Ingo
Herpetophiler Geierfreund
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Also zur Seriosität des deutschen Tierschutzbundes in dieser Thematik sag ich mal nichts. Da haben sich schon die großen Verbände zu Recht entsprechend aufgeregt und geäussert.
In der Sache inkompetent ist da noch eine objektiv untertriebene Einstufung.
Was die Lebenserwartung angeht, wirfst du also Äpfel und Birnen in einen Topf. Irgendetwas in der Art musste Deinen Äusserungen ja zu Grunde liegen. Die Cycluren leben potentiell in der Tat viel Länger als die Grünen Leguane. Aber bisher redetest du ausdrücklich von Grünen Leguanen, die wie gesagt nun einmal nicht so langlebig sind wie ihre karibischen Verwandten.
In der Haltung sind übrigens nur wenige Cyclurenarten (Nashornleguan, Kubaleguan, Hybride...) aber die werden bei privaten Haltern durchweg steinalt.
Und bitte: Googeln allein ist keine seriöse Recherche. Es kann ohne Zweifel hilfreich dabei sein, das lose Ende eines roten Fadens zu finden, den man dann sorgfältig aufzudröseln beginnen kann. Aber es sollte immer nur der Anfang sein und nicht die alleinige Grundlage.
Da jeder Idiot ins Internet schreiben kann, was er will und da Idioten meist ein besonders großes Mitteilungsbedürfnis haben, ist ergoogeltes wirklich mit größter Vorsicht zu betrachten. Zudem reichert das Internet stark für spektakuläre Aussagen an. Schau lieber in die Primärliteratur. Da gibt es einen Review- und Lektorierprozess sowie später von anderer Seite -oft ergoogelbare- Kommentare bzw Rezensionen von Fachleuten oder auch follow up paper, die in ihrer Gesamtheit eine Beurteilung der Seriosität der Quelle ermöglichen.
Anhand der Leguanaltersangaben könntest Du vielleicht selber merken, wo Google Dich hinführt. 80 Jahre für Cycluren wird übrigens tatsächlich zwar ab und an hypothetisiert, jedoch nicht aus seriöser Wissenschaftlerquelle. Es gibt nichts, was ein so hohes Alter belegt oder vermuten lässt.
Es ist frustrierend hier mit jemandem über wichtige Dinge zu diskutieren, der sich primär auf ergoogeltes Wissen beruft.
Von seröser Primärliteratur zu unseren Themen gibt es jedoch zum Glück jede Menge. Nur macht es Arbeit, sich damit zu befassen.
Ich habe jetzt wirklich keine Lust, zwanzig oder 30 Literaturzitate zusammenzusuchen, denn eigentlich habe ich etwas anderes zu tun und poste hier nur noch, weil ich mich über Deine Ignoranz ärgere.
Aber natürlich will ich mich auch nicht der Antwort komplett entziehen. Daher poste ich mal statt Einzelquotations schlicht diesen Link: http://www.pondturtle.com/lliz.html
Die dort abgelegte Site gibt einen guten Überblick und ist sehr neutral. Sie listet alle gefundenen Berichte und nicht nur die, die eine besonder lange Lebensdauer belegen. Die sorgfältigen Zitate erlauben die Auswahl der Primärliteratur zum genaueren Nachlesen.
Die Statistik zu den Papageien stimmt(e)...leider. Aber zum einen ist die - ich nehme an, Du meinst die, die ich auch kenne- inzwischen ein paar Jahre alt, Jahre in denen ein signifikanter Erkenntnisfortschritt stattfand und in denen auch das kommerzielle Futtermittelangebot deutlich erweitert und verbessert wurde und zum anderen ist die Privathaltung von Papageien in den USA in ihrer verbreitetsten Ausprägung auch heute noch leider auf einem Niveau, auf dem sie in Deutschland in den Siebziger Jahren war. Im übrigen sit es erneut unseriös von einer normalen Lebenserwartung vonbis zu 80 Jahren zu sprechen. Solche Lebensspannen sind auch bei den langlebigen Arten extrem seltene Ausnahmen, die im übrigen auch ausschliesslich inmenschlicher Obhut vorkommen. Im Freileben sind auch bei den langlebigen Arten Exemplare von über 30 Jahren sehr sehr selten. In menschlicher Obhut ist der Anteil von über 30 Jährigen Papageien garantiert (sorry, habe keine Publikation dazu) extrem viel höher als im Freiland. Aber diese Art von Statistik passt Dir natürlich nicht in den Kram. .Das von Dir gesagte entspricht in etwa der Aussage, Menschen hätten eine normale Lebenserwartung von 100-120 Jahren. Auch mit dieser Statistik haben die Papageien im übrigen absolut keine Sonderstellung. Ich bemühe wieder den Goldfisch und viele viele andere "Zierfische". Das Paper finde ich jetzt nicht, aber im Schnitt leben die meisten dieser Fische in deutschen Aquarien wenige Monate bis ein zwei Jahre, obwohl die allermeisten Arten 5 und mehr Jahre, viele über 10 Jahre leben könnten. Ich erinner an meinen Platydoras, der letztes Jahr seinen 30sten Geburtstag erlebte.
Nicht besser siehts bei Wellensittichen, Meerschweinchen und vor allem Hauskaninchen aus. Hamster und Ratten haben das Glück einer sowieso sehr kurzen Lebensspanne, so dass die Statistik hier nicht greift.
Hunde dagegen zB sind zäh und überleben auch als fette Sofawürste bsiweilen erstaunlich lang. Daher wäre eine Longevity Analyse wenig aussagekräftig. Aber eine Statistik zu Art und Häufigkeit der Hundeerkrtankungen, die in Terarztpraxen auflaufen würde Bände sprechen, was doe druchschnittliche Kompetenz der Hundehalter aber -leider leider- auch der Züchter angeht.
Hundehaltung und Zucht müsste demnach mit dem gleichen Recht verboten werden, wie Exotenhaltung, wenn es denn so weit kommen sollte.
Bei allen Tierarten wird diese Sorte von Statistik durch die unverantwortlichen und die ignoranten Tierhalter, aber auch die unwissenden aber oft gut meinenden und die bequemen, lesefaulen, die meinen der gesunde Menschenverstand reiche, getrieben. Würde man sich auf die verantwortungsvollen, sich gut vorbereitenden konzentrieren, kämen ganz ander Zahlen heraus.
Würde man die Papageinstatistik zB auf der Grundlage der im Vogelforum aktiven Halter erstellen, käme etwas völlig anderes heraus.
Aber auch mit so einer Auswahl der Halter ist es wieder ganz egal, ob man sich Hansi Bubi Wellensittiche, Meerschweinchen, Amazonen oder Smaragdwarane anschaut.
Es läuft immer wieder aufs gleiche hinaus: Die Zahl der Tierhalter, denen man die Tiere wegnehmen sollte ist statistisch verdammt relevant und schreit nach Maßnahmen, aber es gibt kein diesbezügliches Herausragen von Exoten und deren Haltern.
In der Sache inkompetent ist da noch eine objektiv untertriebene Einstufung.
Was die Lebenserwartung angeht, wirfst du also Äpfel und Birnen in einen Topf. Irgendetwas in der Art musste Deinen Äusserungen ja zu Grunde liegen. Die Cycluren leben potentiell in der Tat viel Länger als die Grünen Leguane. Aber bisher redetest du ausdrücklich von Grünen Leguanen, die wie gesagt nun einmal nicht so langlebig sind wie ihre karibischen Verwandten.
In der Haltung sind übrigens nur wenige Cyclurenarten (Nashornleguan, Kubaleguan, Hybride...) aber die werden bei privaten Haltern durchweg steinalt.
Und bitte: Googeln allein ist keine seriöse Recherche. Es kann ohne Zweifel hilfreich dabei sein, das lose Ende eines roten Fadens zu finden, den man dann sorgfältig aufzudröseln beginnen kann. Aber es sollte immer nur der Anfang sein und nicht die alleinige Grundlage.
Da jeder Idiot ins Internet schreiben kann, was er will und da Idioten meist ein besonders großes Mitteilungsbedürfnis haben, ist ergoogeltes wirklich mit größter Vorsicht zu betrachten. Zudem reichert das Internet stark für spektakuläre Aussagen an. Schau lieber in die Primärliteratur. Da gibt es einen Review- und Lektorierprozess sowie später von anderer Seite -oft ergoogelbare- Kommentare bzw Rezensionen von Fachleuten oder auch follow up paper, die in ihrer Gesamtheit eine Beurteilung der Seriosität der Quelle ermöglichen.
Anhand der Leguanaltersangaben könntest Du vielleicht selber merken, wo Google Dich hinführt. 80 Jahre für Cycluren wird übrigens tatsächlich zwar ab und an hypothetisiert, jedoch nicht aus seriöser Wissenschaftlerquelle. Es gibt nichts, was ein so hohes Alter belegt oder vermuten lässt.
Es ist frustrierend hier mit jemandem über wichtige Dinge zu diskutieren, der sich primär auf ergoogeltes Wissen beruft.
Von seröser Primärliteratur zu unseren Themen gibt es jedoch zum Glück jede Menge. Nur macht es Arbeit, sich damit zu befassen.
Ich habe jetzt wirklich keine Lust, zwanzig oder 30 Literaturzitate zusammenzusuchen, denn eigentlich habe ich etwas anderes zu tun und poste hier nur noch, weil ich mich über Deine Ignoranz ärgere.
Aber natürlich will ich mich auch nicht der Antwort komplett entziehen. Daher poste ich mal statt Einzelquotations schlicht diesen Link: http://www.pondturtle.com/lliz.html
Die dort abgelegte Site gibt einen guten Überblick und ist sehr neutral. Sie listet alle gefundenen Berichte und nicht nur die, die eine besonder lange Lebensdauer belegen. Die sorgfältigen Zitate erlauben die Auswahl der Primärliteratur zum genaueren Nachlesen.
Die Statistik zu den Papageien stimmt(e)...leider. Aber zum einen ist die - ich nehme an, Du meinst die, die ich auch kenne- inzwischen ein paar Jahre alt, Jahre in denen ein signifikanter Erkenntnisfortschritt stattfand und in denen auch das kommerzielle Futtermittelangebot deutlich erweitert und verbessert wurde und zum anderen ist die Privathaltung von Papageien in den USA in ihrer verbreitetsten Ausprägung auch heute noch leider auf einem Niveau, auf dem sie in Deutschland in den Siebziger Jahren war. Im übrigen sit es erneut unseriös von einer normalen Lebenserwartung vonbis zu 80 Jahren zu sprechen. Solche Lebensspannen sind auch bei den langlebigen Arten extrem seltene Ausnahmen, die im übrigen auch ausschliesslich inmenschlicher Obhut vorkommen. Im Freileben sind auch bei den langlebigen Arten Exemplare von über 30 Jahren sehr sehr selten. In menschlicher Obhut ist der Anteil von über 30 Jährigen Papageien garantiert (sorry, habe keine Publikation dazu) extrem viel höher als im Freiland. Aber diese Art von Statistik passt Dir natürlich nicht in den Kram. .Das von Dir gesagte entspricht in etwa der Aussage, Menschen hätten eine normale Lebenserwartung von 100-120 Jahren. Auch mit dieser Statistik haben die Papageien im übrigen absolut keine Sonderstellung. Ich bemühe wieder den Goldfisch und viele viele andere "Zierfische". Das Paper finde ich jetzt nicht, aber im Schnitt leben die meisten dieser Fische in deutschen Aquarien wenige Monate bis ein zwei Jahre, obwohl die allermeisten Arten 5 und mehr Jahre, viele über 10 Jahre leben könnten. Ich erinner an meinen Platydoras, der letztes Jahr seinen 30sten Geburtstag erlebte.
Nicht besser siehts bei Wellensittichen, Meerschweinchen und vor allem Hauskaninchen aus. Hamster und Ratten haben das Glück einer sowieso sehr kurzen Lebensspanne, so dass die Statistik hier nicht greift.
Hunde dagegen zB sind zäh und überleben auch als fette Sofawürste bsiweilen erstaunlich lang. Daher wäre eine Longevity Analyse wenig aussagekräftig. Aber eine Statistik zu Art und Häufigkeit der Hundeerkrtankungen, die in Terarztpraxen auflaufen würde Bände sprechen, was doe druchschnittliche Kompetenz der Hundehalter aber -leider leider- auch der Züchter angeht.
Hundehaltung und Zucht müsste demnach mit dem gleichen Recht verboten werden, wie Exotenhaltung, wenn es denn so weit kommen sollte.
Bei allen Tierarten wird diese Sorte von Statistik durch die unverantwortlichen und die ignoranten Tierhalter, aber auch die unwissenden aber oft gut meinenden und die bequemen, lesefaulen, die meinen der gesunde Menschenverstand reiche, getrieben. Würde man sich auf die verantwortungsvollen, sich gut vorbereitenden konzentrieren, kämen ganz ander Zahlen heraus.
Würde man die Papageinstatistik zB auf der Grundlage der im Vogelforum aktiven Halter erstellen, käme etwas völlig anderes heraus.
Aber auch mit so einer Auswahl der Halter ist es wieder ganz egal, ob man sich Hansi Bubi Wellensittiche, Meerschweinchen, Amazonen oder Smaragdwarane anschaut.
Es läuft immer wieder aufs gleiche hinaus: Die Zahl der Tierhalter, denen man die Tiere wegnehmen sollte ist statistisch verdammt relevant und schreit nach Maßnahmen, aber es gibt kein diesbezügliches Herausragen von Exoten und deren Haltern.
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