Älteres Pärchen neu bei uns - was tun ?

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Loritos

Guest
Hallo liebes Forum,

wir haben vor zwei Wochen ein sehr schönes Psittacus Timneh Pärchen erworben, das bisher von Menschen relativ abgeschirmt gelebt hat.
Wir haben uns vorher lange und ausführlich erkundigt und wissen, dass die Tiere das Tempo angeben, lassen sie komplett in Ruhe, haben ihnen zunächst ein eigenes Zimmer gegeben, durch das wir nur selten durchlaufen, das gleiche Futter wie vorher, lassen ihnen ihre Nachtruhe und stören sie ansonsten nur morgens beim Futter geben.
Schade finde ich, dass wann immer wir kommen, sie sich panikartig in ihre Bruthöhle flüchten und keinen Ton mehr von sich geben. Am Anfang sind sie nach einer solchen Störung den ganzen restlichen Tag nicht mehr aus der Höhle gekommen, heute gucken sie immerhin schon nach einer halben Stunde wieder raus (gerade habe ich übrigens herausgefunden, dass sie, wie alle meiner bisherigen Vögel) anscheinend Klaviermusik mögen :-) Wir fragen uns auch, wie wir ihre Intelligenz herausfordern sollen, wenn sie den ganzen Tag nur in ihrer Höhle sitzen. Die leeren Klopapierrollen jedenfalls rühren sie nicht an, ebensowenig wie die Zweige zum Zerrupfen. Wenn wir abends nach Hause kommen, flüchten sie panisch in ihre Höhle (vielleicht ist auch nur einer draußen, sobald der Schlüssel ins Schloss gleitet, hören wir jedenfalls schon die Fluchtreaktion).

Nun fragen wir uns, was wir tun können, um sie zutraulicher zu machen oder wie sie sich wohler fühlen und wir dennoch etwas von ihnen haben. Ist es so, dass wir wirklich einfach noch (ein paar) Wochen warten müssen ? Oder ist es so, dass diese Tiere einfach zu scheu sind und aufgrund ihres Alters sich auch nicht mehr richtig an den Menschen werden gewöhnen können (verkauft wurden sie uns jedenfalls als handzahm) ? Wie können wir ihre Neugierde wecken, wenn sie immer nur flüchten und sich verstecken ? Vorgestern haben wir es immerhin erstmals hinbekommen, dass einer der beiden aus der Höhle gelugt hat, nachdem wir mit einem Glöckchen geklingelt haben :zwinker: Ich selbst habe mittlerweile schon Hemmungen, überhaupt in das Zimmer zu gehen, um sie nicht zu verstören, aber das kann ja auch nicht das Ziel sein. Ich habe zum Beispiel auch nicht das Gefühl, dass es gut wäre, sich zu ihnen ins Zimmer zu setzen und ihnen etwas vorzulesen, aber vielleicht täusche ich mich da ja.. ?

Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps für uns ?

Danke,
Alex
 
Hallo Alex,
da sie sehr wenig Menschenkontakt hatten sind sie natürlich sehr scheu, waren sie in einer AV??
Das sie jetzt schon nach einer halben Stunde wieder raus kommen ist doch schon ein Fortschritt. Nun ist von euch wirklich viel viel Geduld und Ruhe notwendig. Geht nicht schnell ins Zimmer ode öffnet ruckartig die Tür , immer alles langsam, nicht die Vögel anstarren und auch mal im Zimmer in einer Ecke ruhig hinsetzten, kann sein das sie nur mal rausschauen und dann wieder weg sind, aber jeder noch so kleine Schritt ist ein Erfolg.Später nur soweit in ihrer Nähe bleiben wie sie es dulden, sobald sie unruhig werden wieder einen Schritt zurück. Achtet mal darauf was sie am liebsten fressen, vielleicht Walnuss , dann versucht mal immer eine hinzulegen vor die Höhle und bleibt etwas entfernt ruhig sitzen.Es kann sehr lange dauern und ihr dürft wirklich nur langsam vorgehen.
Ich emfehle euch das Clickerbuch von Ann Castro.Das ist wirklich sehr gut. Nicht aufgeben und nie bedrängen, sie kommen schon. Es erschwert natürlich das beide scheu sind, aber einer ist immer mutiger als der andere und ihr werdet stolz sein wenn ihr wieder ein Schritt weitergekommen seit. Wie gesagt, taktik der kleinen Schritte.
Viel Erfolg und eure Mühe wird belohnt werden
 
und auch mal im Zimmer in einer Ecke ruhig hinsetzten
Genau, nimm ein Buch mit und lies ihnen vor (aber keine Horror- oder Katzengeschichten :D).
So gewöhnen sie sich an deine Stimme und dass du ihnen nichts böses willst :trost:
Stell ihnen dann immer besondere Leckereien hin, damit sie das ebenfalls mit dir verbinden.

Es wird seine Zeit brauchen, aber es ist zu schaffen :zwinker:

__________________

LG
Sven und http://www.ruegengeier.de/assets/images/Ani_1_ganz_klein.gif
 
Hallo Alex,

herzlich Willkommen hier im Forum :trost:.

Einige gute Tipps kamen ja schon :prima:.

Ich würde es auch mit Vorlesen versuchen, so werden sie mit Euere Stimmer schneller vertraut.
Setzt Dich am besten einfach in einigem Absand zu ihnen hin und les ruhig was vor.Vorsingen kommt auch meist recht gut an :D.
Nun fragen wir uns, was wir tun können, um sie zutraulicher zu machen oder wie sie sich wohler fühlen und wir dennoch etwas von ihnen haben. Ist es so, dass wir wirklich einfach noch (ein paar) Wochen warten müssen ? Oder ist es so, dass diese Tiere einfach zu scheu sind und aufgrund ihres Alters sich auch nicht mehr richtig an den Menschen werden gewöhnen können (verkauft wurden sie uns jedenfalls als handzahm) ?
Wie alt sind die beiden denn ?
Wenn sie wirklich handzahm sind oder mal waren, bestehen schon Chancen, das sie bald auftauen und das Handzahme wieder durchkommt.

Im Moment ist alles für sie erst mal neu und Graue sind eh in solchen Situationen oft ängstlich und zurückhaltend, daher ist es durchaus normal, das sie erst mal flüchten.
Sie müssen ihre neue Umgebung und die neuen Personen auch erst mal kennenlernen und einschätzen lernen ;).

Wenn wir abends nach Hause kommen, flüchten sie panisch in ihre Höhle (vielleicht ist auch nur einer draußen, sobald der Schlüssel ins Schloss gleitet, hören wir jedenfalls schon die Fluchtreaktion).
Ich würde sie dabei am besten wörtlich begrüßen, damit sie wissen, dass ihr es seid :zwinker:.
Auch wenn Ihr nur das Zimmer betretet, wo sie stehen, würde ich mich wörtlich ankündigen, damit sie wissen, wer nun kommt.
Erklärt ihnen auch ruhig, was ihr gerade tut, z.B. "jetzt gibt es Futter...jetzt machen wir sauber...jetzt wird gesaugt "usw.
Graue sind sehr intelligent und merken sich recht schnell die Zusammenhänge und reagieren dann nach einiger Zeit meist nicht mehr so panisch, da sie so vorgewarnt sind und die nun kommende Aktion einschätzen können.
Das schafft auf Dauer Vertrauen, auf das man dann gut aufbauen kann :zwinker:.
 
Hallo Karin, hallo Manuela,

danke erst einmal für eure Tipps, ich bin leider nicht früher dazu gekommen, auf eure Postings zu antworten. Also: die Tiere haben nicht in einer AV gelebt, aber sie waren unter einem Dach in einer großen Voliere, neben der viele andere Vs gestanden haben. Menschen waren da nur mal so zum Füttern, sonst nichts. Alt sind sie 7 Jahre...

Ich habe Eure Tipps bereits beherzigt und meine Freundin schmeichelt sich schon eine Weile ein, indem sie abends vorliest und morgens singt - und zugegeben klingt das besser, als wenn ich singe :dance: Außerdem, immer wenn wir abends nach Hause kommen, gibts erst mal zwei Walnüsse und einige Haselnüsse, damit die beiden verstehen, dass es Leckerlies gibt, wenn wir kommen.

Ich bin gespannt, wie sich alles entwickelt und melde mich bei Änderungen !

Nochmals Danke und sicherlich bis zur nächsten Frage,
Alex !
 
Dann mal weiterhin viel Erfolg beim Eingewöhnen der Beiden ;).
Wenn Du weitere Fragen hast, weißt Du ja, wo Du uns findest :zwinker:.
 
Um das ganze nicht endlos hinzuziehen, würde ich es wagen, den beiden ein wenig Stress zuzumuten.
In der Praxis heisst das, die obere Hälfte der Euch zugewandten Wand der Nisthöhle entfernen.
Dann sind die Vögel gezwungen, euch zu sehen und ihnen ist bewusst, dass Ihr sie seht. Trotzdem bleibt ein rest Sicherheitsgefühl in der Halbhöhle.
Können sie sich imemr komplett ausser Sicht verziehen, kann die Eingewöhnung u.U Jahre dauern.
Ansonsten ist jetzt wichtig, dass ihr möglichst normal und ungezwungen in der Nähe der Vögel agiert und sie auch möglichst nicht zu lange allein im Raum sind. Ein zwei Stunden am Tag ohne Menschen ist genug, falls sie sich sonst nicht ans Futter trauen.
Falls manche Aktionen (Staubsaugen, Bälle, gewisse Kleidung) Panik auslösen, vermeidet das zunächst. Versucht aber keinesfalls besonders ruhig und vorsichtig zu sein.
Schaut bitte möglichst die Tiere nicht merklich direkt an und redet erstmal nicht dauernd mit ihnen.
Abends, wenn es ruhiger wird -oder auch ab und an in ruhigen Zeiten- würde ich dann ein vorsichtiges Gespräch beginnen. Dabei zunächst die Vögel nicht ansehen, aber während des redens für sie gut sichtbar einen Leckerbissen in den Napf legen.
Leises imitieren des Demutbegrüßungsschnabelklackens (Klicker geht zB ) und des Kontaktbegrüßungspfiffes (wuijuu) finde ich dabei auch sinnvoll.
Bleiben sie bei der "Sprechstunde" ruhig und entspannt sitzen, solltet ihr erste Blickkontakte versuchen. Dabei immer wieder blinzeln und kurz weg schauen. Bleiben die Vögel auch dann ruhig oder blinzeln zurück, ist schon viel gewonnen.
 
.

Ingo, auch Dir vielen Dank!

Das mit der Nisthöhle klingt gut... allerdings fangen sie schon so fürchterlich an zu fauchen, wenn wir beim Futterwechsel in ihre Nähe kommen, dass ich gehörigen Respekt habe.. da die Nisthöhle auseinander zu bauen...?

Aber in zwei bis drei Wochen steht ohnehin ein Umzug bevor, vielleicht machen wir das im Zuge dessen? Die neue Voliere ist dann so konstrukiert, dass sie einen hohen und einen "niedrigen" Teil hat und der hohe verschwindet hinter einem Vorsprung in einem höheren Teil des Raumes. Selbst ohne Nisthöhle könnten sie sich dann also vor uns verstecken..
Zwangsläufig werden wir sie aber wieder in der Nisthöhle transportieren müssen, weil sie sie ja bekanntlich nicht verlassen. Wann also sollten wir sie am besten umbauen ?

Liebe Grüße,
Alex
 
Also dann würde ich warten mit dem Umbau der Nisthöhle.Da sie noch so scheu sind halte ich den einmaligen Stress für besser. Man verspielt ganz schnell das bisher aufgebaute bisschen Vertrauen.
ich hatte das Problem hier mit meinen Kleinen. Erst hatten sie keine Angst vor mir, dann musste ich sie einfangen und zum TA bringen. Na da waren sie das erste mal entsetzt und dann wurde Fred nochmal eingefangen und für die Ankaufsuntersuchung wieder zum TA, da war dann alles aus, wenn ich nur das Zimmer betrat, verschwanden sie in ihrer Ecke. Dann sollten sie zu ihren neuen Besitzern und ich musste sie mit dem Tuch einfangen.Aber da dachte ich noch naja die müßen mich ja auch nicht mögen die ziehen ja heute aus. Bei den neuen Besitzern, kein Problem, sofort in der Voliere rumgeturnt und haben auch kein Theater gemacht als die Besitzer in die Voliere sind. Nur leider hat sich der Vermieter quergestellt und nun sind sie wieder hier. Am Anfang war es echt schlimm, die hörten nur meine Stimme und schwupps, weg waren sie.Es ist wirklich sehr schwer wieder Vertrauen aufzubauen, aber nicht unmöglich. Heute sind wir wieder soweit, das sie schon nah an mich rankommen und auch schon mal ganz vorsichtig eine Nuss nehmen. Auf den Transportstock kommen sie ohne Probleme.Also nicht aufgeben, jeder noch so kleine Schritt ist ein Erfolg.
Ich rufe immer wenn ich was zu fressen bringe "Lecker , lecker". Ich brauche das jetzt nur zu rufen, dann kommen sie schon neugierig und schauen was ich habe. Denn so ängstlich die Grauen auch sind, so neugierig sind sie auch.
 
Thema: Älteres Pärchen neu bei uns - was tun ?
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