Papageienhaltung: Pro und Contra

Diskutiere Papageienhaltung: Pro und Contra im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hinweis von Tierfreak: Dieses Diskussion stammt unsprünglich von diesem Thema und wurde zu weiteren Diskussion vom Ursprungsthema abgekoppelt...
fneum001

fneum001

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Hinweis von Tierfreak:
Dieses Diskussion stammt unsprünglich von diesem Thema und wurde zu weiteren Diskussion vom Ursprungsthema abgekoppelt, damit das alte Thema nicht zu sehr abdriftet.




.... und genau aus diesen Gründen tun wir uns das an und halten alle selbst Papageien. Ich habe Euch doch richtig verstanden, dass Papageienhaltung eine Quälerei für uns Menschen ist, oder?

Ich kann von alledem nicht viel bestätigen und schon gar nicht nachvollziehen, es sei denn, dass grüne Kongopapageien total anders ticken, als Graue.

Nachdem, was "Henry" schreibt und ihr alle bestätigt, habt ihr die Papageien nur, weil Ihr sie nicht mehr los werdet - sprich "Flaschenteufel" - oder wie?

Ich denke, es gibt viel, was man beachten muss - dafür gibt es ausreichend Lesestoff - aber es gibt keinen Grund ALLES zu dramatisieren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
sicherlich gibt es keine Garantie - aber mit 14 sind schon/noch zu Hauf Änderungen absehbar. Quasi sichere erste Hürden die man vielleicht erstmal überwinden sollte ... Das ist doch wohl schon ein gewaltiger Unterschied.

Ich will das ganze hier auch nicht verharmlosen, darum geht es mir wirklich nicht, nur bin ich nach wie vor der Auffassung, dass es nicht eine Frage des Alters ist, bezogen auf Veränderungen im Leben. Ich könnte Dir aus diesem Forum sämtliche Threads verlinken, in welchen zu lesen ist, dass eben gerade Menschen, die mitten im Leben stehen, ihre Papageien abgeben. Überwiegende Gründe sind berufliche, bzw. familiere Veränderungen. Ich werde es aber nicht tun, da größtenteils menschliche Schicksalsschläge dahinter stehen, die ich nicht unnötig wieder hervor kramen möchte.

Wenn hier Jemand schreibt, dass er alle Mittel nutzt, egal, wie die Haltungsbedingungen bei LUMP aussehen werden (Voliere durch Vater gebaut, finanzielle Absicherung durch den Vater, künftige Übernahme eines Grundstückes der Oma/Opa - wobei die ersten beiden Pnkte gegenwärtig sind)), nur weil das Alter des Mädchens nicht standesgemäß für eine Papageienhaltung ist, dann ist das für mich reine Gehirnwäscherei.

Ich habe selbst 4 Kinder, die zwischenzeitlich alle in "Brot und Arbeit" stehen und kann auch nichts negatives über ihre Charakterfestikkeit im Alter von 14 Jahren berichten. Zumindest 3 Kinder wussten in diesem Alter ganz genau, was sie wollten und haben vieles auch zielstebig durchgesetzt. Bei einigen Projekten habe ich bewusst dahinter gestanden, so, wie es der Vater von "LUMP" vermutlich auch tun wird.
 
Hallo Frank,

ich war lange Zeit in einem Tier- und Artenschutzverein speziell für Papageien tätig. Nachdem wir freundlicherweise unentgeltlich eine größere Volierenanlage incl. Tierpfleger zur Verfügung gestellt bekamen, waren wir in der Lage, dort ca. 35 Großpapageien aufzunehmen, denen wir ein bleibendes Zuhause bieten konnten. Nach vereinsinterner Bekanntgabe war die Aufnahmegrenze in "Nullkommanix" erreicht. Durch die vielen weiteren Anfragen wurde eine "Papageien-Ehevermittlung" ins Leben gerufen (viele Halter wollten sich von ihrem Tier trennen - einige wenige Halter suchten einen Partnervogel).

Durch diverse bundesweite Fernsehausstrahlungen über die Arbeit des Vereins bekamen wir einen gewissen Bekanntheitsgrad und ich kam, um es mal treffend auszudrücken, nach den Sendungen kaum nur zur Toilette - das Telefon stand nämlich nicht mehr still. Jeder Anrufer schilderte mir die gleiche Problematik und neunundneunzig von einhundert Anrufern wollten aus den unterschiedlichsten Gründen ihre Vögel abgeben. Was mir zu Ohren kam war teilweise pervers und teilweise handelte es sich um regelrechte Erpressungsversuche ("Nehmen Sie meinen Vogel nicht sofort und umgehend auf, lassen wir ihn fliegen."). Täglich mit diesen Elend konfrontiert zu werden, das geht mit der Zeit auf die Gesundheit.

In den diversen Papageienforen schreiben und lesen etliche Halter, die sich um das wirkliche Wohl ihrer Tiere bemühen. Diese Halter sind jedoch im Verhältnis zur Gesamtzahl der in Gefangenschaft gehaltenen Papageien nur die klitzekleine Spitze eines riesengroßen Eisbergs. An dem herrschenden Elend der Papageien in Gefangenschaft hat sich in all den vielen Jahren, in denen ich mich bereits mit den Großpapageien beschäftige, nichts geändert und ich bin so frei zu behaupten, daß wir zukünftig mit noch größeren Problemen und Wegwerfvögeln konfrontiert werden - nämlich dann, wenn die vielen (Problem-)Vögel aus dem "Handaufzuchtboom" zur Wegwerfware werden.

Und Frank, auch wenn Du es nicht glauben willst/kannst, die meisten Abgabevögel kommen von jungen Haltern/jungen Lebensgemeinschaften, von erkrankten Menschen und/oder älteren Herrschaften.

Gruß
Heidrun
 
..... dann sollte sich wirklich NIEMAND mehr Papageien anschaffen, das wäre wohl die richtige Formulierung!

Ja, richtig. Zumindest trifft das auf die (potenziellen) Halter zu, die nicht über entsprechende Räumlichkeiten und über keine Sachkunde verfügen.

Gruß
Heidrun
 
Hallo Heidrun,

ich finde es sehr gut, wenn auch diese negative Seite der Papageienhaltung angesprochen wird - sie ist da und keiner sollte sie tot schweigen. Deine Erfahrungen will ich nicht in Frage stellen, ich selbst gehe nur von dem hier in diesem Forum geschriebenen aus - und das sind nun mal überwiegend ältere Menschen.

Es ist und bleibt eine Grundsatzfrage - Haltung von Papageien in Gefangenschaft! - und das ist nicht ausschließlich eine Frage des Alters, denke ich.

Ich selbst bin nach wie vor sehr zufrieden mit der Anschaffung meiner beiden Kongos - sie sitzen übrigens gerade auf dem Baum und schreddern fleißig die frischen Weiden-Äste, die ich vorhin angebunden habe. Sie sind eine Bereicherung in unserem Leben (Familie) und wir möchten sie auf keinem Fall missen - sie uns - so glaube ich zumindest - auch nicht.
 
Ich habe Euch doch richtig verstanden, dass Papageienhaltung eine Quälerei für uns Menschen ist, oder?
Mich hast Du da durchaus richtig verstanden. Es ist eine Quälere ansehen zu müssen was wir den Tieren verwehren.
Nachdem, was "Henry" schreibt und ihr alle bestätigt, habt ihr die Papageien nur, weil Ihr sie nicht mehr los werdet - sprich "Flaschenteufel" - oder wie?
Genau so ist das. Papageien gehören nicht in Wohnungen, nicht in Einzelhaft, nicht zwangsverpaart und haben ein Recht auf ein intensives Leben in Freier Natur beendet durch einen papageientypischen Tod ohne langes Siechtum. Nichts davon bieten wir ihnen, sondern wirken indirekt noch an ihrer Versklavung mit. (Unser jünstes Pflegekind "Goggo" ist ein Wildfang, was besonders schmerzt.)

Wäre ich vorher schlau gewesen hätte ich keine Papgeien. Da ich nun schlauer bin, will ich sie nicht abgeben, wenn ich ihnen keine besseren Bedingungen dadurch bieten kann. Würde jemand meinen Papageien eine Riesenvoliere nahe am natürlichen Lebensraum bieten, ich gäbe sie zu ihrem Besten gerne und ganz unegoistisch ab.

Papageien haben zu wollen ist egoistisch.
Bei vielen ist das auch noch beim wieder los werden wollen so.
 
Hallo Frank
Ich erkannte aus der herrlichen Schilderung von Henry durchaus auch so manche Situation bei uns und könnte sie sowie Regina noch um einiges erweitern.

Ich kenne grüne Kongos hauptsächlich aus den Schilderungen von Coccorico und da dürften die Grünen um einiges aufgeschlossener und pflegeleichter als Graue sein.

Obwohl ich das Zitat von Henry 100% unterschreibe entschädigt uns unser Pärchen doch immer wieder mit unvergesslichen Momenten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wäre ich vorher schlau gewesen hätte ich keine Papgeien. Da ich nun schlauer bin, will ich sie nicht abgeben, wenn ich ihnen keine besseren Bedingungen dadurch bieten kann. Würde jemand meinen Papageien eine Riesenvoliere nahe am natürlichen Lebensraum bieten, ich gäbe sie zu ihrem Besten gerne und ganz unegoistisch ab.

Papageien haben zu wollen ist egoistisch.
Bei vielen ist das auch noch beim wieder los werden wollen so.

Dieser Einstellung kann ich mich vorbehaltlos anschließen!

Gruß
Heidrun
 
Ich kann mich da auch nur vollkommen anschließen.
Mit dem Wissen und der Erfahrung von heute würden wir uns nie wieder Papageien anschaffen. Sie abzugeben steht natürlich auch völlig außer Frage, denn jetzt wird im Frühjahr eine große Außenvoliere gebaut.

Wir haben vor Anschaffung auch gut und ernsthaft überlegt, dachten wir jedenfalls! Allerdings kannten wir damals dieses Forum noch nicht und wußten daher nicht wirklich was auf uns zukommt bzw. was wir den Tieren antun! Viele Dinge werden einen erst bewußt, wenn man mit diesen Tieren zusammen lebt und daher ist es auch so wichtig für Anfänger sich hier in Ruhe und beherzt zu informieren.

Nur absolute Ehrlichkeit kann uns hier weiterhelfen. Jedem, der sich für Papageien interessiert, rate ich dringend vor dem Kauf einen Papageienhalter zuhause aufzusuchen und sich den Alltag mal in Ruhe erklären zu lassen.

Unsere Tür steht für Interessenten immer auf!

Liebe Grüße
Kati
 
hätte ich nicht gedacht das so viele Leute eine Fehlentscheidung getroffen haben.
 
hätte ich nicht gedacht das so viele Leute eine Fehlentschei-
dung getroffen haben
Ich würde es nicht unbedingt Fehlentscheidung nennen. Man
hat einfach trotz Information vorher nicht die Tragweite der
Sache erkannt. :traurig: Ich dachte auch:

Papageien
= Voliere (groß)
= Obst und Körner
= "unterhaltsam" / schön anzusehen

Die Gleichung geht aber ganz anders:

Papageien
= Vogelzimmer
= Körner mit teilw. 4,00€/100gr + sauteures Obst "für die Wand"
= Luftreiniger
= Luftbefeuchter
= Außenvoliere
= Tierarzt
= noch vieles mehr...

Das heißt MITNICHTEN, dass ich meine Vögel nicht liebe, aber die
Realität ist nicht flauschig und hat Knopfaugen - sie ist teuer und
hat einen starken Schnabel! :+schimpf
 
es geht wohl nicht um fehlentscheidung....sondern darum....

man kann über papageien lesen,informieren...sich schlau machen.

auch wenn man denkt,ja ich bin gut informiert...ich kann abschätzen was auf mich zu kommt.....NEEEE..eben nicht.
nichts kann micht darauf vorbereiten und nur das zusammen leben mit den papas,lehrt mich wie unwissend man doch war\ist .

wie komplex und anspruchsvoll diese tiere sind....
 
Hallo!

Ich wusste eigentlich alles vorher schon, bevor ich die Grauen geholt hab und hab es trotzdem gemacht. Ich geb auch gern das Geld aus fuer die Grauen. Ich freue mich jetzt schon drauf wenn die neue Aussenvoliere fertig ist und ich die beiden das erste mal darin sehen kann :freude: Man muss nicht alles so negativ sehen, es ist doch gar nicht sooooooo schlimm. Ja man muss dauernd putzen, kann nie weggehen, zahlt sehr viel Geld. Aber solang die Grauen nicht krank sind macht mir das nichts aus.

Wenn sie krank sind dann ueberlege ich mir auch immer warum ich das eigentlich alles mache. Wie zum Beispiel Max mit seinem Federrupfen. Er hatte wieder alle Federn, aber sobald es Herbst wurde hat er sie wieder abgekaut. Sowas ist schon stressig. Aber wenn keiner krank ist, ist doch alles super. Ich aergere mich zwar schon wenn wieder was kaputt geht, aber es ist doch alles ersetzbar, und solange es allen gut geht sollte man darueber hinweg sehen :bier:

Liebe Gruesse,
Regina
 
Also ich glaub nichts und niemand kann dich wircklich darauf vorbereiten was da auf einen zukommt.

Finde es gut das hier auch die negativen Seiten aufgezeigt werden. Denn es ist nicht alles immer so rosig wie manche es sich vorstellen!
 
DerGeier20 schrieb:
Also ich glaub nichts und niemand kann dich wircklich darauf vorbereiten was da auf einen zukommt.

:beifall:

da hast du recht.....

aber wir lernen ja auch gerne mit-und von den geiern
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
irgendwie habt ihr ja auch alle recht.
Nichts bereitet einen darauf vor, kann man noch so viele Bücher lesen
und sich informieren. Man merkt erst was es bedeutet ein Paar Papageien
zu besitzen wenn man sie wirklich hat. Und sicher machen wir alle unsere
Fehler, und auch ich weis nicht ob man Graue überhaupt als Haustiere halten
sollte.
Dennoch würde ich es wieder tun, obwohl ich es mir auch anders vorgestellt
habe, Fehler gemacht habe und daraus gelernt habe.
 
Das heißt MITNICHTEN, dass ich meine Vögel nicht liebe, aber die
Realität ist nicht flauschig und hat Knopfaugen - sie ist teuer und
hat einen starken Schnabel! :+schimpf

Dem kann ich zu 100% zustimmen.

Und noch eine Empfehlung an die Themenstarterin:

Besuche nicht nur einfach mal Graupapageienbesitzer für ein Stündchen, sondern setze Dich einen ganzen Tag in eine Ecke, in der Dich die Grauen nicht sehen und beobachte nur.

Ich habe bereits drei potentielle Graupapagei-Besitzer hier zu Besuch gehabt, die sich Grauen-Haltung anschauen wollten. Der längste Besuch dauerte ca. 1,5 Stunden. Meine beiden waren in dieser Zeit superleise und superlieb. Haben kein Obst durch die Gegend gepfeffert, kein Harakiri mit dem Spielzeug unter lautem Gekreisch....etc.

Ich befürchte, alle drei Besucher fanden Graupapageien "gar nicht so schlimm".

Viele Grüße
 
Weichspülselbstberuhigung !

Moin Regina,

... und solange es allen gut geht sollte man darueber hinweg sehen :bier:
Du siehst gerade darüber hinweg, daß es Vögeln in Gefangenschaft nie gut geht. Warum? Weil Du besonders gut drüber hinweg sehen kannst? Oder weil Du nicht weißt wie Graupapageien in der Natur tatsächlich leben und wie weit sie - ganz freiwillig - täglich fliegen, wieviel Partner sie zur Auswahl haben, wie ein Schwarm mit hunderten Tieren kommuniziert, wie sie brüten usw? Wie kannst Du behaupten, daß es allen gut geht nur weil grad alle drüber weg sehen? Sieh Dir an wie Du Deine Vögel hälst! Und sieh Dir an, wie andere ihre Vögel halten. Geht es dem durchschnittlichen Graupapageien in Menschenhand gut? Meinst Du ein Vogel der sich zeitweise rupft tut dies aus Zufriedenheit?

Ich kann da nicht drüber hinwegsehen. Und ich will auch nicht!

Bestenfalls geht es gefangenen Vögel in manchen Haltungen nicht so schlecht wie in andern. Gut geht es denen in Freiheit!
 
Thema: Papageienhaltung: Pro und Contra

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