Urlaub in Aarhus Bericht

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Urlaub in Dänemark, Folge 1

Die Scheidungskinder Irmi und Paulie machen seit gestern Abend Urlaub bei ihrer jetzt Ferienmama Inger. Der Papa arbeitet sehr viel zur Zeit, und hat auch sonst eine Auszeit verdient von der grossen Verantwortung für die beiden lieben, aber ja doch sehr anspruchsvollen Graupapageien. Ich dagegen habe die beiden jeden Tag vermisst, nachdem ich nun 2 1/2 Jahre mit ihnen auf engstem Raum zusammengelebt habe. So kam es, dass die beiden nun bei mir im Urlaub sind :)

Ich hoffe durch mein Tagebuch anderen Graupihaltern einen Einblick darin zu gewähren, was eigentlich passiert wenn ihre Vögelchen sich in spannender aber völlig fremder Umgebung wiederfinden, bei jemandem den sie zwar gut kennen und der alles für sie tun würde, der aber trotz allem nicht "papa" ist. Und natürlich auch, dem selbigen "papa", der nun ganz papageienlos und besorgt zu Hause sitzt, ein paar Infos von hier zu schicken.

Erste Konklusion für mich soweit: es ist besser, die Vögel morgens oder vormittags an ihrem Urlaubsort ankommen zu lassen, auf jeden fall nicht zur schlafenszeit. Ich hatte mich sehr auf die beiden gefreut, aber habe sie erstmal in Ruhe schlafen gelassen weil sie warscheinlich schon genug Stress und Aufregung für den Tag hatten. Sie haben beide ruhig geschlafen, hätten aber warscheinlich besser entspannen können wenn sie die neuen Umgebungen schon ein bisschen mehr erkundet und kennengelernt hätten. Aber ob mans glaubt oder nicht:
Das gemütliche Schnäbelraspeln konnten sie trotz allem nicht lassen!!!Ich war zutiefst erfreut und gerührt, sehe ich es doch als Zeichen dafür, dass sie sich entspannen, sich gegenseitig beruhigen und Nähe vermitteln, und sich in der Verbundenheit mit dem Anderen auch geborgen und sicher fühlen.
Ich habe ihre und meine Lieblings gutenacht geschichte angemacht und die Nacht war ruhig.
Sie schlafen in ihrem Reisekäfig, und das wird wohl so bleiben müssen da ich das Zimmer als solches nicht abdunkeln kann. Ich frage mich jedoch wie ich den (Wildfang) Paulie jeden Abend in den Käfig kriegen soll; das wird ein sich täglich verlängerndes Austricks-Schauspiel sein...

Das Wiedersehen gestern war wie gesagt kurz, denn sie waren schon zur Ruhe gefallen und das wollte ich nicht wieder aufwühlen. Paulie ist in seiner Reaktion auf unbekanntes ganz eindeutig, klar und unmissverständlich papageiisch: Er ist misstrauisch und unsicher, und möchte in Ruhe abwarten bis er alles auf sich einwirken gelassen hat. Irmi ist Handaufgezogen und in ihrer Reaktion viel ambivalenter: der Papagei in ihr will Ruhe und Reiz"minderung". Das Kind in ihr will die Nähe und Trost ihres Vertrauten. Das Resultat war, dass sie liebeshungrig auf meinen Finger zulief, dann ein paar mal reinbiss und sich wieder ein paar Schritte entfernte, und sich letztlich dafür entschied sich auf ihn zu setzen, was physisch unmöglich ist, da sie breit und mein Finger durchs Gitter kurz ist. Ich sprach ihnen beiden noch ein Weilchen gut zu und legte uns dann schlafen.

Uni fällt für mich heute aus habe ich soeben beschlossen :)
 
:beifall: Folge 2, 16.4.

Der erste Nachmittag verlief in trauter dreisamkeit, Irmi ist sehr ruhig, was mir ein bisschen Sorgen gemacht hat, aber soeben fängt sie an zu plaudern, sie macht ein GANZ süsses neues Pfeifgeräusch, das habe ich ja noch nie gehört!!!!
Sie war 90 prozent des Tages auf meinem Knie, hat aber vor etwa einer Stunde einen selbstständigen Erkundigungsmarsch gemacht, einmal über den Fussboden, unters Sofa, in die Tüte gebissen, Schimpfe gekriegt, aufs Bett, zur Fensterbank, Steine angekuckt, und dann wieder zurück zu mir. Ich freue mich dass meine Gesellschaft ihr immernoch Geborgenheit gibt.
Etwas anders ist es mit Paulie. Er trötet und pfeift, fliegt ein bisschen, klettert viel und schaut sich aufgeweckt und siegessicher alles an, aber er scheint mich nicht sonderlich zu brauchen, und erst Recht nicht kommt er zum schmusen. Er sitzt imer ganz in der Nähe, und kommt angekrochen sobald es lecker Apfelsaft oder Spaghetti oder Weintrauben oder Kiwi gibt, kann aber danach nicht lange ruhig sitzen bleiben sondern hüpft wieder auf Erkundung. Ich lasse ihn gewähren und achte einfach darauf auch ihm freundlich-ermunternde Worte zukommen zu lassen.

Die beiden sind insgesamt ERSTAUNLICH gelassen und "normal". Sie haben heute nachmittag sehr lange geschlafen nachdem sie sehr intensiv Schnäbelgeraspelt haben, und auch jetzt nach kurzer Plauder- und Untersuchungsphase setzen sie sich zur Ruhe und machen die Augen halb zu und knirschen. Ich denke die neuen Eindrücke machen sie einfach auch müde. zum Glück gab es hier den ganzen Tag keinen Stress, alle waren ausm Haus und auch jetzt ist es sehr friedlich und eingewöhnungsfreundlich. Heute Abend bekommen wir einen Gast, und ich hoffe die beiden finden das fein und geniessen dann in ihrem neu eingenommenen Reich ein bisschen Geselligkeit.
 
:zustimm: Folge 3, 17.4.

Der Besuch gestern verlief wunderbar, beim Kochen kamen die beiden von selbst in die Küche und hüpften von Schulter zu Schulter, knabberten an den Leckerbissen die besonders Kadi und ich ihnen zusteckten, und forderten wie immer ihren Grossteil an Aufmerksamkeit ein.
Heute waren die beiden bester Laune, Irmi hat viiel mehr geplaudert und geschnackt als gestern, und Paulie fängt an, längere Flüge zu wagen. Einmal ist er vor Schreck gegen den grossen Spiegel geflogen, das hat ihn sber völlig kaltgelassen, im Gegensatz zu mir; ich mache mir grosse Sorgen um die riesigen Fensterscheiben, grade weil der Raum hier so gross ist und er mächtig fahrt kriegen kann. Ich habe sie vorsichtshalber mit langen Stoffbahnen markiert, ob das reicht?
Heut Vormittag sassen sie im Käfig im Wintergarten und haben die Sonne genossen während ich studierte. Ich unterhielt mich lange mit Irmi über Wassertropfen, Gott, Blähungen, und darüber, wie wir seinen "Papa" finden, während Paulie sich ENDLICH mit der gebührenden Hingabe der Zerstörung des Spielzeuges hingab, dass mal vor unendlich langer Zeit unter Schweiss, Tränen und grossem Engagement für sie gebastelt wurde.
Ich würde so gerne gezielter mit den Papageien arbeiten, a la Pepperberg (die mit Alex übrigens in einem 2seitigen Bericht in meinem Neurologiebuch vom Psychologiestudium vertreten ist!!!!!!!)
Ich fühle dass ein groosses Potential verlorengeht wenn man dem enormen Lernpotential keine "Richtung" gibt....es müsste doch möglich sein, dass Zusammenleben von Mensch und papagei mit gezielter Arbeit unglaublich zu bereichern und erleichtern?!?!
Man stelle sich vor: wir wissen dass der Papagei mit Namen von Objekten arbeiten kann, sogar mit abstrakten Begriffen wie "hunger" oder "nein". Wir wissen auch dass er bewusste Präferenzen, Vorlieben und Wünsche hat. Peperberg hat klar gezeigt dass Alex nach etwas bestimmtem fragen kann -und dann auch erwartet, es zu kriegen! Gleichzeitig wissen wir dass sogar eine Taube dazu gebracht werden kann, sich abwechselnd nach links und rechts im Kreis zu drehen um danach auf einen roten Punkt zu picken, nur um eine Futterbelohnung zu kriegen. Es muss doch möglich sein dem papagei beizubringen, ZB zu sagen was er sich wünscht, ihm begreiflich zu machen dass Fussboden oder Sofa anknabbern NICHT dazu führt.. wenn er Objekte unterscheiden kann, kann er auch lernen wo er reinbeissen soll und wo nicht, da muss er nur die richtige Motivation zu haben. Und da unterscheiden wir uns vielleicht zu sehr von den Papageien, denn wir kommen einfach nicht von der Idee weg dass Schimpfe eine Bestrafung ist und dass ein freundliches Lob eine Belohnung ist...
Und auch wenn sowas nicht unmittelbar erreichbar ist, dann doch immernoch unglaublich viel anderes.

Heute Nachmittag dann hatte ich Treffen mit meiner Arbeitsgruppe, und wir sassen im Wintergarten, während die V'ogel uns durchs Fenster beobachteten. PErfekt, denn sie fühlten sich nicht allein, und wir uns nicht gestört. Ich sehe wie alle beide offen und vertrauensvoll auf Fremde zugehen, und ich nehme es als Zeichen dass sie sich wohl aufgehpben fühlen. Sie sind nach wie vor nicht so schmusig wie ich es von früher kenne, aber es wird schon langsam mehr. Paulie liess sich heute genüsslich den Kopf abknutschen und Irmi hatte ein paar Knuschelanfälle die auch freudig von mir befriedigt wurden. Ich hoffe sie machen das nicht nur weil sie ihren Papa vermissen, aber wie könnte man sich vorstellen dass die Vögel "vermissen"? Ich bin mir sicher dass sie ganz genau wissen dass es einen Torben gibt, der jetzt nicht bei ihnen ist. Aber wissen sie es schmerzhaft bewusst, also haben sie eine Emotion dazu, oder sind ihre (kleinen, aber doch anwesenden) Verhaltensunterschiede eher eine Artsspezifisch veranlagte Reaktion auf die Abwesenheit der "hauptgruppe" oder Familie? Dh merken sie selbst dass sie mit Torben im Raum noch zufriedener wären?
Die Futtersituation ist nicht optimal. Das Futter ist im Käfig, und dort geht Paulie nicht rein. DH er kriegt derzeit nur Futter wenn er wie heute einige Stunden im Käfig sitzt, und abends und morgens, samt laufend irgendwelchen Obst und Spaghetti, aber er sollte auch sein grundfutter regelmässiger essen, und trinken auch. Soll ich meine pädagogische und überzeugte Regel ablegen dass Paulie den "bösen" Käfig mit "leckerem" Futter verbinden soll, ablegen und ihm auch woanders Futter aufstellen? Dann hat er noch weniger Grund, freiwillig in den Käfig zu gehen. Aber seine Gesundheit kommt absolut an erster Stelle, kann ich wirklich darauf vertrauen dass er sich selbst keinen Schaden zufügt indem er sich weigert öfter essen und Trinken zu gehen?

Darüber hinaus kann ich sagen dass ich heute drei mal in Scheisse getreten bin, 2 mal reingefasst habe, einmal den scheissenden Vogel vom Knie eines peinlich berührten Gasts heben musste, 2mal saugen musste, einmal Decke vom Sofa auswechseln musste und einen richtig schönen Angstschrei ins Ohr gekriegt habe. 8o
 
Hallo,

großes Lob! Sehr gut geschrieben! Du könntest ein Buch für uns Graupapageien-Liebhaber schreiben.

Viele Grüße

Peter
 
ich habe keine graupapageien, habe aber über dein tagebuch schmunzeln müssen. es ist sehr gut geschrieben - kompliment!
 
Folge 4, 18.4.

Ich bedanke mich für die lieben Rückmeldungen....schreibe ich doch eigentlich nur um meine ganzen Gedanken von der Seele zu reden, wohlwissend dass es vielleicht nicht sehr viele andere Menschen interessieren wird...ich dachte, nur einen einzigen..

Heute habe ich ein paar erste Bilder gemacht, um meine langen Sprachspaghettis über die grosse Zufriedenheit der beiden Vögel nicht einfach so als aus der blauen Luft gegriffenen Angebereien stehen zu lassen sondern auch ein paar saftigen Beweise darunterzumischen....

Gestern abend das erste alleinsein, ich sollte zum Vortrag und die beiden verabschiedeten sich von mir mit einem müden Gähnen. Es fällt manchmal ein bisschen schwer, die Tiere auch in den Gedanken "zu Hause" zu lassen; alle Kommunikation mit Menschen ist irgendwie papageiengeprägt:
"Irmie macht dies,Paulie macht das, hast du schon gelesen in unserem Neurologiebuch, Intelligenzsozialverhaltendiesindjasooosensibletiereund wennduwüsstestwiediedenken!
Zum Glück sind die umgebenden Homo Sapiens noch hochinteressiert; sie wissen ja nicht dass ich ein Leben lang weitererzählen kann! Ich merke auch schon wie ich wieder anfange, wei ein Papagei zu schnacken; kennt ihr das? Es schleichen sich dann die merkwürdigsten aber für mich selbst völlig natürlichen Geräusche für Beispielsweise ja und nein, Freude, Überraschung und Ärger ein....ich merke auch mehr und mehr wie ich eigentlich die einzige bin, für die 90% des Gepfeifes und geschnacks Sinn macht, weil ich schon im ersten Ton die Melodie erkenne oder die vereinfachte oder veränderte Ausgabe eines wirklich hübschen Wortes....ich bedauere den papageienlosen Rest der Menschheit.
Irmi und Paulie haben heute nicht viel angestellt, ausser ein paar idealistische und sehr hoffnungsvolle Übergriffe auf mein Handy, die aber (genau wie andere Lobenswerte aber utopische revolutionen) brutal niedergekämpft wurden; Paulie ist freiwillig in den Käfig zum fressen gegangen obwohl er heute Vormittag auch drin war. Ich habe einen Trick gefunden, wie man Irmie ein neue, unbekannte (und natürlich aus ihrer Sicht erstmal gemeingefährliche) Frucht schmackhaft machen kann: ich mantsche das Etwas ganz zu brei und serviere es ihr dann im buchstäblichsten Sinne auf dem (Silber)Löffel! Sie hat auf diese Weise heute eine ganze Kiwi gegessen, von der sie besonders ausgiebig und konzentriert die kleinen schwarzen Kerne langsam zwischen Ober- und Unterschnabel hin- und hergerollt hat während sie psychopathisch in die Gegend kuckte. Nach dieser genüsslichen Folter der kleinen schwarzen Opfer zerquetschte sie sie mit grosser Zufriedenheit wie Läuse :+schimpf . Jaja, wenn Kiwikerne sprechen könnten....aber mir reichts schon mit den Papageien. Paulie hat heute den Pascha gespielt, hat sich den ganzen Nachmittag an seinem Lieblingsplatz aufgehalten und gepennt. 8)

Langsam frage ich mich ob unsere Schützlinge wirklich uns brauchen, oder ob sie uns die emotionale Bindung nur Vorspielen weil sie merken, wie sehr wir SIE brauchen...
 

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Hallo

Ich finde deine Berichte auch sehr schön - also es interessiert sicher nicht nur einen ;)

Langsam frage ich mich ob unsere Schützlinge wirklich uns brauchen, oder ob sie uns die emotionale Bindung nur Vorspielen weil sie merken, wie sehr wir SIE brauchen...
Das dürfte wohl von Papagei zu Papagei verschieden sein. Die Aufzuchtsform und die Haltung werden eine große Rolle spielen.
Ich persönlich finde es klasse, wenn die Papageien die Menschen nicht "brauchen". Habe aber selbst 2 Graue, für die ich -sofern anwesend ;) - der "Oberpapagei" bin..... müsste ich allerdings nicht wirklich haben.
Wäre das nicht so, hätte ich ein besseres Gewissen, und könnte somit auch eher mal wegfahren und die beiden allein (also unter fremder Aufsicht) lassen :~

LG
Alpha
 
Folge 5, 18.4.

So, noch ein Abendbericht, denn ich habe was ganzganz extrem extremes gefunden was Irmilein betrifft. Es gibt im englischsprachigen teil des cyberspace viel Info über die verschiedensten papageienfragen und ich fand da besonders ein Seite sehr gut:

http://www.birdsnways.com/wisdom/

Da ist auch ein Artikel über New Castles disease, eine Vireninfektion die Irmi möglicherweise als Kind hatte!! Hört sich sehr sehr ernst an, aber die sprechen tatsächlich von Nacken/Kopfschütteln und paralyse...beides Symptome die Irmi aufweist, allerdings schon seit ihren 6 Jahren lebenszeit (nee SEINEN, ich nenne ihn immernoch "sie" weil seine Männlichkeit erst vor einigen Monaten festgestellt wurde...naja, seine genetische zumindest, für mich bleibt er eine richtige primadonna)
Was kann man bloss machen um solche chronischen Symptome endlich soweit zu mindern, dass Irmi vielleicht irgendwann in den Genuss ihrer schönsten und beneidenswertesten Eigenschaften kommt -das Fliegen?? Wir haben schon sehr viel rumgehört, haben sie vom Spezialarzt untersuchen lassen...alles ohne andere Resultate als "tjaa..."
Ich persönlich glaube sie ist epileptiker und wenn das der Fall ist, müsste es möglich sein die Krankheitssymptome genauso gezielt und erfolgreich zu behandeln wie bei Menschen...
Heut nachmittag waren wir drei fleissig. Ich habe gelesen und die Papageien haben saubergemacht..........naja soo krass wars dann doch nicht, leider.
Aber die beiden waren sehr entspannt und immernoch sehr ruhig während ich studierte...ich weiss nicht ob das ZU ruhig ist, wenn sie vier-fünf Stunden am Tag an wechselnden Stellen sitzen und sich putzen, ein bisschen dösen und ein bisschen Obst zwischendurch futtern? Sie sind ja nun doch etwas älter geworden seit ich sie kannte, vielleicht werden sie einfach nach und nach erwachsen, denn wenn ich so zurückdenke fand ich sie immer extreeem laut und auch zerstörerisch bis zum Punkt des infernalen!! 8(
Und jetzt sind sie so wohlerzogen dass ich hier schon herumhüpfe wie eine midlife crisis gestochenen mutter von ein paar teenies, die glaubt schon allein ihre eigene schillernde persönlichkeit könnte ein bisschen mehr "flair" in das Leben ihrer angepassten und braven Kinder hauchen!!

Nun ja, man hat ja immer was zu meckern, und sei es, dass die Tiere zu wenig stressen ;)
Es gab heute aber auch geplapper vom feinsten!! Alte Geräusche werden wieder aus dem Nähkästchen gekramt, kuckuck und wuawua WUA und bibibiiiiuu (der spaceship-with a laser von einstein, dem graupapageistar: http://www.youtube.com/watch?v=wnTT7u5U4Yo )

und auch das dänische Geburtstagslied wird kräftig aufgefrischt.
Paulie ist in einer Melodie-identitätskrise gelandet weil ich ihn an seinen alten Freund Mozart erinnert habe. Bob Sinclair ist bei Paulie nämlich der neue Renner, und dessen Melodie und die kleine Nachtmusik fängen ähnlich an...weshalb Paulies Opern sich derzeit wie Mozärtliches-WM-Klingelton geheule anhört.......

Wir versuchen grad Irmi was neues beizubringen, aber das wird erst verkündet wenn sie es meistert!! Und da wissen wir ja alle zur genüge dass papageien besonders gerne DIE Wörter ignorieren, die wir ihnen am allereifrigsten beibringen wollen!!

Ach so, ein wirkliches Problem gab es heute: Bine hat erzählt dass während ich weg war hat Paulie sein Urwaldgeschrei eingestimmt. "Paulie -volles Röah!!" ist aber nicht so charmant wie Werner...
Das zeigt nur wieder mal dass auch wenn er so tut als wäre ich ihm egal bedeutet die nähe einer vertrauten Person doch sehr viel......womit mein kleiner Anfall von zynischem Selbstmitleid wohl auch widerlegt wäre....die Papageien sind für uns vielleicht die lustigsten und spannedsten Haustiere auf Erden....aber für sie sind wir viel mehr, wir sind Mama,Papa, Familienverband, Futter Wasser und Schutz -bieter, einziges anderes Leben was sie zu sehen kriegen,
wir sind Gott und Teufel in einem, denn wir sind es auch die fortscheuchen, einsperren, abdunkeln, alleinlassen. :traurig:

Aber ich schreibe hier immer nur von den Problemen....ich habe noch nicht erzählt dass die beiden heute gegenseitige Kraustunde hatten, dass sie ganz ganz genüsslich auf meinem Knie gesessen haben und mit mir Musik gehört haben (Schumann mal wieder, das mögen sie richtig gerne), dass Irmi und ich :trost: heute zusammen einen Knopf in meine Jacke genäht haben (Paulie hat derweil den umjubelten und angefeuerten DJ gemacht :freude: ):
Sie war so nett und hat mir den Faden gereicht, und ich musste sie nur ein BISSCHEN unterstützen als es darum ging das Ding loszulassen...sie wollte mir SO gerne helfen dass sie mir die Fadenrolle ungefähr Zehn mal reichen wollte, wobei sie ab und zu versehentlich reinbiss....anschliessend führte sie noch mit festem Griff meine Hand in die richtige Bewegung und war sehr geduldig mit mir als ich protestierte weil ich den Knopf lieber FESTnähen wollte als ihn aufzuessen. Anschliessend hat sie natürlich noch kontrolliert ob der Knopf auch sass -er tat, aber der Stoff brauchte hier und da noch ein kleines Zierloch....

Mit Paulchen habe ich heute Pfeifchor gemacht. Er will zwar nicht so gerne knuscheln, aber er sieht 'uberglucklich aus wenn ich auf seine Melodien eingehe und mich mit ihm einer richtigen Jam-session hingebe :+party:
 
wir sind Gott und Teufel in einem,
Sehr gut ausgedrück - das gefällt mir.

Und das ist, was ich oben im Beitrag meinte: Ich persönlich wäre sehr gerne NICHT Gott und Teufel für meine Grauen.
Ich wäre lieber Nachbar, oder allenfalls WG-Mitbewohner, oder Hauswirtschafterin (Putzen und Kochen ;)) ...


LG
Alpha
 
Folge 6, 19.4.

Ich bin heute nach bloss einer Stunde an der Uni nach Hause geradelt; ich hielt es einfach nicht aus daran zu denken dass der Junge jetzt zu Hause sitzt und sich die Seele aus dem Leib schreit damit IRGENDJEMAND kommt und hin rauslässt und ihm das Gefühl gibt, die Welt ist in Ordnung. Doch als ich nach Hause kam war alles ruhig, sie sassen auf ihren Lieblingsplätzen und haben sich geputzt. Bei der späteren Gruppenarbeit im Wintergarten gaben die beiden Konzert, und gingen zum ersten Mal auf Feldzug gegen meine optimistische Einrichtung. Sie erklimmten das Regal und zerfetzten die Obstschale, machten machten aus dem Fussboden ein regelrechtes Weintraubenbiotop! Mein Besuch war sehr amüsiert, ich weniger. Einer meiner sogenannt "hübschen" Ikea Aufbewahrungsboxen erlitt schwerste Verletzungen, für den hat es sich ausgeboxt. Doch ehrlich gesagt kann ich IMMERNOCH nicht böse sein, sondern seufze zufrieden und erleichtert darüber dass sie sich nach der Reise und der Trennung von Torben und den eigenen vier Wänden so unmittelbar ungeniert, ungestüm untraurig, und unbeeindruckt unheimwehend benehmen.
Mit mir und einer Bekannten spielte Irmie heute ein altes, erstaunliches Spiel:
Sie sagt ein Wort, und wir wiederholen es. Irmie kuckt uns an, denkt kurz nach und sagt das gleiche Wort nochmal. Wieder wiederholen wir es, und wieder schaut Irmie uns blöd an und sagt NOCHMAL das gleiche, und wieder sprechen wir ihr nach. Endlich ist sie zufrieden und sagt "Joa!", und sagt danach EIN NEUES Wort, mit dem dann das gleiche Schauspiel abgeht. Kann sich das jemand erklären?! Bringen Papageien gezielt ihrem Nachwuchs die akustischen Nuancen der lokalen Sprache bei??
Paulie war heute etwas anhänglicher :trost:, kam öfter mal auf die Schulter und liess sich auch einen Moment lang kraulen. Er sitzt aber meiner Meinung nach zu viel oben auf dem Käfig und putzt sich. Ein paarmal habe ich schon erlebt wie er anscheinend tief versunken in einer gründlichen Putzpartie war, aber sobald ich ihn dann ansprach oder ihm ein-zweimal zupfiff, kam er hocherregt angeflogen und fing an zu Pfeifen wie ein Kessel! Doch nach dreissig Sekunden fliegt er wieder zurück und legt sich schlafen!
Es ist merkwürdig, wie gut man die Papageien und ihre Launen kennenlernt mit den Jahren. Ich sehe an Besuchern und erinnere mich auch gut selbst an die Fremdheit dieser Tiere. Sie waren unmöglich einzuschätzen :idee: , weil sie offenbar keine Mimik hatten, sie waren so komisch abweisend und widerwillig wie ich es von keinem anderen Tier kannte, sie waren unmöglich zu streicheln weil ihr Fell gar nicht weich und streichelbar war....sie waren schwer zu verstehen weil ihre Wörter leicht verdreht und verschraubt waren. Heute kann man an der Stimme hören, wer von beiden grade spricht, man weiss was sie wollen wenn sie fliegen oder wohin krabbeln, man kann sehen was gleich passiert (vor allem wenn ein Besucher ihr liebevoll über den Rücken und Schwanzfedern streicht, :+schimpf hehe), man findet es völlig selbstverständlich dass man Paulie zwar ausgiebig Küsschen auf den schnabel geben kann, aber nicht mal die Hand einfach so über den Käfig streichen kann auf dem er sitzt, schon aber in ganz bestimmten Situationen ruhig den Finger in einem bestimten Winkel zu seiner Stirn halten und ihn dann NACHDEM ER ERSTMAL geschnappt und gedroht hat und dann vertrauensvoll den Kopf gesenkt hat kraulen kann bis er fast vom Ast kippt. Man weiss was für Geräusche ihnen Gefallen bereiten, und was sie kalt lässt. Und man kann tausend blitzschnell wechselnde Gemütszustände am vielfältigen und nuancierten gesichtsausdruck ablesen.

Liebe forumfreunde, ich muss jetzt mal erzählen was hier in diesen Augenblicken passiert :D : Irmie sass auf meinem Bein und hat gedöst, ich habe mit Paulchen geschnackt, und dachte ich mache jetzt mal ein bisschen Musik an. Und beim ersten Ton von Schumanns "Träumerei" befiel Irmie DER Schmuseanfall ihres Lebens!! Sie hat sich bis zum Bersten aufgeplustert, sich selbst erwürgt vor Selbstverliebtheit und ist vor Überwältigung aus dem Gleichgewicht gekommen und ist auf die Seite geplumpst! Die nächste halbe Stunde hat sie mit gestrecktem Hals Küsse gefordert und sich vor streichelgenuss zur Kugel gerollt! Sogar Bine, die sonst auch unter Kommunikationsproblemen und unsicherheit gelitten hat wurde ganz schwach und hat sich Irmie hingegeben, aber wer kann auch DEM Charme wiederstehen, wenn er sich erstmal entfaltet?!
Danach ist sie resolut zu ihrem Käfig gerannt, nach oben geklettert um mit Paulie zusammenzusein (das an sich ist schon ungewöhnlich wenn man Irmie kennt), aber er wollte nicht kuscheln sondern spielen (nicht so ungewöhnlich für Paulie..), und gemeinsame haben sie sich dann gestreckt und mit den Flügeln geschlagen (DAS ist ungewöhnlich für Paulie!! Normalerweise duldet er Irmie nicht auf "seinem" Platz!). Dann stimmten sie im Chor das Schlafgeräusch ein!! Da bin ICH fast von der Stange gekippt 8o ! Und habe natürlich nicht gezögert das Schlafen vorzubereiten.

Habe ich behauptet das abendliche Einfangen von Paulie würde zum Drama werden? Ich muss im Delirium gewesen sein! Oder ich habe einfach den Schnabel zu weit aufgerissen als ich vor zehn Minuten schrieb dass ich Paulie gut kennen würde!! Dritte Variante: Papageien können über ihren eigenen Schatten springen! Ich sehe ein neues Ritual aufkommen: Ich entferne die Futterbehälter und hake den Oberteil des Käfigs aus, und sage "na flieg" zu Paulie, der obendrauf sitzt. Er fliegt schnurstracks auf den freiesten Platz im Zimmer, vor dem grossen Spiegel und kommt mir sogar entgegengehüpft wenn ich mich mit dem Käfig nähere :beifall: !!! Ein extrafeiner Betthupferl von einer Wientraube ist da ja wohl garantiert!
 

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Ja, sie sind schon sehr lernfähig.

Und wenn man mit viel Einfühlungsvermögen, wie du es zu haben scheinst, versucht die Tiere zu verstehen, dann verstehen sie dich auch ;)

Du machst das klasse. Mir gefällt deine Art zu schreiben und zu BEschreiben, und ich habe das Gefühl, dass du eine super Papageien-Sitterin bist (wenn ich richtig verstehe, machst du das vorübergehend? Oder bleiben die beiden ab jetzt ganz bei dir?)

LG
Alpha
 
Folge 7, 21.4.

(Nein die beiden sind nur zu Besuch, 2-3 Wochen lang. Trotz aller
Liebe ist der "Papa" ganz klar die primäre Bezugsperson, und ich bin
normalerweise viiel zu viel aus dem Haus/verreist um auf dauer ein
gutes zu Hause für Papageien sichern zu können. Ich habe ja in den
gemeinsamen Jahren gelernt was für eine riesige Verantwortung die
Haltung von Papageien ist; eine Erfahrung, die jeden noch so grossen
Papageienfan zum Papageienfreund reifen lässt, der es sich 2mal
überlegt, ob er ein geeigneter Halter wäre.)

Ich war gestern schreibfaul, dadurch gibt es jetzt ein paar mehr Anekdoten aus dem hohen Norden.
Gestern haben Irmie und Paulie den Schnabel neu erfunden. Das
heisst, sie haben für sich neu entdeckt, wozu man den Tacker BENUTZEN
kann! :+schimpf
Der Arbeitserfolg des ersten Tages: Eine kaputte Hose, eine böse Inger (!), noch eine Ikeakiste, eine Inger, die lustig auf dem Boden rumgekrabbelt ist und ein Papageienabwehrsystem zum Schutze der Ikeakisten (und der enthaltenen Elektrokabel!) gebaut hat, ein Mülleimerinhaltsbeet von etwa eineinhalb m2, ein kaputter Kommodenknopf (als erste Ankündigung eines grösseren Abrissprojekts wie das erprobte Papageienopfer jetzt schon erkennt :k ) und eine zerfetzte (halb gelesener) Abhandlung über das menschliche abstraktionsniveau bei der Kategorisierung von Objekten. Derzeit sind bei mir die Geflügelten kategorische Buhmänner. Was ich ihnen auch gesagt habe (es amüsierte sie sehr).
Ich bin an dem sehr unpädagogischen Punkt wo ich echt gut ein bisschen Wiedergutmachung in Form von liebevoller Zuwendung von Seiten der Vögel vertragen könnte. Eine schwierige Situation weil Papageien aus Prinzip NIE dann lieb sind wenn man es am meisten braucht. Ich bin auch richtig ubeliebt bei denen, vielleicht bin ich denen ja zu nett geworden, auf jeden Fall habe ich beschlossen dass sie ab jetzt nicht mehr unter dem "Ich hab euch so vermisst da kann ich einfach nicht böse sein"-Schutz stehen! Ab jetzt wird beschimpft wer mich ankackst :+klugsche ! Aah das tut richtig gut das hier loszuwerden, ich wünschte sie könnten es lesen!

Aus Irmis anfänglicher Unbeweglichkeit wird langsam eine regelrechte Reiselust. Ich habe mit Sorge beobachtet wie sie sehr oft einfach sitzen blieb wo sie abgesetzt wurde und habe mir überlegt woran das liegt. So wie es jetzt ist, BRAUCHT aie sich gar nicht zu bewegen. Sie kann ja nicht fliegen, daher wird sie oft aufgehoben und dorthin getragen, wo man nun grade denkt dass sie am besten sitzt. Das ist oft unvermeidbar, zum Beispiel kann ich abends nicht einfach darauf warten dass die dicke sich in den Käfig gewurschtelt kriegt, aber oft ist es vielleicht auch einfach gesünder für sie, wenn sie den beschwerlichen Weg selber gehen muss. Wenn zum Beispiel immer der Leckerbissen zu Irmie kommt, warum sollte sie dann fünf Minuten über Berge und Täler klettern um zum Leckerbissen zu kommen??

Ebenso muss es demotivierend für sie sein, dass eine oft wirklich anstrengende und gefahrenvolle Klettertour vom Käfig über Sofa und Kommode bis hin zu meinem Scheibtischstuhl, wo sie sich dann unter Einsatz ihres Lebens über Abgründe seilt um auf mein Knie zu gelangen damit endet dass sie (ENDLICH auf dem Schreibtisch angekommen!) einfach wieder runtergesetzt wird noch bevor sie das Brötchen überhaupt nur mal kosten konnte! Wir denken vielleicht nicht darüber nach wie ätzend so ein wieder runter an den Anfangsort setzen für sie sein muss! Da kann sie ja auch gleich dableiben...:idee:
Daher will ich versuchen:
1. sie nicht mehr so viel auf die Hand zu nehmen, sondern sie notfalls auch allein zu lassen und die Tür aufstehen zu lassen.
2. sie dann auch immer irgendwie ihr Ziel erreichen zu lassen, auch wenn es heisst dass ich ihr ganz unpädagogisch etwas von meinem Brötchen abgebe und sie nicht sofort wieder runter setze sondern sie etwas später zu bitten von selbst zu gehen.

Gerade eben sah ich wie sie lange im Wintergarten blieb auch nachdem ich wieder rein gegangen war. Als ich mir dann aber Frühstück machte und sie rief, kam sie angekrochen, und bei ihrer Wanderung ist mir aufgefallen dass sie selbstbewusster ihre Flügel beim Klettern einsetzt als damals. Sie hüpft flatternd von Stuhllehne auf den Sitz, auch ohne den Sessel zu kennen, "fliegt" über den "Abgrund" auf den Sofatisch, und springt todesmutig flatternd vom Tisch auf den Teppich. Das ist gut!! :beifall:

Paulie hat gestern früh sich selbst gefeiert! Ich habe ihn ein paarmal gerufen weil er so laut war, da wurde sein Schreien schlagartig abgelöst von seiner nasalen, gebieterischen, etwas strengen und grantigen Stimme: "paulie, komm ma her, na komm ma her, na kooommm!! Paulie, Paulie?! Paulie!! Na komm ma her mein Schatz (hab ich noch nie vorher gehört!) na kooommm!! Halloooooo, Hi ihr boiden!!"
20 Minuten lang hat er sich selbst gerufen, und ist dabei umhergebounct wie ein Zirkusclown! :dance:

Irmi hat im Mülleimer einen noch feuchten Rooibosteebeutel gefunden und erst ausgequetscht, und dann angefangen aufzufressen!! Ich habe es dann gemerkt und ihn ihr weggenommen, denn das kann doch nicht gut sein!??!? Zwar ist im Rooibos kein Koffein(/Thein), aber es direkt zu verschlingen wie sie es tat :nene: ist doch ein bisschen übertrieben oder was?!!
 
Ebenso muss es demotivierend für sie sein, dass eine oft wirklich anstrengende und gefahrenvolle Klettertour vom Käfig über Sofa und Kommode bis hin zu meinem Scheibtischstuhl, wo sie sich dann unter Einsatz ihres Lebens über Abgründe seilt um auf mein Knie zu gelangen damit endet dass sie (ENDLICH auf dem Schreibtisch angekommen!) einfach wieder runtergesetzt wird noch bevor sie das Brötchen überhaupt nur mal kosten konnte!

Einfach köstlich deine Schreibweise!

Mach weiter so! :beifall:
 
Folge 7, 23.4.

:o

Draussen ists dunkel, im Käfig drin auch, nur ich sitze hier noch in einer kleinen Lichtinsel und freue mich ein Mensch zu sein, der selbst entscheidet wann Tag ist und wann Nacht..
im Käfig drin, da wird geraspel als sässen da drin zwei alte Herren und knirschten sich zu:
"Du, der Tag war doch ganz anständig"
"Ja, haben wir gut hingekriegt, wir beide"
"Die Krabben waren vorzüglich findest du nicht?"
"Jooooaar...und die Alte war auch gar nicht mal so übel heute."
"Du, eigentlich ist das Leben insgesamt doch ganz anständig"
"joar.." :trost:

Der samstagabend und Sonntag vormittag sah es hier aus wie bei einem alten alten Ehepaar dass sich schon vor Jahrzehnten hätte scheiden lassen. sollen: ich als das naive Kind in der Beziehung (bei Papageien und Menschen machen die Kinder die ganze Hausarbeit, und gehen zum Spielen nach draussen) nervte immer wieder rum und wollte spielen, kraulen, Küsschen geben, schnacken. Paulie sass introvertiert auf seinem Thron und Irmi der Haustyrann hat Essen geklaut, Dreck gemacht, und gewütet wenn ich versuchte sauberzumachen. Unglaublicher Ereignisablauf:
Ich sitze am Schreibtisch, Irmi spielt mit der Kommode fangen (Irmi fängt die Kommode und beisst rein, Irmi fängt die Kommode und beisst rein, Irmi fängt die Kommode und beisst rein, Irmi setzt sich ganz erschöpft und selbstverliebt auf die besiegte Kommode.)
ich rede mit ihr, sie schmeisst beleidigt den Kopf in den Nacken und kuckt mich an als wäre ich grade aus der Toilette gestiegen. Ich gehe auf Toilette. Kaum bin ich draussen geht das beleidigteste und ohrenbetäubendste Geschrei los8( , und kaum bin ich wieder da, fliegt Paulie auf meine Schulter, kackst mich an und fliegt wieder weg8( .
"Sie machen da nur weil sie bei Dir sein wollen" gröle ich mir im Kopf zu und flöte in meiner liebsten Flötstimme: Irmilein, komm mal her"
Und tatsächlich, sie kommt erst zogerlich herangeschlendert, fasst dann aber einen grossen Beschluss und trampelt auf meinen entgegengestreckten Finger zu um aus grösster Überzeugung reinzubeissen und mit wackeldem Schwanz und zufriedenem Schmatzen wieder auf ihren Sitzplatz zurückzulaufen!! 8(

Ich beschloss die decken zu waschen, die Bett und Sofa vor Biobomben schützen sollen und guten dienst soweit geleistet haben. Als ich von der waschmaschine zurückkam lag unter einem hochzufriedenen Paulie ein dicker grüner Fleck auf meinem weissen Laken. Als ich später wieder in den Keller ging um die Decken wieder hochzuholen waren gleich beide aufs Bett gepilgert und hatten Grüsse hinterlassen!!! Jetzt konnte ich also nochmal Bettwäsche waschen, weils so lustig war!
Auch beim Schlafengehen hat nix geklappt: Paulchen hatte von Teamwork noch nie gehört, und in den Käfig wollte er schon gar nicht, denn da kann man ja nicht mehr Inger ins koma schreien! Nicht mal im dunklen Käfig wollten sie ruhig sein sondern keiften sich böse um den besten schlafplatz!

Man muss dazu sagen dass die obige Beschreibung eines schlechten Tages hundertprozentig subjektiv und im Affekt geschreiben ist....

Und in der Nacht hat dann jemand die Tieire ausgetauscht; da kam eine gute fee und brachte mir statt Irmhart und Panther Paul die beiden Engelchen Irmfein und Paullieb mit.
Beide sassen auf meinem Tisch und haben versucht mich vom Lesen abzuhalten; Paulie hat sämtliche Stifte und kleinen Krimskrams einzeln aus meiner Stiftedose geholt und säuberlich und unzernagt auf den Tisch geschmissen. Irmi nahm dann das eine nach dem anderen und versuchte es mir in den Mund zu stopfen, wobei sie strahlte wie ein Kind dass seiner Mutti einen Kuchen in die ganze Küche gebacken hat!
Beide sassen heute wie dickste Freunde auf meinen Knien und haben sich die Federn vom Kopf gekrault, und beide (sogar der Wildfang Paulie) haben sich von mir in Trance schmusen lassen.
Paulie hatte einen Anfall von Äusserungswut, dh er konnte auf einmal gar nicht so viel schreien wie er brüllen wollte, aber ich pfiff ihm eine kleine Nachtmusik und ein paar andere Evergreens auf der Papageienhitlist, und schon spuckte er ganz andere Töne, ich möchte sogar sagen, er pfiff ganz fröhlich und menschenohrenfreundlich vor sich hin!:+party:

Er hat heute IM Käfig eine riesenportion Ananas verputzt, und zwar während ich umherspazierte, ihn von nah und fern fotografierte...es störte ihn ÜBERHAUPT nicht dass er in Gefahr war, eingesperrt zu werden!! Er ist der komischte Kauz den ich kenne!!
Und ja, auch das schlafengehen war ein Fest; heute war es Paulie natürlich eine Ehre in den phantastischen Käfig zu jumpen! :~
Belohnt wurden sie mit Abrikosenmus, dass ist hier der neue Renner unter den Delikatessen.

Auf einmal sehen sogar die flecken auf dem Sofa ganz hübsch aus...was für eine künstlerische Komposition...;)

Woher kommen diese Stimmungsschwankungen? Sind sie Ausdruck meiner eigenen schwankenden Laune? Hockten wir einfach zu viel aufeinander am Wochenende, so dass uns die drei Stunden Uni allen guttat?
Schlafen Papageien manchmal einfach schlecht? Wir wissen alle wie empfindlich die papapsyche auf äussere Einwirkung reagiert....-liegt es womöglich am Wetter oder gar am Frühstück??
 

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folge 8,25.4.

Es raschelt von zufriedenen Federn. Schlafzimmer teilen mit Papageien ist fast der beste Lohn für alles Aufräumen, für alles weglegen, verstecken, ausser reichweite retten....Heute ist der Tag an dem ich Imri und pauli am liebsten nie wieder hergeben würde. Es geht ihnen gut, ich habs geschafft, wie habe ich das bloss hingekriegt?!?! Diese oberempfindlichen Tiere haben sich heute richtig geöffnet, haben akzeptiert dass die doofe Inger nur lieb sein will....Paulie kommt jetzt aus dem gestreicheltwerden nicht mehr raus, ich habe ganz ehrlich schon Muskelkater im Arm vom schmusen!! er fliegt auf mich zu und streckt seinen kleinen Punktkopf so weit unter meine Hand BIS ich ihn streichle, und habe ich erstmal losgelegt, dann legt er seinen köpfchen hin und macht die Augen zu und fängt an zu träumen....Mittlerweile haben wir beide so wenig Angst vor einander wie noch nie...ich habe seinen Flügel geknuschelt und er hat ganz hingerissen gekuckt bis er sein kleines Auge aufmacht und merkt dass da eine menschliche Hand die nicht mal Torbens ist, seinen Flügel streichelt, und dann zuckt er ganz reflexartig und scheint am meisten über seine eigene Verwunderung zu staunen.....mag sein dass Paulie seine Identitätskrise mit Hilfe von einer guten Portion Schizofrenie gemeistert hat:
Paulie 1:
Ich bin ein Wildfang :+schimpf , beisse in Hände und schreie wie ein Spiess am Spiess!! Ich hangele mich an der Lampe herunter, beisse mir selbst in den Fuss und sehe ob ich herunterfalle. Irmi ist ein behindertes Scheusal dass nicht auf meinen Käfig darf!!

Paulie 2: Wo ist Torben???????????????????? Wo ist eine liebe Schulter? STREEEICHEL MIIIIIIIICH!!!!! :traurig: ich brauch ja soooooo viel Liebe!! Irmi wo biiiiist du ist die Welt noch okay Irmie??!?! Nicht weggehen ihr alle, ja?! Wo ist Irmi wo ist Torben wo bin ich???

Und er wurde gestreichelt!!

Ich habe heute erlebt wie der Paulie ganz alleine die Irmie gekrault hat!
Paulchen sass auf meiner Schulter und Irmchen auf meiner Hand und ich habe beide geküsschent, da hat er sie einfach so gekrault....doch dann merkten beide was los war und haben gleichzeitig beschlossen dass das jawohl völlig unakzeptabel ist ud haben sich angegiftet! "Hee willst du mich etwa kraulen Du Pappnase, KVIIEEPP!!!" "hee, glaub bloss nicht dass ich dich kraulen wollte du Hexe!!" :schimpf:

Und Irmi hatte heute eine ihrer ganz grossen Sternstunden. Meine beiden Mitbewohner waren von Tag 1 ganz positiv den beiden gegenüber, konnten aber ihre Signale nicht richtig deuten, und hatten deshalb auch mehr als genug angstprovozierende Missverständnisse: "KNUUUTSCh...iiihh sie streckt mir den hals entgegen, oh sie will mich beissen sie plustert sich ja auf hilfe geh von meinem Schuh hilfe sie rennt hinter mir heeeer!!"
Und heute abend sass die Dicke in unserer Mitte auf meinem Knie und hat nen Bierdeckel von Mund zu Mund gereicht (kennt ihr das "weitergeben-spiel?!"). Bine und Kadi waren HIN UND WEG vom Charme der groszügig liebevollen Irmi. Ich glaube ein Papagei hat noch nie so viele Küsschen an einem abend gekriegt, und das Beste ist, die Mädels wissen langsam richtig, worauf es ankommt:D Irmie hat teilweise versucht ihren Hals in mehrere Richtungen auf einmal zu strecken, was herrlich aussah...
Bine und Kadi haben um Irmies Liebe gebuhlt wie die Kater, und Irmie hat auf meinem Knie ein kleines Prinzesschenballett aufgeführt, so eingenommen war sie von sich selbst!
Klar freue ich mich auch auf den Tag wo ich die beide wieder wohl zurück bei ihrem Papa weiss, und die Verantwortung wieder abgeben kann, aber ich merke auch dass es nur geht weil ich weiss dass es ihnen da absolut gut geht, wie schrecklich muss es sein solche "babys" zu haben und sie in unsensible Hände zurückgeben zu müssen!
Paulknopf hat einen frustrierten schreianfall hingelegt weil alles ihm zu still und unkraulich war; da habe ich die Plastikbecher rausgeholt und ein bisschen kognitionstraining gemacht, aber manchmal scheints mir als hätten ide beiden die Mission, die Intelligens von Papageien entgültig zu widerlegen!! Ich habe unterm Becher einen Knuspermüsliklumpen versteckt, und Paulie hat 1 1/2 sekunden versucht ranzukommen und dann hat er irgendwas aufm Fussboden liegen sehen und ist dorthin gerannt und hat den Becher nie wieder angeschaut! Irmi hat derweil einen alten Drecksfleck aufgesammelt und gemütlich daran rumgeknuspert!! Laso die beiden haben immer Futter, kriegen ca. 3 mal täglich Spaghetti zu knabbern und einen ganzen Apfel, ca 10 Wientrauben oder 1-2 Kiwi, plus alles was sie sich von meinem Essen erbetteln können, das ist doch nicht wenig?!?!
Paulie hat frischen Ingwer probiert, schemckt ihm vorzüglich!! Aber ich mochte ihm nicht mehr geben aus Angst es könnte irgenwie schaden...aber Chili ist doch auch in vielen Futtersorten dabei?

Also Pferde wissen ja grundsätzlich instinktiv was sie essen sollen und was nicht....warum isst der Papagei denn alles was ihm zu nahe kommt, ob Schoko, Salziges, Avokado, geschwefeltes, oder von allem am liebsten Bier?!?!
Beide haben richtig viele Federn die grade neu wachsen, soll ich ihnen was extra ins Futter mischen?? IRmi hat zb alleine am Hals 3 im Kiel, am Kopf oben die kleinen 3-4, und von den pinken Schwanzfedern auch 2 die noch im Kiel sind. Warscheinlich braucht sie dann ordentlich Kalzium...? Ab morgen gibts noch mehr Eierschalen aufm Menü!

HAt schon mal einer von euch eine Haselnuss in eine Toffifeeschachtel gelegt und das durchsichtige Palstik wieder drübergezogen?!
Irmi ist am Teller gedreht weil sie an die Nuss nicht rankam!!!!! Und wieder hat sowohl sie als auch Paulie lieber die rohe Gewalt angewendet als ein bisschen intelligenter an die Sache heranzugehen...auf jeden Fall hat die Nuss sie kräftig ausgelacht, aber wer zuletzt lacht lacht am besten, und das war bestimmt nciht die Nuss!!!
 
So, die Tage rennen und verwischen, es wird Zeit für einen Bericht;
noch eine Erzählung von morgendlichem Geschrei, langen Nachmittagen aufm Balkon statt am Strand, desperate Versuche, die WGparties ein bisschen zu dämpfen, endlosen Apfel vs. Ajax schlachten, kleinen weissen Federfeen die um mich schweben und erschrecken wenn ich mich auf mein Bett schmeisse, und küsschen die alles wieder gutmachen.

Spezielles ist eigentlich nicht vorgefallen, lauter kleine Ereignistrauben und Drecksflecken...
Ich sollte über Nacht meine alte kranke Oma besuchen aber hielt es nicht aus daran zu denken dass die beiden alleine schlafen sollten und fuhr abends schon wieder nach Hause, und es zeigte sich dass die Vögel den ganzen Tag mit Bine und Kadi das lottaleben genossen hatten :dance: hatten während ich mir Sorgen gemacht hatte!

Irmie ist ein schlaues Biest!! Doch erst wenns ums Futter geht entfaltet sich ihre ganze Kreativität: als das tiefe schälchen mit Abrikosenmus fast leer war und sie nicht mehr mit der Zunge reinschabbern konnte nahm sie ein kleines Steinchen und liess es in das schälchen fallen, nahm es raus und schleckerte es ab, schmiss es dann wieder rein, nahm es raus, schleckerte, usw. !!
Dafür muss sie:
-ein Verständnis von der relativen Grösse des Steinchens und des Schälchendiameters haben (nicht so überraschend, aber auch nicht selbstverständlich!)

Ein Verständnis ihres Problems haben, nämlich dass sie nicht wie ein Hund lecken kann, wohl aber immernoch mit der Schnabelspitze rankommt

Ein Verständnis von den Eigenschaften der Materialien haben, vor allem dass der Abrikosenmus klebt

Wenn man so einen Prozess wirklich analysiert ist man immer wieder erstaunt darüber wie gechickt und erfolgreich diese Tiere Probleme lösen wenn sie nur die richtige Motivation haben! Wie ich schon mal erwähnt habe, ich glaube nicht dass wir wirklich die Intelligenz der Papageien ausschöpfen; ich glaube es ist viel schwerer einen Papagei wirklich zu motivieren als einen Hund, und wenn wir anders mit den Papageien arbeiten als mit Hunden dann können wir unglaubliches erreichen!!
Vielleicht sollte man in Gedanken mal ganz vom üblichen strafe/Belohnung weggehen, und das Lernen mehr als Problemlösung aufbauen; zbdas Toilettentraining: es für den vogel zum praktischen Problem zu machen woanders hinzumachen als genau da wo es erwünscht ist..was aber kaum umsetzbar ist.

Was anderes, ich muss sagen ich bin unheimlich stolz auf Irmchen und paulchen, die beide hier ihr Reich eingenommen haben als wäre es das selbstverständlichste von der Welt.
Man hört so viel über die unglaubliche sensibilität dieser Tiere und kriegt natürlich angst, seine Lieblinge zu überfordern....
...man hört von Problemen mit neuem Futter, neuer Umgebung, Veränderungen, Trennung von der Bezugsperson, man hört von Schreiern und Beissern und Rupfern und deprimierten und agressiven...man hört von dem smarten Alex der zum Rupfer wurde weil Irene Pepperberg ein paar Tage freinahm...
und ich sitze hier mit zwei schnabelwetzenden, balzenden, fressenden, kuscheligen, plaudernden, untersuchenden, manchmal knabbernden, manchmal schreienden, manchmal giftigen, immer gierigen, immer neugierigen Prachtkerlen!!

Ich denke es liegt abgesehen von "guten genen" (dh sie sind von Natur aus eher psychisch stabil und gesund) daran dass sie nie richtige Käfigvögel waren. Beide kamen jung zu Torben und waren von Anfang an "der Welt" ausgesetzt, haben zwar gesunde vogelangst aber haben gelernt daran nicht zu verzweifeln, haben gelernt verschiedene Umgebungen eher neugierig und nicht so sehr als Bedrohung ihrer Sicherheit zu sehen...
vielleicht...ich weiss es wirklich nicht, aber ich komme nicht umhin die beiden mit zwei Kindern zu vergleichen die statt behütet und unterstimuliert sind, eher was von der Welt gesehen haben und deswegen auch besser mit ihrer Vielfalt und veränderlichkeit klarkommen...?!

Das einzige was mir wirklich auffällt ist das beide SOFORT anfangen zu schreien wenn ich aus dem Raum gehe. Das ist echt nicht gut, und ich weiss nicht was man dagegen machen kann. Es hört wohl auf wenn ich länger weg bin und sonst Ruhe in der Wohnung ist, aber es ist doch echt nicht gut dass sie die Abwesenheit von uns sofort mit Schreien assoziieren?!?!
Meine Lösung ist einfach gewesen konstant da zu sein ausser zu den Vorlesungen und wenss nicht anders ging, und dann auch lieber vier Stunden am Stück als zwei mal zwei Stunden, um die Anzahl der Trennungsmomente zu reduzieren, und dann hoffe ich ganz kleinlaut dass das vorbei geht wenn sie wieder in ihrer gewohnten Umgebung sind.

Letztens gab es doch einmal stress: Ich hatte abends nicht die Decke über den Käfig gepackt weil ich zu müde war und dachte das kann ich auch morgen machen (ganzganz doof, geht immer schief, das mit auf morgen verschieben weil man zu müde ist), doch dann auf EINMAL um drei uhr nachts wurde irgendein Baum draussen auf einmal zum Monster und wollte Irmie und Paulie fressen und das einzige was sie tun konnten war, um ihr Leben zu flattern!! Ich glaube ihr plan war synchron so doll zu flattern dass der Käfig abheben würde und sie auf diese Weise entkommen könnten....
Ich auf jeden Fall 8o wurde von einem Krach geweckt der von einem grossen Willen zur Gegenwehr gegen den bösen Baum zeugte! Daraufhin habe ich Irmchen erstmal auf Kur in mein warmes sicheres Bettchen geholt, wo sie sich GANZ süss an meinen Bauch drückte und sich beruhigte.
Als sie dann genug des guten hatte fing sie an ganz unverhohlen an mich zu beissen als wollte sie sagen: "Du glaubst doch wohl nicht dass ich Angst hatte?!?!"

Und so stellte die todesmutige Irmi wieder ihre Ehre her....8)
 
soooo, jetzt sind meine beiden süßen wieder bei mir.

ich habe jetzt zweieinhalb wochen hinter mir, wo ich nicht jedes mal wenn ich raus ging, kucken musste ob ich einen vogelschiß an mir hab, wo ich abends nicht abdunkeln musste, wegen dem mördergeschrei morgens was die beiden bei sonnenaufgang machen, wo ich mir keine gedanken darüber machen musste sie zu füttern, kein schlechtes gewissen haben musste wenn ich mal länger weg war, nicht alles weglegen musste, weil es sonst gnadenlos zerstört wird und vor allem nicht jeden tag die wohnung fegen, wischen und putzen musste!

so schön es auch war, ich bin unendlich froh die beiden wieder bei mir zu haben, ihre schnäbel knacken zu hören, sie sich putzen und streiten und sachen kaputtmachen zu sehen, zu sehen wie sie sich freuen wenn man nach hause kommt..

ich dachte es würde den beiden viel mehr ausmachen ohne mich zu sein, aber sie scheinen es ohne weiteres weggesteckt zu haben, und das ist seeehr toll zu wissen.

ich habe mich schon seit tagen sehr darauf gefreut die beiden wiederzusehen und konnte es am ende gar nicht mehr erwarten. irmi und paulie kamen mir nicht soo riesig erfreut vor, sondern eher verwirrt. ich glaube man kann gar nicht richtig sehen wenn papageien sich freuen, oder haben sie sich vielleicht gar nicht gefreut? sie waren jedenfalls nicht anders zu mir, als sie zu jedem anderen menschen sind, der sich ihnen zuwendet. ich dachte dass papageien sich auf ihre bezugspersonen fixieren, jetzt bin ich mir nicht mal sicher ob die mich noch kennen.

was sie auf jeden fall wiedererkannt haben ist das vogelzimmer! paulie ist da so dermaßen abgegangen und hat mit dem kopf gewackelt wie irmi und sich sogar den schnabel festgehalten!

Jetzt gerade sitzen wir und hören klaviermusik, die inger mitgegeben hat und die beiden knacken gemütlich mit ihren schnäbeln. ich glaube sie denken gerade an ihren schönen urlaub zurück...

vielen dank, inger, bine und kaddi, dass die beiden bei euch urlaub machen durften und vielen dank inger, dass du dieses tagebuch geschrieben hast, wo ich immer reinlesen konnte, wenn ich die beiden gerade vermisst habe oder wissen wollte was sie so treiben.

ich habe noch ein paar bilder von der begrüßung und dem ersten abend zuhause gemacht.
 

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Thema: Urlaub in Aarhus Bericht
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