Alten Graupapagei vergesellschaften??

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Guest
Hallo !!
Wir habe seit Dezember einen Graupapagei aus recht schlechten Haltungsbedingungen übernommen. Otto (wobei ich mittlerweile glaube, daß es eine Henne ist, da sie Nestbauallüren zeigt) lebte 25 Jahre in einem ungeeigneten Käfig mit einer Stange und 2Näpfen (Futter+Wasser), der Boden mit Gitterrost.
Er hatte hochgradige Atemnot, ausgelöst durch eine hochgradige Aspergillose.
Er war schon 1 Tag nachdem er bei uns war absolut zahm,läßt sich kraulen- ein ganz Lieber. Wir inhalierten ihn 3 Wochen lang und dann wurde er 2x die Woche in Gießen behandelt-die Nase gespült, Pilzgranulome aus der Nase geholt, diverse Tupfer genommen-all das hat er ganz brav über sich ergehen lassen, was selbst den behandelnden Tierarzt überraschte.
Mittlerweile hat er sich erholt. Er ist sehr anhänglich und würgt uns sogar Futter aus.
Mein Freund und ich sind zeitweise viel außer Haus, weswegen ich dann Otto gegenüber auch ein schlechtes Gewissen habe.
Ich würde es ihm schon wünschen einen Graupapgei-Partner zu haben. Meint ihr eine Vergesellsvhaftung in diesem Alter (und mit dieser Fehlprägung) ist noch möglich ?????
Ich würde mich über Ratschläge freuen!!
Sandra
 
Hallo Sandra!
Ersteinmal muß ich sagen das ich es toll finde das ihr dem armen Tier ein neues Liebevolles Zuhause gegeben habt und euch so intensiv um seine Krankheit gekümmert habt.
Wenn ihr euren Otto vergesellschaften möchtet würde ich vorher aber unbedingt das Geschlecht mittler einer Federanalyse bestimmen lassen,den auch männliche Graue können nach Nistgelegenheiten suchen und Futter aufwürgen,das ist leider kein sicheres zeichen um das Geschlecht festzustellen.
Da er ja an Aspergillose erkrankt ist würde ich mich auch genauer darüber Informieren bei eurem TA ob der zweite Vogel sich nicht anstecken kann,soll ja möglich sein.
Natürlich kann es schwiriger sein ein älteres Tier zu Vergesellschaften,was aber nicht heißt das es unmöglich ist.
Wir haben auch eine 20 Jährige Graupapageiendame die sich sehr gut in die Gruppe eingeliedert hat und regen Kontakt zu den anderen hat.
Sie balzt auch immer wieder mit einigen Mänchen herum ,kann sich aber anscheinend noch nicht richtig für einen entscheiden.
Wichtig ist das ihr im kein Baby dazusetzt,da Otto schon etwas älter und Geschlechtsreif ist kann das zu ersten Problemen führen wenn er erkennt das es sich um kein Geschlechtsreifen Partner handelt.
Wenn ihr einen geeigneten Partner gefunden habt,würde ich auf alle Fälle die Zimmervolier umgestallten so das für Otto kein Heimvorteil entsteht und er den Neuankömmling als Eindringling oder Rivalen ansieht.
Natürlich gibt es keine Garantie das Otto einen zweiten Grauen akzeptieren wird,vielleicht ist es aber auch Liebe auf den ersten Blick wer weis.
Das hängt letzt endlich von den Tieren selbst ab und man kann es eigentlich nur mal versuchen obs klappt.
Vielleicht stellt ihr den Neuankömmling für ein paar Tage in einen Käfig neben das Zimmervolier damit sich die beiden einmal begutachten und etwas kennenlernen können,bevor sie dan in einen gemeinsamen Freiflug in den Wohnung das erste mal Kontakt aufnehmen können.
Die meisten Grauen ignorieren sich anfangs und unternehmen erst mit der Zeit einige Versuche zur Kontaktaufnahme.
Wenn sie dan gemeinsam in einer Zimmervolier gehalten werden ist es auch von Vorteil 2 Futterstellen zu montieren so das eventuelle Streitigkeiten vorgebeugt werden.
Ich wünsche euch viel Glück das eine Vergesellschaftung klappt,den Graue sollten ja immer mindestens Paarweise gehalten werden.
Viele Grüße Sandra
 
Moin Sandra!

Toll, das ihr Euch Otto angenommen habt! Das war ja auch mit finanziellen Aufwand und viel Arbeit verbunden. Bewundernswert!:)

Grundsätzlich halte ich auch die Verpaarung eines menschenfixierten Vogels aus 25jähriger Isolationshaltung für möglich und es daher auch für richtig, Verpaarungsversuche zu unternehmen. Denn nur diese können Aufschluß darüber geben, ob sich der Vogel noch für Artgenossen interessiert oder sein Interesse wieder geweckt werden kann, ob er sie akzeptiert und weitergehend ob eine Verpaarung möglich ist.
Unsere beiden ersten handaufgezogenen Grauen Alf und Charlie waren an sich gleich menschenfixiert - Alf allerdings hat jeden anderen Grauen (einschließlich Charlie vier) zumindest akzeptiert und ist bis auf Charlie mit jedem in näheren Kontakt getreten (sprich: gegenseitiges Kraulen und Füttern).; Charlie dagegen akzeptiert andere zwar, wenn sie ihm nicht zu Nahe kommen, entwickelt aber kaum weiteres Interesse an ihnen.
Vorhersagen konnten wir diese unterschiedliche Entwicklung nicht - nur Versuch machte klug.
Bei Otto wird es sicher sehr schwer werden, einen geeigneten Partner zu finden: es bestehen ja auch finanzielle und andere Grenzen (wohin z.B. mit den Vögeln, bei dem die Zusammenführung scheiterte? Irgendwann hat man keinen Platz mehr, man muß für jeden Vogel ein geeignetes neues Zuhause finden etc.). Da kann es schon passieren, das sich Otto als nach menschlichem Ermessen "unverpaarbar" herausstellt.
Jedoch: wenn ihr die Möglichkeit zu einer (für Euch finanziell und für den potentiellen Partnervögel aufgrund eines grantierten Rückgaberechtes bei Nichtverträglichkeit) risikolosen Versuches habt, solltet ihr diese Chance auf alle Fälle ergreifen!

Ich kann Euch aber nicht empfehlen, sozusagen "auf blauen Dunst" einen Vogel im Handel, vom Züchter oder aus privater Einzelhaltung zu kaufen, denn dazu sind die Erfolgschancen meiner Erachtens doch zu ungewiß. Ihr müßtet dann die Möglichkeit haben, auch diesen zu behalten und dennoch weitere Verpaarungsversuche zu unternehmen.

Ganz abgesehen vom Alter Otto und seiner Menschenfixierung spielen bei der Partnersuche bei Grauen immer auch normale individuelle Abneigungen eine Rolle: wenn es einmal also nicht klappt, kann es durchaus auch nur an diesem speziellen Vogel gelegen haben, nicht allgemein an einer "Unverpaarbarkeit" Ottos.

Allerdings muß auch nicht unbedingt die Verpaarung Ziel sein, man kann und muß sich unter Umständen auch schon mit einer
Vergesellschaftung, das heißt dem Zusammenleben zweier Grauer ohne ständige Agression untereinander zufrieden geben - der Einzelhaltung vorzuziehen ist auch dies.

Optimal wäre natürlich, wenn ihr die Möglichkeit findet, Otto zu jemanden zu geben, bei dem er sich selbst aus einem Schwarm Grauer einen Partner aussuchen kann. Allerdings sind diese Möglichkeiten rar gesät, wie ihr sicherlich auch merkt, wenn ihr die Beiträge in diesem Forum gelesen habt: der Normalfall ist diese Form der Partnersuche leider nicht.
Und auch wenn sich Otto einem anderen Grauen angeschlossen hat kann es passieren, das er sich nach seiner Rückkehr zu Euch wieder Euch zuwendet und den Artgenossen ignoriert, was besonders dann schlimm ist, wenn es sich bei dem Neuen um einen Vogel, der seinerseits kein Interesse am Menschen hat und dadurch beginnt zu vereinsamen. Dann wäre die Verpaarung dieses Vogels zu überlegen (wobei natürlich auch die Platzfrage eine Rolle spielt, s.u.) oder er muß wieder zurückgegeben werden.

Normalerweise aber werdet ihr wohl für Otto einen Grauen zu Euch holen:
für diesen Fall ist es meiner Meinung wichtig, zunächst eine Geschlechtsanalyse Ottos machen zu lassen. Jede Chance, den Erfolg einer Zusammenführung zu erhöhen, sollte genutzt werden und meines Erachtens sind die Erfolgschance noch größer, wenn es sich um einen gegengeschelchtlichen Artgenossen handelt.
Im Regelfall sollte das Tier mindestens fünf Jahre alt sein, also gleichfalls geschlechtsreif: allerdings gibt es auch Fälle, wo die Verpaarung mit einem geschlechtsreifen Vogel nicht gelang, mit einem Jungvogel dann aber doch. Dafür mögen auch einfache individuelle Abneigungen verantwortlich sein, es ist aber gerade auch bei Vögeln mit einem eher ängstlichen Charakter denkbar, das ein nicht geschlechtsreifes Jungtier ihnen weniger Angst machte, ja vielleicht sogar noch gewisse Elterninstinkte auslöste.
Die Voliere sollte bei täglichem Freiflug mindestens 2m x 1m groß sein. Je kleiner Käfig/Voliere, desto größer ist die Möglichkeit, das sich Agressionen zwischen zwei Vögelm entwickeln, da sie sich nicht ausreiched ausweichen können.

Im Prinzip stehen Euch zwei Wege offen:
1. Eine nicht auf den Menschen fixierte Naturbrut (oder möglicherweise einen "geretteten" Wildfang) zu holen: bei einem solchen Grauen sind die natürlichen Instinkte und Verhaltensweisen noch intakt. Da er jein Interesse am menschen hat, wird der sich voll und ganz auf Otto fixieren und diesen möglicherweise auch "überzeugen" können. Meine beiden Wildfänge Elli und Henry haben fast sofort die Initiative ergriffen und Kontakt zu Alf aufgenommen. Es ist fraglich, ob die Initiative von Alf ausgegangen wäre, da er ja auch den Menschen als Bezugsperson sieht.
Wählt Ihr diese Möglichkeit, sollte aber eine Verpaarung das Ziel sein. Wenn sich lediglich ein nebeneinanderher zwischen beiden Vögeln ergibt, dann wird der Neue vereinsamen, da er ja kein Interesse am Menschen hat.
Wenn ihr dann einen solchen Vogel behalten wollt/müßt, wäre wiederum die seine Verpaarung notwendig. Aiuch die Haltung eines Pärchen und eines Einzelvogel ist besser als die Haltung alleine: in einer ausreichend großen Voliere kann es auch möglich sein, alle drei zusammenzuhalten, aber man muß doch stest darauf vorbereitet sein und die Möglichkeit schaffen, bspw. wenn das Pärchen in Brutstimmung kommt und Agressionen entsehen, sie von dem Einzelnen zu trennen. Ihr müßt also überlegen, ob ihr dafür ausreichend Platz habt. (Das hat übrigens nichts damit zu tun, ob ihr züchten wollt oder nicht: selbst wenn ihr eine Brut nicht fördewrt und nicht zulaßt, in Brutstimmung können sie trotzdem kommen).

2. Der zweite Weg besteht darin, eine an den Menschen gewöhnte Handaufzucht zu nehmen. Hier kann es passieren, das sich die Vögel nicht umeinander kümmern, sondern sich dem Menschen zuwenden (wie bei uns mit Alf und Charlie). Solange ihr Zusammenleben weitgehend agressionslos ist, ist auch dieses der Einzelhaltung vorzuziehen, denn Beschäftigung, Ablenkung und Abwechslung entstehen auch hier wenigstens etwas.
Dieser Weg geht auf Nummer Sicher, lediglich Vergesellschaftung ist das Ziel und eventuell für Otto ausch das einzig zu erreichende Optimum.
Im konkreten Fall von Otto würde ich daher eher zu diesem Weg raten, wobei, wenn der Platz ausreichend ist, ein weiteres Verpaarungsversuch ja nicht ausgeschlossen sein muß.

Sandra, es wäre toll, wen Du uns über Otto weiter auf dem laufenden hältst: aus jedem Bericht über eine erfolgreiche oder
auch erfolglose Zusammenführung kann man etwas lernen!
Und sicherlich werden Euch alle hier im Forum mit Rat zur Seite stehen - und wer weiß, vielleicht ergibt sich auch die Möglichkeit zur Tat.
 
Hallo Sandra,


Rüdiger und Sandra haben Dir eigentlich alles so ausführlich und gut beschrieben, dass ich dem nichts mehr hinzufügen kann. Ich möchte Dir auch nur kurz berichten, dass ich eine über 30 Jahre alte Venezuela-Amazone, die immer alleine gelebt hat und auch total auf uns Menschen fixiert war, mit einer ebenso alten männlichen Venezuela-Amazone sehr erfoglreich verpaart haben. Das ganze dauerte 1 Woche, und die Beiden waren ein Herz und eine Seele. Beide Tiere haben sich wirklich geliebt und waren auch weiterhin zu uns zutraulich.

Bei den Grauen ist die Verpaarung an und für sich schwieriger, weil sie viel eigener als andere Papas sind.Wenn Du aber den richtigen Partner findest, werden es Dir beide Tiere mit Sicherheit danken. Du mußt nur darauf achten, dass Du 2 gegengeschlechtliche Tiere zusammensetzt. Sie sollten auch vom Alter und Charakter ähnlich sein. Damit hast Du die besten Bedingungen für eine glückliche Vergesellschaftung geschaffen.

Viel Glück und halte uns auf dem Laufenden..................
 
Thema: Alten Graupapagei vergesellschaften??

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