Gleich mal vorneweg: ich möchte niemanden persönlich angreifen. Sollte der Eindruck entstehen, sorry im Vorraus.
Als Einstieg mal eine blöde Frage: Wenn die Gänse solch ein Plage sind, dass sie ganze Felder bzw. Ernten vernichten, werd ich das wohl kaum verhindern können, indem ich sie bejage. Außer mit solchen Aktionen,wie sie mal eine im Fernsehen gezeigt haben. Dort lauerten die Jäger hinterm Deich, da sie vor ihm nicht jagen durften, dass die Gänse über ihn hinweg fliegen. Als diese dann kamen, fing ein Dauerbeschuss an, auf den jede Flugabwehr der Welt stolz gewesen wäre. Da ist es ja wohl unmöglich für die Jäger, gezielt zu schießen, alle Tiere die vielleicht verletzt abstürzen aufzusammeln usw. Und selbst so ein Massenschießen dürfte den Schaden, den die Tiere evtl anrichten wohl nur in geringem Maße lindern.
Außerdem mal ganz erhlich: wie viele Jäger gibt es, die deswegen jagen, damit den Landwirten kein Schaden entsteht (die Landwirte selbst einmal ausgenommen)? Ich glaub wir sind uns einig, dass dieser selbstlose Grund in den meisten Fällen nicht der Anrieb ist, oder?
Daher finde ich diese Argumente immer sehr fadenscheinig, da sie wohl eher vorgeschoben sind. Und warum wehren sich die Jäger so vehement dagegen, dass z.B. der Schwarzstorch aus dem Jagdrecht entfernt wird? Es wird zwar immer betont, dass ja niemand vor hätte, ihn zu bejagen. Das möchte ich ja auch garnicht in Frage stellen. Trotzdem kommts mir so vor als gälte hier das Motto: kein Fuß breit zurück! (Das gilt allerdings auch für so manchen militanten Naturschützer)
Und ohne zu weit vom Thema abzukommen: ich hab mal von einem Jäger den Satz gehört:"Wie soll ich denn in der Dämmerung erkennen, ob das eine Stockente oder eine Krickente ist. Natürlich erwischts dann auch mal eine Krickente!" Da hätte ich eine ganz einfache Lösung: In der Dämmerung nicht mehr auf Enten schießen! Aber solchen Leuten (sicher nicht allen) geht es eben nicht um Bestandregulierung o.ä., sondern wenn man schon raus geht, will man gefälligst auch was schießen. So denken sicher nicht alle, aber wohl sehr viele.
Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Jagdgegner (auch wenns sich grad nicht so anhört), aber ich finde, man sollte sich mit allen Themen kritisch auseinandersetzen dürfen. Ein sehr guter Freund von mir ist Jäger und ich habe überhaupt kein Probleme damit und weiß natürlich auch, dass die Jagd an sich absolut notwendig ist. Trotzdem ist die Einstellung: von der Tierart X gibts zu viele, also müssen wir sie bejagen, eben nicht immer die richtige!
Fakt ist: Das uns überhaupt Essen in einer solchen Fülle zur Verfügung steht, liegt an der effizienten Schädlingsbekämpfung. Das fängt beim Feld an und hört im Verkaufbetrieb auf.
Ein Wort vielleicht noch hierzu: Ergebnis der industrialisierten Landwirtschaft, die diesen Überfluss (wir produzieren immernoch das Vielfache von dem, was wir verbrauchen, was zur Folge hat, dass Nahrungsmittel so billig sind, dass ein Landwirt kaum vom Ackerbau leben kann) ist allerdings auch ein rasantes Artensterben und die Zunahme von Erkrankungen wie Krebs, Allergieen usw.
mfg
kadl