Geierhirte schrieb:
Sie beisst nicht ohne Grund...der Grund ist ganz einfach: Es macht ihr Spaß. Wahrscheinlich reagierst du auch noch mit mit einem Schmerzschrie oder schenkst ihr sonstige Beachtung. Und genau das animiert sie dazu, immer wieder zu beissen.
Einziges Mittel im Moment muss konsequentes Wegsetzen und Nichtbeachtung sein. Auch musst du den Schmerz in dem Moment unterdrücken...ich weiß, das ist schwer. Aber nur so kannst du ihr das Beissen abgewöhnen.
Sollte sie dich nach einem Biss und Weggsetzen wieder anfliegen, so setze sie wieder konsequent weg. Dadurch lernt sie, dass sie nach einem Biss keine Beachtung bekommt...und in den meisten Fällen schwächt das Beissen dann ab.
Erwarte aber bitte keine Wunder...soetwas dauert auch seine Zeit.
Du solltest so schnell wie möglich einen artgleichen, gegengeschlechtlichen Partnervogel im gleichen Alter dazuholen. Mit dem kann sie dann auch raufen.
Das Tier jetzt schon wieder abzugeben wäre wirklich schlimm...für das Tier !!! Denn es kann nichts dafür, das du dich nicht ausreichend informiert hast.
Also...sei konsequent und gib dem Vogel eine Chance.
Hallo,
ich kann Olli nur beipflichten und würde sie auch mit Wegsetzten oder sanften, aber bestimmten Wegschieben unter einem klaren nein und Nichtbeachtung tadeln.
Wichtig ist wie Olli auch schon schrieb, dass ihr wirklich nicht "Aua" ruft oder ähnliches, da dies vom Vogel oft als interessante Reaktion angesehen wird, wenn der Mensch schimpft und flucht und evtl. dabei zurückzieht. Daher animiert so was wirklich meist die Tiere erst recht weiterzumachen, einfach um wieder eine solche Reaktion vom Halter zu erzeugen.
Daher wirklich auf die Zähne beißen und möglichst kein großes Tam Tam drum machen, auch wenn das sicher nicht immer einfach ist, wenn es weh tut
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Wenn ihr euch dies nicht zutraut, könntet ihr übergangsweise auch ein Stöckchen zur Hilfe nehmen und zwar folgendermaßen:
Besorgt Euch erst mal ein etwas dickeres, etwa halben Meter langes Stöckchen.
Dieses "Instrument" könnt ihr nun als Armverlängerung benutzen, solange euer Grauer mit Beißen reagiert.
Diesen Stock könnte ihr nun zum sanften Wegschieben, benutzen wenn der Graue mal wieder den Dicken markieren möchte.
Wichtig ist aber, dass wirklich
niemals mit dem Stock wild rumfuchtelt oder gar gehauen wird !!!!!
Der Stock soll dabei eher nur als unempfindliche Handverlängerung dienen, falls der Vogel mal wieder zulangen möchte, er soll aber auf keinen Fall zum Angsteinflößen dienen.
Manchem fällte es so einfacher, sich den Angriffen zu stellen, da die Bisse so eher der Stock abbekommt und nicht die empfindliche Hand.
Wenn der Vogel merkt, dass seine Bisse ins Leere laufen und keine weitere Reaktion bewirken, gibt sich das meist mit der Zeit.
Den Stock kann man in hartnäckigen Fällen natürlich auch übergangsweise zum Tragen oder auch zum Kraulen benutzen, bis der Vogel weniger aggressiv reagiert
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Du solltest so schnell wie möglich einen artgleichen, gegengeschlechtlichen Partnervogel im gleichen Alter dazuholen. Mit dem kann sie dann auch raufen.
Dies würde ich auch unbedingt raten und zwar so schnell wie nur möglich
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Bedingt durch die
Handaufzucht ab Ei, dürfte euer Grauer sicher eh einige Defizite im wichtigen arteigenen Sozialverhalten haben, daher ist es sehr wichtig, dass euer Grauer so schnell wie möglich Kontakt zu einem Artgenossen bekommt, damit er mit Hilfe diesem erstens innerartliches Verhalten erlernen und weiter ausbauen kann und auch seine Artgenossen als seine eigene Art im Kopf behält, bzw. kennen lernt.
Die Grauen weisen sich auch untereinander in die Schranken und somit lernen die Jungtiere auch normal von ihren Eltern oder Geschwistern, bzw. anderen Artgenossen, dass ein Zwicker auch mal weniger schöne Gegenwehr des Gegenübers erzeugen kann, was die Aggressionen in gewisse Bahnen hält. Eurer
Handaufzucht ab Ei fehlt diese Erfahrung wohl zumindest zum Teil oder auch ganz, dass sie so sehr austesten will, wie weit sie gehen kann. Unter anderem auch daher ist das Erlernen arteigener Verhaltensweisen für die Vögel sehr wichtig.
Je länger eine solche
Handaufzucht ab Ei nun auch solo unter Menschen lebt, umso stärker wird die Fehlprägung auf den Menschen, die dann wiederum eine spätere Verpaarung mit einem Artgenossen meist sehr sehr schwierig macht :(.
Ihr tut euch selbst daher wirklich einen großen Gefallen, wenn ihr so schnell wie möglich einen gegengeschlechtlichen, blutsfremden Jungvogel dazuholt
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Ich würde euch speziell in diesem Fall zu einer jungen Naturbrut als Zweitvogel raten, da diese schon durch die Aufzucht bedingt ein gutes Sozialverhalten mitbringen und somit als guter "Lehrer" für eure
Handaufzucht dienen könnte.
Naturbruten suchen auch von sich aus meist viel eher den Kontakt zu Artgenossen, wodurch die Annäherung der Tiere auch meist etwas einfacher wird
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