutter!

Brüten geschweige denn Eier legen tut meine Henne leider noch nicht. Ich habe hier aber schon öfter gelesen das die Halter die Henne mit Küken von dem Hahn trennt an einem trockenen Ort! Bei den Küken würde ich evtl. zum Futter Putenstarter anbieten!? Das würde mir jetzt so auf die schnelle Einfallen!

Gibt die SuFu vom Forum denn nichts her?

Liebe Grüße
Steffi

Hallo Steffi

Vielen Dank für deine Tips!

LG
Sandra

Oh ha, Sandra... ich hab den Fred völlig vergessen Es tut mir aufrichtig leid... Asche auf mein Haupt!

Doch nun lass uns von vorn beginnen:

Die Sommermonate sind völlig in Ordnung, doch Pfaue brauchen keine Legepellets, auch im Winter nicht. (Sie werden ja nicht zur Eierproduktion herangezogen) Die Hennen legen im Frühjahr ihre 4-8 Eier und benötigen aus diesem Grund auch keine zusätzliche Kalkgabe. Normales Körnerfutter für Hühner, vermischt mit einer Wildvogelmischung (verschiedene Sämereien, Nüsse, Sonnenblumenkerne) sind während der Sommerzeit völlig ausreichend. Während der insektenarmen Zeit im Winter benötigen Pfaue jedoch mehr proteinreiches Futter. Bei mir erhalten sie es in Form von Joghurt, Quark, hartgekochtem oder hartgebratenem Ei, vermischt mit Kräutermischungen mehrmals in der Woche.

Du schreibst, dass Du Innenvolieren zur Verfügung hast. Nutze sie im Frühjahr, in dem Du Holz- oder Pappkisten zur Verfügung stellst, in die ein wenig Mutterboden oder Stroh , auch gemischt, enthalten ist. Nur nicht zuviel – keine allzu dicke Schicht. Lege ein oder zwei Gipseier rein. Diese Nistplätze sollten an gut erreichbaren, jedoch erhöhten Stellen verfügbar sein. Phantasie ist hier gefragt.

Junge Hennen wärmen zuviele Eier oft nicht ausreichend, sind zu nervös beim Tretakt des unerfahrenen Hahnes oder aber in Deiner Herde ist Inzucht... kann ich von hier aus nicht beurteilen. Meine Hennen brüten zu fast 100% erfolgreich.

Mutter und Küken sollten während der ersten fünf Lebenswochen von den anderen Pfauen unbedingt getrennt werden. Ein Tritt oder ein Schütteln der anderen erwachsenen Pfaue aus der Herde reicht völlig aus, um so ein zartes Wesen wie ein Küken umzubringen. Auch die Hennen trennen... ein ranghohes Tier macht die Kleinen der rangniederen Henne ebenfalls platt. Leider sind die Hennen oft sehr uncharmant zueinander. Die Mütter haben in dieser Zeit jedoch ausreichend Ruhe, um sich von der anstrengenden Brut zu erholen.

Während der fünfwöchigen Volierenzeit, die mit Gras (sehr proteinreich) und diversen Wildkräutern begrünt ist, bekommen meine Hennen mit den Jungtieren morgens und abends hartgekochtes/gebratenes Ei vermischt mit Haferflocken und zusätzlich Mehlwürmer. Kükenfutter gibt’s gar nicht... auch kein Putenaufzuchtsfutter. Aus den Wildvogelsämereien reichen die Hennen den Küken die entsprechenden kleinen Körner. Danach geht’s ab in den unbegrenzten Freilauf. Doch auch hier gehen meine Hennen mit den Kleinen regelmäßig bis etwa zum knapp dritten Lebensmonat in den schützenden Stall zurück. Bis dahin gibt’s am Abend noch zusätzlich Proteinfutter. Also Eifutter und Mehlwürmer ja, Gras natürlich nicht mehr, da sie es im Freilauf ja nun mehr als genügend zur Verfügung haben Seit etwa zehn Jahren ziehe ich auf diesem Weg erfolgreich die Nachzuchten, ohne je ein Küken verloren zu haben!

Ich wünsch Dir für die kommende Saison einen hoffentlich super guten Zuchterfolg und schick Dir herzliche Grüße vom platten deutschen Münsterland in die kanadische Ferne,

Helga

Liebe Helga

Juhi war schon ewig nicht mehr hierdrin und habe soeben deine Antwort entdeckt.

Vielen Dank für die guten Tips!

Liebe Grüsse
Sandra