Ich würde auch von der Kunstbrut abraten, aus schon genannten Gründen
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Ich persönlich finde
Handaufzucht ab Ei eigentlich nur begründet, wenn es sich um eine wirklich sehr seltene Art handelt, wo wirklich jedes Tier zur Arterhaltung zählt, wie z.B. beim Spixara.
Graupapageien werden normal schon genug nachgezogen, sodass man es da nicht unbedingt drauf anlegen sollte, sie ab Ei aufzuziehen.
Das sehr wichtige Sozialverhalten leidet halt sehr schnell bei dieser Aufzuchtsform und man muss schon vieles beachten, um solche Tiere noch halbwegs vernünftig zu sozialisieren.
Dazu ist die durchgehende Aufzucht und weitere Haltung mit weitere Artgenossen unbedingt notwendig und solche Tiere sollten möglichst nach dem Flügewerden ohne viel Menschenkontakt auch weitere Monate noch in einer Gruppe mit Artgenossen verbleiben und nicht so früh abgegeben werden, wie es sonst üblich ist.
Wie Ina schon sagte, ist die
Handaufzucht ab Ei auch nicht so einfach und sollte möglichst von wirklich erfahrenen Personen durchgeführt werden.
Das empfohlene Buch kann ich auch sehr empfehlen, darin sind auch die vielen Risiken gut beschrieben, die halt auftreten können und die wirklich nicht unterschätzt werden sollen.
Auch sollte man den gesundheitlichen Aspekt nicht unterschätzen. Bei der
Handaufzucht ab Ei bekommt der Vogel z.B. von Anfang an Kunstfutter und die wichtigen Enzyme fehlen darin somit, die ansonsten die Elterntiere über die Kropfmilch beim Füttern an die Küken weitergeben und wodurch auch das Immunsystem der Küken mit gut aufgebaut wird.
Vielleicht sollte man in diesem Fall mal überlegen, ob es evtl. ein Grund gibt, der den Hahn dazu bringen könnte, das Gelege zu zerstören.
Manchmal behagen solchen Vögeln gewisse Dinge im direkten Umfeld der Zuchtvoliere nicht, wie z.B. weitere, sichtbare Vögel in Nachbarvolieren, andere Haustiere oder auch Menschen, die sich während der Aufzucht viel in der Nähe den Vögeln aufhalten und als Bedrohung angesehen werden könnten, zuviele Nistkontrollen oder andere Störungen in und um der
Voliere usw.
Vielleicht sagt ihm auch die
Volierengröße und Einrichtung nicht ganz zu.
Ich würde parellel daher auch darauf achten, dass der Hahn viel Abwechslung und dadurch Ablenkung in der Zuchtvoliere vorfindet, wie genug Nagematerial usw., woran er sich evtl. alternativ abreagieren kann.
Vielleicht beschreibst du mal das genaue Umfeld und auch was du fütterst, vielleicht können wir dann gemeinsam evtl. einen Grund ausfindig machen, falls es einen gibt
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