Hallo Kjell
Es gibt nur zwei Sorten Tauben: Gute Tauben und schlechte Tauben. Zu der ersten Sorte gehören die allerwenigsten. (Staf Dusardijn).
Jetzt mal vorausgesetzt, wir reden von Taubenzucht und nicht Taubenhaltung:
Was ist eine "gute" Taube?
Eine echt gute Taube züchtet man nicht oft. Sie ist besser als ihre Vorfahren, bringt beständige Leistungen über Jahre, besitzt einen "guten Charakter" und eine eiserne Gesundheit und vererbt diese Eigenschaften auch noch an eine große Zahl von Nachkommen. Nur Tauben, die diese Ansprüche ohne Abstriche im vollen Maße erfüllen sind "gute Tauben".
Wer so ein Tier, nennen wir es mal einen echten Champion, unter vielleicht 50 oder meinetwegen 100 Jungtieren hat, kann sich glücklich schätzen. Die meisten Züchter züchten in ihrem ganzen Leben nicht ein einziges solches Tier. Wer so ein Tier züchtet und auch erkennt, würde es niemals verkaufen! Vielleicht aber Tiere aus der gleichen Familie und dann hat der Käufer eine reelle Chance mit GEDULD, Glück und Verstand mal einen solchen Champion selbst zu züchten! Ein echtes Zuchtpaar kann man ebenfalls nicht kaufen, aber vielleicht selbst finden!
Wer also nun behauptet, daß er/sie ausschließlich oder in großer Zahl gute Tauben verkauft, hat oder züchtet, der hat entweder ganz niedrige Ansprüche, keine Ahnung oder er lügt und betrügt!
Dies ist eine sehr krasse Interpretation.
Dann haben hier wahrscheinscheinlich alle (fast alle) schlechte Tauben.
Diese Interpretation entspricht aber in keiner Weise der "Umgangssprache" bei den Taubenzüchtern.
Ich denke, dass die Bezeichnung gut relativ ist und davon abhängt womit man vergleicht.
Ich verstehe unter einem guten bis sehr guten Tier (unabhängig welcher Art und Rasse) eines dass ich für mich selbst zur Zucht "aufstellen" würde.
Und aus diesem Grund verkaufe ich auch nur gute bis sehr gute Tiere. Was ich selber nicht behalten würde kann ich auch keinem anderen verkaufen.
Und ich denke, dass diese Interpretation , sowohl Michaels Meinung als auch der Meinung der meisten Anderen entspricht.
Das was dein Zitat anspricht, sind doch eher das was man im Normalfall als "Spitzentier" bezeichnet, was du ja mit deiner Bezeichnung als Champion bereits aussagst.
Wenn jemand einen Champion als gut bezeichnet und alles andere als schlecht, sollte er sich vielleicht überlegen ob er das richtige Hobby hat.
Überleg mal:
Wenn du einem Anfänger erzählst:
Hier bekommst du von mir schlechte Tauben, daraus züchtest du mit Sicherheit wieder schlechte Tauben (vielleicht etwas besser, aber immer noch schlecht). Und wenn du ganz viel Glück hast bekommst du irgendwann einmal eine gute Taube (so ähnlich wie bei einem Sechser im Lotto).
Was denkst du, dass der sich denkt (sowas nenn ich Motivation).
Unabhängig davon dass ich anderer Meinung bin.
Und dann lies mal das:
Hier bekommst du von mir gute Tauben (nicht die Besten, die behalte ich nämlich selbst, weil ich sie zur Zucht brauche), daraus züchtest du wenn alles gut geht wieder einigermaßen gute Tauben (dafür gibt es aber keine Garantie, denn das entscheidet die Natur). Und wenn du ganz viel Glück hast bekommst du irgendwann vielleicht einmal eine Spitzentaube, einen Champion. Aber es gibt viele die dies nie schaffen in ihrem ganzen Leben.
Welches motiviert wohl mehr?
Willst du motivieren oder vergraulen?
Und ich denke, dass dies nicht nur für Anfänger gilt.
Viele Grüße