Erste Erfahrungen hinsichtlich Freiflug (in der Natur) ...

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Julius01

Guest
Hallo liebe Grauenfreunde,
da ja jetzt der Sommer vor der Tür steht und sich auch hier in der letzten Zeit die Fragen häufen, ob man seinen Grauen in der Natur Freiflug gönnen sollte, habe ich gestern mal einen kleinen Test gemacht.
Ich gebe zu, dass auch wir uns mit dem Gedanken tragen, dass unsere Geier eines Tages frei fliegen sollen, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich es in letzter Konsequenz dann auch wirklich mache.
Nun ja, ich habe hier viel gelesen wie schreckhaft die Grauen sind und wie sie auf Veränderungen reagieren. Unsere Beiden sind sehr auf mich fixiert, kommen sofort wenn ich clicker und haben eigentlich so richtig vor nichts Angst. Im Grunde genommen hätte ich bis gestern gedacht, dass es wahrscheinlich bei unseren kein Problem darstellen würde, wenn sie frei in der Natur in meiner Nähe wären.
Ja, das war ein absoluter Trugschluss!
Ich habe gestern die zwei einfach mal mit ins Treppenhaus genommen. Dort konnten sie nicht ausbüchsen und ich wollte mal beobachten wie sie in fremder Umgebung reagieren.
Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass sie völlig panisch von meiner Schulter fliegen und sich überhaupt nicht beruhigen würden. Wenn ich mit ihnen draussen gewesen wäre, wären sie mit Sicherheit eine ganze Strecke vor lauter Aufregung geflogen! Ich bin mit ihnen nur ganz langsam und unter leisem Zureden ins Treppenhaus gegangen und trotzdem haben sie sich furchtbar erschrocken.
Tja, so kann man sich täuschen.

Liebe Grüße
Kati
 
naja, ein bekannter von mir hatte auch gedacht man kann mal eben die strecke von der voliere bis ins haus ( 2-3 meter) mal schnell ohne "sicherung" gehen--schwupps da war er weg.

nur weil ein vogel in gefangenheit zutraulich ist, muß das eben noch nicht heißen, das wenn er frei fliegen kann, auch da bleibt.
 
Ja, ich bin da eindeutig eines besseren belehrt worden. Natürlich hatten wir auch nicht vor unsere Grauen einfach mal so fliegen zu lassen, sondern möchten mit ihnen in Hallen trainieren.
Aber schon allein nach der gestrigen Erfahrung habe ich den Gedanken an Freiflug verworfen und es wird dann wohl bei einigen Ausflügen in große Hallen bleiben, damit die Grauen mal so richtig fliegen dürfen.
Aber in freier Natur, nee nee das wird nix!
Liebe Grüße
Kati
 
Hallo Kati,

ähnliche Erfahrungen musste ich auch machen!

Im letzten Sommer war meine Süße öfters mit mir im Garten, da sie auch sehr auf mich fixiert ist- sie blieb jedes Mal auf meiner Schulter sitzen. Diese Ausflüge sind auch immer gut gegangen!

Im Februar 2007 musste ich aber leider lernen, dass diese Anhänglichkeit nicht ausreicht, um einen Vogel in kritischen Situationen an sich zu binden. Du erinnerst dich sicher an meinen Thread, in dem ich berichtete, dass mir meine Maus entflogen war. Sie entflog mir aus der Wohnung und nicht beim Freigang/-flug. Als sie über mir kreiste, war diese "Anhänglichkeit" wie weggeblasen- sie nahm mich nicht mehr wahr!!! Hätte ich keine aufmerksamen Nachbarn gehabt...meine Maus hätte ich wohl nie wieder gesehen.

So ein Risiko wie im Sommer würde ich nie wieder eingehen...

Selbst bei jahrelangem Training gibt es keine Garantie!!!
 
Hallo

Ja, ich würde das auch klasse finden, wenn ich meine Grauen immer mal wieder draußen fliegen lassen könnte.....
Ne, aber so einfach funktioniert das eben nicht :~
Wenn ich mir vorstelle: Ein Papagei, welcher normalerweise im Haus lebt.... dann kommt er auf einmal raus (selbst wenn er vorher einige Male "auf der Schulter" schon mit draußen war und die Geräusche etc. kennt) und fliegt ein Stück.....
Schon allein das Fliegen ist ja sicher viel leichter draußen, dann wird der Vogel in die Lüfte gehoben, und nirgends ist ein "Ende" (so wie er es von den Räumen im Haus kennt). Auf einmal ist unten alles ganz klein, und er weiss auch nicht mehr, wie er da "runter" kommen soll (ist ja häufig das Problem bei entfolgenen Papageien).
Und schwupps.... ist er auch schon außer Sichtweite, landet irgendwo, hat Angst und Panik.
Ja, wie soll er denn das Haus oder den Garten wieder finden?

Wenn wir uns mal Luftaufnahmen des Wohnortes ansehen.... findet ihr euch da gleich zurecht? Ich nicht :~

Ne, jedenfalls kann man meiner Ansicht nach "drinnen" (egal ob Haus oder Halle) den Freiflug "draußen" nicht simulieren oder üben. Draußen ist alles nochmal gaaaaaanz anders.

Und wer glaubt, mit seinem Papagei ständig in den Garten gehen zu können, ohne dass er doch irgendwann mal erschrickt und wegfliegt, der wird wohl in den meisten Fällen eines besseren belehrt.

Also, Vorsicht ist besser als vermißter Vogel ;)

LG
Alpha
 
wir habe ja sehr oft schon papageien ausgewildert,und da kannst du sehen das sie einfach im busch verschwinden,selbst handaufzuchten kommen innerhalb von tagen sehr gut in der wildniss zurecht.
 
Schon allein das Fliegen ist ja sicher viel leichter draußen, dann wird der Vogel in die Lüfte gehoben, und nirgends ist ein "Ende" (so wie er es von den Räumen im Haus kennt). Auf einmal ist unten alles ganz klein, und er weiss auch nicht mehr, wie er da "runter" kommen soll ....

...genauso ist das - die Vögel verlieren komplett die Orientierung! ...und plötzlich können "faule Stubenvögel" Entfernungen fliegen, die man nie für möglich gehalten hat!

Selbst, als ich meine Maus wiedergefunden hatte (sie saß in einem hohen Baum), stand sie vor dem Problem, von diesem hohen Baum zu mir runterzukommen!!! ...und das trotz aller Wiedersehensfreude!!!
 
Ja, das es ein himmelweiter Unterschied zwischen dem Fliegen in geschlossenen Räumen und in freier Natur ist, ist mir natürlich klar!
Nur ich dachte, dass es vielleicht hilfreich sein könnte, wenn ich nur über diese kleine Erfahrung mit unseren Grauen berichte.
Wenn die Grauen so zahm und anhänglich sind, neigt man vielleicht auch mal zur Selbstüberschätzung ;) und bevor vielleicht ein Unglück passiert, könnten diejenigen die mit dem Gedanken spielen ihren Tiere im Sommer mit nach draussen zu nehmen, vielleicht auch einfach mal nur diese kleine Übung probieren.
Ich bin froh, dass ich es ausprobiert habe und habe nun eine Illusion weniger!
Liebe Grüße
Kati
 
Ich denke auch, dass man gar nicht oft genug davor warnen kann!
...und gerade jetzt, wo der Sommer vor der Tür steht :~ !
 
ich habe auch tauben und es ist eine freude sie beim freiflug zu beobachten,unsere grauen brauchen aber unsere obhut da ihnen der orientierungssinn fehlt
 
Hallo Olbi,
das glaube ich Dir, dass es eine wahre Freude ist. Ich wünsche mir eigentlich nichts sehnlicher, als unsere Grauen auch mal frei in der Luft zu sehen.
Aber als ich erlebt habe wie panisch sie wurden, obwohl sie noch bei mir auf der Schulter saßen, kein anderes Tier, Mensch, Auto oder sonstwas in der Nähe war, dann war mir klar, dass ich wohl meinen Traum begraben muss.

Diese Gefahren hinsichtlich dem Straßenverkehr, anderen Tieren und vielen anderen Dingen die sie nicht kennen und die sie verschrecken sind einfach nicht zu verachten.

Also werden wir mal die Bauernhöfe abklappern und nach "entsprechenden Scheunen" bzgl. Flugstunden fragen.

Liebe Grüße
Kati
 
Bei meiner Julie ging der Freiflug bis zum Alter von fast zwei Jahren gut.
Dann klappte das Rückkehren aber immer weniger zuverlässig. Kam sie anfangs auf Ruf sofort, musste später eine raschelnde Tüte dazu kommen und selbst dann dauerte es.
Oft kam sie erst dann, wenn ihr danach zumute war, nicht, wenn ich es wollte. Aber spätestens kurz vor der Dämmerung landete sie doch auf dem Gartenzaun oder mir.
Ich sollte sagenm, dass Julie extrem auf mich fixiert war und auch immer Ihr Partner im Käfig zumindest zu hören war.
Sie kannte sich rasch gut aus (Dorfrandgebiet) und flog, wenn ihr danach war, auch von einem hohen Scheunendach, ihrem Lieblingsplatz (Tauben des dortigen Schlages ärgern) fast senkrecht nach unten auf meine Schulter. Weiter als 2-3oom flog sie damals nie weg. Ging ich absichtlich weiter von daheim weg, kehrte sie nach dieser Distanz alleine um und wartete auf ihrer Scheune. Zum Joggen mitnehmen klappte daher nicht-hatte ich mir nett gedacht.
Ein unvermittelt in tiefem raschem Gleitflug auftauchender Rotmilan erschreckte sie dann aber doch einmal so, dass sie verschwand. Natürlich habe ich das schlimmste befürchtet-obwohl sie die Gegend kannte. Aber schliesslich war der Milan aufmerksam geworden und flog hinterher und so weit weg, flog sie sonst nie.
Nach drei Tagen sass sie Gott sei Dank fix und fertig und krank auf dem Gartenzaun. Sie hatte irgendwas falsches gefressen und irgendwelche Auseinandersetzungen hinter sich.
Da war der Freiflug dann endgültig gestrichen.
Jahre später, als sie ein Küken hatte, stach mich doch wieder der Hafer und ich liess sie nochmal raus, da sie nie länger als wenige Minuten ausser Sicht des Nistkastens sein wollte. Sie durfte dabei alleine entscheiden, ob sie zum offenen Fenster rausfliegt oder nicht.
Sie tat es nach einigem Stolzieren und Zögern -und griff sofort erst die Nachbarin und dann deren Hund an.
Seitdem wars das.
Ihr Partner durfte übrigens nie frei fliegen, da weniger auf mich fixiert.
Soweit meine Erfahrungen zum Graupapageienfreiflug.
 
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