Warum kann es denn als Partner für Deinen Grauen kein Wildfang sein?
Diese sind auf jeden Fall anspruchsloser und können auch mal zwei Tage allein gelassen werden.
Hallo Reiner!
Du empfiehst einen Wildfang zu kaufen, weil sein Gemüt anspruchsloser und pflegeleichter ist?
Das ist doch wohl nicht dein Ernst?
Soviel Gedankenlosigkeit und Herzlosigkeit erschüttern mich zutiefst!
Weisst du denn nicht, wieviele Papageien beim Transport nach Europa elend verenden? Auch davor schon, z.B. beim Einfangen und warten auf dem Abtransport, sterben?
Es gibt Statistiken aus denen hervorgeht, dass von 10 gefangenen Papageien, durchschnittlich nur 1-2 Tiere ihren Verkauf erleben.
Hast du nie im Fernsehen Berichte gesehen, die zeigen wie unmenschlich mit diesen armen Vögeln umgegangen wird?
Hast du nicht die grauenvollen Fotos von zusammengepferchten Papageien in Transportboxen gesehen, wo man sieht, wie der Zoll die Boxen aufmacht und über die Hälfte der Papageien tot sind, weil sie erstickt sind?
Was ist mit denen die auf der Strecke bleiben? Sind die dir egal?
Mal ganz davon abgesehen, sind Wildfänge sehr oft über Jahre hinweg traumatisiert und nur sehr schwer, bis garnicht zu zähmen.
Ich kenne so einige Graupapageien, einige sind
Handaufzuchten, einige Naturbruten und einige Wildfänge.
Die Wildfänge sind mit Abstand die 'schwierigsten' Papageien, oft dauert es Jahre, bis sie Vertrauen zum Menschen aufbauen können.
Das du mit deinem Papagei keine Schwierigkeiten hattest, ist reine Glückssache! Vermutlich war er beim Fang noch sehr jung und daher war es ihm möglich Vertrauen zu dir aufzubauen.
Eine kleine Geschichte zum Nachdenken:
Bekannte von mir, hatten sich vor Jahren in einem Baumarkt, einen Wildfang gekauft.
Sie nannten ihn Mozart und er lebte in ihrem Wohnzimmer frei auf einem großen Baum, den er aber fast nie verlies.
Er flog zwar gelegentlich mal eine Runde, aber er landete nie irgendwo anders, als auf seinem Baum.
Er wollte mit den Menschen nichts zu tun haben und zeigte dies auch sehr deutlich, indem er immer auf dem entferntesten Ast saß. Er war sehr änstlich und misstrauisch, lies sich zeitlebens nie anfassen und ging knurrend und schreiend jedem Annäherungsversuch aus dem Wege.
Nach drei Jahren lag er tot unter seinem Baum.
Was mich besonders traurig stimmt ist, wenn ich mich frage, warum durfte dieser Papagei nicht in Afrika bleiben?
Als meine Bekannten ihn kauften, hatte er schon eine gelbliche Iris, war also vermutlich ein älteres Tier.
Sicherlich hatte er einen Partner oder Partnerin und lebte zufrieden in seinem Schwarm.
Sein gewohntes Leben wurde ihm genommen und er fristete seine letzten drei Lebensjahre einsam und ängstlich in Gefangenschaft.
Was gibt den Menschen das Recht, so etwas zu tun?
Jeder, der wie du einen Wildfang beim Händler kauft, nimmt damit solche und noch schlimmere Papageienschicksale in Kauf und was noch schlimmer ist, unterstützt sie sogar.
Und damit meine ich nicht die Leute, die sich einem Wildfang als Abgabevogel annehmen.
Salut, Kritiker